Review:

Haunted

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Man, so schnell geht’s das! Review Nummer 300 vom lieben Lars. Da muss dann eine Scheibe her, die schon ewig in meinen Top Ten läuft: "Haunted" - das Debüt von SIX FEET UNDER, für mich noch immer die beste Scheibe der Chris Barnes-Gang. Was haben wir Rotz und Wasser geheult als Chris bei Cannibal Corpse ausstieg und was waren wir glücklich, als er mit SIX FEET UNDER um die Ecke kam. Da brachte er mit Allen West auch Mr. Groove persönlich mit. Der Mann hat schon Obituary groß gemacht mit seiner unnachahmlichen Art und Weise, groovige brutale Riffs zu schreiben und hat das auch bei SIX FEET UNDER fortgesetzt. Bekanntlich ja nur zwei Sommer lang, leider… "Haunted" strotzt dann auch nur vor gnadenlosen Groovemonstern wie "Beneath A Black Sky" oder "Human Target". So richtig auf die Kacke gehauen wird nur selten, dann aber mit "Suffering In Ecstasy" aber richtig und gnadenlos! Los geht die Scheibe mit "The Enemy Inside", auch so einem unglaublich mitreißenden Death Metal-Stampfer, den man so schnell nicht aus dem Ohr bekommt und der klar macht, dass Obituary nicht tot sind, so lange Allen West weiter Mucke macht hehe. Dazu growlt sich Kiffer-Chris in seiner unnachahmlichen Art und Weise durch die Pladde und lässt jeden Kritiker locker verstummen. Sein Nachfolger bei CC, Corpsegrinder (auch mal ein cooler Künstlername…), hatte da nicht viel zu lachen und konnte meiner Meinung nach erst mit den letzten drei Scheiben langsam an Chris Barnes rankommen. Aber das ist Geschmackssache. "Haunted" hat alles, was ich von einer ordentlichen Florida-Death-Scheibe erwarte: Monstersongs voller Groove, einen geilen Growler, fette Produktion (Morrissound) und zeitlose Knaller wie jenes "Suffering In Ecstasy". Das war ein Einstand nach Maß!

Haunted


Cover - Haunted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 0:0 ()
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Icon & The Black Roses

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Hey, endlich mal ne Gothic Rock Band die nicht aus "ich-häng’-mich-fast-gleich-auf-weil-bei-uns–die-Sonne-sowenig-scheint" Schweden kommt sondern vom diesjährigen Fußball EM Gastgeber Portugal. Nicht gerade bekannt für international gute Rockkapellen, waren mir bisher lediglich die Gothi Metaller von MOONSPELL (die seit ungefähr 10 Jahren recht erfolgreich unterwegs sind) ein Begriff, jetzt also ICON & THE BLACK ROSES mit ihrem gleichnamigen Debüt. Ich fall gleich mit der Tür ins Haus: Starke Vergleiche mit HIM vor allem was die Grundklangfarbe bzw. viele der Refrainanlagen betrifft, müssen sich die Jungs vor allem bei den ersten beiden Tracks "Black Rose" oder "Endless" schon gefallen lassen. Allerdings verzichtet man positiver Weise komplett auf allzu schwülstigen Pathos bzw. klebrige Balladen wie es bei den Vorzeigefinnen usos ist. Die markant charakteristische Stimme dieser Band erinnert wiederum etwas stärker an Meister Holmes von PARADISE LOST und auch die Musik geht durchaus etwas in diese Schiene derer letzten CD’s mit einem leichten Tick noch von THE MISSION. Ein weiterer klarer Kritikpunkt für mich ist das leider zu oft eingesetzte "Säuselkeyboard" (Lieber Tastenmann das nächste Mal bitte etwas originellere Arrangements!), denn daß geht einem stellenweise doch etwas auf den Keks, da größtenteils aber mehr im Hintergrund agierend wirkt es sich insgesamt auf die wirklich guten Melodien nicht allzu negativ aus. Mit steigender Spieldauer des Albums können sich Icon & The Black Roses dann auch etwas von den genannten "Vorbildern" lösen und entwickeln durchaus ein paar eigene Trademarks, wenn auch hier sicherlich (noch) die meisten Verbesserungspotentiale verborgen liegen. Ähnlich ausgelegte Formationen wie ENTWINE haben diesen Prozess bereits erfolgreich vollzogen. Die Band wurde übrigends 1999 unter der Firmierung "Blue Obsession" gegründet, wobei Mastermind Jao Silva seither für das Songwriting verantwortlich ist und dies auch recht ordentlich macht. Mit diesem typischen Mix aus molliger Melancholie mal kraftvoll dann wieder mit viel Gefühl werden 12 absolut eingängige fast mit Popappeal ausgestatte Songs präsentiert. Als besonders herausragende Tracks müssen auf jeden Fall "Crucify Your Love" (mit tollem kanonartigen Chorgesang), das schnelle mit gutem Gitarrensolo versehene "Angel", das rifflastige ""Remember" sowie das voll abgehende "Black Cage", bei dem der Sänger mal so richtig aus sich heraus geht. Klar eine amtliche Killerballade ist mit "Who Do Your Hurt Now?" natürlich auch dabei. Die KATE BUSH Coverversion "Running up That Hill" ist zwar ganz o.k. aber die Holländer von WITHIN TEMPTATION bringen schon etwas länger den gleichen Titel in einer metallischeren Version. Bleibt zu sagen, daß der hier präsentierte "leichte" Gothic Rock souverän und schlichtweg gut rüberkommt und die ICON’S mir einfach irgendwie sympathisch sind. Daher kann über das (noch) relativ wenig eigenständige Profil etwas großzügiger hinweg gesehen werden (ist ja auch das Debüt). Über irgendwelche HIM’schen Vergleiche will ich nächstes mal aber nichts mehr schreiben müssen, daß muß einfach besser werden.

