Review:

Virus Of Violence

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Die fünf Songs der Promo von Anfang 2006 haben nicht zu viel versprochen und DESENSITISED schlußendlich einen Label-Deal eingebracht. Pathos Productions bringen die Scheibe nun heraus, mit 13 Songns, von Andy Claasen gemixt und mit Gast-Vocals von SEVERE TORTURE-Sänger Dennis. So weit die nackten Fakten. Musikalisch haben DESENSITISED eine mehr als solide Leistung abgeliefert, die wie eine Mischung aus CARCASS-Groove, HATE PLOW/ MALEVOLENT CREATION-Riffmassakkern und altem BENEDICTION-Feeling klingt - also immer fest druff´, mit viel Groove und vielseitigem Songaufbau. Live werden Nackenbrecher wie "Corpus Terminalis" (bei dem Erinnerungen DEFACED CREATION wach werden) oder das mitreißende "A Killers Excuse" für einen ordentlich Pit sorgen und auch zu Hause macht die gut produzierte Scheibe richtig Laune. "Virus Of Violence" ist eine verdammt gute Scheibe, die auch auf einem kleinen Label hoffentlich die Aufmerksamkeit der Szene bekommt, die sie verdient. Und wer weiß, vielleicht sehen wir die Dame und die drei Typen bald auf einem größeren Label? Wundern würde es mich nicht.

Virus Of Violence


Cover - Virus Of Violence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 32:5 ()
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Parasite (EP)

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Nachdem ihr letztes Album "Powerhouse" nicht so einschlug wie erwartet, trennten sich die Wege von MUSTASCH und EMI. Mittlerweile ist der Schwedenhaufen bei Regain Records gelandet und hat da zum Einstand eine anständig lange EP mitgebracht, auf der sich fünf neue Songs, eine Live-Version von "The Dagger" und ein Video zu "Parasite" finden. Reichlich Stoff also - und Stoff, der zu gefallen weiß! MUSTASCH gehen in den fünf Songs einen Schritt zurück und sind wieder metallischer geworden, was dem Sound hörbar gut tut. So bekommt der Stoner Rock der Combo mehr Druck als zuletzt, was in ordentlichen Gitarrenattacken resultiert, die "Parasite" vorantreiben und mit fast schon MONSTER MAGNET-mäßiger Lässigkeit gespielt werden. Highlight ist "Do Or Die", das sich als echter Ohrwurm entpuppt, den EL CACO, DOZER oder eben MONSTER MAGNET kaum besser hinbekommen könnten. Mit dieser Platte sind MUSTASCH auf dem richtigen Weg und haben Regain ein verdammt geiles Einstandsgeschenk gemacht!

Parasite (EP)


Cover - Parasite (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 28:55 ()
Label:
Vertrieb:
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No Compromise

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SINCE THE FLOOD haben sich nach ihrem Debüt "Valor And Vengeance" in der öffentlichen Aufmerksamkeit Europas eher rar gemacht, da kam für mich der neue Longplayer "No Compromise" recht überraschend ins Haus geflattert. So richtig der Bringer war der Vorgänger nicht, vor allem viel zu austauschbar und auf zu vielen Feldern gleichzeitig wildernd. "No Compromise" zeigt die Band fokussierter, die Metal-Parts sind fat vollständig verschwunden, was den Sound in Richtung PRO-PAIN, HATEBREED und Konsorten verschiebt. Im Vergleich zur "Valor And Vengeance" zeigt sich gerade der Gesang verbessert, bei dem der Nervfaktor deutlich zurückgeschraubt wurde, auch wenn es das Genre-typische Shouting fast durchgehend gibt. Auch beim Songwriting haben SINCE THE FLOOD hart an sich gearbeitet, was sich in einigen brachialen Nummern wie "Strength" oder dem fast schon an TERROR erinnernde "Everything To Lose" resultiert, mit denen die Band ihr Potential und spielerisch hohes Niveau zeigt. Zum ganz großen Wurf fehlen mehr hochklassige Nummern, die meiste Songs sind "nur" gut und bieten dem geneigten Fan nicht viel Neues. Aber andererseits: wer eine Band wie SINCE THE FLOOD mag, erwartet auch nicht mehr als eine halbe Stunde brutalen Hardcore, oder? Von daher ist "No Compromise" genau das, was die Zielgruppe will. Die ist glücklich, die Band ist glücklich, das Label ist glücklich. Schön.

