Band:

ISSA

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Band:

NAILS

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We’re Here Because We’re Here

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ANATHEMA haben schlanke sieben Jahre für ihr neues Werk gebraucht, von der zwischenzeitlichen Verwurstung eigener Songs auf “Hindsight” einmal abgesehen. Anno 2010 also endlich neues Material der ex-Death Metaller, was wie erwartet verträumt, melancholisch und progressiv ausgefallen ist. Selten, dass etwas mehr Tempo und Härte in einem Song zu finden sind („Angels Walk Among Us“), zu sehr haben Vince Cavanagh und Co. mittlerweile Gefallen an den ruhigeren Tönen gefunden. Getragen von der charismatischen Stimme des Masterminds Vince, die sich seit ihren unbeholfenen Anfängen zu einer kraftvollen und gleichzeitig zerbrechlichen Stimme entwickelt hat, bauen die Songs von „We’re Here Because We’re Here“ problemlos die träumerische, melancholische Stimmung auf, für die ANATHEMA so geliebt werden. „Thin Air“ ist der perfekte Einstieg in das Album, welches sehr homogen ausgefallen ist und am Besten am Stück gehört werden sollte, um die Atmosphäre zur vollen Entfaltung kommen zu lassen. Natürlich besteht die Gefahr, dass ANATHEMA sich zu sehr auf den sanften Kurs einschießen und beim nächsten Langeisen die kraftvollen Passagen gänzlich unter den Tisch fallen lassen, aber soweit sind wir ja noch nicht. „We’re Here Because We’re Here” vereint Vergangenheit und Gegenwart des künstlerischen Schaffens der Briten in gekonnter Art und Weise, was das Album zu einem Pflichkauf für Fans der Band macht. Ob sich beinharte Metaller damit anfreunden können, bleibt abzuwarten. Und ob im Popbereich neue Fans gewonnen werden können, ebenso. Zu wünschen wäre ANATHEMA beides, denn dieses Album ist viel zu gut, um als Geheimtip zu versauern!

We’re Here Because We’re Here


Cover - We’re Here Because We’re Here Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

IRON FATE

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Rock´n´Roll

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Andy Brings ist als ehemaliger SODOM-Gitarrist und Kopf von POWERGOD und den TRACELORDS kein ganz Unbekannter im Metal-Geschäft. Fans der eben genannten Bands wird sein Solo-Album „Rock ´n´ Roll“ in Erstaunen versetzen – und ebenso ist es mir ergangen. Zunächst muss man sich erst mal daran gewöhnen, dass Herr Brings hier fast ausnahmslos auf Deutsch singt. Dabei erzählt er banale sowie mehr oder weniger lustige Geschichten und gibt schmalzige Liebeslyrik zum Besten. Aber auch die Songs selbst passen so gar nicht zu dem, was man von dieser Scheibe erwartet hat. Die Musik muss man wohl als Mischung aus Pop, (Hard-)Rock und … ja, Schlager bezeichnen. Diese Kombination klingt in ihren besten Momenten wie die ÄRZTE in ihren schlechtesten, ohne dass Brings deren Wortwitz jedoch auch nur ansatzweise erreicht. In „Komm Zurück“ versucht er sich dann – völlig unironisch – sogar an Rap, und das kann man sich einfach nicht anhören, so fürchterlich ist das. Diese Scheibe mit ihrem schwachbrüstigen Sound, der oberflächlichen Einheitsbrei-Mucke und den pseudowitzigen Texten ist ein echtes Machwerk. Keine Ahnung, wer das Zielpublikum des Albums sein soll, ich gehöre jedenfalls definitiv nicht dazu.

