Das erste Mal kam ich mit den New Yorkern SWORN ENEMY vor gut vier Jahren in Kontakt, als sie ihr Debüt "As Real As It Gets" auf die Menschheit losließen und im Interview leider eher typisch amerikanisch-platten, undifferenzierten Parolen frönten. Mittlerweile ist der Krieg im Irak verloren, hunderte amerikanische Soldaten tot, das Land trotzdem stolz auf seine "Erfolge", und SWORN ENEMY leben immer noch. "Maniacal" nennt sich der nunmehr dritte Streich des Quintetts und bietet gewohnt knackig-kurze Hassbolzen, die allerdings gegenüber dem Debüt Einiges mehr an Reife bieten. Eine echte Hitfabrik wird diese Band wohl nie werden, doch irgendwo zwischen New Yorker Hardcore und melodischem Death Metal angesiedelte Abrissbirnen wie "Time To Rage", "Weather The Storm" oder "Fear For Failure" rocken ordentlich durch die Behausung und überzeugen doch eine ganze Ecke mehr als die Songs, die vor vier Jahren zu hören waren. Doch hätte ich gerne mal einen Blick auf die (von Sänger Sol LoCoco nicht wirklich verständlich vorgekreischten) Texte geworfen und geschaut, ob immer noch… ähm… "patriotisch" gedichtet wird. Denn in diesem Fall könnte man die musikalische Qualität dagegen gleich wieder aus der Gleichung herauskürzen. Zumindest an ihren Instrumenten sind SWORN ENEMY nämlich sehr hörenswert geworden, und "Maniacal" ist in der Hinsicht eine sehr gelungene Scheibe.
Nach seinem Ausstieg bei den schwedischen Krachbuben MARDUK wurde es still um Fronter Legion, der von 1995-2003 im Dienst der Band gestanden hatte. Doch bereits vor einiger Zeit schnappte er sich seinen alten MARDUK-Weggefährten Emil Dragutinovic (Drums von 2002-2007) und gründete die Band ELIZIUM, die jedoch fix in DEVIAN umbenannt wurde. Nun liegt das Debüt der beiden Herren vor, die dabei von dem Dreigestirn Joinus, Tomas Nilsson und Markus Lundberg tatkräftig unterstützt wurden. Um die Pointe gleich vorwegzunehmen: nein, DEVIAN klingen zu keiner Sekunde nach MARDUK, nicht einmal ansatzweise! Zwar thront über "Ninewinged Serpent" der gewohnt finstere Kotzgesang Legions, doch geht diese Band, die sich im Übrigen nicht als Projekt sieht, deutlich langsamer und Groove-orientierter zu Werke als MARDUK, so dass niemand von einem zweitklassigen Abziehbild sprechen kann. Dass man Scheiben wie "Rom 5:12", "Plague Angel" oder "Panzerdivision Marduk" in ihrem Bereich eh kaum toppen kann, haben DEVIAN anscheinend auch so gesehen und lassen Nackenbrecher wie "Dressed In Blood", "Scarred" oder "Gemini Is The Snake" darum lieber als Midtempo-Dampfwalzen mit stellenweise sogar doomigen Passagen über die Ziellinie hüpfen. Lediglich das Fehlen des einen oder anderen prägnanteren "Hits" und das insgesamt noch nicht vollständig ausgereifte Songwriting kosten dieses Debüt leider den "Tipp", was aber nicht heißen soll, dass Legion und Co. hier eine müde, langweilige Platte aufgenommen haben - im Gegenteil. "Ninewinged Serpent" wird ganz sicher und ganz berechtigt seine Freunde finden, nur wahrscheinlich nicht im eingeschworenen MARDUK-Lager, sondern wohl eher bei den Leuten, die stilistisch ganz grob ähnliche Bands wie ILLDISPOSED oder GOREFEST verehren. Ein wirklich gutes Comeback!
