Review:

The Great Revival

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Mit „Southern Born Killers“ gelang den Groove Metal-Pionieren aus Atlanta nach sechs Jahren ein mehr als überzeugendes Comeback. Dass STUCK MOJO heutzutage kaum weniger Feuer im Allerwertesten haben als zu ihren großen Zeiten („Pigwalk“, „Rising“, „Declaration Of A Headhunter“), stellt auch „The Great Revival“ unter Beweis, das sich kaum hinter seinem Vorgänger verstecken muss. Wieder einmal zelebrieren die Jungs ihre Vorlieben für staubigen Südstaaten-Dampf, melodischen Druck und intelligente Hörspiele/Soundcollagen, die zwar nicht Jedermanns Sache sind, die Atmosphäre aber um ein ganzes Stück bereichern. Auch Lord Nelson hat sich als Frontmann ein ganzes Stück weiterentwickelt und agiert noch abwechselungsreicher als auf „Southern Born Killers“, wobei man sich natürlich immer noch streiten kann, ob er seinem Vorgänger Bonz das Wasser reichen kann. Objektiv macht er einen super Job und passt perfekt zu Stücken wie dem grandiosen, nach vorne wummerndem Opener „15 Minutes Of Fame“, dem zwar etwas kitschigen, aber sehr effektiven Ohrwurm „Friends“, der relaxten Hymne „Now That You´re All Alone“, dem Stakkato-Geschoss „The Fear“ (Gastsängerin Christie Cook, die bei einigen Songs zu hören ist, passt als Begleitung sehr gut ins Bild) oder der coolen Cover-Version des John Denver-Klassiker „Country Road“. Lediglich das zweiteilige „Superstar“ ist eine Spur ZU schmalzig geworden, doch trübt das den sehr guten Gesamteindruck von „The Great Revival“ nur wenig. Das Album kommt im Ganzen sehr verspielt und weniger hart daher, doch Hörer ohne Scheuklappen sollten erkennen, dass es in diesem Bereich (wenn überhaupt) kaum eine stärkere Band als STUCK MOJO gibt, die sich zudem extrem spielfreudig präsentiert. Hut ab!

The Great Revival


Cover - The Great Revival Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:10 ()
Label:
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Interview:

Nex

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Interview Euer Rising Record-Debüt „A Clockwork Heart“ ist eine wilde Mischung verschiedener Stile – war das von Beginn an euer Plan, mehrere Genres zu integrieren oder ist es während des Songwritings einfach passiert?


Es ist nicht wirklich unser Debüt, wir haben vorher schon anderes veröffentlicht *lacht*. Wir haben nicht um jeden Preis versucht, viele Genres zu streifen, sondern wollten einfach ein Album schreiben, dass viele Stile beinhaltet. Wir mögen so gut wie jedes Genre so lange es gut ist, weswegen wir auch Inspiration aus jedem ziehen. Ich haben gerade ein Interview mit Billy Corgan gelesen, in dem er Musikschreiben mit Malen verglich: „warum nur eine oder zwei Farben benutzen?“.


Welche Bands haben euch beim Songschreiben beeinflusst?


Wir sind unserer eigenen kleinen Welt verschwunden, aber haben viel HE IS LEGEND, PROTEST THE HERO und ein wenig SEVENDUST gehört.


Welcher Song hat sich zu deinem persönlichen Favoriten entwickelt? Und welcher kommt Live normalerweise am Besten an?
Hm… Ich bin mit „We All Went Out To Sea“ sehr zufrieden, da er eine Art Abschied für uns ist. Aber Live entsteht bei “Before The Storm” immer ein guter Moshpit.


Denkst du, dass eure Musik das Zeug zum Massengeschmack hat? FAITH NO MORE haben es mit ähnlicher Musik geschafft. Könnte einer euer Songs ein Hit werden, der im Radio gespielt wird?


Ich denke schon. Unsere Songs sind Popsongs mit lauten Gitarren. Wir sind nicht heavy – MESHUGGAH sind heavy!