Rock´n´Roll


Cover - Rock´n´Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 53:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Einsiedler

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Die Holländer URFAUST umgibt eine ebenso mystische Aura wie ihre Landsmänner THE DEVIL’S BLOOD, obwohl beide Bands sehr unterschiedliche Stile spielen. Auch hier wird kein großes Tamtam um die Identitäten der Künstler oder ihre Biografie (nicht mal das Label hält eine parat) gemacht. Starkult findet man hier also nicht, was der durchweg geilen Musik aber keinen Abbruch tut. Zwar hat das Duo IX und VRDRBR einst die EP „Come, Reap“ von THE DEVIL´S BLOOD mit eingespielt, aber URFAUST tendieren stilistisch in die melodische, symphonische, aber auch obskure Black Metal-Ecke. Keine Angst: DIMMU´sche Orchestralorgien bleiben hier außen vor, sondern man bekommt hypnotische, sauatmosphärische, unheilvolle Synthiewände zu hören, die, wenn überhaupt, fast nur von sehr spärlich gestreutem, klarem, hymnischem Gesang begleitet werden. Als grobe Wegweiser können etwa BATHORY zu „Hammerheart“- oder „Twilight Of The Gods“-Zeiten herhalten; pfeilschnelle Hassorgien sucht man hier also vergebens. Wer mal wieder richtige Düsterklänge jenseits plumper Nachtkerzenklischees hören will und sich auch nur ansatzweise für „anderen“ Black Metal begeistern kann, wird hier auf einen echten Trip geschickt! Da die CD vom Label bereits für acht Euro angeboten wird (das Vinyl liegt bei knapp 12 Euro) und beide Songs vermutlich nicht auf einem späteren Album landen werden, gibt es hier doch mal den „Tipp“ für eine EP.

Einsiedler


Cover - Einsiedler Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 18:55 ()
Label:
Vertrieb:
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Contact - Live In Munich

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Kaum vorstellbar, dass die kanadischen Prog Rock Urgesteine von SAGA einmal ohne ihren Sänger Michael Sadler weiter Musik machen würden, aber nach der Jubiläumstour Ende 2007 und passend zum 30-jährigen Jubiläum war tatsächlich Schluss für den sympathischen Ausnahmekönner mit dem unvergleichlichen Timbre. Er möchte sich zukünftig mehr seiner Familie und seinem neugeborenen Sohn widmen, und dann lieber nur bei Projekten und Solowerken mitwirken. Demnächst wird er dabei u.a. mit RUDY’S JOURNEY (Gitarrist von PUR) schon wieder livehaftig unterwegs sein.

Doch zurück zu SAGA, der letzte Auftritt mit Sadler am 5. Dezember 2007 in der Muffathalle München wurde für eine DVD mitgeschnitten und bildet somit einen würdigen Abschluss einer bemerkenswerten Karriere mit vielen Höhen zu Beginn mit Hammeralben wie u.a. „Saga“ (1978), „Worlds Apart“ (1981) und den glorreichen 80er Jahren mit einigen klasse Hits wie „On The Loose“, „Wind Him Up“ oder auch „The Flyer“ aber auch wenigen Tiefpunkten mit den doch eher orientierungslosen sehr seicht-popigen Werken in den 90er Jahren, die wir lieber sofort wieder vergessen wollen.

Diese Doppel-DVD „Contact – Live in Munich“ bietet nochmal alles, was diese Band über die Jahre ausgezeichnet hat und ihr insbesondere hier bei uns in Deutschland bis heute eine treue Fangemeinde beschert hat: den typischen sehr keyboard- bzw. synthieeingefärbten Sound (Jim Gilmour) zusammen mit dem prägnanten Gitarrenspiel von Ian Chrichton, dessen unnachahmliche Licks man aus hunderten von Saitenhexern heraushört und natürlich diese absolute Hammerstimme von Michael Sadler. Er ist zwar äußerlich deutlich älter geworden und mit Haaren nur noch spärlich gesegnet aber sein immenses Ausdrucksvermögen und die Klangfarbe seiner Stimme scheinen ewig jung geblieben zu sein, er singt bei seinem letzen SAGA-Gig nochmal ohne Übertreibung wie ein junger Gott.

