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The Dark Saga Of The Nibelungs

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Es ist mir persönlich egal, ob CORPSEPAIN an den Nibelungen-Festspielen in ihrer Wormser Heimat teilgenommen haben oder nicht. Freut mich für die Band. Aber nicht nur die Zuschauer, wenn man mal das vorliegende Produkt als Maßstab nimmt. Nach dem Intro - ein unter schweren Atemzügen verlesener Nibelungen-Text ("Das Nibelungen-Lied")– beginnt plumper Metal im marschierenden Midtempo, lang und weilig. Die Jungens orientieren sich sicherlich an Größen wie In Extremo oder bekannten Deutsch-Metall-Bands, hier rollt das "R", da riffen stumpf die Gitarren. Hier ein wenig Folk-Mittelalter-Elemente, da ein bisschen Pagan. Alles wie gewollt und nicht wirklich gekonnt. Es gibt deutschen Gesang - und englischen (was beim Titel "Siegfried" besonders bitter kommt, da sie den Refrain auf englisch singen und das "r" ausgerechnet hier englisch aussprechen - grausam - dafür ist das englische "th" zumeist nicht vorhanden…). Neben höchst langweiliger Mucke und peinlichem Gesang gibt es auch noch zwei Instrumentals - die sind zum Teil akustisch und dann auch nicht ganz so schlimm. Tut mir leid, auch, wenn sich Christian und Markus viel Mühe gemacht haben. Sorry, aber mir gefällt’s null, rien, zero, gar nicht. Oder, um im Sprachgebraucht zu bleiben: "Oh, Odin sie waren dir immer treu . nimm CORPSEPAIN zu dir" - aber schnell."

The Dark Saga Of The Nibelungs


Cover - The Dark Saga Of The Nibelungs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 28:2 ()
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Winter Enclosure

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Mit tschechischen Autos ist das so eine Sache: Da bauen die Jungs dort im Auftrag von einer westdeutschen Firma prima Autos nach und sind inzwischen qualitätsmäßig auf dem ähnlichen Level - und dafür wesentlich erschwinglicher. Irgendwie vergleichbar mit dem Frauen-Metal der heutigen Zeit: Aus Holland (Gathering/ Orphanage) schwappt die Welle über ganz Europa, die Bands werden überholt von Nightwish und all den skandinavischen Konsorten. Soweit so gut. Nun aber kommt aus Norwegen eine All-Hirl-Band, die erinnert sich zurück an die schöne Zeit, als die Damen sich noch wirklich mit den Grunzern abwechselten, das Mädeöl-Geseiere eben diesen Namen nicht verdiente und sich die Musik noch zurecht dem Metal-Genre zugehörig fühlen konnte. OCTAVIA aus dem höllischen Bergen verzichten auf den Männer-Grunzschrei, verschwinden aber weder im Within-Temptation-Schmalz, noch im Gotik-Moder. Vielmehr bedienen sich OCTAVIA echter Rock- und Metal-Elemente (angenehm harte Riffs, eingängige Rhythym-Section und keineswegs schmalzige Tasteninstrument-Verwendung). Was sich dann insgesamt stilmäßig irgendwo zwischen alten Gathering und doomigeren Genre-Vertretern einpendelt - und der Scheibe zu einer wirklich sehr melancholischen Stimmung verhilft. Volvo oder Skoda, Nightwish oder OCTAVIA - wenn ich wählen könnte, ich würd’ in Bergen einsteigen, auch, wenn das nicht in Tschechien ist. Und das liegt nicht daran, dass Horghs Freundin "im OCTAVIA" singt.

Winter Enclosure


Cover - Winter Enclosure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:41 ()
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Lyssa – Rural Gods & Astonishing Punishments