No Compromise


Cover - No Compromise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 31:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Try To Rescue (EP)

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Mensch, diese Underdogband aus Saarbrücken gibt es erst seit August 2005, aber wenn man so liest, was dieser Fünfer schon alles erreicht hat (u.a. 1. Platz beim EMERGENZA) - meinen höchsten Respekt. Der letzte große Erfolg war natürlich der Gewinn des German Rock Award als "bester Alternative-Act 2006" gegen Ende des vergangenen Jahres. Andererseits war dieser Erfolg eventuell doch nicht so überraschend, denn hier ist komplette ehemalige Live-Besetzung von AUTUMNBLAZE inkl. Sängerin am Start. Jetzt hat man sich selbständig gemacht und so sind hier schon erfahrene Profis am Werk und keine blutigen Anfänger zu hören. CHEENO, so nennt man sich - fragt mich bitte nicht woher dies kommt (klären wir noch), ist auch nicht so wichtig, denn was letztlich zählt, ist einzig die Musik und die ist absolut hochwertig. Mit einer erfrischenden Mischung aus Alternative sowie deutlichen Heavyroots, vielleicht mit einen Touch von Grunge insbesondere was die Gitarrenarbeit betrifft, rennen die Jungs mit ihrer Sängerin Jennie Kloose bei mir offene Türen ein. Und da sind wir schon bei einem der prägenden Elemente des bereits recht eigenständigen Bandsounds von CHEENO: Diese wandlungsfähigen Vocals, mal gefühlvoll wie z.B. bei "Writings on the Wall" dann wieder sehr kraftvoll, überzeugen von vorne bis hinten. Sie ist zum Glück keine weitere diese Engelstimmenfrontfräulein, die zwar auch singen können, aber leider alle irgendwie ähnlich klingen. Wenn es anatomisch möglich wäre, müsste man sagen, diese Frau hat "Eier" und klingt zu keiner Minute künstlich sondern unheimlich erdig. Auf der hier vorliegenden ersten EP der Band "Try To Rescue" befinden sich (leider) nur 5 Tracks, aber schon die alleine machen große Lust auf ein ganzes Album, welches man aber gerade intensiv dabei ist aufzunehmen. "Cocaine" (kein Cover!) ist ebenfalls so ein Song in der alle Stärken der Band besten zur Geltung kommen: Eine prägnante aber nicht zu catchy gehaltene Melodie, ein fett-kompakter Sound, geprägt von einer energetischen Rhythmusfraktion sowie recht düster, tiefergestimmten Gitarrenwänden und das alles zusammen unheimlich mitreißend gespielt. Die Band agiert äußerst souverän beim Songwriting, hat ein gutes Gefühl für überzeugende Atmosphären, bietet genügend Kanten, verzichtet auf schwülstige Verpackung (Keys) kommt ohne aufgesetzte Effekte aus und bietet, egal wie platt dies klingen mag, ehrliche Rockmusik mit Tiefgang. In dem episch/schnellen "The Ruler" ist wohl so eine Art Single (ist gleich in zwei Versionen auf der CD) zu sehen, die unheimlich treibenden sowie tighten Drums unterstützen hier bestens einen klasse Song, der in den schnelleren Momenten ganz vage "Vergleiche" an die GUANO APES aufkommen läßt, wobei mich insgesamt die Band schon viel stärker an die Münchner Senkrechtstarter ALEV erinnert. Die Songs bzw. Melodien sind zwar nicht ganz so verspielt/verquert und der Sound ist etwas härter angelegt aber gerade die Sängerinnen mit ihren charismatischen Stimmen sowie die stilistische Ausrichtung "Modern Alternative" mit ordentlichen Gitarrenriffs sind schon etwas ähnlich. Dass Gitarrist Carsten auch solomäßig richtig was drauf hat, zeigt er bei der Maxiversion von "The Ruler". So spielt nur ein echter Metaller. Auch der Bass sorgt für ordentlich Groove und Druck gleichermaßen, diese Band stelle ich mir live noch besser vor als auf Konserve. Diese EP ist für solide 7EUR auf der Bandhomepage zu haben. Das Geld sollte man auf jeden Fall investieren, wenn man auf super gemachten Alternative abfährt. Ich hoffe ein kompletter Silberling kommt möglichst schnell heraus und dann werden CHEENO ganz sicher groß durchstarten. Insbesondere für das TAUBERTAL Open Air wäre diese Band den Organisatoren nur wärmstens zu empfehlen, denn lange bleiben CHEENO sicher kein Geheimtipp mehr.

