Review:

Repent Or Seal Your Fate

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Und noch ein Kapitel der Reihe "Thrash Metal made in Germany". Die seit 2000 existenten Hannoveraner Knüppelbrüder (und - Schwestern, denn mit Susanne Swillus ist eine Gitarristin am Start) liefern mit "Repent Or Seal Your Fate" ein beachtenswertes Debüt ab. Dabei fällt es schwer, die Band in eine der genreinternen Schubladen zu stecken; die Musik klingt zwar, besonders aufgrund der klaren, schnellen Gitarren, auf der einen Seite ähnlich wie die von Schmier und Co., doch das Songwriting allgemein erinnert auch an die leider verblichenen DEPRESSIVE AGE. Aber Schubladen interessieren keine Sau, wenn die Qualität stimmt. Zwar gibt man sich bei den Songs kurz und knackig, aber über die gesamte Spielzeit hinweg wirkt die Platte etwas eintönig. Die Mischung aus Stakkato - Parts und melodischen Einschüben, abwechselnd in Mid, - und Uptempo, stimmt zwar ohne Frage, aber die Songs, es gibt 14 davon, klingen zu gleichförmig und zum größten Teil leicht wirr, als ob die Band versucht hätte, möglichst viele Ideen in einem Song unterzubringen. Dieses Problem rettet auch der abwechselungsreiche Gesang (mal clean, mal verzerrt, aber auch Growlen, Schreien und ab und an feminin) nicht über die volle Spielzeit. Meiner Meinung nach muss die Band noch lernen, ihre Ideen besser zu filtern und zu sortieren. Dass ohne Zweifel starkes Potential in der Kapelle steckt, beweist sie mit dem hervorragenden Stück "The Hunt", einer Granate mit hymnischem Ohrwurmrefrain. Und dass man in Hannover auch Humor hat, zeigt das coole, witzige "Lebende Organverpflanzung" (inklusive Operngesang, Volksmusikmelodien und "Imperial March" - Zitat!) , "Monty Python" lassen grüßen. Wahrlich keine schlechte Platte und gut produziert dazu, aber meiner Meinung nach etwas überfrachtet.

Die CD ist auch im Digipak erhältlich, dem außerdem noch eine DVD mit ca. einer Stunde Bonusmaterial (u.A. aus Wacken) beiliegt. Für Interessierte bestimmt keine schlechte Sache!

Repent Or Seal Your Fate


Cover - Repent Or Seal Your Fate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Der Ort

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Der Name ist hier definitiv nicht Programm. In herkömmlicher Schriftart ist der Klabautermann ein guter Schiffsgeist, ein unsichtbarer Kobold, der Kapitäne vor Gefahren warnt. Das Einzige, was scheinbar in dieser Definition für die Band aus Meckenheim bei Bonn zutrifft, ist das Adjektiv "gut". KLABAUTAMANN machen progressiven Black Metal, Black Metal, wie er in Deutschland und in der ganzen Welt höchstselten anzutreffen ist. Nocte Obducta sind ähnlich originell und doch ganz anders, Negura Bunget fallen mir als Vergleich ein, in Sachen Niveau und Variantenreichtum. Ein guter Rat vorweg: Dieses Album eignet sich nicht zum Nebenbei hören - also nix da mit viel Saufen und stumpf Rocken. Hinsetzen, in Ruhe genießen und ihr werdet "Der Ort" lieben. Die Jungs nutzen Black-Metal-typische Merkmale (rasende Drums, flirrende Gitarren; fieses Keifen, englisch und deutsch) ebenso wie viele akustische Instrumente (Piano, Gitarre) und schrecken "sogar" vor Frauengesang ("October") nicht zurück. Viele interessante und passende Tempowechsel prägen die Musik auf der zweiten echten Scheibe KLABAUTAMANNs, die CD nimmt den Rezipienten mit auf eine Reise von Gut nach Böse, vom akustischen Eiland bis hin zu Emperor - vom Himmel in die Hölle. Das Duo (das übrigens einen Schlagzeuger sucht) schert sich einen Dreck um Genre-Grenzen und schafft dabei eine wirklich interessante Scheibe. Der KLABAUTAMANN guckt über den Tellerrand - und das passt dann irgendwie doch irgendwie zur oben zitierten Definition des unsichtbaren Kobolds.

Der Ort


Cover - Der Ort Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:29 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Hammerfall

Band anzeigen
InterviewWie geht’s Euch denn so?