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Hat der Grieche nicht genug Gyros warm gemacht, wird er schnell mal ausgelacht. Ja ja, Klischees rulen. Ein Fünckchen Wahrheit enthalten derart abstruse Weisheiten durchaus, denn griechische Metal-Bands haben es zumeist alles andere als leicht im restlichen Europa. Und dass die Herrschaften aus dem Land des Europameisters tatsächlich was drauf haben, sollte allein die Tatsache beweisen, dass Stöckchenschwinger George sein Werk auch bei den hochgradig angesehenen Ägyptologen von Nile versieht. Und tatsächlich haben die Hard-Dark-Metaller eine mehr als brauchbare Scheibe auf den Markt gefriemelt. Dabei versuchen sie sich gar nicht erst am Marathon des Melodic Death oder an der Einzeldisziplin des Gothic Metal. Vielmehr versuchen sich NIGHTFALL in einer Vielseitigkeitsprüfung. Sie haben den Härtegrad noch ein wenig herauf gesetzt, bleiben aber jederzeit verträglich und melodiös. Vergleiche? Vielleicht paßt "heftige Moonspell" oder "gotischere Samael"? Auf jeden Fall stehen NIGHTFALL im Jahre 2004 für düsteren Metal, nicht zu extrem, nicht zu soft. Und wie so oft bei dieser Mischung, die auch nicht selten an gute Momente des verlorenen Paradieses erinnert, bleiben viele Songs wie "Christless" oder "Master Of My Dreams" tierisch im Ohr hängen. Im Gegensatz zum bandwurm-artigen Titel des Scheibe übrigens … Griechenland hat bei der Europameisterschaft bewiesen, dass da mehr geht als Gyros braten. Nur: Das war Zufall - NIGHTFALL haben sich den Respekt nach nunmehr 13 Jahren hart erarbeitet.

Lyssa – Rural Gods & Astonishing Punishments


Cover - Lyssa – Rural Gods & Astonishing Punishments Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:16 ()
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... lost ...

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Backnang, Home of Totenmond und anderer Bands scheint eine kleine Quelle der Metal-Inspiration zu sein. DARK WIRE ist ein junger Sechser, der sich einer Mischung aus Dark- und Black Metal verschrieben hat. Und für eine zwei Jahre alte Band ist die Scheibe eigentlich auch recht ansehnlich geworden, vor allem das, denn neben der Aufmachung der normalen Premiere mit echter CD und Booklet, gibt’s das Ding auch limited in einer Metall-Verpackung. Ansehnlich also schon, aber auch hörbar? Es gibt sicherlich schlechteren Sound, obgleich DARK WIRE auch ein wenig topfig klingen und nicht recht viel Wumms haben. Eigentlich besitzen die Baden-Württemberger auch recht gute Ideen zwischen den beiden genannten Genres, zwischen Härte und Atmo hin- und herzuspringen. Aber letztlich ist der Wechsel zwischen Grunz- und Cleangesang irgendwie ausgelutscht, zumal sich das cleane Stimmchen manchmal anhört wie Kate Bush in hoch und doch einigermaßen an den Eiern kratzt (oder in ruhigen Phasen ein wenig eiert). Außerdem klingen die Gitarren ziemlich simpel und die alte Orgel hat schon 1979 bei den Puhdys hundertmal mehr nach Metal geklungen als beim dunklen Kabel. Für eine junge Band ist das zwar gar nicht mal so fürchterlich, aber wen interessiert’s, wenn er Kohle für ein noch recht unausgegorenes Werk investiert? Die-Hard-Dark-Metaller sollten dennoch reinhören, und es soll ja Leute geben, die Underground-Newcomer sowieso prima finden. Mir reicht die tolle Aufmachung nicht.

... lost ...


Cover - ... lost ... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 31:51 ()
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Progressive Darkness

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Junge, hier haben die Monsieurs (und Madame) aus Quebec ja so viele Einflüsse verbraten wie die Spieler von Energie Cottbus Nationalitäten besitzen. Aber wie schon bei den Energetikern trifft auf die Kanadier ebenfalls zu, dass Vereinigungen mit bunten Mischungen Erfolg haben können. Nun hat die Scheibe bereits zwei Jahre auf dem Buckel, was ihr aber nicht anzumerken ist. Frisch, fromm, fröhlich, frei musizieren die Herrschaften los, verwursten vom Melodic-Metal bis hin zur Schwarz-Wurzel jeglichen Auswuchs metallischen Seins und machen auch vor an sich Genre-fremden Angelegenheiten nicht Halt. So binden Sie Folk-Elemente ein, drücken die Tasten eines Akkordeons und und und. Ja und? Sonst? Ja sonst, erinnern mich die nicht wenigen Breaks von Zeit zu Zeit an Fates Warning, die Vocals kommen in jeglicher Couleur daher, oft gelungen Black-Keifig, manchmal clean, manchmal melodisch-todesmetallisch und ne Frau singt auch bei Gelegenheit. Trotz teils elfminütiger Songs wird´s nie langweilig, trotz vieler verschiedener Einflüsse vom progressiven Dark Metal bis hin zum Bodom-mäßigen Speedstern wirkt das Album nie blind und taub zusammengeschustert. Die Kapelle behalte ich im Ohr. Und alle sollten ihr eine Chance geben, lohnt sich.

