News:

SEAR BLISS: Line-Up komplett

SEAR BLISS haben ein neues Line-Up gefunden, in dem sich neben ehemaligen Mitgliedern auch komplett neue Leute tummeln:


"The band, which is still led by Andras is joined by the original guitar duo from the classic lineup of SEAR BLISS, namely Janos Barbarics and Csaba Csejtei. Both of them played and took a very important role in SEAR BLISS from the very beginning, being responsible for the sound of the band. Janos played on 'The Pagan Winter', 'Phantoms' and 'Haunting' albums and was the member of the band from 1993 to 1999. Csaba played on 'The Pagan Winter', 'Phantoms', 'Forsaken Symphony' and 'Glory And Perdition' album and was the member of SEAR BLISS between 1994-1997 and 2001-2005.



"On drums we have Oliver Zisko, who played and was responsible for many of the songs on the critcally acclaimed 'Forsaken Symphony' album, though he played the keyboards back then. Being a highly professional drummer, his contribution will significantly raise the quality, intensity and power of SEAR BLISS' music.



"As for the brass, we have a very talented young guy, Balazs Bruszel, playing the trumpet. We already had a few shows with this lineup at the end of last year in Holland, Switzerland and Slovenia and the outcome was more than promising."


Im Sommer soll ein neues Album via Candlelight Records in die Läden kommen.

News:

HATE AMMO posten neuen Song

HATE AMMO, bei denen u.a. Leute von NAGLFAR und BONE GNAWER aktiv sind, haben bei MySpace mit "A Solution" und "Just War" Demoversionen zweier Songs gepostet. Erscheinen soll das Album bei Mortal Music Inc., einen Termin gibt es aber noch nicht.

Band:

Hate Ammo

KEINE BIO! www
News:

PURIFIED IN BLOOD und der Todespriester

Mit "Death Priest" haben PURIFIED IN BLOOD einen Song ihres im Mai erscheinenden Albums "Under Black Skies" bei MySpace gepostet.

Konzert:

Ulver - Berlin, Volksbühne

Konzert vom Dieses Konzert ist etwas besonderes - das stand schon vorher fest, wie
ein leises Rauschen ging die Nachricht davon durchs Internet: ULVER, die
norwegischen Black-Metal-Pioniere, spielen in Berlin das 13. Konzert
ihres gesamten 17-jährigen Bestehens. 7 Konzerte gab die Band in 2009
nach dem erfolgreichen Startschuß auf dem Literaturfestival in
Lillehammer, auf der aktuellen Tour unter dem Motto "The Rest is
Silence" ist Berlin der 6. Gig. In den Rahmen der Musikmesse
"Transmediale" in das das Konzert eingebettet wird, passen die ULVER von
heute perfekt hinein. Dass aus den folkischen Blackheimern eine
Avantgarde-Band geworden ist, die nachdenkliche bis apokalyptische Texte
mit elecktronischem Ambient-Geplucker unterlegt, hat die Verehrung für
die Band nicht geschmälert, im Gegenteil. Klar war also vorher schon,
dass der Abend ausverkauft werden wird - nicht so klar war, dass die
musikalisch offenen Blackmetaller auf dem Konzert unter sich bleiben
würden. Schon in der U-Bahn und der Tram ist am
Oldschool-Blackmetal-Shirt zu erkennen, wer in die Volksbühne strebt.
Das soll vor vier Wochen anders gewesen sein: Die
Programm-Verantwortlichen der Volksbühne haben anscheinend ihr Herz für
norwegischen Black Metal entdeckt und hatten Mitte Januar MAYHEM in
dasselbe Theater gebucht. Dort bestand mindestens die Hälfte der
Anwesenden aus Neugierigen, die sich im vermeintlich sicheren
Theatersessel vor der "gefährlichsten Band Norwegens" (so die
Hauptstadtpresse) gruseln wollten.



