MY BLACK LIGHT sind ein gutes Beispiel für die Kluft zwischem Selbstbild und Außenwirkung. Man möchte Progressive und Gothic Metal kombinieren und so für einen Crossover zwischen LACUNA COIL und SYMPHONY X sorgen. Außer ein paar orchestralen Keyboardsounds und etwas Gefuddel höre ich wenig was mit SYMPHONY X konkurrieren könnte und auch von der Klasse von LACUNA COIL oder EVANESCENCE ist man meilenweit entfernt. Genaugenommen machen MY BLACK LIGHT einen fatalen Doppelfehler: Für Prog fehlt ihnen die musikalische Brillianz und um die Gothic Gemeinde zu verzücken fehlt es ihnen an eingängigen Hooks und Melodien. Auch Frontdame Monica Primo agiert im Durschnitt und vermag es nicht gegen die allgegenwärtige Konkurrenz Akzente zu setzen. Und wenn eine Coverversion (in diesem Fall der 80er Italo-Pop Hit „Ti Sento“) in der Version von SCOOTER besser klingt, ist definitiv so einiges schief gelaufen. Diese Platte hätte nicht sein müssen.
Mit EXXPLORER haben Pure Steel eine weitere Legende mit langer Geschichte ausgegraben. Ihr '84er Debut „Symphonies Of Steel“ ist ein Klassiker, den jeder kennen sollte, der sich auch nur entfernt mit klassischem Heavy Metal beschäftigt. Leider war dann erstmal Schicht im Schacht. Erst '94 legten EXXPLORER mit dem guten „A Recipe For Power“ nach, allerdings nur um nach dem '96 Rohrkrepierer „Coldblackugly“ endgültig in der Versenkung zu verschwinden. Vor zwei Jahren tauchten EXXPLORER dann plötzlich an der Livefront wieder auf und nun wider erwarten ein neues Album. Was haben wir von EXXPLORER anno 2011 zu erwarten? Sie konzentrieren sich auf das, was sie ohrenscheinlich am Besten können: hymnischen US Power Metal, welcher vom nach wie vor grandiosen Gesang Lennie Rizzo's getragen wird. Alleine das Eröffnungstripple „Gypsy“, „Glory Hunter“ und „Chasing The High“ ist das Geld für diesen Longplayer wert. Auch im weiteren Verlauf gibt es mit dem mystischen „Valley Of Doom“ und dem flotten „Spirits Of The Wind“ Highlights en masse. „Symphonies Of Steel“ wird (natürlich) nicht getoppt, aber EXXPLORER sind überraschend nah dran. Was die Jungs dann letztendlich den „Tipp“ kostet, ist die Tatsache, dass sich mit „Freight Train To Hell“ ein kleiner Stinker eingeschlichen hat und dass der Sound zu sehr nach Wohnzimmerproduktion klingt. Ansonsten: „Welcome Back, Guys“.
DREAM THEATER haben ihr geplanten Gigs in Luxemburg und Stuttgart verschoben. Das Konzert der New Yorker Progspezialisten in Stuttgart findet jetzt nicht am 13.02. sondern erst zwei Tage später, am 15.02. statt, und auch nicht in der Liederhalle, sondern im Hegelsaal.
Der Auftritt in der Rockhal (Esch-sur-Alzette) in Luxemburg wurde auf den 29.02. statt dem 12.02. geschoben.
Als Gründe dafür werden vom Management "logistische" Gründe genannt.
Verdammt, was ist das denn? Da kommt ein nahezu unbeschriebenes Blatt namens Greg X mit einer Eigenpressung daher und liefert locker flockig eines der besten Melodic Rock Alben 2011 ab. Mit dem von z.B. JOSHUA bekannten Ken Templin am Gesang rockt sich Greg durch 8 Songs, welche vor erstklassigen Melodien, genialen Gitarrenlicks, superbem Gesang und authentischem 80er Jahre Flair nur so strotzen. Auch der Sound ist perfekt. Kraftvoll und doch natürlich. Für ein Eigengewächs geradezu sensationell. Was man GREG X abnimmt ist die die Tatsache, dass er neben der Tatsache, dass er ein unglaublich talentierter Musiker und Songwriter ist, auch selber Fan ist und genau weiß, wie man einen Melodic Rock Fan vor Verzückung aufjauchzen lässt. Los geht’s mit dem treibenden „As The Worlds Spins Round“ welches dezent an die „Nighbreaker-Phase“ von RIOT erinnert. Mit „Dream The Dream“ geht’s dann Richtung GUIFFRIA oder JOURNEY. Genialer mehrstimmiger Gesang trifft auf ebenso geniale Gitarrenarbeit. „How To Love“ enführt in Zeiten von seliger 80er Jahre Radiomucke. TOTO hätten es nicht besser hinbekommen. „Wake Me Up (Before You Go)“ erinnert dann an neuere Vertreter alter Sounds, wie H.E.A.T. oder ELEVENER. Nur eben noch ne Spur genialer. Das sich langsam aufbauende und leicht melancholische „Stand Up“ ist ein weiteres Beispiel von zwingendem Songwriting. Hier passt einfach alles. Strophe, Bridge, Chorus....alles wie aus dem Lehrbuch für Melodic Rock, ohne jedoch konstruiert zu wirken. „Love And Hate“ ist ein Stadionrocker vor dem Herrn. Damit könnten DOKKEN oder MÖTLEY CRÜE richtig Boden gut machen. „Waiting OnYou“ dann überrascht mit einigen gelungenen Breaks und unterstreicht bei allen Bezügen zu den alten Helden die Eigenständigkeit von Greg X. Das abschließende „Victory“ ist ein Instrumental, welches an die frühen Soloalben von MARTY FRIEDMAN, JASON BECKER, VINNIE MOORE oder auch TONY MACALPINE erinnert und das Album perfekt beschließt. Macht euch unter www.gregxmusic.com euer eigenes Bild. Ihr werdet es nicht bereuen.
Einen sehr stimmigen Mix aus Hard Rock und Heavy Metal bieten die Österreicher FORCE auf ihrem neuen Album „Mass Acceleration“, welches in Eigenregie erschienen ist. FORCE kommen in ihren straighten, melodischen Songs immer gut auf den Punkt und lassen eine gewisse Grundhärte nicht missen. Songs wie „Magic Moments“ glänzen mit feinen Melodien, während in z.B. „Betraying The Devil“ die etwas grobere Keule geschwungen wird. FORCE bewegen sich sehr geschickt zwischen den Welten klassischer Heavy Metal und melodischer Hard Rock und legen so eine ziemliche Eigenständigkeit an den Tag. Auch der trockene Sound ist sehr gelungen und wertet das Album noch einmal auf. „Mass Acceleration“ wirkt wie aus einem Guss und dürfte allen qualitätsbewussten Hard Rockern sehr gut reinlaufen. Das auf 500 Stück limitierte Digi-Pack gibt es exclusiv beim Napalm Records Mailorder.