Mann, hatte ich mich gefreut, als ich angeboten bekam, diese Cd reviewen zu können. Schließlich gehört die Mannschaft aus New Jersey zu meinen Alltime-Faves und zudem hatte mich ihr letztjähriges geiles Livealbum "Wrecking Everything" echt vom Hocker gehauen. Nach den eher auf Sparflamme köchelnden letzten Alben dachte ich, die Band würde sich gerade nach dieser Livescheibe wieder auf altbewährte Tugenden besinnen, denn das letzte Meisterwerk aus dem Hause Overkill liegt immerhin schon ca. 7 Jahre zurück. Dem ist leider nicht so, denn "Kill Box 13" setzt fast vollständig auf grooveorientierte Midtempo-Songs, die zu sehr auf die Nu-Metal/Neo-Thrash-Community zugeschnitten zu sein scheinen und jegliche Ohrwurmqualitäten vermissen lassen. Bereits der Opener "Devil by the Tail" kommt zwar mit einigen Doublebase-Parts daher und geht gut nach vorne los, sprengt aber beim besten Willen keine Ketten. Die folgenden "Damned" und "No Lights" hauen in die selbe Kerbe und plätschern behäbig dahin. Daran ändert sich bis zum Schluß leider nur wenig, sieht man mal von den etwas fixeren "Until I die", "Struck down" und "Unholy" ab, mit denen die Band dann doch noch einige Brecher serviert, die aber, wie der Rest der Platte auch, von Colin Richardson ziemlich steril und trocken produziert wurden. Bei allen Songs warten die Jungs mit netten mehrstimmigen Passagen auf, die zwar zu gefallen wissen, aber die Songs nicht wirklich aus dem Tal heben. "Kill Box 13" ist bestimmt kein schlechtes Album, das mit Sicherheit auch seine Freunde finden wird, aber echte Overkill-Rübenschrauber der Sorte "Deny the Cross", "Electro Violence", "Evil never dies" oder "Battle" sucht man jedoch vergebens. Müssen die Senioren des Genres jetzt etwa allesamt versuchen, "neue Märkte" zu erschließen?
Als Heavy-Zen-Jazz wollen die Karlsruher TRIGON ihre Musik verstanden wissen - und die neun auf dem letztjährigen Burg Herzberg Festival eingespielten Instrumentalstücke (wurden direkt vom Mischpult abgenommen) stellen wirklich eine Herausforderung dar. Die eigensinnige Mischung aus Rockmusik und Blues brauchte bei mir ein paar Durchläufe, um seine Wirkung zu entfalten. Für Einfachzwischendurchhörer (was ein Wort!!!) ist der Sound mit seinen ständigen Bezügen zu den 70ern, zu Art- und Progrock mit heftigen Gitarren nun wirklich nichts. TRIGON stehen für einen ungewöhnlichen Sound, eine eigene Klangwelt aus harten Gitarrensound und irren Bassläufen, die wohl vor allem live und spontan ihre Wirkung entfaltet. Rainer Lange (Gitarre), Stefan Lange (Bass) und Thomas Zimmer (Schlagzeug) bieten etwas für Musikfreaks, welche auch mal abseits ausgetretener Pfade die Zeit aufbringen sich den teilweise doch sehr überraschenden Kompositionen von TRIGON zu widmen. Dem geneigten Fan sollte Blues ebenso wenig fremd sein, wie ausgedehnte Gitarrensoli und schräge Soundattacken - dabei ist die Ansage zum letzten Stück der CD Programm: "Musik ist angemalte Zeit - Blue Time". Testet einfach mal ein paar Soundfiles an - die gibt es auf unserer Seite unter Multimedia/MP3 oder (wie auch diverse CDs) auf der TRIGON-Homepage.