Noch ein Wort zur Location: Die Volksbühne ist das avantgardistischste
der Berliner Theater, Wände und Säulen sind aus Marmor und stecken unter
der sozialistischen Betonhülle. Das Personal ist natürlich uniformiert -
aber nicht streng. Trotzdem wirkt der Raum auf die Besucher: Brav stehen
alle an, bis der Große Saal aufgeschlossen wird - und setzen sich
automatisch und unabgesprochen auf die Erde. Es ist nämlich - und das
ist die erste Überraschung - nicht bestuhlt. Die Bühne wird von einer
riesigen Leinwand dominiert, die exakt in Höhe und Breite mit den
Bühnenrändern abschließt. Dann kommt die Band auf die Bühne - und
verschwindet optisch gegenüber den Bildern auf der Leinwand. Beleuchtet
werden ULVER nur im Gegenlicht. Es wirkt eher, als würde man den
Soundtrack zu einer Reihe von (mehr oder weniger zusammenhängenden)
Kurzfilmen sehen - die Musik wird zum Teil einer Inszenierung. Eine
norwegische Regisseurin hat die Filme zu Text und Musik
zusammengestellt, der Opener "Eos" vom letzten Album "Shadow Of The Sun"
wird von einer aufgehenden roten Sonne bebildert, die sich zu den
letzten Takten in einen Vollmond verwandelt. Zum zweiten Song "Let The
Children Go" wird eine Szene aus der Savanne gezeigt, bei dem eine
Zebra-Stute mit einer Löwin um die Wette rennt um ihr Fohlen zu retten -
und verliert, weil das Fohlen stolpert. Wenn man es schafft, den Blick
einen Augenblick von den bewegten Bildern zu lösen, entdeckt man auf der
Bühne ein Schlagzeug, ein E-Piano, ein Set Keyboards, E-Gitarre und
E-Bass. So weit, so normal. Die werden von Tore Ylwizaker, Daniel
O’Sullivan und dem unbekannten Schlagzeuger bedient. Auf der anderen
Seite stehen drei Laptops und noch einen Berg anderer Technik für zwei
weitere Mitmusiker und Sänger Kristoffer Rygg. Rygg alias Garm alias
Trickster G. steht eher mittendrin in diesem Technik-Wust als gegenüber
dem Publikum. Die Ansagen nach diesen ersten zwei Songs sind
ausschließlich an seine Technik-Crew gerichtet, also wo sie jetzt den
Ton leiser oder lauter machen sollen. Nach dem dritten Song
kommunizieren ULVER unüberlesbar - zu "Little Blue Bird" gibt es eine
Collage aus den Turmspringer-Szenen des "Olympia"-Films von Leni
Riefenstahl, kontrastiert durch Bilder einer alten Frau im Lehnstuhl und
von den hohlwangigen Augen mutmaßlich eines KZ-Opfers. Als die
Turmspringer dann allerdings statt ins kühle Nass wie Bomben vom Himmel
fallen und man einzelne Bilder historischer Nazi-Aufmärsche erkennen
kann, wird die Leinwand schwarz. Aus Respekt vor dem Ort habe man sich
selbst zensiert - es ist auch so klar, was hier nur kommen könnte. Vom
krassen Kopfkino geht es weiter zu krassen Bildern, "For The Love Of
God" hat alles von Taufe bis Teufelsaustreibung, eingestreut werden sehr
direkte Bildchen aus Pornos - die Show war also nur für "über 18".
Nahtlos ging es weiter mit "In The Red" und Bildern aus den Rotlicht.
Das ist Unterhaltung, jetzt im besseren und mehrfachen Sinn des Wortes.
Bilder und Musik bekamen den "Flow", selbst die Szene eines
Badewannen-Selbstmordes passte in die umgebende Musik. Der Applaus
zwischen den Stücken wurde stärker, und Garm antwortete ein "Thank you".
Bei "Hallways of Allways" bangten vereinzelt Leute im Sitzen auf dem
Theaterfußboden und wurden dazu von Daniel O'Sullivan und einem der
beiden an den Reglern angefeuert.



Nach 75 Minuten endete dieses seltsame audiovisuelle Erlebnis mit einem
entrückenden "Not Saved" und einem sehr blonden Kind in weiß. Auf die
stehenden Ovationen antwortete Garm mit einem "Thanks. You know we won't
come back and play another song because we're not that kind of band",
ließ sich noch ne Sekunde feiern und verschwand. Und wird wissen, dass
er zwar eine perfekte Inszenierung abgeliefert hat, aber ebenso die
legendäre, mythenumrankte Figur Garm entzaubert hat: Garms Stimme klang
dünn und deutlich tiefer als auf Platte - und auch anders als auf den
Youtube-Aufnahmen der gerade vergangenen Gigs, die Stimmbänder machen
ganz offensichtlich die ungewohnte Belastung nicht einfach so mit. Die
deutlich füllige Figur des Familienvaters Kristoffer Rygg versteckte
sich während längerer Instrumental-Passagen auf dem Fußboden hinter der
Abstellfläche für seinen Laptop und werkelte an einem kleinen
DAT-Recorder. Die Band brach dieses Image der Unnahbarkeit nur Minuten
später wieder und mischte sich am Merchandise-Stand unters Volk. Kleine,
bizarre Brechungen einer großen Show!



