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All Light Swallowed

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Litauen ist zwar der südlichste der baltischen Staaten, aber immer noch nördlich genug, um sich von schwedischem Death Metal nicht abhängen zu lassen. Haben sie sowieso nicht nötig, denn der Vergleich hinkt. Man höre einen Song wie „Disgust“ – hier erinnert einiges an Krawallmacher wie ANAAL NATHRAKH, ohne deren absolute Dissonanz zu erreichen. Aber CRYPTS OF DESPAIR beschränken sich eben nicht nur darauf, den Skandinaviern nachzueifern. Nein, sie füllen ihren eigenen Death Metal-Krug bis zum Bersten mit allem, was gut ist und schaffen es zudem, eine mehr als schmackhafte Brühe daraus zu kochen. Gut, es ist noch nicht Asterix und Oberlix´ Zaubertrank, aber tüchtig auf die Glocke kriegt dennoch jeder, der sich den Balten in den Weg stellt. Fein: „All Light Swallowed“ tut seinem Namen alle Ehre und verbreitet eine gelungene, dichte und sehr düstere Atmosphäre, vielleicht schafft hier die Nähe zu BEHEMOTH eine gewisse (Geistes)-Verwandtschaft? „Excruciating Weight“ jedenfalls ist vielschichtig und viel, viel mehr als „nur“ Death Metal. Eine echte Hymne, die rüden Death Metal mit sehr vielen und pechschwarzen Ingredienzen verbindet. Können CRYPTS OF DESPAIR vielleicht doch zaubern?

 

All Light Swallowed


Cover - All Light Swallowed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:59 ()
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Goatbone Deathcult

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Asoziale Rock´n´Roll-Heavy-Primaten, das sind Herr Blakk und Mister Phang, also BLAKKPHANG. Stehen sie da in einem Wohngebiet in Indiana auff´m Rasen und posieren mit Pulle, Klinge und Mullbinde umm´en Kopp. Kann man machen, muss man nicht. Passt auch auf die Musik: Wie MIDNIGHT in schlecht rumpeln und pumpeln, rocken und rollen, thrashen und moshen die Amis durch die „Sims“-Vorstädte der industriellen Welt und kommen sich dabei sicher vor wie voll die Verrückten. Peter Perverso und Stefan Stecher singen da also vom „Knife Killer“, „Razor Sharper“ und „Til Death Slasher“ – heißen sie vielleicht doch beide Macky Messer? Herausgekommen ist jedenfalls eine rotzige Metal-Punk-Thrash-Scheibe flotten Tempos, die sich vor MOTÖRHEAD verbeugt, an WARFARE erinnert und nie so gut kommt wie eben MIDNIGHT, trotz der mächtigen 80er-Retro-Verpuffung. Als Soundtrack für eine Palette Billigbier reicht das auf jeden Fall, zumal mit „Behind The Flame“ auch noch die Songs des Demos als Bonus auf der CD sind. Und so ganz ist die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Kerrek (Screams, Noises, Thunder Assaults) und Lucian (Battery, Pukes, Shreds) das alles nicht so furchtbar ernst nehmen. Hat doch Max Stabalera ein Solo beigesteuert! Schlecht ist das irgendwie zwar alles, aber auch ein bisschen geil und es macht... Ja, es macht Spaß.

 

Goatbone Deathcult


Cover - Goatbone Deathcult Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 31:40 ()
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Sand

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Die Band BALTHAZAR veröffentlicht mit „Sand“ bereits das fünfte Album – und warum das Cover ein „Barbapapa“-ähnliches Wesen ziert, weiß die Band nur selbst. Wo doch die Musik so fragil klingt, stets ein wenig melancholisch, zurückhaltend. Aber wer weiß, vielleicht lohnt sich der Blick hinter das Äußere, über den ersten Eindruck hinaus – musikalisch und Artwork-seitig. „Sand“ bezeichnen die Belgier als gefühlvolle Indie-Pop-Umarmung mit elektronischen Lo-Fi-Anleihen, um Nuancen von Liebe, Verlust und Leben hervorzuheben – sanfte Klang- und Sound-Experimente. Das gelingt vor allem beim im Mittelpunkt stehenden „Losers“ mit Disco-Beats und Falsett-Vocals. Das dazugehörige Video erinnert an eine 70er-Jahre-Krimiserie – und die Nummer nicht nur wegen der Stimme an THE SPARKS. Ganz so mutig sind die Benelux´ler dann aber doch nicht, sie scheinen verträglicher, weniger verrückt. Bei der Auflösung rund ums Artwork aber scheinen sie abgedreht genug. Denn es stammt von der niederländischen Bildhauerin Margriet Van Breevort, die sich auf hyperrealistische Skulpturen spezialisiert hat. Es heißt „Humunculus Loxodontus alias The One Who Waits“ und beschreibt laut Band die Gefühle beim Sitzen im Wartezimmer –  „ein surreales und etwas entfremdendes Bild, schwer zu fassen“. Wie die Energie und die Melodien aus der Welt von BALTHAZAR.