Nimmt man den Namen der Band, sämtliche Songtitel des aktuellen Albums, das Cover-Artwork und die musikalischen Einflüsse (DESPISED ICON, CRYPTOPSY, DREAM THEATER (!),…) der aus Santa Cruz in Kalifornien stammenden Band, bildet das Vektorprodukt, teilt alles durch drei Sechsen und macht am Besten noch ´ne Nummer mit drei Unbekannten, dann kommt man vielleicht hinter das Geheimnis von "The Game Of Life" oder weiß, wie es entstanden sein könnte. Das Sextett krawallt sich durch zwölf recht kurze Songs, die "Save The Castle, Screw The Princess", "Shoeshine For Neptune", "Claiming Middle Age A Decade Early", "Taiwanese Troft Trouble" oder "So You Think You Know About The Game Of Life (Party In The Rear)" heißen und Berechenbarkeit erst gar nicht aufkommen lassen. Death Metal, Metalcore, Grind, Frickel-Jazz, Blast-Speed, Groove, Elektronik (Keyboards), Schunkelparts, Growls, Screams… Vokabeln, die nur ansatzweise wiedergeben, was den Hörer hier wuchtbrummenartig überfährt. ARSONISTS GET ALL THE GIRLS scheinen ihre im wahrsten Sinne des Wortes extreme Musik im "Ach, das passt da auch noch rein, lass´ ma´ machen!"-Verfahren zu kreieren. Ich weiß nicht, was man für Rauschmittelgemische benötigt, so etwas schreiben oder ohne akute Verwirrzustände nachvollziehen zu können. Wenn man sich so gut es geht auf diese Band einlässt, macht die Angelegenheit sogar Spaß, und schlecht machen die Jungs ihre Sache nicht, aber alles bewegt sich hier am äußeren Rande des nervlichen roten Drehzahlbereiches. Für Mathcore-Freaks und völlig Verrückte, denen zum Bleistift die ersten REITER-Platten oder NAPALM DEATH zu vorhersehbar und straight sind, könnte "The Game Of Life" genau die richtige Adresse sein. Durchgeknallt, aber auch irgendwie cool!
Ich kann nicht ganz begreifen, dass sich Leute nur aufgrund des Erfolges einer Band von ihr abwenden. Da wird laut "Kommerz" und "Ausverkauf" gebrüllt, doch ist es wirklich was Schlimmes, wenn eine Band rund um den Globus verehrt wird und entsprechend viele Platten verkauft?! Die Neider können ARCH ENEMY ja Vieles vorwerfen, aber in musikalischer Hinsicht gibt es wieder mal nix zu mäkeln. Auch das neue Werk "Rise Of The Tyrant" strotzt nur so vor genialen Gitarrenduellen der beiden Brüder Michael und Christopher Amott (der nun endlich wieder fest zurück gekehrt ist) und gehört schon allein in diesem Bereich zum Besten, was die Melodic Death Metal-Szene in der letzten Zeit abgeliefert hat. Aber auch die Songs wissen einmal mehr zu überzeugen, von denen besonders der starke Opener "Blood On Your Hands", das mit geilen Melodien versehene "The Last Enemy", die Megahymne und erste Single-Auskopplung "Revolution Begins" (Hammer!), das mit genialen Soli gespickte "The Great Darkness" und das abschließende, ebenfalls hymnische "Vultures" heraus stechen, wobei diese Songs aber eher als Anspieltipps gedacht sind und der Rest auf ähnlich hohem Niveau angesiedelt ist. Warum es da nicht den "Tipp" gibt?! Nun, das hat drei Gründe: erstens kommt das Songmaterial trotz aller Klasse nicht ganz an den grandiosen Vorgänger "Doomsday Machine" heran, zweitens hat die Produktion von Fredrik Nordström nicht die Durchschlagskraft wie die vorherigen von Andy Sneap, was der Platte recht viel an Power nimmt und sie sogar etwas dünn klingen lässt, und drittens wird hier noch mehr als früher deutlich, dass Angela Gossow gesanglich einfach nicht in die Fußstapfen treten kann, die die beiden Amott-Brüder hinterlassen. Auch wenn die Band genau das beabsichtigt (also eine Mischung aus Melodie und Härte), bin ich der Meinung, dass der sehr unvariable, monotone Kotz-Gesang eher destruktiv in Bezug auf die Melodien wirkt und sie quasi "zukleistert"; hier treffen Welten aufeinander. Das sind aber sehr subjektive Gesichtspunkte, die man als Fan natürlich auch ganz anders beurteilen kann. "Rise Of The Tyrant" wird deswegen noch nicht mal ansatzweise eine schwache Scheibe, aber wenn eine Band wie ARCH ENEMY so dicht an der technischen Perfektion arbeitet, dann fallen selbst Kleinigkeiten ins Auge, die man bei anderen Bands gar nicht erst wahrnimmt, was wiederum für ihre Qualitäten spricht!