Mit einigen Kameras bestens in Szene gesetzt zeigt sich die ganze Band glänzend aufgelegt, eine solide abgestimmte Lightshow, nicht zu übertrieben, manchmal etwas verwischt und die Schnitte sind abwechslungsreich gesetzt. Die Interaktionen sind jetzt auch nicht zu unübersichtlich, die Herren standen noch nie für waghalsige oder gar emsige Bühnenakrobatik, hier stand und steht die Musik mit ihren Inhalten im Vordergrund. Der Sound, wahlweise in Stereo oder 5.1.Dolby-Digital-Mix, ist allererste Sahne. Über die Setlist lässt sich sicher etwas streiten, vor allem der Anfang mit zwar keinen schlechten aber auch leicht schwerfälligen Titeln, lässt zunächst noch keine so überschwängliche Stimmung in der vollbesetzten Halle aufkommen. Dies sollte sich aber nach hinten raus nach dem mehr oder weniger überflüssigen Drumsolo noch wesentlich positiver in Richtung überschwänglich ändern. Bewusst wurde natürlich versucht von den vielen Studiowerken (insgesamt 18) möglichst die Besten zu präsentieren, nicht ohne die ein oder andere Überraschung - mein Highlight ganz klar: das kraftvolle „Careful Where You Step“. Mit zunehmender Konzertdauer wird dann die Band immer lockerer und versprüht ihre typische Spielfreude kombiniert mit den packenden Arrangements sowie prägnanten Refrains.
Sadler kämpft sich emotional durch die vielen rührigen Momente dieses Abends, ist meist locker drauf mit teilweise lustigen Ansagen, u.a. als er den damals erneut ausgewechselten und noch nicht lange mitspielenden Drummer Chris Suhtherland als den 143sten neuen Schlagwerker vorstellt. Apropos: der Junge hat einen ordentlichen Punch, sein Naturschlagzeug kommt dabei klanglich wesentlich besser rüber als die manchmal drögen Elektropads seiner Vorgänger. Sein Solo ist zwar nicht der Überhammer, aber mit Publikumsmitsingteil mittels des Refrains von „Sex Machine“ (JAMES BROWN) und coolem Beckenspiel einigermaßen erträglich. Da ist der Virtuose Chrichton hinter seiner Megakeyboardburg schon ein anderes Kaliber. Was der alles an Variationen mit vielen klassischen Adaptionen aus den Tasten herausholt ist schon klasse. Auch sein tolles Instrumentalsolo mit dem Übergang zu dem von ihm selbst gesungenen und begleiteten „Scratching The Surface“ sind einer der vielen Höhepunkte dieses Konzerts. Zuvor durfte er zusammen mit Sadler ein abgespecktes „Times Up“ präsentieren und dann zeigte der Fronter Solo auf dem Barhocker bei „The Security Of Illusion“ was für ein grandioser Sänger da von Bord ging. Der Mann hat eine Ausstrahlung und Bühnepräsenz, der man sich einfach nicht entziehen kann. Zusammen mit seinen theatralischen Gesten im Stile eines Freddy Mercury ist er irgendwie ein kleines Gesamtkunstwerk.

Gegen Ende wird es natürlich immer schwermütiger, die Fans heben zig Schilder mit "Bye, bye Michael" in die Höhe, feiern ihn minutenlang ab und wollen ihn nicht von der Bühne lassen. Natürlich darf auch die Hymne der Band „Humble Stance“ mit Sadler am Bass nicht fehlen. Auch „10.000 Days“, der Titeltrack vom letzen Werk, kommt mit toller akustischer Gitarre klasse rüber, wenn auch der Refrain zumindest teilweise vom Band kommt, der klingt 1:1 wie auf der CD, Schwamm drüber - andere Bands lassen ganze Instrumentalpassagen vom Band laufen.

Auf der DVD ist auch die längere Originalpause mit den Zugabeforderungen vor dem allerletzten Track („What’s It Gonne Be Tonight“, auch eine Überraschung aber es passt perfekt) enthalten, manche Zuschauer machten sich bereits auf den Heimweg, um dann aber wieder zurückzukehren. Nach 135 Minuten ist dann leider Schluss, natürlich wird Sadler auch von seiner Band und der Crew mit Blumen verabschiedet und das alles ist wunderbar festgehalten.