Joacim: Ganz gut, aber ich habe einen derben Schnupfen und meine Stimme funktioniert nicht. Ich versuche trotzdem durchzuhalten.



Beschreib doch bitte mal die Songs auf Eurem neuen Album "Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken". Was unterscheidet sie von denen Eures letzten Albums "Crimson Thunder"?



Nicht jeder Song ist anders, es gibt eine Menge Ähnlichkeiten. Ich meine, HAMMERFALL sind HAMMERFALL und daran gibt es keinen Zweifel. Alle Songs tragen die traditionellen, bandtypischen Merkmale. Es gibt jedoch ein paar neue Elemente, die wir den Stücken beigefügt haben. Wenn wir die Sache von hinten aufrollen, haben wir dort den Song "Knights Of The 21st Century", der zwölf Minuten lang ist. Noch nie vorher sind wir auch nur annähernd in den Bereich solcher Spielzeiten gekommen. Auch, dass wir Cronos von VENOM für den Song gewinnen konnten, der dort ein Duett mit mir singt, ist neu für uns und wir haben so etwas in der Vergangenheit noch nie gemacht. Bei "Secrets" fahren wir in der Mitte alles herunter und man hört nur das Keyboard spielen… auch diese Idee haben wir noch nie umgesetzt und es ist ein völlig neues Element. Auf "Fury Of The Wild" klinge ich aggressiver als jemals zuvor und auch die Art, mit der ich die hohen Vocals mit den krönenden Harmonien singe, verleiht dem Ganzen eine neue Note. Obwohl wir also ein paar neue Akzente setzen, sollten die Leute keine Angst haben, dass HAMMERFALL mit einem völlig neuen Stil ankommen. Wir haben einfach unsere Musik auf das nächst höhere Level gehoben und um ein paar Nuancen bereichert. Es ist und bleibt HAMMERFALL mit einen "heavieren" Touch und einigen neuen Elementen.



Als Ihr 1997 Euer Debüt "Glory To The Brave" aufgenommen habt, ward Ihr sehr stark auf traditionellen Speed Metal fixiert, aber im Laufe der Jahre seid Ihr mehr und mehr zu Midtempo - Songs übergegangen. Woher kommt diese Entwicklung?



Auch auf unserem Debüt finden sich Midtempo - Songs wie "Stonecold", das ist ein gutes Beispiel. Es ist ein natürlicher Prozess, denn wir setzen uns nicht hin und entscheiden, welche Art von Songs wir schreiben wollen. Auf unseren Alben "Renegade" und "Crimson Thunder" starten wir jeweils mit einem Midtempo - Track, aber das neue Werk beginnt mit einer schnellen Nummer. Wir beabsichtigen solche Dinge nicht und haben keine Art von "Masterplan" dafür. Es kommt auf ganz natürlichem Wege.



Du hast schon erwähnt, dass Ihr Cronos von VENOM für den Song "Knights Of The 21st Century" gewinnen konntet. Wie kam diese Idee auf, bzw. wie seid Ihr denn an ihn geraten?



Die Idee kam auf, als wir die Single "Bloodbound" aufgenommen haben. Es gibt in dem Stück eine Textzeile "Stand up und be counted" und Oscar meinte, es sei cool, wenn Cronos diese Zeile singen würde, weil er sie bei VENOM vor langer Zeit auch mal gesungen hat. Ich hatte dann die Idee, ihn für "Knights Of The 21st Century" zu gewinnen, weil ich ein Duett mit ihm in den langsamen Parts für eine coole Idee hielt. Außerdem dachte ich, man könne den Song damit quasi "würzen". Ich hatte nur ein wenig Angst, dass meine Stimme, verglichen mit seiner, wie die eines kleinen Kindes herüber kommen könnte. Am Ende stimmte aber der Kontrast und verlieh dem Stück einen eigenen Charakter. Es ist so etwas wie die Schlacht zwischen Gut und Böse und seine Stimme ist dabei die Stimme der Prophezeiung, die zu den Menschen spricht. Ihn zu gewinnen, war gar nicht so schwierig. Ich setzte mich mit ihm in Verbindung und er war von der Idee mit dem Duett sehr angetan, woraufhin ich ihm den Song zuschickte. Er hat dann seine Parts in England eingesungen und uns das Material zukommen lassen. Ich finde, es klingt brillant.