Try To Rescue (EP)


Cover - Try To Rescue (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 23:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Telluric Manifesto

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Im Grunde hat Kollege Memme im Review vom 2002er Werk "Iconoclast" alles Wichtige zum Stil von POEMA ARCANUS gesagt. Das chilenische Quintett mischt "MOONSPELLige" Einflüsse (besonders beim Gesang) mit allerlei Zutaten, die in der Gothic-Schmalz-Szene zwar angesagt, aber deswegen nicht unbedingt essentiell sind, schon gar nicht in einer völlig wirren, zusammenhanglosen Überdosis. Ich bin überzeugt, dass POEMA ARCANUS mit ihren Instrumenten umgehen können und sicher auch die eine oder andere gute Idee im Oberstübchen haben, jedoch sind sie nur allerhöchstens durchschnittliche Songwriter, die oft wahllos und wenig nachvollziehbar Passage an Passage klatschen. Doublebasefeuer, Synthie-Elektro-Einlagen, Aggressivität, Growls, Pianoklänge, cleaner Gesang, Atmosphäre, wieder nicht, und mittendrin Gitarren, die ihre Orientierung verloren haben. Ein Stück wie "Stone And Magma" geht mir mit seinen nervigen Noise-Einlagen sogar mächtig auf den Zeiger. Am Ende steht man allein, verwundert, traurig? aber aus anderen als den von POEMA ARCANUS gewollten Gründen. Wer mal wieder etwas in dieser Richtung sucht, sollte sich an das Original, nämlich das sehr starke, neue MOONSPELL-Album "Memorial", halten oder noch ein paar Tage auf das göttliche "Hope" von SWALLOW THE SUN warten!

Telluric Manifesto


Cover - Telluric Manifesto Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 62:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