Icon & The Black Roses


Cover - Icon & The Black Roses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:31 ()
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Loss Angeles

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Ich weiß noch nicht, wer das außer mir gut finden könnte, aber TOC beweisen mit "Loss Angeles" einmal mehr, dass man von "dem Finnen an sich" alles mögliche erwarten kann. Der Opener "The Window" bedient gängige Gothic-Klischees wie man sie von HIM bis CHARON kennt - um dann in einen schmierigen Part mit loungiger Fifties-Jazzkapelle abzudriften. Das Wah-wah-Pedal darf wimmern, Sänger Tuomas Nieminen lässt während dessen Herzen und Ohren dahinschmelzen. Großer Aufschlag - und die Friseur sitzt, der Kragen ist noch so gerade wie frisch vom Bügel. "Mary Lou is Dead" - klar, eine ganz ruhige, ganz traurige Ballade. Auf dem "Acid Highway" darf die Hammond-Orgel schmurgeln, was die alten Tasten hergeben, Uptempo-Rock mit Deep Purple-Einschlag. Tuomas schreit, die Gitarren kreischen sich durch bis kurz vor "Gothamburg" (wo das wohl liegt?!) - und diese utopische Stadt bekommt ein ruhiges Prog-Konzept - auf dem es TOC erst mal durchhalten bis "Wait". Die "Blue Lady" dazwischen hat eine Mega-Gesangslinie, ganz Achtziger Jahre, zwischen Glam und Ballade. Gegen Ende ist es aus mit der seichten Midtempo-Herrlichkeit, "Break-A-Neck" zieht auf dem Grad zwischen Death und Hardcore ein Brett längs, "Bite The Bullet" nimmt das Tempo noch mal raus, bis ausgerechnet "Smoke on The Water" komplett aufgemöbelt und um das Doppelte beschleunigt wird. In dieser Variabilität haben sich TOC eigentlich längst für einen Kaurismäki-Soundtrack warmgespielt. THRONE OF CHAOS haben sich vom Schwimmschüler im Fahrwasser der CHILDREN OF BODOM über das Seepferdchen als überflüssige Powermetal-Kapelle jetzt als eigenständige Rockband freigeschwommen. Das schönste ist, dass die finnischen Jungs ganz offensichtlich immer noch das Handwerkszeug ihrer alten Stilrichtungen beherrschen. Tuomas kann im Gegensatz zu den vergangenen Alben richtig beängstigend kreischen und brüllen. Gut ist also, dass TOC immer noch fette Riffs raushämmern können - aber stattdessen lieber vergleichsweise ruhige, fast poppige Songs mit interessanten, überraschenden Details schreiben wollen. Respekt!