Ich habe mich auch gewundert, warum die Wahl gerade auf Cronos fiel. Schließlich seid Ihr in einer Position, in der Ihr fast jeden Sänger bekommen könntet, den Ihr haben wollt. Habt Ihr schon mal daran gedacht, auch andere Gastsänger für Eure Alben einzuladen?



Bis jetzt haben wir ja schon mit Udo Dirkschneider und Kai Hansen gearbeitet. Aber als uns die Journalisten im Studio besuchten und wir eröffneten, dass wir für das neue Album einen Gastsänger gewinnen konnten, dachte alle, es sei jemand, mit dem wir schon gearbeitet hatten. Dass wir dann Cronos präsentieren würden, hatten wohl die Wenigsten erwartet und es war das Letzte, womit sie gerechnet hatten. Wir haben jetzt den Erfinder des Black Metal auf einem HAMMERFALL - Album, der die Musik bereichert. Das wird mit Sicherheit viel Staub in der Black Metal - Szene aufwirbeln, könnte ich mir vorstellen.



Würdest Du denn abschließend zu dem Thema sagen, dass der Song mit seinen zwölf Minuten die ultimative HAMMERFALL - Hymne geworden ist?



Das würde ich nicht unbedingt sagen, denn ein Album ist so wichtig wie das andere und ich würde nicht vergleichen wollen. Ich liebe den Song, denn ist einer der besten, die wir jemals geschrieben haben. Die Herausforderung dabei ist, die Aufmerksamkeit des Hörers über die gesamte Spielzeit hinweg zu sichern. Ich habe schon zehn Minuten lange Stücke gehört, die sich wie eine Stunde lang hingezogen haben. Der Chorus ist erst nach etwa fünf Minuten zu hören und der gesamte Song kommt einem viel kürzer vor. Ich bin mit dem Endergebnis sehr zufrieden und würde schon sagen, dass es eines unserer besten Stücke überhaupt ist. Am Ende sollen es aber die Fans entscheiden, ob es die ultimative HAMMERFALL - Hymne geworden ist oder nicht.



Werdet Ihr den typischen Stil der Band mit noch mehr neuen Ideen bestücken? Ich denke nicht nur an Gastsänger, sondern auch an modernere Riffs, Death, - oder Thrash - Elemente oder Ähnliches.



Nein, keine modernen Riffs bei HAMMERFALL, haha!!! Soviel kann ich mit Gewissheit sagen. Wir werden unseren Stil beibehalten und nur die angesprochenen Nuancen dazufügen. Damit muss man aber sehr vorsichtig sein. Falls wir Death, - oder sogar Nu Metal - Kram einbauen würden, funktionierte das definitiv nicht.



Vor einiger Zeit wurdest Du von einem skandinavischen Black Metal - Fan mit einem Bierglas angegriffen. Habt Ihr denn darüber hinaus noch öfter derartige Probleme gehabt?



Gott sei Dank nicht! Das war zum Glück nur die Tat eines einzelnen Verrückten. Normale Leute tun sowas auch gar nicht. Wenn man etwas nicht mag, dann darf man das den Leuten natürlich sagen, aber das tut man ja dann in den seltensten Fällen und hakt die Sache ab. Es wird hoffentlich nie mehr Derartiges passieren. Es gab auch Stimmen aus der Black Metal - Szene, die diese Tat auf das Schärfste verurteilt haben, weil es eindeutig zu weit ging. Auch die Sache jetzt mit Dimebag Darrell in den USA… was zur Hölle geht da vor???



Es gibt, auch bei den Leuten, die ich persönlich kenne, zwei Arten von Metallern: die, die HAMMERFALL lieben und die, die Euch hassen. Als Ihr mit Eurem Debüt richtig durchgestartet seid, haben Euch die meisten geliebt, weil Ihr wieder "echten" Metal gespielt habt, der zu dieser Zeit nicht gerade ein Formhoch hatte. Aber heutzutage bezeichnen Euch viele Leute, auch von denen, die Euch damals bejubelt haben, als Poser. Denkst Du, das ist ein Resultat des Erfolges?



