Review:

Within A Mile Of Home

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Mit "Within A Mile Of Home" kommt dieser Tage das mittlerweile dritte Album von FLOGGING MOLLY aus Santa Monica in die Läden. Wer aufgrund der Herkunft der Band auf kalifornischen Gute-Laune-Punkrock schließt, liegt allerdings komplett falsch. Die 7köpfige Truppe hat sich nämlich komplett dem Folkpunk im Stile der DROPKICK MURPHYS und der REAL MCKENZIES verschrieben, was sich u.a. dadurch erklärt, dass Sänger, Gitarrist und Songschreiber Dave King im irischen Dublin geboren wurde und Ende der 90er seine musikalischen Wurzeln für sich wiederentdeckte. Im Gegensatz zu eben genannten Bands gehen FLOGGING MOLLY aber etwas filigraner zu Werke: Die Gitarren stehen weiter im Hintergrund und der Gesang ist weniger grölig - dafür arbeiten sie mit Mandoline, Akkordeon, Geige, Banjo und Flöte, wodurch der Gesamtsound insgesamt traditioneller wirkt und stärker in Richtung POGUES tendiert. Man könnte sagen, das Irish Folk-Punkrock-Verhältnis ist bei FLOGGING MOLLY ziemlich genau 1 zu 1. So zu hören auch auf "Within A Mile Of Home", das keine wirklichen Überraschungen bietet, was aber gar nicht negativ gemeint sein soll - denn die Platte macht tierisch Spaß! Die schnellen Stücke, wie z. B. die Knaller "Queen Anne´s Revenge" und "Wanderlust" (!), schreien geradezu nach Pogo, die typischen 3/4-Takt-Gassenhauer, wie "Whistles Of The Wind", nach Trinkgelagen und die alkoholgetränkten Balladen, wie das wunderbar melancholische "Don´t Let Me Die", nach noch mehr irischem Whiskey. Wie man hier schon sieht: Tempo und Taktart werden schön variiert, so dass die Platte trotz des relativ einheitlichen Sounds nie langweilig wird. Beim wunderschönen mit Lucinda Williams im Duett gesungenen "Factory Girls" hört man sogar deutliche Country-Einflüsse - bietet sich bei der Besetzung ja auch förmlich an. Auch wenn ich persönlich mehr auf die dreckig-derbe Variante der DROPKICK MURPHYS stehe: FLOGGING MOLLY ist eine klasse Band, die ein sehr gutes neues Album gemacht hat.

Within A Mile Of Home


Cover - Within A Mile Of Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 52:16 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Sentence

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Band:

Sniper

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Band:

Mirror Of Deception

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Review:

Unsterblich

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Wenn sich gestandene (ex-)Musiker von ROUGH SILK und RUNNING WILD mit einer ex-Sängerin der Brotkistenbastler WELLE:ERDBALL zusammen tun, verursacht der Gedanke an das Endprodukt tendenziell Bauchschmerzen. Die Realität zum Glück weniger. Vom Heavy Metal ist wenig geblieben, simple Gitarren der Neuen Deutsche Härte regieren zusammen mit einigen elektronischen Effekten und das ganze in eher gesittetem Tempo. Neue Impulse geben sie dabei kaum, die weiblichen Vocals treten so vereinzelt auf, dass sie wenig ins Gewicht fallen. Die Produktion jedoch ist Sahne und so rockt TREIBHAUS in den eigenen Grenzen durchaus, Songs wie "Wahnsinn" mit spacig waberndem Sound würde in vielen Clubs positiv auffallen. Das andere Extrem, "Treibhaus", punktet durch penetrant zu flachen Text und musikalische Dauerschleifen in keiner Weise. NDH mit weniger rammsteinschem Pathos sondern eher etwas gotischem Trübsal. Die Kinderkrankheit der musikalisch kaum vorhandenen Tiefe müssen sie aber noch auskurieren. Da hilft auch das lustige Ende von "Lauf" nicht ganz.