Loss Angeles


Cover - Loss Angeles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Trace The Signs

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Frank von Bitternes zockt bei dieser Truppe als Basser mit und hat mir die MCD zusammen mit der letzten Bitterness-CD geschickt. Sorry, dass ich erst jetzt was dazu schreibe, aber irgendwie hat sich die Pladde unter einem großen Stapel Kram auf meinem Schreibtisch versteckt. Dabei hat "Trace The Signs" das gar nicht nötig, kann sie doch mit sechs eigenständigen Songs überzeugen, die sich irgendwo zwischen Black und Thrash bewegen. Dazu hat’s noch ein Intro, aber das vergessen wir mal, ist wie 99% aller Intros langweilig und nervig. MEDUSA pendeln zwischen nordischer Raserei (aber mit viiiiel besserem Sound, nix Klospülung) und relaxten Akustik-Passagen, wobei aber die meiste Zeit die nach-vorn-Abteilung das Sagen hat und von coolen Riffs des Gitarrendoppels vorangetrieben wird. Die trauen sich auch mal an ein Thrash-Riff und verfallen generell nie in schrammelige Norweger-Attacken, die man eh schon zur Genüge gehört hat. Mit Sänger Andy bedient ein tüchtiger Mann das Mikro, der mit seiner aggressiv-growligen Stimme zwischen einem räudigen Thrash-Hund und Blackie pendelt und den Songs seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Jeder der sechs Songs hat mich überzeugt und kann mit sinnigem Songwriting aufwarten, das viel Wert auf Abwechslung, Eingängigkeit und Groove gelegt hat. Starke Scheibe, die Fans von thrashigen Black Metal sicher gefallen dürfte!

Trace The Signs


Cover - Trace The Signs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dawn Of Ash

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Disgorge und Brodequin stehen schon seit langer Zeit für kompromißlosen Death Metal, der ob ultra-tiefem Gegrunze und Blastlastigkeit nicht jedem gefallen dürfte. Was kann also großartig dabei rauskommen, wenn der ex-Sänger von Disgorge zusammen mit dem Brodequin-Grunzer ne Band macht? "Dawn Of Ash" bietet wie zu erwarten technischen Death Metal, in dem durchgehen geblastet wird und der Grunzer so tief ist, dass man wirklich nix mehr versteht. Der Drummer blastet ordentlich vor sich hin, verliert durch die etwas matschige Produktion aber ein wenig an Durchsetzungsvermögen - das widerum kommt den Gitarren zu Gute, deren technisches Spiel man dadurch gut verhehmen kann. LITURGY gelingt es nur nicht, ihre unbestrittenen technischen Fähigkeiten in gute Songs umzusetzen. In Gegensatz zu ihren (ehemaligen) Hauptbands verstehen es die beiden Promis nicht, sowas wie Groove in ihre Songs zu bringen oder sie mit einigen geilen Riffs und Melodien zu verfeinern. Da bleibt die Brodequin-Coverversion noch das Highlight. LITURGY ist für Die-Hard-Fans der genannten Kapellen und vielleicht auch für Mortician-Jünger ganz interessant, war mir persönlich aber ein wenig zu langweilig.

Dawn Of Ash


Cover - Dawn Of Ash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 30:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