Als ich damals als Kind Yngwie Malmsteen für mich entdeckt hatte, war ich in meinem Freundeskreis der einzige, der ihn überhaupt kannte. Dann wurde er irgendwann berühmt und ich habe mich nach etwas Anderem umgesehen, weil nun jeder wusste, wer das war. Vielleicht dachten diese Leute, dass sie mit uns etwas Neues entdeckt hatten und sich darauf berufen konnten, weil uns bis dahin noch kaum jemand kannte. Dann sind wir in die Charts eingestiegen… vielleicht haben sie auch ein Problem damit, dass wir heute ein jüngeres Publikum haben. Viele unserer Fans sind neun, zehn, elf Jahre alt und damit beginnt für die Anderen dann der Ausverkauf, weil sie natürlich keine Musik hören dürfen, die von Kindern gemocht wird. Als ich elf Jahre alt war, habe ich für SAXON geschwärmt, die damals für ACCEPT eröffnet hatten. Das waren die Bands, die mich zum Heavy Metal gebracht haben. Aber wenn wir nicht die jüngeren Fans, die Kids, dafür begeistern können, wer soll denn dann bitte in 20 Jahren Heavy Metal spielen?! Ich sehe doch, was dort vorgeht und ich möchte nicht versuchen, die jungen Leute zu konvertieren, ich sage nur, dass sie etwa unserem neuen Album eine Chance geben sollen.



Bereitest Du denn schon Dein nächstes Solo - Album vor?



Nein, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ich habe gerade bei Noise/Sanctuary neu unterschrieben, weil sie ein zweites Album machen möchten. Aber im Moment habe ich absolut keine Zeit dazu, weil ich mein Augenmerk voll und ganz auf HAMMERFALL richte. In zwei Jahren kann man vielleicht darüber reden und ich habe schon ein paar gute Ideen dafür im Hinterkopf, aber es benötigt Zeit und Reife, bis es soweit ist.



Im Jahr 2002 hast Du zusammen mit William Tsamis und WARLORD eine einmalige Show in Wacken gespielt und kurz vorher war das Album "Rising Out Of The Ashes" erschienen. Hast Du denn zurzeit noch irgendetwas mit WARLORD im Sinn?



Nein, das war eine einmalige Sache, ein großer Traum, der für mich wahr wurde, weil ich mit einer der wichtigsten Bands in meinem Leben ein Album aufnehmen durfte. Die Scheibe kam nicht so heraus, wie ich es mir gewünscht hatte, weil die Produktion zu schwach war. Das war die eine Sache, aber schlimmer war es, dass das Label die Band nicht Respekt behandelte. Daraufhin hat Bill Tsamis alles hingeworfen und entschieden, nichts mehr mit der Band zu machen. Vielleicht war es auch besser so, denn ich habe WARLORD in den 80ern geliebt, aber wie viele Bands kommen heute mit einer Reunion inklusive neuer Platte an und spielen am Ende vor 50 Leuten?! Da ist es besser, das Andenken und den Kult WARLORD zu bewahren.



Einige Fans, darunter ich, dachten, durch die Involvierung von Oscar, der als Gastgitarrist bei dem Gig dazu stieß, und Dir, könne man der Band den nötigen Kick zum Überleben geben.



Ja, vielleicht, aber man benötigt auch eine Menge Unterstützung des Labels, das vor Allem an die Sache glaubt. Ich hatte auch keine Zeit, mich tief hineinzuhängen und Bill hat seinen Lehrstuhl als College - Professor oder was er ist. Er hat darüber hinaus auch noch seine Familie und er war zu lange aus dem Geschäft raus um sich neu zu orientieren. Songwriting, Studioaufenthalte oder Touren sind aus seinem täglichen Leben verschwunden und einfach zu weit weg.



Was sagst Du als alter ACCEPT - Fan denn zu der Reunion, die die Band diesen Sommer auf ein paar Festivals präsentiert?



Das ist wirklich, wirklich cool, dass sie wieder zusammen sind. Ich habe immer daran geglaubt, wenn ich ehrlich sein soll. Wir werden zusammen mit ihnen auf dem "Sweden Rock" - Festival spielen und ich hoffe, es wird noch mehr Festivals geben, auf denen wir sie supporten können.



Eine andere Sache dieser Tage ist das neue Album von JUDAS PRIEST. Glaubst Du als alter Traditions - Metaller denn, dass sie damit ein fantastisches Comeback hinlegen können?