Kennt jemand die letzte Scheibe von Lullacry, der Finnischen Heavy Rock Band? Gell - die war nämlich mal echt geil. Eingängig, druckvoll, super rockig und mit der tollen Sängerin Tanya. Doch dann die Hiobsbotschaft - Tanya hat die Band verlassen - dabei war sie doch endlich mal ne Sängerin, die nicht kreischt, röhrt oder in bester Opernmanier singt, sondern einfach normal ihre Stimme zum Ausdruck gebracht hat, kraftvoll und trotzdem feminin. Jetzt ist also das neue Album da: "Crucify My Heart" und nun haltet euch fest: die neue Sängerin hört auch auf den Namen Tanja (allerdings mit j und nicht mit y) und hat eine mindestens genauso außergewöhnliche Stimme wie ihre Vorgängerin und zum Glück sogar mit exakt den selben Trademarks. Man könnte an manchen Stellen sogar meinen, es handelte sich um TanYa! Und die Musik - ja, die ist fast gleich geblieben. Tolle Heavy Rock Nummern mit eingängigen Refrains, groovenden Gitarrenriffs und den richtigen Solis an den richtigen Stellen. Wieder mal die Verschmelzung von traditionellen 80er Groovs und modernen, teilweise in die Alternativ Richtung abdriftende Elementen. Die Songs sind emotional, mal etwas schneller und mal etwas gediegener. Leidenschaftlich und irgendwie frech zu gleich. Und wenn an den Promofotos der Band nicht viel rummanipuliert wurde, sieht Tanja auch noch ziemlich gut aus... Lullacry rocken weiter !!!!
Seit 1996 gibt’s diese Kapelle, "Error" ist bereits die zweite Veröffentlichung der Süddeutschen. Die Aufmachung der Scheibe ist für ein Demo außerordentlich professionell und auch die Homepage kann sich sehen lassen. Auf dem Silberling findet sich ein Sammelsurium verschiedenster Genre-Richtung, vom Metal über Hardcore, Rap, HipHop bis hin zum Pop. Und, nehmt’s mir nicht übel, aber der zweite Songs "Apocalyptic Visions" erinnert mich streckenweise an eine härtere Version der Bay City Rollers. Nun gut. Sänger John beweist eine erstaunliche Bandbreite, die sich eben auch im Stil der Band wieder findet. Alles in allem eine recht interessante CD, die bei mir allerdings irgendwie nicht hängen bleibt. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Mit "Lying In Wait" ist sogar ein beinahe ein echter Hit gelungen. Vielleicht wäre weniger in diesem Sammel-Album doch ein bisschen mehr gewesen. Als Grundstock ist aber das Ganze aber sicherlich ausbaufähig. Neben den sieben Songs haben die Jungs auch noch ein Video mit auf den Datenträger gepackt. Hier kann man sich einen kleinen Eindruck der Live-Qualitäten WRONGSIDEs machen. Value for money sozusagen. Wer die Scheibe haben möchte, schaue bei den Kontaktdaten.
Error
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:7 plus Video Länge:32:10 () Label: Vertrieb:
Karlsruhe. Da denke ich doch an den KSC 2000 - ach, is ja gar nix geworden. Und dann denke ich an gar fürchterbare Bands mit Dauerwelle und Rockstargehabe, von denen ich sogar den Namen vergessen habe. Und dann lese ich den Bandnamen MORTIFER und glaube fest an eine akustische Pleite. Doch meilenweit daneben. Während der Badenser Fußballklub im Kampf ums Überleben hoffentlich den Norddeutschen unterliegt, sind diese Kameraden mit den kurzen Haaren und dem Outfit einer Nu-Metal-Hardcore-Band alles andere als Grütze. Klar eigentlich, denn sie haben Erfahrung seit 1994 (da hat der KSC aber noch mehr) und bereits eine Scheibe draußen ("Posteuphoria"). Mit dem neuen Output bemühen sich die Herren um einen Plattenvertrag. Hoffentlich klappt’s, denn im Rahmen des Death Metal präsentieren die Jungs eine erstaunliche Bandbreite. Da zitieren sie Disbelief, Schweden-Tod, typischen Thrash, von mir aus auch Ami-Death. Das entstandene Gemisch wirkt eigenständig wie eingängig, nicht aber langweilig. Sehr, sehr druckvoll, immer wieder angetrieben von der amtlichen Double-Bass-Fraktion, macht diese Scheibe einfach Spaß. Wer’s nicht glaubt, höre als MP3 "Into The Light" oder das Titelstück. Mein Vorschlag: Gönnt Baden einen Erfolg, gebt MORTIFER einen Plattenvertrag und lasst den KSC absteigen. Ein Problem habe ich aber doch: Auf meiner Scheibe befinden sich zehn Songs, neun sind aber nur angegeben, den Abschluss markiert ein reichlich "mysteriöses" Instrumental. Egal, die anderen neun Songs rocken, rollen, müllen und überhaupt. Wer die Scheibe haben möchte, wende sich direkt an die Kapelle.