Setlist ULVER (absolut ohne Gewähr):<

Eos

Let The Children Go

Little Blue Bird

Rock Massif

For The Love Of God

In The Red

Operator

Funebre

Silence Teaches You How To Sing

Plates 16-19

Hallways Of Allways

Porn Piece Or The Scars of Cold Kisses

Like Music

Not Saved




Review:

DawnFall

()

TROPHALLAXY kommen aus der Schweiz und liefern nach einer in 2008 erschienenen 4-Track EP („Unfairytale“) mit „DawnFall“ nun ihr Albumdebüt ab. Musikalisch geht es dabei in die NIGHTWISH und SONATA ARCTICA Ecke, wobei die ausschließlich hohen weiblichen Vocals ohne Operettenallüren daherkommen und Genrefreunden durchaus gefallen dürfte (Sängerin Joëlle Graz übernimmt dabei noch zusätzlich die dezent eingestreuten Cello-Parts). Allerdings könnte hier noch etwas mehr Volumina nicht schaden. Warum dann gerade zu Beginn von „DawnFall“ aber zwei Songs mit nicht ganz überzeugenden Gesangslinien stehen erschließt sich mir nicht, obwohl zum Beispiel „Dawn“ durchaus gute Ideen zu bieten hat. Da hätte es besserer Einsteiger gegeben. Mit dem recht abwechslungsreichen und mit eben jenen sehr guten Gesangslinien versehenen „Lost On A Dying World” und dem flotten, eingängigen Albumhighlight „Light The Sun“ seien mal für Interessierte zwei Anspieltipps genannt. Für Genrefreaks ist das sicher kein schlechtes Debüt. TROPHALLAXY bieten auf „DawnFall“ nämlich schon einiges an guten Ansätzen, aber sie scheinen noch sehr stark von ihren musikalischen Einflüssen geprägt, was sich in einem auf die Distanz doch etwas eintönigen Songwriting zeigt. Darüber hinaus führt das symphonische Bemühen doch zu etwas (subjektiv gesehen) kitschigen Momenten. Reinschnuppern für die Zielgruppe aber sicher nicht verboten.

DawnFall


Cover - DawnFall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:8 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Trophallaxy

(Underdog)
Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Review:

Festival

()

Meister OLIVA beehrt uns mal wieder - und auch 2010 serviert der SAVATAGE Mastermind wieder die Kunst des komplexen Songwriting im Einklang mit harter Eingängigkeit. Das vierte Album seiner Band JON OLIVA’S PAIN zeigt unter dem Titel „Festival“ das OLIVA wohl wieder etwas mehr die alten, bombastischen SAVATAGE Epen im Hinterkopf gehabt zu haben scheint und auch für die typischen Duelle zwischen Gitarre und Piano ist ausreichend Raum. Zusätzlich leben die Songs natürlich durch des Meisters einzigartiges Organ und seinen unverkennbaren Gesangsstil. Hervorzuheben sind dabei „Death Rides A Black Horse“ (orchestrales Highlight zum gemächlichen Bangen), „Afterglow” (fast schon progressive Nummer samt jazzigen Passagen – wer’s mag), „Living On The Edge“ (hohes Tempo und klasse Refrain in althergebrachter Manier) und die beiden überwiegend ruhigeren Stücke „Winter Haven" (tolles 8-Minuten Epos in bester SAVATAGE Manier mit deutlichen Bezügen zu den Anfängen des Metal) und „Now“ (von Piano und Keys getragene Ballade). Es sei dabei aber nicht verschwiegen, dass es auf „Festival“ auch einige Songs gibt, die selbst nach mehreren Durchläufen immer noch gewisse Ermüdungserscheinungen zeigen. Nach dem doch eher lauwarmen Vorgänger „Global Warning“ ist „Festival“ zwar eine gute JON OLIVA Platte, welche vor allem dem angestammten Publikum die Zeit vertreiben wird und der man schon mehr Potential als dem letzten Werk zugestehen darf. Aber leider auch nicht mehr. Schade – das Warten auf Good Old SAVATAGE geht weiter.