 

Sand


Cover - Sand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:12 ()
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Tainting The Purity

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Alter, nimm doch mal das Kissen von der Box, oder willst du sie erschießen???? Es wird kein perfekter Mord, vermutlich hat der Sound-Macher sein Hörgerät einfach nicht eingestellt. Low und müde kommt der Radau an – kein Wunder, dass ASSIMILATION ihre volle Wirkung nicht entfalten können. Dabei hätten sie einiges zu bieten. Räudigen Old School-Death mit rotziger Thrash-Schlagseite hauen sie raus, die Kanadier. Ja, auch in Vancouver gibt es derartige Drecksäcke. Sie gehen mit viel Energie zu werke, scheinen aber ihre Aggression nicht recht kanalisieren zu können, denn sie musizieren doch recht wild durcheinander und haben etwas Spliss in den Songs. Wer da organisiertes Chaos erwartet, der irrt, gerade der Titelsong nervt doch gewaltig mit seinen Irrungen und Wirrungen. Wenn ASSIMILATION das Tempo drosseln, dann entfaltet sich mehr Atmosphäre („Tattered Wings“), die allerdings übertriebenes Solo-Gegniedel wieder flach legt. Und so hämmern sich die Jungs wie die Bob-Baumeister durch eine reichlich zerfahrene halbe Stunde und vergeben ihrer Musik mit dem achten Song „Justified Mediocrity“ selber das passende Prädikat. Der Ausbruch aus der Mittelmäßigkeit erfolgt dann durch das abschließende KING DIAMOND-Cover „Welcome Home“. Die Version des Hammer-Songs ist sogar scheiße. Vielleicht macht das Album mit Sound mehr her. So enttäuscht es. Schade.

 

Tainting The Purity


Cover - Tainting The Purity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:18 ()
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From The Graveyard

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1782 tobte in Amerika der Unabhängigkeitskrieg, in Schottland wurden Kilts wieder erlaubt, und in der Schweiz wurde die letzte Hexe in der Schweiz, und damit in Europa, verfolgt, geopfert und hingerichtet – sagt Wiki. Das Gericht verurteilte Anna Göldi in Glarus wegen eines angeblichen Giftmords. Marco Nieddu und Gabriele Fancellu nannten ihre Doom-Band zu Ehren aller Hexen 1782. Nun haben die Sizilianer ihre zweite Full-Length draußen: acht Songs, 43 Minuten Doom. Die Band musiziert sehr traditionell, das bedeutet langsame, schwere Riffs und noch kräftigeres Schlagzeug, akzentuiert und auf den Punkt. Das haut richtig gut hin, animiert zum Mitwippen und atmet okkulte Vibes mit einführenden Glocken und zwischenzeitlichen Chören, wie beim abschließenden „In Requiem“. Das Album, aufgenommen, gemixt und gemastert von Alfredo Carboni in den sardischen RKS Studios in Ossi, verfügt zudem über einen so breiten Sound, dass er auch ohne Klischee dem Zustand der rauchenden Colts im Publikum entspricht und selbiges hocherfreut. Und so haben 1782 sieben ausgesprochen schwere Stücke zustande gebracht, die irgendwie zwischen BLACK SABBATH, BONGZILLA und CANDLEMASS rangieren und nur einen, aber dafür einen ohrenfälligen Makel haben: Der nasale Gesang klingt schlichtweg zu nölig und eben nicht creepy, unheimlich oder okkult. Dennoch ist „From The Graveyard“ gute Musik und „Inferno“ ein richtiger „Hit“.

 

From The Graveyard


Cover - From The Graveyard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:33 ()
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Get It Now (Re-Release)

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Die Wiederveröffentlichung von MPs Zweitwerk „Get It Now“ geht schon klar. Nicht mehr ganz so unbekümmert wie bei dem Debüt „Bursting Out“ gibt es teutonisch auf die Mütze. Der Sound ist klar und sauber produziert und bringt mit Songs wie „Cruel To The Heart“ oder „Hawk Of May“ jeden Nackenmuskel in Wallung. Fans von alten ACCEPT oder TYRANT machen hier keinen Fehler und bekommen die gewünschte Mischung unbeschwerten Metals, der damals noch mit der Muttermilch aufgesogen wurde. Die Qualität der Songs stimmt, und es hätte bestimmt noch zu mehr gereicht, wenn sich die Musiker nicht für Ihre Nine-to-five-Jobs entschieden und sich nur noch auf spontane Wochenend-Gigs eingelassen hätten. MP haben nie Metal-Geschichte geschrieben, da ihnen der letzte Biss gefehlt hat. An der Musik hat es nicht gelegen, wie der Re-Release von Dying Victims beweist. Ich kann die Scheibe empfehlen, wenn man eine klaffende Lücke in der Deutschen Metal-History schließen möchte. Aber auch sonst ist das Teil wirklich nicht von schlechten Eltern!