Damit geht auch die Frage einher, wie ernsthaft ihr NEX machen wollt: habt ihr Pläne, NEX als Vollzeit-Band zu machen, was heutzutage ja konstantes Touren beinhaltet?


Das ist eine gute Frage. Wir würden das gerne Vollzeit machen, aber das hängt davon ab, ob wir Möglichkeit bekommen, konstant zu touren und unsere Rechnungen zu bezahlen. Musik ist alles, was wir jemals machen wollten, deswegen werden wir versuchen, unsere Karriere so lange wie möglich zu halten.


Wieviel Unterstützung bekommt ihr von euren Familien und Freunden?


Unsere Eltern sind fantastisch – sie haben uns immer unterstüzt. Sie musssten es ja auch lange genug mit uns aushalten! Und unsere Freunde sind ebenfalls großartig – sie kommen zu den Shows und kaufen unsere Alben. Jeder der unsere Alben kauft oder zu einer Show kommt, wird automatisch unser Freund! *lacht*


Gibt es denn bis Jahresende noch die Möglichkeit, euch Live zu sehen?


Wir schreiben gerade im Moment, aber es es sollte bald neue Shows geben. Haltet die Augen offen.


Kommen wir zum Album zurück: was sind die Themen der Texte?


Sie haben sehr verschiedene, aber das Album hat ein durchgehendes Konzept, das sich um den „Kult des Berühmtseins“ dreht, der heute so populär zu sein scheint. Jeder will seine 15 Minuten Ruhm, wie Mr. Warhol einmal sagte…


Wie wichtig sind dir persönlich die Texte? Können Bands heute noch den gleichen Einfluss auf die Kids nehmen, wie es Bands vor 20 Jahren möglich war, beispielsweise BLACK FLAG oder YOUTH OF TODAY?


Ich würde sagen, dass das von der Botschaft abhängt. Wir sind keine sehr politische Band, die versucht, ihre Botschaft in jedermanns Kopf zu rammen – aber wir versuchen über das zu Schreiben, was in der Welt vor sich geht und nicht einfach nur „Oh, ich bin heute so wütend, weil meine Freundin mich verlassen hat…“. Ich denke, dass eine Band mit einer Aussage, mit der sich die Kids identifizieren könnnen, immer einen Einfluss nehmen kann. Rock Kids werden auf Bands die sie mögen immer mehr hören als auf jeden Politiker.


Ihr habt bei Rising Records unterschrieben, die in letzter Zeit einen Haufen Alben veröffentlicht haben, alle von britischen Bands. Ist die britische Szene so stark und warum landen alle bei Rising Records?


I guess Rising Records are... uhm.. rising *lacht*. Als wir bei ihnen landeten, waren drei Bands bei ihnen unter Vertrag und schau sie dir jetz an! Es gibt Tonnen guter Bands hier auf der Insel, obwohl ein Zyniker vorhersagen würde, dass die Metalcore/ Hardcore-Szene dabei ist, sich selbst zu verzehen… ich natürlich nicht *lacht*.


Stehen die Bands untereinander in Kontakt? Gibt es eine starke Szene in Großbritannien?


Wir sind sehr gut mit NATO befreundet, die aus Cornwall sind, was im Grunde ein völlig anderes Land ist *lacht*. Die Bands sind untereinander in Kontakt und jeder mag jeden, das ist großartig.


Von der Insel kamen in den letzten 20 Jahren einigen der größten Bands überhaupt, von IRON MAIDEN und NAPALM DEATH bis THE PRODIGY und PORTISHEAD…


Ich denke, dass wir in der Tat einige der größten Bands in der Geschichte hervorgebracht haben und wir sind stolz darauf, die britische Szene zu repräsentatieren. Das Tolle ist die Vielfalt – so viele verschiedene Bands kommen von dieser kleinen Insel.


Die britische Musikpresse hat einen ganz speziellen Ruf und gilt als gnadenlos, wenn sie eine Band liebt oder hasst. Und ist selten im Einklang mit dem Rest der weltweiten Presse. Wie sind eure Erfahrungen mit ihr bisher?