Ja, ich hoffe es! Live bin ich mir nicht sicher, ob es funktioniert, aber lass uns lieber warten, bis das Album draußen ist, dann ist es einfacher zu beurteilen. Bezogen auf die letzten PRIEST - Alben ohne Rob Halford….. lass uns hoffen! Lass uns hoffen, dass er der richtige Mann ist, der die Band zum Leuchten bringt. Ich hoffe es wirklich…



(Jetzt ist Oscar Dronjak am Zug:) Ich habe gehört, dass Du in einer Coverband namens METAL MONARCHS spielst. Ist es eine echte Band mit Alben und Liveshows oder ist es mehr ein Fun - Projekt? Was spielt Ihr dort genau?



Oscar: Es ist ein Fun - Projekt; wir spielen ausschließlich live. Wir haben bisher etwa zehn Shows abgerissen und es ist für mich lediglich Spaß und auch Übung, wenn HAMMERFALL mal nicht aktiv sind. Ich spiele dort meine Lieblingssongs und das ist es auch schon.



Bist Du denn mit der Produktion des neuen HAMMERFALL - Albums zufrieden?



Ich bin sehr, sehr glücklich damit! Es ist meiner Meinung nach die bisher beste Produktion, die wir jemals hatten. Sie fängt HAMMERFALL im Studio auf perfekte Art und Weise ein.



Es gibt immer wieder einige gehässige Stimmen, die Dich aufgrund Deiner Kleidung bei Foto - Sessions kritisieren. Für ein bekanntes Magazin hast Du Dich einmal in einer Art Rüstung ablichten lassen, was Dir den spöttischen Namen "Dosen - Oscar" eingebracht hat. Bist Du darüber verärgert oder siehst Du es eher humorvoll?



Mich interessiert nicht, was die Leute denken und ich denke über so etwas nicht nach. Mich stört es auch nicht, wenn mir die Leute solche Spitznamen geben. Ich mag diese Klamotten und ich fühle mich darin wohl und das ist alles, was mich interessiert.



Hast Du auch mit den richtigen Anfeindungen, die Band betreffend, keine Probleme? Ich habe schon Joacim darauf angesprochen, denn diese Attacke damals ging eindeutig zu weit.



Ich weiß nicht im Einzelnen, was die Leute über HAMMERFALL denken, was das betrifft. Ich hoffe, die Leute können die Band für das, was sie tut, respektieren. Wir holen das Beste aus der Band heraus und sie ist unser Leben. Wenn sie es nicht mögen, dann sollen sie uns nicht mögen, aber sie sollten uns für unsere Träume wenigstens respektieren.



Was denkst Du denn, ist das Geheimnis des Erfolges von HAMERFALL?



Es gibt kein bestimmtes Rezept und niemand weiß, was passiert, das ist auch unmöglich. Ich denke, wir spielen einfach diese Musik, die wir im Herzen haben und die Leute spüren das. Auf der anderen Seite merken es die Leute auch, wenn man Musik macht, die nicht aus dem Herzen kommt, denn dann fehlt diese Energie. Man muss bei allem, was man macht, sei es Musik oder nicht, fühlen können, dass dort Herzblut dahinter steckt.



Als Ihr seinerzeit angefangen habt, ward Ihr die junge, aufstrebende Band, die der Szene neue Impulse verleihen konnte. Gibt es in Deinen Augen heute auch Bands, die zu Ähnlichem fähig sind?



Nicht auf die gleiche Weise wie wir damals, denn es gab 1997 kaum traditionellen Heavy Metal. Heute gibt es viele großartige Bands, die melodischen Metal in allen Variationen spielen und das mag ich sehr, das ist wirklich cool! Diese Musik ist heutzutage viel weiter verbreitet als noch vor sieben Jahren. Ich habe erst kürzlich eine CD einer brasilianischen Band namens HYBRIA oder so ähnlich gehört und sie hat mir sehr gut gefallen. Es war das beste Album, das ich von einer neuen Band seit langer, langer Zeit gehört habe.



Denkst Du denn auch über ein Soloalbum nach?



Nein, HAMMERFALL gibt mir genau den kreativen Kick, den ich brauche und ich möchte keine Zeit oder kreative Energie mit etwas Anderem als mit HAMMERFALL verschwenden. Die Band ist die einzig wichtige Sache in meinem Leben.



Das heißt, Soloalben sind für Dich eine Verschwendung von Zeit und Energie, wenn man es so herum dreht. Für viele ist es aber auch ein Ventil, einmal ihre eigenen Ideen umsetzen zu können.