Progressive Darkness


Cover - Progressive Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:28 ()
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5 Steps Forward

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Boah, wat böse! Die Vocals von Max-Willem Hohendahl sind das fieseste, das die Metal-Welt seit dem Rausschmiß von Johann bei ARCH ENEMY zu hören bekommen hat - jedenfalls bei "War Incognito", denn es geht noch fieser, Max kann auch in höheren Gefilden ("The Beauty Of Sucicide") kreischen und groovy-growlen ("Postride"), allerdings nicht so tief wie hier Referenzgröße Chris Barnes, und auch den hohen Gesang sollte er lieber den Bandkumpels überlassen. Die kommen aus dem Hamburger Umland und fabrizieren auf dieser EP variable Musik für den harten Geschmack, von thrashig bis doomig, von tödlich bis schwarz. Fiese auch die Tonlage der Instrumente, viel tiefer lassen sich Bass und Gitarre nicht mehr stimmen, ohne dass die Saiten schlackern. Charakteristisch durch die Songs zieht sich ein hypnotisches Rhythmus-Riffing, dessen Melodie und Intensität sich die Zuschauer des ersten Highnoon-Band-Showdowns des Hamburger Uni-AStAs nicht entziehen konnten, CRYPTIC GARDEN gewannen dort vor weit älteren Bands (und auch vor weit poppigeren!) überzeugend den Publikumspreis. Auf Silikon kommen noch nicht alle Qualitäten der Band rüber, an der einen oder anderen Stelle wirkt eine bessere Produktion sicher Wunder. Aber, was CRYPTIC GARDEN auf jeden Fall haben sind Eigenständigkeit und frische Ideen, misantrophe Texte und der Wille, die eigenen Emotionen in Musik stecken zu wollen. Beide Daumen hoch dafür, bin gespannt zu hören, wie das weitergeht!

5 Steps Forward


Cover - 5 Steps Forward Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 26:21 ()
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Fight The Elements

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Wo die Frage nach den Löchern im Käse gemeinhin geklärt ist, bringt uns die Schweiz ein neues Problem. Das hat zwar keine Löcher, und heißt EVER SINCE. Und das Problem sollten weniger die Hörer haben, sondern vielmehr die Bands, die bisher bräsig auf ihrem Dark Metal Thron sitzen ohne kreativ zu werden. EVER SINCE sägen an ihm, noch nicht sehr wild, aber immerhin sägen sie. "Fight The Elements" mutet als Titel pragmatisch an, die Musik führt einen Rundumschlag durch, der sich neben viel Dark, auch oftmals beim Death oder Black bedient, sehr oft ein wenn auch wenig originelles Keyboard schreien lässt und das ein ums andere Mal progressiv und auch selbstinszeniert solistisch wird. Der Wiedererkennungswert dürfte grade bei den vielen klassichen Heavy Metal Parts und Riffs liegen, die die manchmal elektronisch durchsetzte Musik auf dem Boden hält. Von kitschigen Melodien über mehrstimmigen Gesang, weibliche Chöre und daraus resultierenden Bombast bis hin zu ruhigen und stillen Parts, ist die Abwechslung für manch einen vielleicht gewöhnungsbedürftig und den roten Faden habe auch ich das ein ums andere Mal gesucht. Mit "A Letter For The Lady Who Haunts My Nights" haben sie bereits eine amtliche Hymne auf die CD gepackt, und solange die Ideen nicht ausgehen und so adäquat umgesetzt werden, darf der rote Faden eben auch manchmal gerne fehlen.