Ich denke, dass sie manchmal zu sehr Trends folgen, aber das lässt sich so pauschal nicht sagen. Unsere Erfahrungen waren gut, sie haben uns viele gute Reviews gegeben, wollen uns aber nicht für Interviews! Das Feedback vom Rest Europas war ebenfalls gut, danke!


Am Ende noch ein paar letzte Worte?


Thank you for the interest in the band, and please check us out at www.myspace.com/myspace. And of course, BUY OUR ALBUM, haha!


Review:

Sweet Borderline

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Hanseatische Zurückhaltung ist nicht gerade die Stärke der Crossover-Kappelle DORRN. Im Großen und Ganzen kommt die Mischung aus Rock, etwas Punk und einigen Nu-Metal-Elementen bei dem dritten Output des 2002 gegründeten Quartetts aus Hamburg nämlich recht forsch aus den Boxen, ohne die ruhigeren Momente zu vernachlässigen. Sängerin Jackie kommt teilweise fordern roh und kratzig heiser daher, hat es aber andererseits auch als sanftere Anstacia-Voice drauf, „I Start With You“ sollte da man mal antesten. Daneben sei mal für Neugierige der Ohrwurm-Opener „See Paris“, das abwechslungsreiche, mal heftiger, mal leisere „Beat Of Luxury“ und das dem Titel entsprechend entspannt groovenden „Melancholic“ angepriesen. Das es dazwischen noch den einen oder anderen einfach vorbeirauschende Füller gibt, lässt ja auch noch Luft nach oben zu. Benannte Songs zeigen ja, dass es geht. DORRN machen mit ihrem etwas „altmodischen“ Crossover also durchaus Spaß und könnten zukünftig in die Lücke vorstoßen, welche die GUANO APES in der deutschen Rocklandschaft hinterließen. Vor allem wenn sie instrumental noch etwas mehr Druck und Selbstständigkeit entwickeln, sowie sich ihre angedeutete dreckig, rotzige Attitüde behalten.

Sweet Borderline


Cover - Sweet Borderline Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:26 ()
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A Clockwork Heart

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NEX sind defnitiv eine der kreativsten und Scheuklappen-befreiten Bands, die derzeit auf diesem Planeten ihr Unwesen treibt. Klar gibt es viele Bands, die sich aus vielen Genres bedienen, aber nur wenige schaffen es, daraus so eingängige Songs zu schreiben, die trotz ihres leichten Pop-Appeals immer hart genug sind, um auch in der Krachmaten-Gemeinde anerkannt zu werden. SYSTEM OF A DOWN kommen beim Hören immer wieder in den Sinn, wie beim famosen „Tick“. NEX beherrschen die Mischung aus laut/leise-Dynamik wie die US-Megaseller und gewinnen durch das Hinzufügen FAITH NO MORE’scher Poppigkeit (positiv gemeint) an Eigenständigkeit, so widersprüchlich das im ersten Moment scheinen mag. Sänger Ed kann Vergleiche mit dem jungen Mike Patton nicht von der Hand weisen und die Vorliebe für symphatisch-verrückten Songaufbau teilen sich beide Bands ebenfalls. NEX haben sich in den dreizehn regulären Songs ordentlich ausgebaut und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen: herausgekommen ist eine Platte, die furios, wild und poppig zur gleichen Zeit ist und niemanden kalt lassen wird. Als Bonus gibt es acht Akustriktracks, die in Sachen positiver Verrücktheit nicht an das Stromgitarrenmaterial rankommen, aber trotzdem gelungen sind. NEX können mit etwas Glück und viel harter Arbeit das nächste große Ding im Gitarrenmusikbereich werden, das Potential ist vorhanden, wie „A Clockwork Heart“ eindrucksvoll beweist!