Unsterblich


Cover - Unsterblich Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sinmachine

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NIK PAGE, Mitglied der legendären Berliner Wave-Combo BLIND PASSENGERS, veröffentlicht dieser Tage sein zweites Solo-Album. Nach eigenen Aussagen schließt sich mit "Sinmachine" ein thematischer Kreis welcher mit dem BLIND PASSENGERS-Album "Destroyka" begann. Kurz gefasst: "Sinmachine" verkörpert die Verlockung der Technologie - geschenkt von Mephisto. Was der Mensch daraus macht ist ein Werkzeug seiner Gier und Unreife, und folglich die Zerstörung. Zurück zur Musik. Im Gegensatz zum Solo-Debüt "Sacrifight" kommt "Sinmachine" mit überwiegend deutschen Texten daher, welche von Nik’s düsterer, atmosphärischer Stimme im Wechselbad zwischen Melodie und Sprechgesang getragen werden. Das Ganze musikalisch einen Tick weniger rockend und leicht melancholischer als der Vorgänger, mit etwas mehr Popappeal ausgestattet, dabei immer melodisch und abwechslungsreich komponiert sowie fett eingespielt und produziert. Folgerichtig ist auch die erste Singleauskopplung mit eben jenen Trademarks und deutschensprachigen Lyrics ausgestattet. "Dein Kuss" erinnert etwas an Oomph! in gemäßigter Form - harte Gitarren und Keyboards wechseln sich gekonnt ab - absolut radiotauglicher Ohrwurm mit Hitpotential. Eingespielt wurde "Dein Kuss" unter Mithilfe von Joachim Witt und versehen mit weiblichen Vocals von Dara Pain. Bei drei weiteren Tracks hat sich NIK PAGE ebenfalls einiges an Unterstützung ins Studio geholt, "Bad Karma" mit Eva Poelzing von Blutengel, welche auch zusammen mit Dirk Schuber (Project Pitchfork) bei "Sweet Dust" mitwirkten und das mit Dudelsack versehene "Road To Damnation" (mit Tanzwut, Corvus Corax und Angelzoom). Neben der Single dürfte vor allem das über siebenminütige "Black Mail Generation" ein echter Hinhörer sein. Diesmal englische Lyrics, klassische Chöre im Mittelteil und metallische Gitarren im Duell mit popigen Keyboards und eine düster angehauchte Melodielinie. Ach ja, mit "Mysteryland" coverte Nik sogar ein Song seiner Berliner Kollegen von den Ärzten. Ein instrumentaler Hidden-Track als Song Nummer dreizehn beschließt das Album. Vergleiche mit den BLIND PASSENGERS muss sich NIK PAGE nun mal weiterhin gefallen lassen - "Destroyka" wird wohl ewig eine recht unerreichbare Referenz bleiben - losgelöst davon hat er sich aber. Denn mit "Sinmachine" hat NIK PAGE die mit "Sacrifight" eingeschlagenen Richtung beibehalten - man hält Distanz zum reinen Wave und entwickelt sich hin zu dem von ihm selbst definiertem "21st Century Electro Goth’n’Roll". Dabei wurde ein Album mit einer Vielzahl tanzbarer Hits geschaffen. "Sinmachine" dürfte nicht nur einen Großteil der schwarzen Zielgruppe ansprechen sondern sollte NIK PAGE und seine Sacrifight Army ein ganzes Stück nach vorne bringen.

Sinmachine


Cover - Sinmachine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Songs About Decay

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Nach zwei EPs und diversen Samplerbeiträgen kommt jetzt das erste volle Album der Wiener Band JULIA in die Läden. Und wer bei Wien nur an chilligen Drum ´n Bass und Caféhaus-Jazz denkt, wird hier eines Besseren belehrt. Denn die Jungs spielen harten Rock, irgendwo zwischen New Metal, New Rock und Stoner Rock, aber auch immer wieder durchsetzt von poppigen Melodien. Klingt vielleicht etwas zu vermischt, und das ist wohl auch das Problem der Band: Sie schafft es einfach nicht, diese verschiedenen Stile zusammenzubringen, sondern setzt die verschiedenen Parts einfach hintereinander. Und das ist insgesamt einfach nicht wirklich originell und wird schnell langweilig. Zu einfach kann man die Parts den musikalischen Vorbildern zuordnen ("Das ist ja Nickelback!" "Hey, und jetzt kommt Linkin Park!" "Und soll dieses Riff eventuell wie Kyuss klingen...?"). Dabei können sie wirklich gut rocken, wie der erste und wohl beste Track "Droogs" zeigt, der einfach nur dreckig nach vorne geht, oder z. B. das an KORN erinnernde "Distance". Z. T. wird´s dann aber auch allzu poppig, wie bei "Estelle", dem eigentlich nur die Beschreibung "Kommerz-Pop-Rock" gerecht wird (absolutes Todesurteil für jeden Musiker!), oder dem BEATLES-mäßigen "Perfect", die so klingen als seien sie bewusst fürs Radio geschrieben worden. Die Produktion ist hervorragend: klar, aber an den harten Stellen schön fett. Die Songs an sich sind auch gut gemacht, aber nach einem eigenen Stil sucht man eben vergebens, und stellenweise wirken die Teile dann doch zu zusammengeklatscht. Aber man hört, dass die Jungs gut spielen können, und das lässt hoffen, dass sie sich irgendwann von ihrem Pop-New-Metal-Sound lösen können und die Vorreiter der Neuen Wiener Rock-Schule werden...