I Hate Us Even More

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Nachdem sich die Kanadier THE ALMIGHTY TRIGGER HAPPY bereits 1990 gegründet hatten, kam der Erfolg erst 1999 mit dem Album "I Hate Us", wonach sie sich jedoch auflösten. Vorher hatten sie schon Tourneen mit namhaften Bands gespielt, wie NOFX, den BAD BRAINS, SICK OF IT ALL, PENNYWISE und LAGWAGON. 2004 haben sie sich wieder zusammengefunden und zur anstehenden Europa-Tour hat Bad Taste oben genanntes Album als Re-Release mit drei Bonustracks als "I Hate Us... Even More" in die Läden gebracht. Obwohl die Platte also im Grunde schon 5 Jahre alt ist, ballert sie wie Sau. THE ALMIGHTY TRIGGER HAPPY spielen kompromisslosen, schnellen Punkrock mit ordentlichem Hardcore-Einschlag. Dabei bleiben sie aber immer vielseitig, das Tempo wird zwischendurch immer mal wieder gedrosselt, und hier und da werden sie sogar richtig melodiös. Die rohe Produktion tut ihr übriges und bringt die rotzige Energie der Band sehr gut rüber, so dass einem die 17 Tracks gehörig die Gehörgänge durchpusten. Die "Fuck You"-Attitüde ist dabei allgegenwärtig - bei jedem Stück scheint einem der Mittelfinger entgegengestreckt zu werden. Freunden von rauem Hochgeschwindigkeits-Punkrock sei der Kauf der Platte wärmstens empfohlen.

I Hate Us Even More


Cover - I Hate Us Even More Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 46:12 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Hubi Meisel

Band anzeigen
InterviewHallo Hubi - Dein aktuelles Werk "EmOcean" ist nun faktisch bereits zum zweitenmal veröffentlicht worden - was gab es denn für Schwierigkeiten beim ersten Anlauf?



"EmOcean" war im Herbst 2003 für kurze Zeit auf dem deutschen Markt, ehe mein Anwalt dem alten Label den Verkauf von "EmOcean" untersagen konnte. Das Label steckte in finanziellen Schwierigkeiten und benahm sich ziemlich unfair... Ich konnte mich dann nach der Trennung relativ schnell mit meinem jetzigen Partner LION MUSIC einigen. Dass es dann nochmals so lange mit dem VÖ gedauert hat, hatte mit dem Japan-Deal zu tun, da Avalon/Marquee das Album erst Ende März veröffentlichen wollten, und das Album somit auch in den anderen Ländern nicht vorher erscheinen durfte.



Und jetzt mit neuen Partnern bist du zufriedener, was machen die denn konkret anders und wie sehen die bisherigen Reaktionen auf die neue Scheibe aus?



Die bisherigen Reaktionen auf "EmOcean" sind durchweg positiv und in einigen Ländern sogar hervorragend! Wenn ich als Künstler mit einem Label kooperiere, dann erwarte ich auch eine gewiße Loyalität, Fairness und Ehrlichkeit! In diesen Punkten ist LION MUSIC ein echter Quantensprung im Vergleich zum vorherigen Partner.


Gab es am Album noch irgendwelche Änderungen beim zweiten Release?



Ja, "EmOcean" ist jetzt als Digipack mit 2 brandneuen Bonustracks erschienen!



Der Titel der CD "EmOcean" ist ja wirklich ein gelungenes Wortspiel - wie bist du denn darauf gekommen und was es ausdrücken?



Die Kombination von "Emotion" und "Ocean" kam mir genauso spontan in den Sinn, wie auch die grobe Rahmenhandlung des Konzeptes… ich wachte eines Morgens auf, und konnte mich zum Glück noch ganz genau an einige sehr intensive Unterwasser-Traumsequenzen erinnern. Mir war sofort klar, dass die CD von ozeanischen Mysterien handeln wird!



Bei EmOcean handelt es sich ja um ein richtig aufwendiges Konzeptwerk - erzähl uns doch ein bisschen mehr von der Geschichte, um die es dabei geht?



"EmOcean" erzählt in 3 Akten von der Unterwasserreise eines Mannes, der durch die Hilfe eines magischen Meerestieres in die Geheimnisse des Meeres eingeweiht wird und von den 10 Seelen der verstorbenen Könige von Atlantis eine bedeutsame Botschaft für die Menschheit übermittelt bekommt. Wen es genauer interessiert, der kann sich gerne auf meiner Homepage www.HubiMeisel.com das Konzept als PDF (auch in Deutsch) downloaden. Man kann die Geschichte aber auch gut nachvollziehen, wenn man nur die Lyrics liest, bzw. sich das 16-seitige Booklet anschaut.



Du hast ja die CD auch komplett selber produziert - woher hattest du denn die entsprechenden Erfahrungen dafür bzw. warst du vorher schon mal an den Reglern gesessen?