A Clockwork Heart


Cover - A Clockwork Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 69:48 ()
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Vertrieb:
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Roots Rock Riot

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SKINDRED haben mit ihrer Mischung aus heftigem Rock, Reggae, New Metal und etwas Hardcore auf „Babylon“ voll überzeugen können und mehr als eine Viertelmillion Scheiben verkauft – da sind die Erwartungen an den Nachfolger natürlich hoch. Mit Matt Squire (PANIC! AT THE DISCO) wurde beim Produzenten schonmal kein Risiko eingegangen, was sich ausgezahlt hat: „Roots Rock Riot“ hat einen differenzierten, druckvollen Sound, der den kompexen Mischmasch bestens in Szene setzt. Stellenweise kommt sogar leichtes REFUSED-Feeling auf („Destroy The Dancefloor“), hauptsächlich setzen SKINDRED aber auf knackige Rocknummern, die durch die charismatische, sehr facettenreiche Stimme getragen werden. Reggae, New Metal, Metalscreams, alles kein Problem. Da gerät die sehr gute Gitarrenarbeit beinahe in den Hintergrund, was angesichts der knackigen Riffs völlig unverdient wäre, liefern die Sechssaiter doch die nötige Härte, um SKINDRED auch für Metaller interessant zu machen. Da die Band auch noch ein Händchen für mitreißende Songs hat, die gleichermaßen in Ohr und Tanzbein gehen, macht „Roots Rock Riot“ in jeder Minute Spaß, sofern Scheuklappen abgelegt werden können. Starke, sehr individuelle Scheibe!

Roots Rock Riot


Cover - Roots Rock Riot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:11 ()
Label:
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Phoenix

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ZEBRAHEAD scheinen im Fernen Osten eine große Nummer zu sein – aber weder in Europa noch in ihrer US-amerikanischen Heimat haben sie bisher richtig groß was reißen können. Ob sich das mit dem neuen Werk „Phoenix“ ändert liegt wohl in erster Linie am erhofften Airplay der Mutter aller Musiksender. Ob ZEBRAHEAD dies trotz aller zweideutigen bis albernen Texten und ihrem sonnigen Gemüt erhalten – ich weis nicht so recht. Das die Jungs aus dem kalifornischen Orange County kommen und dementsprechend der Spaß die Richtung bestimmt, darf man Ihnen aber getrost abnehmen. Songs wie der flotte Opener „HMP“ mit Sprechgesang und ins Ohr gehenden Refrain, das ähnlich ausgebildete „Ignite“, oder das mit einer gewissen Punk-Attitüde ausgestattete „Hell Yeah“ transportieren dies gefällig. Richtig gut kommt gegen Ende mit „All For None And None For All“ ein Track mit geilem Solo, treibenden Groove und Hammondpart – bricht etwas aus dem doch sehr ähnlichem Schema aus. Trotzdem, von Bands wie BLINK 182, LINKIN PARK oder gar GREEN DAY ist dies ungeachtet ähnlicher Zielgruppe schon noch weg. Aber sinnfreie, fröhlich eingängige, natürlich partytaugliche und ohne Langzeitwirkung agierende Hits gab es ja schon immer. Guter Crossover-Mainstream für die feierhungrige Möchtegern-Punk-Jugend möchte man sagen – nicht mehr und auch nicht weniger sind ZEBRAHEAD in 2008. Wer’s mag!

Phoenix


Cover - Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 55:10 ()
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Overworld