Songs About Decay


Cover - Songs About Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Artistic Creation With Cranial Stumps

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Unmatched Brutality stehen für saubrutalen Death Metal, für den ordentlich Geblaste und abartig tiefe Vocals charakteristisch sind. GUTTURAL SECRETE sind da keine Ausnahme und bieten auf ihrer Debüt-MCD genau das, was jeder Fan der bisherigen Label-Veröffentlichungen mag. Der Sänger - der nie im Leben ohne Verzerrer arbeitet - grunzt sich dermaßen tief durch die Songs, dass Chris Barnes daneben wie ein Chorknabe klingt, während sich gleichzeitig der Drummer als Krake und fast durchgehend blastet und die Gitarren diese typische DEEDS OF FLESH-Wand aufbauen. Alles technisch anspruchsvoll, fies brutal und somit nur was für echte Freaks. GUTTURAL SECRETE schaffen es, bei aller Brutalität vier abwechslungsreiche Songs auf den Silberling zu bannen, die eine anständige Portion Groove innehabe, genau richtig getimte/ gesetzte Breaks und nie langweilig werden. Trotz eines permanent ballernden Schlagzeugs und eines unmenschlich tiefen Sängers - aber das unterscheidet GUTTURAL SECRETE eben von den vielen Langweiler-Combos, die beim Streben nach möglichst viel Brutalität vergessen, dass die Songs einfach gut sein und vor allem nicht aus permanenten Geblaste bestehen müssen. Danke dafür und Respekt für diese geile MCD!

Artistic Creation With Cranial Stumps


Cover - Artistic Creation With Cranial Stumps Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:27 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Julia

Band anzeigen
InterviewIhr habt ja grade ein paar Festivalauftritte in Österreich und Deutschland hinter Euch. Wie war´s?


Unterschiedlich, aber meistens sehr fein, inklusive ein paar echten Highlights wie "Wiesen" und "Frequency" - vor 5000 Leuten zu stehen ist halt schon genial. Alles in allem ein sehr guter Sommer!


Angeblich habt Ihr Euch zufällig bei McDonald´s kennengelernt und darauf beschlossen, eine Band zu gründen. Das ist aber doch bestimmt nur eine Geschichte für die Bandinfo, oder...?


Nun, genaugenommen war´s das "Schnitzlhaus" - aber das kennt man in Deutschland wohl nicht. Ein geplantes Treffen um eine Band zu gründen, zugegeben - aber das erste Zusammentreffen war wirklich dort.


Auch wenn Ihr es wahrscheinlich nicht mehr hören könnt: Wie seit Ihr zu diesem Bandnamen gekommen?


Man munkelt, es sei eine Abkürzung für "jedes unserer Lieder ist anders" - in Wahrheit hat es natürlich mit einer Frau zu tun, ein Zufall - nicht mehr!


Der Sound Eurer Debüt-CD ist sehr klar und ausgewogen, die rockigen Stellen ballern aber auch sehr gut. Habt Ihr lange an den Aufnahmen gefeilt?


Ja, wir haben einige Zeit im Studio verbracht - gemeinsam mit unserem Produzenten Niko Stössl - eine gute, aber auch harte Zeit. Wichtig war zusätzlich, das es bereits Vorproduktionen gab und sich jeder von uns gut aufs Studio vorbereiten konnte.


Eure CD heißt "Songs About Decay". Vertretet Ihr in Euren Texten eine ausschließlich pessimistische Weltsicht?


Das würde ich so nicht sagen, obgleich die Texte bisher doch eher auf der Welt-verneinenden Seite stehen. "Give me a reason, so I can trust you"... vielleicht werden die nächsten ja fröhlich!


Wie wichtig sind Euch Eure Texte? Steckt eine bestimmte Message dahinter?