Mit ihrem Debüt "Battle Metal" und zahlreichen, im wahrsten Sinne des Wortes bunten Live-Gigs in den letzten drei Jahren konnten sich die Finnen TURISAS eine gehörige Fan-Schar und echten Kultstatus in der Met trinkenden, Nordland-orientierten Gemeinde erspielen. Und anstatt hastig einen Nachfolger ihres erfolgreichen Debüts nachzuschieben, haben sie sich (auch sicher bedingt durch den schweren Unfall ihres Gitarristen Georg) genug Zeit gelassen, eine adäquate Scheibe fertig zu stellen, die einen großen Schritt nach vorne bedeutet und kein müdes Abziehbild des Vorgängers darstellt. Im Gegenteil: einige Fans dürften sogar leicht enttäuscht von der etwas korrigierten Marschrichtung des Sextetts sein, denn die trinkkompatiblen, "fröhlichen" Melodien sind spürbar in den Hintergrund gerückt, was "The Varangian Way" deutlich epischer, aber auch bombastischer durch die Boxen jagen lässt. Es sind zwar immer noch einige "tanzbare" Parts vorhanden (zum Bleistift das coole "In The Court Of Jarisleif"), aber alles klingt trotz der obligatorischen Folk-Einlagen ernster, weniger verspielt und monströser. Stand man bislang noch in direkter Konkurrenz zu den eindeutig lustig aufspielenden KORPIKLAANI, so hat man sich davon merklich entfernt. Ganz so ausladend wie die göttlichen MOONSORROW klingen TURISAS zwar nicht, trotzdem klingt das Album wie aus einem Guss. Das komplexe Konzept lässt "The Varangian Way" wie einen gut 40-minütigen, einzigen Song wirken, was die Scheibe am Stück genossen sogar noch um Einiges wertvoller macht und sogar progressive Einschübe offenbart, die man der Band vorher sicher nicht zugetraut hätte. Alles, was sich zwischen dem eingängigen Opener "To Holmgard And Beyond" und dem überlangen, vertrackten Rausschmeißer "Miklagard Overture" abspielt, hat nicht nur durchweg Hand und Fuß, Kettenhemd, Schwert und Helm mit Hörnern, sondern kann es in Sachen Epik, Bombast (vor Allem in Bezug auf die mächtigen Gänsehaut-Chöre), Dramatik und vor Allem Qualität sogar mit den stärksten Momenten der BLINDEN GARDINEN aufnehmen, obwohl es sich natürlich um ein anderes stilistisches Genre handelt. Ein neuer Stern am Wikinger-Himmel!
Mit ihrem letztem Album "Elegies" konnte die finnische Band MACHINE MEN kräftig Punkten und bei den parallel zur Veröffentlichung laufenden Auftritten auch Live überzeugen. Zwei Jahre später steht mit "Circus Of Fools" Album Nummer drei in den Händlerregalen. Was dabei zuerst auffällt - die doch recht frappierenden Maiden-Anleihen der bisherigen Outputs sind geringer ausgefallen und kommen am offensichtlichsten immer noch durch die superbe Gesangsleistung des Mannes am Mikro durch (Anthony, ich sage nur "The Bruce"). Dafür scheint man bei den hymnischen Songs wie bei dem das Album abschließenden überlangen Highlight "The Cardinal Point" den Solowerken des Mr. Dickinson einiges an Beachtung geschenkt zu haben. Die fünf Mitte-Zwanziger treten auch etwas öfters aufs Gaspedal und lassen den Riffs ihren lauf (die eingängige Finnland-Single ?No Talk Without The Giant? und das kurze, heftige ?Tyrannize? seien da mal angeführt). Mit dem bedächtig startenden und sich recht schnell im Ohr festsetzendem Stampfer "Ghost Of The Season" und dem epischen, atmosphärischen "The Shadow Gallery" gibt es dann zwei starke Tracks für die Eisernen Jungrauen Fraktion mit Mittelteil der Scheibe. Neben bereits genannten Vorbild kommen da einen noch andere nordische Bands wie zum Beispiel Firewind, Thunderstone, Dream Evil und Konsorten in den Sinn - wobei MACHINE MEN zusehends einen eigenständigen Stil kultivieren und auch kräftig am Songwriting gefeilt haben. Dazu noch eine dampfhammermäßige Produktion von Mika Jussila (Children Of Bodom, Edguy), das passt. Sehr solide Vorstellung, zwar nicht ganz so stark wie der Vorgänger; aber "Circus Of Fools" sollte für jeden Melodic-Metal-Fan mit NWOBHM-Schlagseite ein genaueres Hinhören Wert sein.