In den vergangenen Jahren habe ich mich intensiv mit Tontechnik beschäftigt und auch mein erstes Solo-Album "CUT" wurde von mir im Alleingang gemixt und produziert... Kurz vor der Realisierung von "EmOcean" habe ich mir dann ein kleines aber feines Studio eingerichtet.



Spielten Gründe wie ein enges Budget bzw. hast du keinen passenden Mann hierfür gefunden oder was waren letztlich die ausschlaggebenden Gründe?




Dadurch dass ich neben dem Produzieren auch das Engineering und Mixing selbst übernehme, habe ich die Möglichkeit, ein Album wirklich von Anfang bis zum Ende genau so umsetzen zu können, wie ich es mir vorstelle. Klar würden die ohnehin hohen Kosten für eine CD nochmals gewaltig steigen, wenn ich ein Fremd-Studio buchen müßte... aber das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Mir macht die Arbeit im Studio einfach tierischen Spass!



Warst du mit dem Sound bzw. Ergebnis dann letztlich zufrieden oder würdest du im Nachhinein noch etwas ändern wollen?



Insgesamt bin ich bis auf einige Kleinigkeiten mit dem Endsound und der Produktion von "EmOcean" sehr zufrieden. Es ist jedenfalls ein Album, bei dem ich keine Kompromisse eingegangen bin und das ich mir sicher auch in 10 Jahren noch anhören kann, ohne mich dafür zu schämen...haha!



Ist das alles auf deinem eigenen Mist gewachsen und wo nimmt man nur diese tollen Ideen her, musstest du viel recherchieren oder ist einfach alles "nur" frei erfunden?



Die Konzept-Story und die dem Album zu Grunde liegenden Lyrics stammen von mir, und da sind natürlich schon sehr viele Fantasy-Elemente mit drin. Generell verlasse ich mich sehr auf meine Gefühle und meine Intuition... aber was den historischen und wissenschaftlichen Hintergrund des Konzeptes angeht, habe ich durch eine umfassende Recherche und Lektüre die notwendigen Informationen zusammengetragen. Besonders die Kritias von Platon war eine große Inspiration!



War es schwierig die vielen beteiligten Musiker für dieses "Projekt" zusammenzubekommen oder wie und wo habt ihr das Material überhaupt aufgenommen?



Nein, das war überhaupt nicht schwierig! Ich kenne viele Musiker und ich habe einfach diejenigen gefragt, die ich mir für dieses Album am besten vorstellen konnte. Lediglich die Suche nach dem geeigneten Bassisten hat ein wenig länger gedauert. Bezüglich der instrumentalen Umsetzung von "EmOcean" habe ich sehr eng mit Vivien Lalu (keys) kooperiert, der die instrumentale Musik nach meinen Vorgaben komponiert und mit mir gemeinsam arrangiert hat. Wir haben uns sehr gut ergänzt und die Vorproduktion per MP3 so lange diskutiert, bis "EmOcean" instrumental so geklungen hat, wie ich es mir gewünscht hatte… diese Zusammenarbeit ist super gelaufen und hat viel Spass gemacht! Nachdem ich dann auf dieser Grundlage die Lyrics & Gesangsmelodien geschrieben hatte, erhielt jeder der beteiligten Musiker eine Vorproduktion zum Üben und Ausfeilen seiner Parts. Ich hatte mit den Musikern vereinbart, dass sie ihre Instrumente in einem Studio der jeweiligen Stadt aufnehmen. Nach diesen Recordings bekam ich dann die einzelnen Files für den Mixdown in meinem Studio zugeschickt, wo ich auch den Gesang aufgenommen habe. Diese Arbeitsweise klingt vielleicht etwas kompliziert, doch da wir die ganze Zeit per E-mail, Telefon und MP3 in Kontakt standen, gab es da keine Probleme.



Apropos nenn´ uns doch mal die anderen Instrumentalisten von der CD und wie du auf sie überhaupt gekommen bist?