Juchei, endlich wieder ein Thrash-Album! Schmeißt mir Alben von Terror 2000, The Haunted, Corporation 187 oder Raise Hell mit Random-Play in den Schacht und ich drehe durch. Zwar mag ich die Musik sehr gerne, aber mit der Zeit fällt es immer schwerer, die Kapellen deutlich voneinander zu trennen. Nun gut, dafür können Kjellberg und Konsorten nix. Denn auch "The More You Suffer" knallt wieder mächtig, bereits die ersten beiden Songs "H.B.F. Suicide" (wird wohl kaum ein Selbstmord im Bahnhof sein, brüllprustlach) und "Deathblow" zeigt dem Rezipienten stante pede, wo Schweden-Mann sein Knäckebrot holt. Beim dritten Song ("Ripped And Torn") wird’s dann ein bisschen gemäßigter. Anschließend wechseln sich Knüppelparts, Groover und geile Melodien ab. Moderner Thrash eben, wie ihn die Skandinavier wirklich drauf haben. Und live ist diese Kapelle mit vielleicht einem der besten Vertreter des Genres am Mikro ehedem über jeden Zweifel erhaben. Aber genau das ist vielleicht auch das Problem: Auf der heimischen Anlage fehlt der Platte ein wenig das Aggro-Feeling, das CARNAL FORGE live entwickeln. Dennoch ein wirklich gute vierte Scheibe mit prima Sound und dennoch ziemlich wütender Atmosphäre. Hört und leidet …
Aus dem Dunstkreis von Astarte entspringen diese Jungs aus Griechenland, existent seit 1996. Los geht’s mit Blitz und Donner, dazu bimmelt ne voluminöse Kirchenglocke. Nicht ganz so inhaltsschwer ist dagegen der Sound geraten, aber wir haben es ja hier schließlich mit einem Demo zu tun. Dafür ist der Klang noch ganz ordentlich geworden. Musikalisch orientieren sich die durchweg in schickem Schwarz gewandeten Schwarzhaarigen an Rotting Christ (machen wohl alle aus Hellas) und geben als Einfluss auch Crematory an. Zum Glück stimmt das nur bedingt. Zum Beispiel bei "Crusaders Of Death", das durch gar gräuslige Keyboardklimperei im Gegensatz zu den meisten Songs rapide abfällt. DARK VISION gehen durchaus in die Richtung des melodischen Black Metals, fahren auf der Suche nach der eigenen Identität auch manchmal auf Gothic-Gleisen und bleiben derzeit noch nicht in einem Bahnhof stehen. Manchaml denkt man an schwülstige Pop-Black-Metal-Bands wie "Enslavement Of Beauty", zum Beispiel, wenn wie bei "Passing The Gates" Frauengesang erschallt. Insgesamt kein schlechtes, aber auch kein weltbewegendes Premieren-Album, das auf jeden Fall ein bisschen Platz nach oben lässt. Für Black-Metal-Klebchen durchaus hörenswert. Schreibt der Kapelle mal, wie ihr die Scheibe bekommen könnt, das Artwork soll außerdem prima sein (was ich auf Grund der vorhandenen Promo-CD-R nicht nachvollziehen kann.