Auf der zweiten DVD gibt es als Bonus ein ca. 10 minütige Dokumentation, bei der Chrichton und Gilmour über die Anfänge der Band in Toronto berichten (leider ohne Untertitel), mehrere Photogalerien mit Musik unterlegt sowie sechs weitere Songs von einem Gig der Tour in Mannheim. Die Takes stammen von Underground TV, wobei der Sound gleichnamig rüber kommt, kein Vergleich mit dem Münchner Konzert. Insgesamt hätte es aber schon noch ein wenig mehr Inhalte bzw. liebe zum Detail sein dürfen auf dieser Bonus-DVD, ein ausführliches Booklet mit Jahresdaten der Songs usw. wären auch nicht schlecht gewesen.

Neben einer normalen Doppel-DVD erschient das Werk auch als Doppel-CD und CD/DVD-Boxset.

Diese DVD kann man nicht nur als Vermächtnis für alle SAGA-Fans uneingeschränkt empfehlen, sondern sie sollte auch für alle Liebhaber gelungener Konzertmitschnitte eine Pflichtveranstaltung sein und in keiner ordentlichen Musiksammlung fehlen.

SAGA sind inzwischen schon wieder mit einem neuen Album „Human Condition“ sowie dem neuer Sänger ROB MORATTI am Start und ich kann jetzt schon verraten: Alle Pessimisten werden positiv überrascht sein.



DVD 1

The Interview

That's As Far As I'll Go

You're Not Alone

I'm OK

Can't You See Me Now

Book Of Lies

The Perfectionist

Drum Solo

The Flyer

Mind Over Matter

The Security Of Illusion

Time's Up

Piano Solo

Scratching The Surface

We've Been Here Before

On The Air

On The Loose

Careful Where You Step

10.000 Days

Wind Him Up

Humble Stance

Don't Be Late

What's It Gonna Be Tonight?



DVD 2 - Bonusmaterial

Saga B-Roll

Underground TV – Live In Mannheim

You're Not Alone

Can’t You See Me Now

The Perfectionist

Mind Over Matter

We've Been Here Before

On The Loose

Fotogalery

30th Anniversary Tour 2007

Munich – The Farewell Show Of Michael Sadler
 

Contact - Live In Munich


Cover - Contact - Live In Munich Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 187:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

MINAS MORGUL

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Discometal Youth (EP)

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MAY THE FORCE BE WITH YOU haben Humor, Spass am Musikmachen und bereits in anderen Bands ordentlich Erfahrung sammeln können. So verwundert es nicht, dass nach der selbstbetiteln EP ziemlich flugs eine weitere ins Haus flattert, auf der das Quintett seinen Metalcore erneut zum Besten gibt. Discometal trifft es ziemlich gut, denn was die Band in den sechs Songs vom Stapel lässt, ist genau das, was in Alternative-Schuppen momentan angesagt ist. Metalcore mit schwedischen Gitarren, einem Screamo-Sänger, ohrschmeichelnden Parts, cleanem Gesang und so weiter und so weiter. Alles nichts Neues, aber mit so viel Spielfreude gezockt, dass die Songs vom Start weg funktionieren. Der cleane Gesang unterscheidet sich durch eine dezente Schieflage vom Genre-Standard, stattdessen werden Erinnerungen an die seligen MOLOTOV geweckt, die Gitarren haben mehr drauf als nur ein melodisches Riff nach dem nächsten runterzuschrubben und der Sänger hat ein Gespür für die richtige Stimmlage zur richtigen Zeit. Das gibt MAY THE FORCE BE WITH YOU genug Eigenständigkeit, um im eigentlich überlaufenen Metalcore-Bereich rausstechen zu können. Gepaart mit dem selbstironischen Humor ergibt das eine EP, die sich Discometaller ruhigen Gewissens auf den Wunschzettel schreiben können.

Discometal Youth (EP)


Cover - Discometal Youth (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 23:23 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

WHITECHAPEL

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