Festival


Cover - Festival Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:25 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

HIM (Gas)

Band anzeigen
InterviewIhr habt jetzt ja gerade mit "Screamworks: Love in Theory And Practice" ein neues Album am Start, also fangen wir doch mal da an, wenn das für dich okay ist?


Ja, einen kleinen Moment nur, meine Tochter ist gerade...(Er verschwindet für einen Moment vom Telefon, man hört eine Kinderstimme im Hintergrund). Tut mir leid, meine Tochter spielt hier gerade und war ein bisschen dabei, über die Stränge zu schlagen, aber jetzt passt das.


Wie alt ist sie denn?


Ein Jahr und zwei Wochen.


Naja, dann hat sie gewissermaßen ja auch das Recht dazu, beim Spielen ab und zu ein bisschen laut zu sein, oder?


Ja, schon, aber manchmal übertreibt sie´s etwas. Aber im Großen und Ganzen ist sie ein sehr liebes Kind.


Na dann ist das doch in Ordnung. Okay, zurück zum Album. "Screamworks" hört sich völlig anders an als das ziemlich doomige, dunkle "Venus Doom". Wie ist es zu dieser drastischen Veränderung gekommen und wie würdest du das sehen?


Schwierig zu sagen. Wir setzen uns ja bevor der ganze Prozess startet nicht hin und überlegen "Hm, was sollten wir jetzt am besten schreiben? Einen Hitsong, oder ...blahblahblah", er ergibt sich immer irgendwie von selbst auf organische Weise. Ville schreibt alle Songs, auch alle Texte, also geht es sehr ausgeprägt darum, was in seinem Leben so los ist. Du weißt schon, wie seine Lebenssituation gerade aussieht, auf einer der letzten Platten hatte er zum Beispiel eine ziemlich unschöne Trennung von seiner Freundin hinter sich, und wenn er nach so was dann anfängt Lieder zu schreiben, werden das natürlich erst mal sehr traurige und depressive Songs. Das reflektiert also immer, was in seinem Leben gerade passiert. Ich wage mal die Aussage... Also für mich klingt die neue Platte sehr rockig und... ja, aufbauend... und auch sehr tanzbar, würde ich sagen. Ich würde sagen... Meiner Meinung nach liegt der Grund dafür darin, dass Ville jetzt seit anderthalb Jahren nüchtern ist. Inzwischen trinkt er hauptsächlich Wasser, Red Bull und Kaffee. Und im Vergleich zu so manch früherer Platte, wo er sich fast jeden Tag besoffen hat- naja, da hat er seine Energie primär dazu genutzt, in Bars zu gehen und sich zu betrinken. Verglichen damit ist er jetzt mental in guter Verfassung und er ist nüchtern, und hat all seine Energie dazu verwendet, diese Songs zu schreiben und das Album fertig zu machen. Das macht einen riesengroßen Unterschied.


War das dann früher nicht zum Teil ziemlich hart, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der, naja, ein ziemliches Alkoholproblem hat?


Ja... naja, ich bin nicht.... Sagen wir mal, in der Vergangenheit war ich auch nicht unbedingt ein Chorknabe. Wir hatten alle so unsere Höhen und Tiefen. Ich hatte auch mal eine ziemlich abgedrehte Phase von so ungefähr vier Jahren, ziemlich verrückt.... Es gab da eine ziemlich unschöne Trennung von meiner ehemaligen Verlobten und damit find das ganze Übel an. Von dem Moment an bin ich ziemlich durchgedreht, für eine Zeit lang. Aber das ist vorbei- jetzt bin ich glücklich verheiratet, habe ein Tochter und mein Leben ist wundervoll. Gott sei Dank.


Wie machst du das denn mit deiner Familie, wenn ihr auf Tour geht?


Naja, ehrlich gesagt hatten wir das bisher ja noch nicht, das wird sich dann zeigen. Das wird jetzt die erste richtige Tour unter diesen Vorzeichen, letzte Jahr haben wir keine gemacht. Die erste Tour, bei der ich ein Kind zu hause habe, das wird also interessant zu sehen... Gott sei Dank gibt es Skype.


Also bleibt deine Familie aber während dieser Zeit zu hause und kommt nicht zum Teil mit?