BRAND NEW SIN eröffnen ihr drittes Album "Tequila" dem Albumtitel entsprechend mit akustischen, mexikanisch anmutenden Gitarrenklänge, welche unvermutet brachial in den Opener "Said And Done" münden. Nicht ganz so eingängig wie der Vorgänger "Recipe For Desaster" (mit dem hymnischen Hit "Black And Blue") rockt der Fünfer aus Syracuse/New York nach bester Südstaaten-Manier durch die mit Stonerschlagseite garnierten Songs, welche in dieser Intensität und erdigen Art zur Zeit ansonsten nur Mr. Zakk Wylde rüberbringt. Anspieltipps: Den hitverdächtigen und teilweise gebremst rüberkommenden Ohrwurm "Spare Of Agony” und das ähnlich strukturierte "The Proposition”, das emotionsgeladene "See The Sun", der fette Nackenbrecher "Motormeth" und "Reaper Man” mit Type O Negative Fronter Peter Steele am Mikro. Punktabzug gibt es allerdings für 4 (!) in dieser Form nicht unbedingt notwendige kurze Instrumentaleinspielungen. Das abschließende "House Of The Rising Sun" ist dann aber schon wieder räudig genug, um über die unoriginelle Coversong-Auswahl hinweg zu sehen. BRAND NEW SIN sind mittlerweile schon mehr wie Black Labels Society´s kleiner Bruder - und deswegen gilt: auch wenn das neue Album hinter dem famosen "Recipe For Desaster" etwas zurücksteht - "Tequila" sollte man mal testen.
Der griechische Gitarrenhexer Gus G. hat sich die letzten Jahre sukzessive aus seinen sämtlichen Projekten zurückgezogen (Nightrage, Mystic Prophecy, Dream Evil und noch nebenbei Tourgitarrist vom Arch Enemy) um sich auf sein eigentliches Kind FIREWIND zu konzentrieren. Das hat sich hörbar ausgezahlt. Mit neuem Schlagzeuger (Mark Cross, (Ex-Helloween, Ex-Metalium) und wieder mal einem neuem Mann am Mikro klingt Album Nummer vier "Allegiance" nicht nur wie aus einem Guss, sondern wirkt trotz deutlichen Anleihen an den klassischen Metal der End-Siebziger und der Achtziger frisch und modern. FIREWIND präsentieren elf Hymnen die nicht nur das Prädikat melodischer Power Metal verdienen, sondern auch noch schön mit Power auf CD gebannt wurden. Der neue Sänger Apollo Papathanasio (Ex-Time Requiem und Ex-Majestic) liefert dabei eine erste Sahne Vorstellung ab und überzeugt mit seinem kraftvollen Organ nicht nur in den schnellen und härteren Tracks, sondern intoniert auch sehr abwechslungsreich Midtempo und ruhigere Passagen - dass alles in einer Art, welche an den Stil von Bands wie Dio, Rainbow oder Deep Purple erinnert. Mit dem Live-Stampfer "Ready To Strike" (FIREWINDs "Still Of The Night" - klingt der Track doch nach einem powervollen Whitesnake-Song mit einer DIO-mäßigen Gesangsleistung) und dem hypereingängigem "Breaking The Silence" (überrascht mit einem Duett, in welchem (Gott sein dank) die weiblichen Vocals der schwedischen Sängerin Tara völlig unkitschig rüberkommen) gibt es zwei lupenreine Hits auf der Scheibe. Da das andere Material auf "Allegiance" nicht abfällt, vom flotten "Insanity", der starken Halbballade "Deliverance" bis zum Gary Moore-mäßigen Instrumentalstücke "Before The Storm" und dem würdigen, melodieverliebten Schlusssong "Where Do We Go From Here?" kann man von einer überzeugenden Gesamtleistung sprechen. So liefern FIREWIND das vierte starke Album in Folge ab, dürften damit erneut bei ihren Fans punkten, eine gute Presse kriegen und wohl auch einiges an Scheiben verticken. Verdient haben es die Jungs allemal - und wer, wie ich Gus G. und seine FIREWIND schon von der ersten Scheibe an verfolgt, der kann nicht anders als für "Allegiance" einen Tipp abzugeben!