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Mit ihrem letzten Longplayer „Redeemer“ konnten die Schweden MACHINAE SUPREMACY nicht nur unseren Goofy aus dem Häuschen hervorlocken, sondern sicherten sich durch ihr ausführliches Angebot an Internet-Downloads und ihren angeschrägten musikalischen Stil auch anderorts viel Aufmerksamkeit. Mit dem oft angepriesenen „C 64-Metal“ hatte der leicht thrashige, melodische, mit Elektronik untermalte und sehr songdienlich gespielte Mix außer ein paar eingestreuter Videospiel-Samples (im Stil von HELLOWEEN´s „The Game Is On“) allerdings nicht allzu viel zu tun, dafür schaut die Band nach wie vor in Richtung WALTARI, tönt aber weiterhin nicht ganz so abgedreht wie die Finnen. Auf „Overworld“ geht man noch eine Ecke eingängiger und „flüssiger“ zu Werke, was das Album zu einer echten Granate macht! Ich habe in den letzten paar Jahren kaum eine moderne Band gehört, die in Sachen Songwriting so frisch und energiegeladen zu Werke geht. Mindestens jeder zweite Song ist ein Tanzflächenfeger, der durchweg gute Laune verbreitet und mächtig bangwütig macht. Nehmt nur mal den Opener „Overworld“, „Edge And Pearl“, „Radio Future“, „Skin“, „Conveyer“ (Killer!!!) oder “Sid Icarus”… allesamt geniale, hochdynamische Rockhymnen mit starken Refrains, und auch der Rest fällt dagegen kaum ab! Man benötigt als traditioneller Metalhead vielleicht ein paar Umdrehungen mehr um sich an die elektronisch-mechanische Soundwand zu gewöhnen, aber dann bekommt man die Songs nicht mehr aus der Birne. Lange Rede, kurzer Sinn: mit „Overworld“ steigert sich das Quintett gegenüber dem schon sehr starken Vorgänger noch mal um 200% und liefert eine Platte ab, die für mich zu den bisherigen Highlights des Jahres zählt. MACHINAE SUPREMACY zocken ganz locker in einer Qualitätsliga mit anderen modernen Hoffnungsträgern der Marke SYSTEM OF A DOWN oder BILLY TALENT und haben ebenfalls das Zeug für große Arenen – aber das liegt wie immer an Euch. Aber tut mir einen Gefallen: vergesst bitte bitte den Begriff „C 64-Metal“ ganz schnell wieder!

Overworld


Cover - Overworld Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:20 ()
Label:
Vertrieb:
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Southern Born Killers

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Ca. Mitte, Ende der 90er machte ein Begriff die Runde, der den gestandenen Metaller zutiefst schaudern ließ: „Rap Metal“! Metal und Sprechgesang waren zwar spätestens seit SLAYER nix Neues mehr, doch außer ein paar zu weite Hosen tragenden Pickelfressen wollte niemand diesen Trend wirklich mitreiten – und so verschwand der Humbug wieder dort, wo er hergekommen war. Eine der ganz wenigen Bands, die zwar auf den ersten Blick dazugehörten, sich aber immer eher dem echten Metal zugehörig fühlten, waren STUCK MOJO aus Atlanta, die allerdings ebenfalls im Jahr 2000 nach sechs Alben das Zeitliche segneten. Doch Gitarrist und Bandvater Rich Ward wollte nicht so schnell das Handtuch werfen und wagte 2006 einen Neuanfang, der nun in „Southern Born Killers“ gipfelt, das hier bereits über andere Vertriebsnetze seit gut einem Jahr als Import erhältlich gewesen ist, jetzt aber bei Napalm Records eine Heimat gefunden hat. Mit neuem Sänger (Bonz wurde durch den ebenfalls starken Lord Nelson ersetzt) knüpfen STUCK MOJO genau da an, wo sie aufgehört haben, denn auch das neue Album enthält groovigen Metal bis zum Abwinken, entgleist aber wieder zu keiner Sekunde in „Rotkäppchen“-Gefilde, sondern fährt neben einer durchdachten, mal Riff-betonten, mal melodischen (oftmals gewohnt Southern-rockigen) Gitarrenarbeit auch echten Gesang neben den „Raps“ auf, wobei alles geschickt miteinander verzahnt wurde und in Sachen Songwriting durchweg gelungen ist. Man mag es kaum glauben, aber fast jeder Song auf „Southern Born Killers“ ist eine eingängige Hymne: der treibende Opener „I´m American“, der seinem Titel alle Ehre machende Titelsong, die coole Mitsingnummer „The Sky Is Falling“, das moderne, etwas mit FEAR FACTORY liebäugelnde „Metal Is Dead“ oder das geile, relaxte „Yoko“ sind nur die Highlights eines Albums, das dem ewig toten Begriff „Crossover“ wieder ein Stück weit Leben einhaucht, äußerst abwechselungsreich ist und in seinem Bereich zu den stärksten Scheiben seit Langem zählt. (Nicht nur) für Genre-Fans ein absolutes Muss!