It´s Electric

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Wenn man bedenkt, dass unter Anderem der einstige Sound dieser NWOBHM-Legende einer einstigen Thrash Metal-Band aus der Bay Area zu Weltruhm verhelfen sollte, dreht sich einem der Magen um, aber so ist das Business nun mal. Erstaunlich, wie sich DIAMOND HEAD-Chef Brian Tatler mit dieser unbefriedigenden Situation abfindet und trotz aller Misserfolge immer noch an seine Band glaubt. Mit dem ersten Album seit zwölf Jahren ("All Will Be Revealed") und mit dem neuen Sänger Nick Tart in der Hinterhand, hat man sich dazu entschlossen, den Gig im "London Astoria" am 4. November 2005 mitzuschneiden und sowohl auf DVD, wie auch auf CD zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist ein gut 75-minütiger Gig, bei dem neues Material wie "Mine All Mine", aber auch bis auf "Sucking My Love" das komplette "Lightning To The Nations"-Album gespielt wird. Als Intro hat man sinnigerweise den Anfang des allergrößten Bandhits "Am I Evil" gewählt, wobei dieses Meisterwerk selbstverständlich im Zugabenteil zu vollständigen Ehren kommt. Ein großes Kompliment geht an Neuzugang Nick Tart, dessen bluesig-kraftvolle Röhre hervorragend zu den akustischen Diamanten der Band passt. Auch der authentische, erdige, aber nicht zu perfekte Sound geht in Ordnung, wobei "It´s Electric" allerdings etwas unter der Volkskrankheit fast aller Live-Alben leidet: das Publikum ist zwar vorhanden, aber viel zu leise im Hintergrund zu hören. Entweder die Reaktionen waren sehr verhalten, oder es wurde einmal mehr zuviel Wert auf die Musik gelegt, wofür eigentlich die Studioalben zuständig sind. Dieses sehr empfehlenswerte Werk richtet sich somit hauptsächlich an die DIAMOND HEAD, - und NWOBHM-Fans, die hier absolut rein gar nix verkehrt machen! Und alle anderen entdecken vielleicht doch noch die Qualitäten dieser ewig unterbewerteten Band.

It´s Electric


Cover - It´s Electric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 75:43 ()
Label:
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Interview:

The Beauty Of Gemina

Band anzeigen
InterviewSo lange ist Nuuk noch nicht Geschichte, wie lange dachtest Du schon über THE BEAUTY OF GEMINA nach?

Die Entscheidung, alle Tätigkeiten der Band Nuuk, wo ich als Produzent, Co-Songwriter und Gitarrist seit 1997 tätig war, zu beenden, hatten wir im Anschluss an die letzte Tour im 2005 getroffen. Da wir unseren Entschluss zuerst in Ruhe setzen lassen wollten, haben wir das sehr zurückhaltend und schliesslich erst diesen Sommer definitiv kommuniziert.

Entstanden die Songs denn auch erst nach dem offiziellen Ende oder warteten sie nur darauf "freigelassen" zu werden?

Bereits vor der letzten Tour hatte ich begonnen, eine Vielzahl neuer Songs zu schreiben und es war für mich klar, mit The Beauty of Gemina einen Neuanfang zu wagen. Durch diese Entscheidung konnte ich losgelöst und ohne Vorgaben meine eigene Musik kreieren. Da ging schon auch ein Traum in Erfüllung.

Wie fühlt sich die neue Band denn an, war die Entscheidung richtig? Was willst Du anders machen - gab es einen Fehler bei Nuuk aus dem Du lernen könntest?

Die Entscheidung war auf jeden Fall richtig, denn ich suchte eine neue Herausforderung. Erstmals nicht nur die Musik sondern auch die Melodien und Texte der Songs zu schreiben, war eine grosse aber sehr erfüllende Aufgabe. Ich hatte mir anfangs sehr viel Zeit genommen, mit meiner Stimme zu experimentieren, bis ich schließlich meinen Sound gefunden hatte. Die Texte als Sänger zu interpretieren und die passende Phrasierung für einen Song zu erarbeiten, gehörten mit zu den schönsten Erfahrungen meiner Arbeit. Die vielen Erfahrungen, die ich bei Nuuk über die Jahre machen konnte, helfen mir natürlich auf meinem neuen Weg. Das Wichtigste dabei ist wohl, dass ich heute viel besser weiß, was ich machen will und welche Aktionen ich besser bleiben lasse.

Wie siehst Du Deine Rolle bei THE BEAUTY OF GEMINA und wie die der anderen? Ist es "deine" Band oder "eure"?