 

Get It Now (Re-Release)


Cover - Get It Now (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 63:29 ()
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Mountains Of Madness

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Fünf lange Jahre sind seit dem zweiten Album „Midnight Chaser“ vergangen. Fünf Jahre, in denen LIQUID STEEL ohrenscheinlich nicht untätig waren, sondern intensiv an sich und ihrem musikalischen Profil gefeilt haben. Als Erstes fällt auf, dass Sänger Fabio Carta in den letzten Jahren deutlich an eigenem Profil und Sicherheit gewonnen hat, was dem Gesamtsound natürlich sehr zugutekommt. Musikalisch spielen LIQUID STEEL natürlich immer noch traditionellen Metal mit deutlicher NWOBHM-Schlagseite. Dieser ist jedoch um einiges variabler als auf den beiden Vorgängern ausgefallen. Epische Momente wie in „Phoenix“ treffen auf Vollgasnummern wie „On The Run“. Bei „Nothing To Loose“ wird gekonnt die rock´n´rollige Frühphase der New Wave zitiert, und beim düsteren Titelstück wechseln sich flotte mit balladesken Parts ab. Abwechslung ist das große Stichwort, denn nicht nur die einzelnen Tracks unterscheiden sich deutlich, auch innerhalb der Songs gibt es immer wieder stimmige Richtungs- oder Tempowechsel, die das gereifte Songwriting der Innsbrucker schön verdeutlichen.

Auch lyrisch hat man was zu erzählen. Neben Persönlichem, kommt auch unser aller Freund Lovecraft zu Ehren (im Titelstück „Mountains Of Madness“ – da ich selbst einige Jahre in Innsbruck gelebt habe, hatte ich zuerst eine andere Assoziation; man möge mir verzeihen) oder wird in „Alpine Warrior“ die Geschichte des „Ötzis“ erzählt. Da verzeiht man auch den „Fire / Desire“-Reim in der ansonsten wunderbaren Klischeehymne „Heavy Metal Fire“.

LIQUID STEEL gehen mit „Mountains Of Madness” den nächsten wichtigen Schritt und haben ein gleichermaßen traditionelles wie zeitloses Album eingespielt, welches beweist, dass auch in einem 40 Jahre alten Genre immer noch nicht alles gesagt ist.

 

Mountains Of Madness


Cover - Mountains Of Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:14 ()
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Songs From The Dark Side Of Heaven

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Nur weil DIE KRUPPS mal eine METALLICA-Tribute-Scheibe gemacht haben und auch ein bisschen metallisierten anderen Kram, ist jeder schief gewickelt, der deswegen Metal-Coverversionen erwartet. Auch wer an ein PINK FLOYD-Album denkt, nur weil Titel und Cover an die britische Band erinnern, der irrt. Engler (natürlich mit Faktotum Dörper) verarbeitet hier laut Info auf der Digi-Pappe seine in Erfüllung gegangenen, pandemisch-apokalyptischen Vorahnungen und widmet das Album seiner verstorbenen Mutter. Dazu Beileid. Zu derartig schlechten Gefühlen besteht ob der Musik aber kein Anlass, vorausgesetzt der Hörer verfügt über ein gerütteltes Maß an Toleranz und Tellerrand-Überwindungswillen. Denn auch derjenige, wer wegen des Einsatzes von Ross The Boss beim STRANGLERS-Hit "No More Heroes" auf harten Mörtel hofft, dessen Wünsche stürzen in sich zusammen. Dafür transferieren DIE KRUPPS nicht so oft gehörte Songs ("To Hell With Poverty") und coole Bands (SPARKS) sowie alte Bekannte (die staubigen QUEEN) ohne Rücksicht auf Verluste in eigene technoisierten EBM- und Industrial-Klangwelten. Und dabei stellt der Hörer so einiges fest: Erstens: Selbst, wer BLUE ÖYSTER CULT für überbewertet hält, der merkt, was für ein großer Song "(Don't Fear) The Reaper" ist. Zweitens: DIE KRUPPS sind DIE KRUPPS. Drittens: Das ist kein Metal. Viertens: Das Album macht keine Gänsehaut wie damals 1992 der kruppharte METALLICA-Silberling. Fünftens: Trotzdem gut und vor allem interessant. Und sechstens, wie gesagt: Nur für Scheuklappenlose!