Ja, für mich wäre es eine Verschwendung von Energie, aber nicht zwingend für jemand Anderen. Ich weiß nicht, wie die anderen Leute das sehen, aber ich mache soviel für HAMMERFALL, dass ich keinen Song für irgendeine andere Sache schreiben möchte. Schließlich könnte dieser Song auch auf einem HAMMERFALL - Album landen! Oder anders: wenn ich einen Song für mein Soloalbum schreiben würde, dann wäre es meine Lieblingsmusik. Und da meine Lieblingsmusik Heavy Metal ist, schreibe ich den Song für HAMMERFALL. Außerhalb der Band reichen mir die METAL MONARCHS und mehr benötige ich nicht. Für mich ist Heavy Metal die reinste aller Musikformen, weil sie die meiste Energie und das meiste Gefühl beim Spielen offenbart und ich würde niemals etwas anderes als diese Musik spielen. Heavy Metal ist nicht Death Metal, nicht Thrash Metal, nicht Black Metal und man sollte sich der Musik zuwenden, die man am Meisten liebt!




Band:

Reckless Tide

www
Band:

Horsefeathers

KEINE BIO! www
Review:

Luciferi Excelsi /Aahas Split

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LUCIFERI EXCELSI sind in Österreich keine ganz Unbekannten mehr, das Projekt AAHAS wird von erstgenannten unterstützt. Was lag da näher, als eine Split zu veröffentlichen. Je drei Stücke mit insgesamt 42 Minuten Spielzeit sind da recht ordentlich, der Sound ist bei den auf mehr Erfahrung zurückblickenden Ösis deutlich besser. Und auch das Soundmaterial weiß eher zu überzeugen. Die LE-Jungs nutzen recht typische Trademarks vom Kreischgesang (mit deutschen Texten) über surrende Gitarren (Spötter sagen da gerne Rasierer-Sound), flottem Drumming und abwechslungsreichen Passagen. Die Melange (bestimmt toll bei Österreichern) schmeckt annehmbar, zumal die Band ein Händchen für eingängige Melodien hat. Okay, manches klingt noch etwas unreif, die Texte wirken manchmal ein wenig platt. Auch, wenn die Band noch weit von den Genrechefs der Republik wie Sanguis entfernt ist, so handelt es sich hier um eine akzeptable Underground-Veröffentlichung. Ganz so dolle sind die jüngeren AAHAS verständlicherweise noch nicht. Nicht nur der Sound klingt wesentlich primitiver, auch die Songs an sich wirken viel eindimensionaler. Die Jungs barbaren sich bei dünnem Klang durch die Berglandschaft, dass unsere Truelies jubilieren, Sound-Ästheten sich aber mit Grausen abwenden wollen. Oftmals "überraschende" (negativ formuliert: "hanebüchene") Tempowechsel prägen die Songs, wobei vor allem Schlagzeug und Rest-Kapelle gelegentlich in gehörige Abstimmungsschwierigkeiten geraten. Insgesamt sorgt AAHAS durch das zeitweise verschleppte Tempo nicht für die gewünscht lebensfeindliche, sondern einfach für schlechte Stimmung. Wie gesagt: BM-Echtheitsfetischisten werden zufrieden sein, alle anderen werden noch viel Platz nach oben hören. Aufgrund der coolen Aufmachung und des guten Preises sind derartige Veröffentlichungen dennoch durchaus unterstützenswert. Kontakt: http://www.blackempire-records.net/

Luciferi Excelsi /Aahas Split


Cover - Luciferi Excelsi /Aahas Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 42:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Last Days Of Utopia