Nein. Die Sache ist... es einfach auch ein Teil dessen, was ich tue, etwas, das man einfach akzeptieren und mit dem man leben muss. Es ist Teil des Jobs- auch wenn es sich für mich nach wie vor nicht wie ein Job anfühlt, es ist nach wie vor mein Hobby, das mir unheimlich viel Spaß macht. Es ist wichtig, sich an so was zu erinnern. Wenn Leute ankommen und fragen "Wie ist es, ein Rockstar zu sein?"- besonders ausgeprägt war das, als "Razorblade Romance" rauskam und in Deutschland so ein Erfolg wurde und so weiter- sage ich ihnen auch immer "Ich bin kein Rockstar. Ich bin Schlagzeuger." Und ich habe ein unglaubliches Glück, dass ich machen kann, was ich schon seit der Grundschule immer machen wollte, nämlich Schlagzeug zu spielen und davon zu leben. Das war mein Leben lang mein Traum, und ich lebe ihn tatsächlich immer noch. In gewisser Weise ist es für mich jetzt also zum ersten mal eine Art Dilemma- ich darf auf Tour gehen, was ich immer unheimlich gerne mache und wovon ich früher auch immer geträumt habe, und gleichzeitig muss ich dazu jetzt aber meine Familie zuhause zurücklassen. Andererseits ist es ja nicht so, dass ich in den Tod marschieren würde, ich komme ja wieder, also ist das in Ordnung. Aber natürlich wird es dieses mal dadurch härter, gerade, weil das auf Tour sein auch immer so viel mit Warten zu tun hat. Da sind die eigentlichen Auftritte, die... man kann das eigentlich gar nicht in Worte fassen, wenn man niemals eine Show vor Publikum gespielt hat, wird man es sich nicht vorstellen können. Es ist verrückt, Massen von Adrenalin, die einem durch den Körper schießen. Andererseits vermisst man natürlich seine Familie, wenn man auf Tour ist, und den vielleicht anderthalb Stunden Auftritt steht der Rest vom Tag gegenüber, der im Großen und Ganzen hauptsächlich aus Warten besteht. Warten und Warten und Warten. Und währenddessen hast du jede Menge Zeit, nachzudenken, über alles mögliche. Das ist dann meistens der Punkt, an dem einem solche Gedanken kommen wie "Nach hause. Eigentlich wäre ich jetzt gerne zuhause.", zum Beispiel in der fünften Woche einer US-Tour. So ist das, und es wird an irgendeinem Punkt schon hart werden, aber das ist okay. Und davon mal abgesehen kann ich´s eigentlich auch gar nicht abwarten, auf Tour zu gehen, ich liebe Live-Shows so sehr. Live spielen, auf Tour gehen und die neuen Songs den Fans vorspielen.


Wenn man sich euren Tourplan für die USA mal so anguckt, sieht der ganz schön anstrengend aus.


Ja, naja, es ist halt auch ein wahnsinnig großes Land. Dabei klappern wir glaube ich noch nicht einmal alle Staaten ab. Auf Tour zu sein ist schon harte Arbeit, aber gleichzeitig ist es auch sehr lohnend.


Gemessen daran sind die, wenn man den MySpace Gig in Berlin mitrechnet, gerade mal drei Konzerte, die ihr demnächst in Deutschland spielt doch recht knapp bemessen. Soll da denn in absehbarer Zeit noch eine Tour folgen?


Also bestätig ist bis jetzt noch nichts, das einzige, was bis jetzt zu hundert Prozent bestätigt ist sind die Daten bis zum Ende der US-Tour. Wir haben aber definitiv die Absicht, da im Herbst eine anständige Europa-Tour folgen zu lassen. Sieben Shows in England, drei in Deutschland, eine in Luxemburg und eine in Amsterdam, das wäre doch etwas mager. Da müssen wir schon zurückkommen und noch eine richtige Europa-Tour dranhängen, und der bisherige Plan wäre, das im Herbst zu machen. Bestätigt ist da wie gesagt noch nichts, aber da sind wir gerade dran. Natürlich machen wir eine Europa-Tour... schließlich kommen wir da ja her. Aber das Jahr hat ja erst angefangen und hat noch fast zwölf Monate, wir kommen dann schon wieder. Mal schauen, was dabei herauskommt.


Ihr bringt das Album auch als Limited Edition mit einer Akustik- Bonus-CD heraus. Hübsche Idee, wie seid ihr auf die gekommen?