Marcel Coenen (Ex-Lemur Voice, Sun Caged) aus Holland kenne ich schon seit einigen Jahren, und er hatte ja bereits auf "CUT" die Gitarren eingespielt. Vivien Lalu (keys) aus Frankreich lernte ich vor ca. 2 ½ Jahren über das Internet kennen. Daniel Flores aus Schweden (Mind’s Eye - drums) ist nicht nur ein guter Freund, sondern sondern sicher auch einer der fähigsten Drummer in Europa! Basser Jean B. Affonco alias "Bamby" kommt ebenfalls aus Paris und spielt eigentlich in der Hardcore-Band Absolute. Es war also eine spannende Sache, ihn auf "EmOcean" mit dabei zu haben! Auf den 2 Bonustracks "Crystal Moon" und "Tears of an Enchanted Sea" hat zudem Joop Wolters aus den Niederlanden, der ebenfalls bei LION MUSIC unter Vertrag steht, sämtliche Bass- und Gitarrenparts eingespielt.



Wer hat denn das tolle Artwort gemacht - hattest du irgendwelche Vorgaben gegeben oder hatte der Künstler die freie Kreativität?




Das Artwork stammt von meinem Freund Chris "Saiyan" Kallias (www.metal-artwork.com) aus der Schweiz. Chris ist eine echte Granate und er wird sicher auch das Artwork meiner nächsten CDs realisieren! Ich hatte Chris natürlich schon gesagt, wie das Booklet aussehen sollte und übernahm quasi die Rolle des Artdirectors, allerdings funktionierte das Ganze nur deswegen so gut, weil Chris eben ein Händchen dafür hat, Ideen und Wünsche entsprechend umzusetzen. Er ist definitiv mein Lieblingsartworker!


Nenn uns doch deinen Lieblingstitel auf der CD und warum?



Das ist bei einem Konzeptalbum schwer, weil jeder der Songs eine spezielle Bedeutung für mich hat... aber ich denke, mein Favorit ist "The Souls of Atlantis". Der Song besteht aus 4 Teilen und ist ein kleines Mosaik aus unterschiedlichsten Stimmungen.



Einige kritische Stimmen ist der Gesang auf "EmOcean" stellenweise etwas zu dünn ausgefallen - was sagst du zu solchen Meinungen?




Ehrlich gesagt läßt mich das kalt. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass mein Gesangsstil gelegentlich recht kontrovers empfunden wird. Beim Singen verlasse ich mich ausschließlich auf meine Gefühle, und daran wird sich wegen irgendwelchen Feedbacks oder subjektiven Beurteilungen bestimmt nichts ändern.



Wird die nächste CD wieder etwas "metallischer" ausfallen oder was schwebt dir da vor?




Die nächste Scheibe wird eine Ecke härter ausfallen als "EmOcean", aber das hat maßgeblich mit der Thematik zu tun. Wenn ich mich an die Arbeit zu einer CD mache, dann plane ich nicht, wie "hart" sie werden muß, damit sie auf jeden Fall gewisse Zielgruppen anspricht... ich sehe das Ganze eher von der künstlerischen Seite, daher richtet sich der Style einzig und allein nach dem jeweilige Thema der CD.



Die Homepage is ja auch suuper geworden ... war dies der gleiche Mensch?



Freut mich, dass sie Dir gefällt! Ja, die neue Seite wurde wieder von Art Vandalay programmiert. Mir war es wichtig, dass die Homepage moderner und flexibler wird, wollte aber dennoch die grundlegende Optik der alten Seite beibehalten. Momentan ist die Seite natürlich auf das Design von "EmOcean" abgestimmt.



Hast du übrigends schon das neue Album deiner Ex-Band DREAMSCAPE gehört und was hältst du ehrlich davon?



Ich habe diese CD bisher noch nicht gehört, aber ich bin mir sicher, dass es sich um ein gutes Album handelt, da die Jungs ja allesamt sehr fähige Musiker sind.



Ihr seid ja damals wie man hören konnte nicht gerade in Freundschaft auseinander gegangen - was waren denn letztlich die wahren Gründe?




Von mir wird man so ein Statement in der Öffentlichkeit sicher nicht gehört haben. Wir hatten einige Monate nach dem Release von "very" einfach zu unterschiedliche musikalische Ansichten, von daher war es für beide Seiten besser, getrennte Wege zu gehen. Jedenfalls hat mir diese Trennung sehr gut getan, denn erst dadurch habe ich es in Erwägung gezogen, endlich mein eigenes Ding durchzuziehen.