James A. Rota, seines Zeichens Großmeister (Gitarrist und Sänger) der "First Church Of Rock’n’Roll" und seine Kapelle FIREBALL MINISTRY legen mit "Their Rock Is Not Our Rock” bereits Album Nummer fünf vor. Und noch immer konzentriert sich das Quartett aus Los Angeles auf unverwüstlichen, ehrlichen und erdigen Rock’n’Roll im Stile der Siebziger - Doom meets Stoner, um beim beliebten Schubladendenken zu bleiben. Allerdings wurde im Vergleich zum Vorgängeralbum doch einiges an temporeichem und dreckigem Rock’n’Roll einer gewissen Black Sabbath-lastigkeit geopfert. Kommt der stampfende Opener "It Flies Again" und vor allem das nachfolgende, fetzige "Sundown" noch sehr eingängig daher, so wird es nach hinten heraus doch teilweise schwerer. Wobei hier "Hellspeak" und "Under The Thunder" mit ihren drückenden Gitarren und dem wummernden Bass durchaus als Anspieltipp dienen. Ein paar weniger gelungene, nach Schema F klingenden Kompositionen haben sich aber auch eingeschlichen. "Their Rock Is Not Our Rock” hat Qualitäten und man muss dem Album wohl auch ein wenig Zeit zugestehen - die Erwartungen, welche man in FIREBALL MINISTRY nach dem fetzigen "The Second Great Awakening" stecken konnte werden aber nicht gänzlich erfüllt. FIREBALL MINISTRY haben sich erst mal seitwärts bewegt. Trotzdem, gute Retro-Scheibe - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die fünf finnischen Jungs von MACHINE MEN sagen von sich selbst sie sind vor allem von Bands wie Iron Maiden, Ozzy Osbourne and Queensryche beeinflusst. Schon nach den ersten Tönen des treibenden Openers "Falling" (auch Album-Single, bereits in die finnischen Charts eingestiegen) ist klar - hier hat sich jemand vorgenommen seinen Vorbildern von Maiden die Schau zu stehlen. Dabei wuchern MACHINE MEN auf "Elegies" vor allem mit der Stimme von Sänger Antony, welcher jederzeit locker als Bruce Dickinson Ersatz bei Maiden anheuern könnte (wenn dies mal wieder nötig wäre). Das die Instrumentalseite der Band (ohne Keyboard) dem genauso wenig nachsteht wie die Qualität der Kompositionen spricht für die Zukunftsfähigkeit der Quintetts. Die zehn Songs, einschließlich des (was auch sonst) Bruce Dickinson-Covers "Freak" präsentieren zeitlosen, melodischen Metal mit traditionellen, aus den Achtzigern ins heute transferierte Trademarks und lassen einen Maiden-Fan feuchte Augen bekommen. Anspieltipp: an sich alles! Neben den flotten Starter "Falling" haben es mir (rein subjektiv) vor allem die epischen Tracks "Apathy" und "October" angetan. Dazu kommt noch eine verdammt gute Produktion - der von Nino Laurenne (Thunderstone) verantwortete Sound des Albums macht das Hörvergnügen perfekt. Und das MACHINE MEN das was sie auf CD versprechen auch Live halten können - einschließlich Sänger Antony - davon konnte ich mich kürzlich auf dem Earthshaker Fest selbst überzeugen. Die eisernen Jungfrauen und deren Klons dürfen sich ruhig schon mal warm anziehen. Nur weiter so - "Elegies" wird der Band Tore öffnen und MACHINE MEN hoffentlich eine zahlreiche Fan- und Käuferschar bescheren. Und mit was? Absolut mit Recht.