Mac Vinzens und Martin Luzio, welche in der letzten Nuuk Etappe die feste Liveband waren, haben mich von Anfang an kräftig unterstützt. Es war ein gemeinsamer Entschluss, "Diary Of A Lost zu realisieren. Wir sind aber keine Band, die zusammen im Proberaum Songs schreibt. Das hängt sehr mit meiner Arbeitsweise zusammen, denn während des kreativen Prozesses bin ich gerne alleine und verbringe viel Zeit damit, die passenden Klänge für meine Songs zu suchen, bevor ich sie den anderen vorstelle. Ich bin natürlich froh darüber, dass ich mit Mac und Martin zwei grossartige Musiker zur Seite habe, die meine ausgesprochene Vorliebe zu dunkleren und melancholischeren Klängen mit mir teilen. Auch fliesst ihre mir vertraute Spielweise anhaltend in mein Songwriting ein.

Es sind einige (ex-)NUUK-Musiker mit dabei. Werden die Hörer die neue Band nicht nur als den "Nuuk-Nachfolger" ablegen ? also beinahe Etikettenschwindel?

Für mich ist wichtig, dass man The Beauty of Gemina als neue Band sieht. Wir haben uns entschlossen, die Nuuk Vergangenheit nicht zu verschweigen, aber auch nicht den Fokus darauf zu setzen, da es musikalisch weder vergleichbar noch eine Weiterführung ist. Alles in allem haben wir ein Jahr intensiv an unserem Neubeginn gearbeitet. Konzept der aufwendigen Produktion war es, möglichst vielschichtig zu arbeiten, um einen gewissen typischen The Beauty of Gemina Sound zu entwickeln und die angestrebte Eigenständigkeit und Intensität zu erreichen.

Genug Vergangenheit: Lange Bandnamen haben ja auch was für sich, aber ich kann mir schwerlich Konzert vorstellen, bei dem Sprechchöre mit "THE BEAUTY OF GEMINA" skandiert werden? was steckt also hinter dem etwas sperrigen Namen?

Der Name ist im Grunde ein reines Fantasieprodukt, wobei Gemina eine reale Figur war. Sie war eine Schülerin und Muse des Philosophen Plotin. Der Bandname lässt Platz für individuelle Interpretationen. Das finden wir reizvoll. Wer ist diese Gemina? Ist es eine Frau, ein Ort, ein Zustand? Liebe oder Hass, Anfang oder Ende Für mich ist der Bandname ein Synonym für Hoffnung und das Positive geworden, welche sich am Schluss immer durchsetzen werden.


Apropos Liveauftritte: Im März werdet ihr erstmals live auf der Bühne stehen. Danach geht´s mit ASP auf Tour - kannst Du schon was zu eurer Bühnenshow sagen? Warum lohnt es sich euch anzugucken?

Am 16. März werden wir im renommierten X-TRA Club in Zürich erstmals live auf der Bühne stehen. Das ist eine grosse Ehre für uns und wir werden das ganze Album performen. Es wird Gastmusiker und etliche Überraschungen geben und wir sind schon mitten in den Vorbereitungen. Im April werden wir mit ASP zusammen auf Tour gehen. In Zürich werden wir ein Gesamtkonzept mit Licht, Visuals und Musik auf die Bühne bringen. Wie wir uns mit ASP zusammen präsentieren werden, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen.


Zu "Suicidal Landscape" habt ihr ja sogar ein Video produziert. Wie schwer war es für dich, Deinen Songs visuell umzusetzen?

Das Video Suicide Landscape wurde von unserem Grafiker Marcel Näf in Zusammenarbeit mit dem Kameramann Dirk Frenkel realisiert. Sie haben auch das Drehbuch entwickelt. Natürlich haben wir lange und oft darüber gesprochen und meine Vorstellungen sind massgeblich in das Drehbuch eingeflossen. So war es auch mein Wunsch, die Geschichte des Lost Girls im Video zu integrieren. Ich bin sehr froh, dass wir mit dem jungen Gothic Model Ayse Hatice eine wunderbare Besetzung für diese Rolle finden konnten.

Warum ausgerechnet dieser Song? Was "Massentauglichkeit" angeht, hätten sich andere Songs doch sicher eher geeignet? Oder ist für diesen anderen Fall gar eine Maxi geplant?