Wird es denn auch irgendwelche Liveaktivitäten mit dem neuen Album geben, eventuell im Vorprogramm bei einer großen Band?




Derzeit stelle ich alle Live-Aktivitäten hinten an, da meine Mitmusiker aus verschiedenen Ländern kommen und die Kosten für eine Tour im Moment zu hoch wären. Im Vorprogramm einer großen Band ein paar einzelne Songs zu performen, ist bei einem Konzeptalbum m.E. eher unangebracht. Daher werde ich mich nach der Promo von "EmOcean" erst mal wieder ins Studio begeben und das nächste Album produzieren. Ich liebe es jedoch live zu singen und bin mir auch ziemlich sicher, dass eine Tour in absehbarer Zeit Sinn machen wird...



Es wird, wenn überhaupt, wohl nicht mit den Musikern der CD funktionieren können oder?




Wenn ich "EmOcean" auf die Bühne bringen sollte, dann sehe ich keine Veranlassung, das Line-up zu ändern. Es handelt sich bei allen Beteiligten um Profis und wir haben das auch schon mal angesprochen... generell wäre es aber –falls die Musiker schon anderweitig gebunden wären- kein Problem, hochkarätige Ersatzleute zu finden… aber ich würde natürlich schon die Originalbesetzung bevorzugen.



Möchtest du zukünftig nicht wieder viel lieber mit einem festen Line-up zusammenarbeiten?




Das "EmOcean" Line-Up wird auf der nächsten Scheibe größtenteils erhalten bleiben. Ich kenne nun mal viele Musiker aus unterschiedlichsten Ländern und finde es einfach unheimlich spannend und inspirierend, immer wieder mal mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten. Wenn Du mich aber fragst, ob ich nicht lieber wieder als fester Sänger einer Band arbeiten würde, muß ich gestehen, dass mir die künstlerische Freiheit bei meinen Solo-Projekten schon sehr gefällt. Jedoch bin ich stets offen für andere Projekte… und wer weiß, vielleicht werde ich auch irgendwann mal wieder fest in eine Band einsteigen.



Würdest du dich als politischen Menschen bezeichnen und was hältst du von der
momentanen wirtschaftlichen bzw. sozialen Situation in Deutschland?




Auch wenn man vielleicht geneigt sein möchte, mir nach einer CD wie "EmOcean" den "Weltverbesserer"-Stempel aufzudrücken, sehe ich mich im Alltag eher als unpolitischen Menschen. Rein wirtschaftlich und sozial bewegt sich Deutschland derzeit auf einen ziemlichen Abgrund zu, und ich kann nur hoffen, dass die Menschen irgendwann anfangen etwas sozialer zu agieren, sonst führt das früher oder später zu einem Kollaps. Ich habe jetzt auch keine ultimativen Lösungsvorschläge parat, aber der Egoismus und das Profitdenken vieler Leute sind im Hinblick auf das Gemeinwohl einfach sehr kontraproduktiv.



Was müsste man in deinen Augen dabei als erstes reformieren?




Wahrscheinlich sollte man das System dahingehend reformieren, dass die ohnehin schon sozial schwachen Bevölkerungsgruppen nicht immer noch tiefer abrutschen, was in letzter Zeit ja leider oft geschehen ist. Vielleicht müßte man auch mehr Einrichtungen privatisieren und mit ganzer Kraft versuchen, endlich den Arbeitsmarkt zu beleben... aber eigentlich kann man langsam nur noch auf ein Wunder hoffen.



Noch zu guter Letzt - warum gibt´s bei dir auf der Homepage eigentlich kein Guestbook für deine Fans?




Ich stehe generell nicht sonderlich auf Guestbooks, da ich festgestellt habe, dass diese häufig von anonymen Schmierfinken und Spammern missbraucht werden. Wer mir etwas sagen will, kann über das contact form auf meiner Homepage mit mir in Kontakt treten. Ich bemühe mich immer, jede e-mail zu beantworten oder zumindest zu lesen!

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Kraftwerk

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