Die Hauptmessage ist wohl, kritisch zu sein, Dinge zu hinterfragen, keine Meinung als selbstverständlich hinzunehmen - und speziell auch die eigene Meinung zu fundieren und zu begründen. Manchmal sind es aber auch einfach nur Liebes-Texte, muss ja auch sein.


Eure Musik beinhaltet viele Elemente: Rock, Metal, Pop etc. Wie würdet Ihr selbst Euren Stil beschreiben?


Keine Ahnung, ich halte Kategorisierungen für unwichtig, zumal sie sowieso nie den Nagel auf den Kopf treffen. Rock ist wohl das Stichwort. Rockpop klingt außerdem scheiße. Und Metalrockpop überhaupt...


Welche Bands sind Eure Vorbilder? Wo liegen Eure musikalischen Wurzeln?


Jeder von uns Fünfen würde hier anders antworten. Ich denke, aktuelle Bands wie die Foo Fighters, Incubus, Billy Talent oder auch die Beatsteaks stehen bei uns allen gerade hoch im Kurs! Meine persönlichen Ursprünge sind Bands wie Nirvana, Portishead, New Model Army oder die Deftones.


Eure Songs "Perfect" und "Estelle" liefen lange bzw. laufen noch auf dem österreichischen Indi-Radiosender FM4, unterscheiden sich aber vom Rest der Platte dadurch, dass sie extrem poppig und eingängig sind. Mal ehrlich: Habt Ihr die extra fürs Radio geschrieben?


Nein, definitiv nicht - aber es gab auch kein Bestreben, allzu poppige Momente auszusparen - das gehört genauso zu uns wie Shouts und Brettgitarren. Allerdings muss man zugeben, eine Radiosingle auch als solche erkannt zu haben, bevor sie im Radio lief - manche Songs sind dafür einfach geeigneter als andere.


Wien ist - zumindest in Deutschland - nicht grade für Rockmusik bekannt, sondern eher für chilligen Soft-Drum ´n Bass à la Kruder & Dorfmeister und Café-Haus-Acid-Jazz, wie ihn z. B. Café Drechsler spielen. Wie behauptet Ihr Euch da als Rock-/Metal-Band?


Wien ist gottseidank groß genug, um alle möglichen Szenen nebeneinander existieren zu lassen. Der große Elektronik-Boom hat seine besten Zeiten auch schon gesehen, und alles in allem klappt das sehr friedlich und kommunikativ. Momentan scheint Punk bzw. Rockabilly bestens zu funktionieren.


Dafür, dass es Euch erst seit 4 Jahren gibt, habt Ihr schon eine beachtliche Anzahl an Konzerten gespielt. Was waren die wichtigsten Erfahrungen, die Ihr dabei gemacht habt?


Die wichtigste Erfahrung die ich gemacht habe, war, dass man sich 100% auf seine Bandkollegen verlassen muss, ohne Einschränkung. Allgemein macht einen wohl jeder Gig um eine Erfahrung reicher. Ah ja - das Lampenfieber verschwindet auch irgendwann - aber nie gänzlich.


Was für Leute kommen zu Euren Konzerten? Mehr New-Metal-Kids oder mehr älteres Publikum, das auf klassischen Rock steht?


Auf jeden Fall mehr Kids, wobei ich sehr drauf stehe, wenn das Publikum gut durchgemixt ist - am besten wie bei einem guten Sandwich, eine Lage Kids, eine Lage in der Midlife-Crisis und ganz hinten meine Großeltern.


Ab Mitte September werdet Ihr auf Tour sein. Die meisten Konzerte spielt Ihr in Deutschland, wo es Eure CD aber erst ab Ende September geben wird, so dass sie der Großteil des Publikums nicht kennen wird. Glaubt Ihr, dass Ihr die Leute auch mit ihnen unbekannte Songs von Euch überzeugen könnt?


Das ist jedenfalls unser Auftrag, und ich bin sehr zuversichtlich. Drück uns die Daumen!


Ihr werdet im Rahmen Eurer Tour jeweils einen Gig in Amsterdam und in Prag spielen. Plant Ihr langfristig einen Sprung über das deutschsprachige Europa hinaus?


Sicher, wenn das geht - je mehr Länder, desto besser! Apropos Amsterdam - da wird’s seit langem wieder Lampenfieber geben - das erste Mal englisch auf der Bühne reden :) hällo peoples come to se front, oder so...

Band:

Guerilla

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