Oh...Das ist eine schwierige Frage, das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Die Sache ist die, dass alles was mit den Special Editions und dergleichen zusammenhängt normalerweise vom Label und Ville gemacht werden. Ville.... Das ist praktisch alles Ville, es sind immer Villes Ideen. Er ist unsere Verbindung zum Label, er redet mit denen jeden Tag und so weiter. Wenn er eine neue Idee hat, erzählt er uns davon und fragt dann, was wir von dem halten, was er sich da zusammen mit dem Label überlegt hat, und wir sagen dann entweder ja oder nein. So läuft das im Großen und Ganzen. Deshalb weiß ich das nicht wirklich, sorry. Weißt du, ich bin bloß Schlagzeuger. (Er lacht).


Ihr hattet bisher immer Album-Titel, die einem gewissen Yin Yang-Prinzip gefolgt sind. Wie passt "Screamworks: Love In Theory And Practice" da rein?


Das verrate ich nicht. Es ist im Prinzip wie mit den Texten, es fragen so häufig Leute "Was wollt ihr mit dem und dem Text sagen?" und ich finde eigentlich, dass das Anhören einer Platte da vergleichbar ist mit dem Lesen eines Buches. Man muss sich selbst sein eigenes Bild davon machen und im Kopf seine eigenen Bilder dazu erschaffen, ich fände es nicht fair, da zu viel zu verraten. Ich finde, es liegt am Zuhörer. Ich finde es cool, wenn jeder einfach zuhört und sich dann seine eigene Meinung dazu bildet.


Und seine jeweils eigene, persönliche Interpretation.


Ja, genau. Und deshalb werde ich das nicht verraten. (Er lacht).


Okay, lassen wir es also ein Geheimnis bleiben bis in alle Ewigkeit.


Oh, wer weiß, vielleicht werden wir eines Tages doch mal alles verraten (Lacht).


Das gilt dann wahrscheinlich genauso für die in den Texten verwendeten Bilder, nehme ich an? Ville verwendet da ja einiges an Referenzen, die auf Mythologie, klassische Texte oder dergleichen verweisen, wie zum Beispiel Lazarus, den heiligen Valentin, Cassandra, Frankenstein und so weiter.


Ja, dafür gilt im Großen und Ganzen das gleiche, eigentlich finde ich es besser, wenn man so was nicht verrät. Was ich dazu sagen kann, ist, dass seine Texte diesmal sehr gegenwartsbezogen sind, also von Dingen handeln, die gerade im Moment geschehen. Bei den vorherigen Platten ging es dagegen immer um etwas, dass in der Vergangenheit passiert war. Bei den neuen Sachen ist es dagegen so, dass es ihm gerade so ging, in dem Moment, als er die Lieder geschrieben hat.


Wie ist denn dieser MySpace-Gig im Zusammenhang mit der Album-Veröffentlichung am 12. Februar in Berlin zustande gekommen?


Das war glaube ich.... Also ich bin mir mal wieder nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube das ging von MySpace aus, war also deren Idee. Die von MySpace und dem Plattenlabel. Ich gehe davon aus, ich bin mir wie gesagt nicht völlig sicher- es war jedenfalls definitiv nicht meine Idee. Wie gesagt, ich bin nur der Schlagzeuger... Aber ich denke das waren MySpace und das Label, vielleicht noch zusammen mit Ville. Schwierige Frage, weil ich da nicht ganz im Bilde bin. Ich bin nur der Schlagzeuger, alles, was ich will, ist Schlagzeug spielen und der Rest ist mir egal- ich will hauptsächlich spielen, das genießen und hoffe, dass der Rest der Welt dabei auch Spaß hat. (Er lacht) Nein, ganz so ist es natürlich doch nicht, aber trotzdem: ich bin nur der Schlagzeuger.


Ach, komm schon, nicht so bescheiden! Mal ganz was anderes: ihr werdet als Band immer noch häufig unter Gothic gelistet, obwohl ihr euch sowohl vom Sound her als auch was das Erscheinungsbild angeht davon doch mittlerweile ziemlich weit entfernt habt. Wie siehst du das?


(Mit aufrichtiger Überraschung in der Stimme): Du meinst, sie behaupten immer noch, dass wir eine Goth-Band sind?


Ja, und zwar gar nicht mal so selten.