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Doch, die neue CD von DOMAIN "Last Days Of Utopia" ist schon eine ganze Ecke anders geraten als die bisherigen vier Alben seit der erfolgreichen Reunion in 2001. Die stetige (Weiteren) Entwicklung immer mehr weg vom doch etwas biederen Hardrock hin zu eher härteren Sounds sprich melodischen Metals mit komplex-epischen Songstrukturen konnte man ja schon bis zum gelungenen Vorgänger "The Sixth Dimension" sehr gut nachvollziehen. Das aktuelle Werk bewegt sich jetzt aber noch eine ganze Ecke stärker in die symphonisch-epische Richtung (u.a. gibt´s ein richtiges Orchester zu hören!) und es sind sogar einige progressive Elemente auf diesem ersten Konzeptalbum in der langen Karriere von DOMAIN enthalten. Besonders beeindruckend für mich sind diese spitzenmäßigen Chorarrangements, die mich gleich mehrfach äußerst positiv an AYREON bzw. STAR ONE Scheiben erinnern. Die Doppelbelastung von Sänger Carsten "Lizard" Schulz (steht ja gleichzeitig auch noch bei EVIDENCE ONE in Lohn & Brot) scheint sich eher förderlich auszuwirken, neben einer klasse Gesangsleistung hat er sich so ganz nebenbei auch die umfangreiche Heldenstory, der sich auf der Suche nach einer neuen Existenz auf eine ganze Menge Abenteuer einlassen muß, sehr ideenreich ausgedacht. Der Labelwechsel sowie der personelle Wechsel am Bass, hier ist jetzt ex-CASANOVA/DEMON DRIVE Tieftöner Jochen Mayer mit an Bord, scheinen sich darüber hinaus ebenfalls sehr befruchtend ausgewirkt zu haben. Mastermind sowie Ausnahmegitarrist Axel "Ironfinger" Ritt liefert hier jedenfalls mit seinen absolut stimmigen Kompositionen verpackt in einer sehr hochwertigen Produktion mit viel mitreißenden Songs, die gleichzeitig vor packenden Melodien nur so strotzen und trotzdem noch genügend Härte aufweisen, sein bisheriges Meisterwerk ab. Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Fans auf diese sicherlich etwas schwieriger zu konsumierende Musik als man es bisher von Domain gewöhnt war. Aber die etwas verschachtelteren manchmal sogar leicht progmäßigen vertrackten Arrangements bieten dafür auch nach mehreren Durchläufen noch neue lohnenswerte Details auch oder gerade für anspruchsvollere Zuhörer. Fans von bombastisch angehauchten Rockopern mit viel orchestralem Flair ohne zu starke Keyboardbetonung und trotzdem noch betont heavy eingespielten Gitarren müssen hier einfach zuschlagen. DOMAIN haben sich unter Beibehaltung der bisherigen Bandtrademarks mutig auf neues Terrain gewagt und dabei absolut dazu gewonnen. Meinen Respekt "Last Days Of Utopia" ist zweifellos ein Meilenstein in der hoffentlich noch etwas länger währenden Karriere der Band. Leider stand mir nur die einfach Promo CD zur Verfügung aber das Album wird außerdem noch als limitierte Doppel-CD-Version erscheinen auf der neben drei Remixen auch noch ein Remake "Caught In The Flame", ein Bonussong "Head Above The Water", ein Videoclip und diverse Multimediaspielereien enthalten sein werden.

Last Days Of Utopia


Cover - Last Days Of Utopia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thoughts

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Irgendwie ist es ganz schön mutig, eine recht altes Demo ein wenig aufzumotzen, mit einem Instrumental zu versehen und es 2004 als Scheibe label-technisch zu veröffentlichen. Nun gut, geschichtstechnisch bewegen sich die Wiener auch in der Vergangenheit des Black- und Death-Metals, was ja auch eine gute Eigenschaft sein kann. Sie bewegen sich im Dunstkreis des schwedischen (recht melodischen, aber nicht schmalzigen) Death Metals und unterziehen das Ganze einer Verjüngungskur mittels symphonischer Black-Metal-Klänge ohne Keyboards. Der (sowohl deutsche als auch englische) Gesang wechselt zwischen Grunzen und Keifen, nicht neu, aber bewährt. Die Songs sind zwar lang, aber nicht weilig - bleiben aber auch nicht wirklich hängen. Dazu gibt es noch nett-gelungene akustische Gitarrenparts. Der Sound ist okay, könnte aber vor allem in Sachen Schlagzeug etwas runder sein. Was lernt Metaller daraus? Da lassen At The Gates grüßen, oder frühe Amorphis. Der Gesang erinnert beinahe automatisch auch an Eisregen, ist aber lange nicht so pathetisch. Letztlich sind die Songs streckenweise genauso eingängig wie manchmal viel zu unvorhersehbar. Manches klingt richtig professionell, manches zu sehr nach Proberaum. Fazit? Für ein Demo zu gut, für eine Vertragsveröffentlichung vielleicht zu beliebig? Empfehlung: Lasst dieses Wissen außen vor und riskiert selbst ein, zwei Ohren.