Fight The Elements


Cover - Fight The Elements Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 36:2 ()
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Willkommen zur Revolution

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Sorry, mit dieser Scheibe kann ich nicht viel anfangen. Irgendwie hatte ich mit einem stärkeren Death Metal-Einschlag gerechnet, aber schon die Töne des Openers "Revolution" zeigten mir meinen Irrtum auf. Hier regiert Mucke zwischen Industrial und Gothic, zwischen Rammstein und Crematory, "garniert" mit deutschen Texten. Nicht mein Fall. Dazu kommt, dass sich für meinen Geschmack viel zu viel wiederholt und die Scheibe einfach langweilig ist. Da gibt’s immer das gleiche Riffgeschrubbe und einen echt eintönig growlenden Sänger, der seine komischen deutschen Texte austauschbar und immer gleich vorträgt. Das ist eine der Scheiben, die so durchrauscht und mir einfach nichts gibt. Da hilft auch die gute Produktion, der nette Drummer, sparsame eingesetzte Soli ("Vergiftet & Verdorben") und das dezent eingesetzte Keyboard nichts. Braucht man nicht.

Willkommen zur Revolution


Cover - Willkommen zur Revolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:36 ()
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Lord Of Gale

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Wenn der Gitarrist der belgischen Grindgötter Agathocles eine neue Band aufmacht, was erwartet man dann? Geballer, genau. DA war ich doch umso überraschter, als "Lord Of Gale", die erste MCD seiner neuen Band GRACEFALLEN sich als keyboardlastiger Dark Metal entpuppte. Hätte mich stutzig machen sollen, dass der gute Mann lange Jahre Keyboarder bei Ancient Rites war haha. "Lord Of Gale" bietet vier Songs (plus Intro) im mittlerweile schon wieder anarchronistischen ToT-Stil: weibliche Engelsstimme trifft männlichen Growler, unterstützt von allerlei Keyboard und getragenen Songs. Und genau das gibt’s bei GRACEFALLEN. Die Belgier trauen sich selten, bekannte Pfade zu verlassen und vertrauen auf Bewährtes, was eben die Norweger schon groß gemacht hat. Da gibt es Solo-Passagen für die gute Frau ("Moonlight Hymn"), die aber über eine wirklich schöne Stimme verfügt und sich zum Glück nicht in ultra-hohen Geträller verliert - wir sind hier ja auch nicht bei Nightwish hehe. Im Gegensatz zu ihr kann der männliche Gesangspat nicht so überzeugen, dafür ist seine Stimme zu austauschbar und eintönig. Beim Songwriting zeigen die Belgier keine Schwäche und haben vier sehr schöne melodische Dark Metal-Nummern geschrieben, die Freunden des Genres gefallen dürften. Die Produktion geht auch in Ordnung, da spricht dann also nicht viel dagegen, sich die Scheibe aus Pommesland zu ziehen, oder?

Lord Of Gale


Cover - Lord Of Gale Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:5 ()
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Black Winter Day

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Mit diesem Nachschlag schlossen AMORPHIS 1994 das Kapitel Kalevala ab. Ebenso wie für das dazugehörige Album "Tales From The Thousand Lakes" sind die Texte für "Black Winter Day" aus dem finnischen Nationalepos Kalevala entnommen. Die Aufmachung ist für eine MCD vom Anfang der Neunziger recht üppig, damit der finnophile Fan mitfiebern kann, sind die Texte abgedruckt. Das ist auch nötig, denn der Gesang ist noch Death-Metal mäßig roh, Gitarrist Tomi Koivusaari grunzt sich nach allen Regeln der alten Schule durch die Geschichte vom Helden aus dem Norden. Die Musik setzt sich schon aus allen möglichen Trademarks außer den unverkennbaren Gitarrenläufen zusammen: Folk ist der Platzhirsch, das Wah-Wah-Pedal wird kurz angetestet, in fetten Gitarrenwänden geht die Tür auf und hereinspaziert kommt eine kleine Tango-Melodie, die von der nächsten Saitenbreitwand aus dem Zimmer komplimentiert wird ("Moon And Sun"), der Staubsauger-Sound der Moog von Keyboarder Kasper Martenson legt Keyboard-Teppiche aus, anschließend flicht er filigrane Piano-Parts. Aber: Die Architektur dieser Jagdhütte im finsteren Lappland war immer noch Metal. "Dark Metal" nannte man das damals, heute würde man wahrscheinlich eine neue Schublade noch dichter neben dem ollen Death Metal suchen, damit er mit seinesgleichen nicht so allein ist. Wichtige Station einer Reise.

Black Winter Day


Cover - Black Winter Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:57 ()
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