"Suicide Landscape" war der erste Song, den ich unter den neuen Vorzeichen geschrieben hatte. Da er lange vor Beendigung des Albums schon den Weg auf einen Sampler gefunden hatte, haben wir den Song auch DJs zur Verfügung gestellt. Das Feedback und die Resonanz des Songs haben alle Erwartungen übertroffen, so hatte sich der Song in Zürich in Kürze zum regelrechten Tanzflächenfüller gemausert. Das Thema des Songs hat einen großen regionalen Bezug für uns, da wir statistisch gesehen leider eine sehr hohe Selbstmordrate haben. Für uns also umso brisanter, da wir das "shadow land" praktisch vor unserer Haustüre finden konnten. Dieser Aspekt hat uns zusätzlich gereizt.

Einige Songs sind beinahe episch geraten - wo siehst Du generell die Stärken des Mediums "Musik"?

Ich arbeite gerne mit repetativen Elementen in meinen Songs, dadurch entsteht dieser etwas hypnotische Effekt. Generell haben wir aber im Mix darauf geachtet, ein möglichst breites Klangbild zu schaffen und die vielen Elemente sehr dicht ineinander zu weben. "Suicide Landscape", "Kingdoms of Cancer", "Victims of Love" und "Monsters In Me" sind für mich die zentralen Stücke des Albums. Sie widerspiegeln meine musikalische und inhaltliche Sprache am deutlichsten und ich sehe sie als Fundament meines Stils und der The Beauty of Gemina Welt.

Wie beurteilst Du die generelle Entwickelung bezüglich MP3 und Copyright - als Künstler und auch als Konsument? Wird es THE BEAUTY OF GEMINA auch auf Vinyl geben?

Eine Veröffentlichung auf Vinyl ist nicht geplant. Die digitale Verbreitung von Musik ist heute sehr wichtig geworden und eine Chance für Bands, die keine grosse Plattenfirma im Rücken haben. Das Internet ist eine wertvolle Hilfe dabei, und lässt neue Hörer in jedem hintersten Winkel des Erdballs aufstöbern. Wir haben uns dennoch entschieden ein sehr aufwendiges Booklet und einen Digipack zu gestalten und hoffen, dass die CD auch in den Läden gekauft werden wird. Illegale downloads sind ein heikles Thema, denn treffen sie natürlich mitten ins Herz, vor allem wenn man soviel Zeit und Geld investieren musste, um ein Album wie "Diary of a Lost" zu realisieren.

Soll Musik für dich unterhalten oder willst Du eine Botschaft überbringen? Welche?

Das ist eine schwierige Frage. Ich sehe mich nicht als Heilbringer, Propheten oder Weltverbesserer. Ich sehe mich aber auch nicht nur als Unterhalter oder Entertainer des Publikums. Ich würde mir wünschen, wenn man The Beauty of Gemina als Gesamtkonzept verstehen würde, in welchem Text, Musik und die ganze Bildwelt berühren, zum Nachdenken anregen aber letztlich auch unterhalten sollen.

Dein Album wirkt auf mich düster und bedrückend? wie viel davon ist Fiktion, wie viel (Deine) Realität?

In den Texten verarbeite ich sowohl persönliche Erlebnisse wie auch Eindrücke aus Begegnungen mit mir nahe stehenden Menschen. So ist ein musikalisches Tagebuch entstanden, welches auch Geschichten von Menschen erzählt, die am Rande stehen, die keinen Platz auf dieser Welt zu finden scheinen. In den Texten vermischen sich Realität und Fiktion, dennoch stecken sehr viel Herzblut, Identität und eigene Erfahrungen darin.

Was ihr noch sagen wollt...

Alle englischen Originaltexte sind auf Deutsch übersetzt wurden. Beide Textversionen sind jeweils im Booklet des Digipacks zu finden. Es lohnt sich also, die CD zu kaufen und nicht zu brennen.

Band:

Cheeno

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Band:

Buried Time

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Ian Paice

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