Thoughts


Cover - Thoughts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 48:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nostrae Mortis Signaculum

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Heute schon bei einer Hinrichtung gewesen? Schön ´ne Hexe gehängt oder so? Oder mal an Selbstmord gedacht? Wenn nicht, dann schließt die Augen, legt "Nostrae Mortis Signaculum" ein und freut euch des Todes. Was die Hamburger Doom-Deather hier vorlegen, das bewegt sich auf dem mortalen Niveau von Göttern wie Morning Beloveth. OPHIS vermischen das Beste aus den 80ern, 90ern und die Hits von heute: Ganz alte Tiamat lassen genauso grüßen wie die kongenialen My Dying Bride und sogar aus deathigeren Bereichen der Marke Asphyx gesellen sich Einflüsse dazu. Die Jungs sind zu ganz großen Teilen verdammt langsaaaaam, quälen mit ihrer Geschwindigkeit geradezu - und besorgen Doom-Deathern wonnevolle Hörerlebnisse. Das Soundgewand kleidet die zu Tode frustierte Musik in einer morbides Gewand, riecht nach Underground, klopft aber ans Portal zur Professionalität. Und gelegentlich, ganz gelegentlich, für Sekunden, trümmern die Nordlichter mit schier brachialer Gewalt und mit unglaublichem Tempo durch die Täler des Todes, dass es einem noch "angst und bangerer" wird. Dazu gibt’s grunzig-frustrierten Gesang eines scheinbar desillusionierten Menschens wie "You never see, what I’m seeing" - vielleicht ist es sogar besser so. Wer weiß, sonst gastiert der Hörer vielleicht als Opfer auf seiner eigenen Hinrichtung - oder richtet sich kurzerhand selbst und eine Schlange namens OPHIS ist Schuld. Morbide, krank - gut.

Preis: 5 Euro (+ Porto und Verpackung unter: rain-of-ashes@gmx.de oder bei
http://www.cxxtbxxcher-records.de (da gibt’s auch noch anderes lohnenswertes Zeug).

Nostrae Mortis Signaculum


Cover - Nostrae Mortis Signaculum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 24:51 ()
Label:
Vertrieb:
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A Perfect Way To Say Goodbye

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HAND TO HAND sind beileibe keine weitere Metalcore-Band aus dem Lifeforce-Stall, sondern bereichern das Label auf ihre ganz eigene Weise. So langsam nimmt die Welle an Metalcore-Bands bedrohliche Ausmaße an und droht den Konsumenten mit einem klassischen Overkill an durchschnittlichen Alben anzuöden. Da ist es sinnig, sich als Label auf Bands wie HAND TO HAND zu konzentrieren, die Metal, Emo und Rock ganz eigen mischen. Schon beim Opener "Preamble" präsentieren die Jungs aus Florida (hätten sie da nicht auf den Death Metal-Trip kommen können?) ihr ganzes Spektrum: dies reicht von aggressiven Parts, in denen Sänger Robert ordentlich röhrt, zu zuckersüßen melodischen Abschnitten, die von cleanem Gesang garniert werden. Ein wenig lahm im Tempo, gibt es den Mitsing-kompatiblen Chorus und fertig sind HAND TO HAND. Das Tempo wird schon beim nächsten Song merklich angezogen und da erinnern mich die Jungs an ATREUY, auch wenn diese ein wenig heftiger zu Werke gehen. HAND TO HAND zollen ihren Tribut an klassischen Metal mit jeder Menge Melodien in der Gitarrenarbeit, während im Gesang der Screamo par excellence ebenso zu seinem Recht wie der cleane Herzschmerzler kommt. Man merkt, dass HAND TO HAND eine Menge Arbeit in diese Platte gesteckt haben, da sitzt einfach jeder Breakdown, jeder Aggro-Part, jeder Chorus. Und genau deswegen werden sie beim Emo-Lager ordentlich punkten können, ganz sicher nicht unverdient. Mir fehlt manchmal ein wenig das Geballer, das würde hier nur absolut nicht passen. HAND TO HAND sind eine Band für die Emo-Ecke und nicht für Leute wie mich, die bei den Stichworten "Florida" und "Metal" an MORBID ANGEL denken. Coole Scheibe, die HAND TO HAND als bemerkenswert vielseitig zeigt. Kein Grund "Goodbye" zu sagen, "Hallo" wäre viel angebrachter.

A Perfect Way To Say Goodbye


Cover - A Perfect Way To Say Goodbye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:10 ()
Label:
Vertrieb:

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