Southern Born Killers


Cover - Southern Born Killers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Deep Down The Soul

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DEEP DOWN THE SOUL kommen aus Ingolstadt und lassen es nach eigener Aussage im Stile Crosscore krachen. Ihre Mixtur aus Crossover und Hardcore mit einer Prise Eingängigkeit Marke Nu-Metal (in 2004 gab es mal eine EP mit dem Titel "Out Of Our Souls") klingt auf dem selbstbetitelte Longplayer-Debüt dabei stellenweise nach Clawfinger auf Aggro meets RATM, ohne allerdings deren Hitdichte zu erreichen. Dominiert wird der Sound von den beiden harten Gitarren und dem Gesangsduo der Brüder Markus und Michael Schlagenhaufer, welche in den Songs zwischen cleanen Parts und Growls ebenso wechseln wie zwischen eingängig melodischen und Rap Passagen. Am Besten funktioniert das noch bei dem eher im Midtempo angesiedelten "So Close", dem heftigen, aber sich in Ohr hämmernde "Bullet" und dem ruhigen Mainstreamtrack "Black Rose". Denn trotz vieler positiver Ansätze scheint von songwriterischer Seite her doch noch irgendwie der letzte Kick zu fehlen - auch die Produktion nimmt den Tracks noch einen Teil ihrer Wirkung. Trotzdem - Potential und genügend Aggressivität kann man Quintett bescheinigen - mal schauen wie der nächste Schritt sich anhört.

Deep Down The Soul


Cover - Deep Down The Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Still Stuck In Your Throat

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Mit der Band FISHBONE aus L. A. verbinde ich eine Zeit vor gut 20 Jahren, als Crossover im Entstehen war, Bands wie FAITH NO MORE, LIVING COLOUR und PRIMUS auf den Plan traten und die CHILI PEPPERS noch wild waren. FISHBONE waren immer schon die kompromisslosesten und krassesten von allen. Ihre Mischung aus Punkrock, Ska, Jazz und Funk, die in krumme Rhythmen, schräge Harmonien und skurrile Arrangements gegossen wurde, machte wirklich vor nichts halt. Dass die Band noch existiert, wusste ich gar nicht, aber laut Presse-Info hat sie vor zwei Jahren ein erfolgreiches Comeback in Europa gefeiert, das offenbar komplett an mir vorbeigegangen ist. Von der Urbesetzung sind mittlerweile nur noch die beiden Gründungsmitglieder und Bandköpfe Angelo Moore (Vocals) und John Norwood Fisher (Bass) übrig, der Rest wurde nach und nach ausgetauscht. U. a. ist jetzt der ehemalige SUICIDAL TENDENCIES-Gitarrist Rocky George mit dabei. Das neue Album erstaunt in doppelter Hinsicht. Zum einen deshalb, weil die Zeit an FISHBONE scheinbar spurlos vorbeigegangen ist und sie alles in allem immer noch so klingen wie vor 20 Jahren. Und zum anderen, weil ihr Sound, der eigentlich längst komplett überholt ist, immer noch unglaublich frisch klingt. Letzteres mag daran liegen, dass die siebenköpfige Band sämtlich aus genialen Ausnahmemusikern besteht, die nicht nur durch ihr spielerisches Können glänzen, sondern auch mit grenzenloser Energie und Spielfreude zu Werke gehen. Trotzdem ist die Scheibe ein zwiespältiges Vergnügen. Zwar macht die musikalische Anarchie durchaus Spaß, gleichzeitig ist sie aber auch ziemlich anstrengend. Immer, wenn man glaubt, ein bisschen durchatmen zu können, weil ein Beat mal grade und eine Akkordfolge mal harmonisch ist, lauert schon hinter der nächsten Ecke ein Rhythmus- oder Stil-Wechsel, eine Reihe von Disharmonien oder irgendwas anderes komplett Schräges. Alte Fans der Band werden ihre Freude daran haben, aber für mich wäre hier ein bisschen weniger mehr gewesen.

Still Stuck In Your Throat


Cover - Still Stuck In Your Throat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:31 ()
Label:
Vertrieb:

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