Hm. Ich halte von diesen ganzen Kategorisierungen eigentlich nicht besonders viel, für mich ist das meiste davon Müll. Warum muss man immer... Naja okay, irgendwas muss man schon sagen und zu erklären versuchen, wenn man gefragt wird, was für Musik man macht und das ist mitunter nicht gerade einfach. Für mich werden wir immer eine Rockband sein. Wenn mich jemand fragt, was für Musik wir machen, sage ich "Melodic Rock". Das ist eigentlich das, was ich den Leuten immer sage. Ich weiß nicht, vielleicht haben wir einige Gothic-Elemente- okay, wir haben auf jeden Fall in der Vergangenheit ein paar Gothic-Elemente drin gehabt. Aber ich persönlich habe es mit Gothic nie gehabt, ich höre so was nicht. Ich bin mehr so der Old School Thrash Metal-Mensch, ich bin der Metalhead der Band. Wenn du mich nach meiner Lieblingsband fragst, ist das zu hundertzehn Prozent Slayer. Das ist meine Band, das ist die Musik, die ich höre. Und alle möglichen Arten von Death Metal, wie Obituary, Slayer, Exodus- Thrash Metal, das ist meine Musik. Deshalb habe ich dazu eigentlich- ich weiß, die Leute werden mich dafür kreuzigen, aber deshalb habe ich eigentlich keine Meinung dazu, ob wir jetzt eine Gothic-Band sind oder nicht. Für mich ist die Welt in Ordnung, solange die Leute damit glücklich sind. Ich weiß, dass das wahrscheinlich keinen Sinn macht, aber wie gesagt, ich habe uns einfach immer nur als Rockband gesehen. Inzwischen bin ich wahrscheinlich total von der Frage abgeschweift... Ich weiß nicht, ich würde sagen, dass "Razorblade Romance" wahrscheinlich noch am ehesten die Platte war, die am meisten Goth war. Die ist da glaube ich am nächsten dran. Von da an hat sich unsere Musik etwas verändert- wir versuchen eigentlich immer, irgendetwas zu verändern, du kannst ja schließlich nicht fünfmal oder so "Razorblade Romance" aufnehmen. Das ist nach einer Weile langweilig, keiner würde das machen oder hören wollen. Ich weiß nicht, ich hoffe, die Gothic-Leute sind nicht traurig, dass wir nicht mehr so Goth sind- falls sie es sind, tut mir das wirklich leid, sorry! Es ist ja nicht so, dass ich etwas gegen Gothic hätte, ich finde das vollkommen in Ordnung, es ist bloß einfach nicht mein Ding. Oh warte mal, meine Tochter jagt mich hier gerade, ich muss sie mal eben wegbringen und die Tür zu machen... (Verschwindet kurz). So, jetzt. Sie ist gerade so aufgedreht, weißt du.


Ich glaube, ich muss dich jetzt eh entlassen, sonst gibt das Probleme mit deinem Zeitplan.


Ach, eine Frage geht noch! Es ist so nett, ein bisschen zu plaudern. Ich habe noch ein Interview anstehen, aber bis dahin sind noch ungefähr drei Minuten Zeit, also können wir gerne noch eine Frage in Angriff nehmen, wenn es keine gar zu komplizierte ist. Schieß los!


Okay. Du hast gesagt, dass ihr immer versucht, euch ein bisschen zu verändern. Der Song, der mich auf dem Album am meisten überrascht hat, ist "The Foreboding Sense Of Impending Happiness", weil der eigentlich wirklich komplett anders ist als alles, was ihr bisher gemacht habt. Mehr eine Art Ambient-Song. Was würdest du dazu sagen?


Ja, stimmt. Ville hatte die Melodie dazu schon seit einer ganzen Weile, schon seit mehreren Jahren. Das Lied hat aber in die vorherigen Alben irgendwie einfach nie reingepasst. Wir haben es versucht, aber es hat nie dazu gepasst. Aber ich glaube, es ist jetzt der perfekte Abschluss für diese Platte. Es schließt alles ganz wunderbar ab, das perfekte Ende für das Album- es könnte gar nicht anders aufhören. Wir haben jetzt also endlich einen Platz dafür gefunden- zu guter Letzt, nach Jahren des Suchens. Es ist wirklich komplett anders, aber es passt zur Stimmung der Platte.


Meinst du, ihr werdet den Song mal live spielen? Hört sich eher nicht nach einem Live-Song an.


Nee, ich denke auch nicht. Andererseits, man weiß ja nie. Sag niemals nie!


Okay, dann vielen Dank für das Interview, kiitos paljon!


Ole hyvä!







Band:

Mammoth Grinder

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