 

Tracklist:

01. The Number One Song In Heaven (originally by SPARKS)
02. Chinese Black feat. Jyrki 69 (originally by THE NEON JUDGEMENT)
03. Whip It (originally by DEVO)
04. (Don’t Fear) The Reaper feat. James Williamson (originally by BLUE ÖYSTER CULT)
05. To Hell With Poverty! feat. Big Paul Ferguson (originally by GANG OF FOUR)
06. No More Heroes feat. Ross The Boss (originally by THE STRANGLERS)
07. Another One Bites The Dust (originally by QUEEN)
08. Marilyn Dreams (originally by B-MOVIE)
09. Collapsing New People (originally by FAD GADGET)
10. New York (Version 9/11) (originally by HERRINGER & SICILIANO)

 

Songs From The Dark Side Of Heaven


Cover - Songs From The Dark Side Of Heaven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:56 ()
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Eight Headed Serpent

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IMPALED NAZARENE, Finnlands bestialische Dreckschleudern, rotzen in „Eight Headed Serpent“ auf ihre einzigartige Weise Punk-inspirierten Black Metal.

Alles beim Alten oder sogar noch mehr: zurück zu alten Zeiten! Denn die Band klingt auf ihrem dreizehnten Silberling ähnlich wie zur Gründung im Jahre 1990. „Tol Cormpt Norz Norz Norz“, „Ugra-Karma“ und „Suomi Finland Perkele“ sind Genre-Klassiker. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich die Band in der „Zeche Carl“ in Essen das erste Mal live sah; wie Frontmann Mika Luttinen wütend spuckend kreischte und grimassierte, dass ich mich kurzzeitig sorgte, er könnte gleich von der kleinen Bühne springen und mich wie Beute erlegen.

Ganze sieben Jahre sind seit "Vigorous And Liberating Death" (2014) vergangen, also kann man beinahe von einem Comeback sprechen. Und was hat IMPALED NAZARENEs achtköpfige Schlange zu bieten? Dreizehn kompromisslose Songs voller unerbittlichem Geballer! Das Album ist schnell und brutal; Blasts im Zwölferpack und eine langsamere Nummer. Erst beim letzten Song gönnen die Finnen dem Zuhörer eine Pause und schalten einen Gang runter. Anpeitschende Back-Up-Shouts versprühen immer wieder Harcdore-Feeling. Mr. Lutinnen keift angepisst wütend-tollwütig, und die Gitarren schreddern in wüster Vollendung.

Der Opener „Goat Of Mendes“ fungierte bereits als Vorab-Single. „Eight Headed Serpent” ist ein Mitgröl-Hammer, “Shock And Awe“ ist mächtig thrashing und besitzt eine gute Gitarrenmelodie. Mit „The Nonconformists“ zeigt sich eine typische IMPALED NAZARENE-Nummer: punkig-hymnisch mit Gang-Vocals im Hintergrund. Diese sind auch bei „Octagon Order“ zu hören und schlagen, wie auch andere Stilelemente, die Brücke zum Punk und zum Hardcore. Man fühlt sich hineinversetzt in einen blutigen Moshpit. Der Basslauf in “Human Cesspool” ist auffallend cool, und der Song kratzt an der Genre-Grenze zum Grindcore. Die Tracks sind insgesamt kurz, und es folgt das hasserfüllte “Apocalypse Pervertor”. Nach dem aggressiv rauschenden “Mutilation Of The Nazarene Whore” folgt “Foucault Pendulum”, ein epischer Doom-Track als Finale der CD. Asko Ahonen hat „Eight Headed Serpent“ im finnischen Revolver Studio aufgenommen und gemischt, gemastert wurde es von Mika Jussila im Finnvox Studio.

Trotz Tempo-Gebolze schaffen es IMPALED NAZARENE, eine gewisse Eingängigkeit zu erzeugen. Ihr Stil ist keineswegs melodiebefreit, ein bisschen wie bei Werken von MARDUK. Die relativ kurze Spielzeit von circa 32 Minuten geht vollkommen in Ordnung, da die Band in diesem misanthropischen Klangangriff mächtig aufs Gaspedal tritt. Der infantil-derbe Humor der Band wird verdeutlicht in den Bandfotos, den Songtiteln („Verstümmelung Der Nazarener Hure“) und auch in der Sexdämonen-Austreibung zu Beginn der Scheibe. Das lässt mich kurz müde schmunzeln, aber man kennt die Truppe ja: die wollen nur spielen.

Insgesamt melden sich IMPALED NAZARENE alles andere als altersmilde zurück: „Eight Headed Serpent“ ist eine fiese Abrissbirne!

 

Eight Headed Serpent


Cover - Eight Headed Serpent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 32:32 ()
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Promise Of A Life

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Der Spagat, den die Schweden von REACH auf ihrem dritten Album präsentieren, ist gewagt und gleichzeitig gelungen. Ausgesprochen eigen vermischen die drei Musiker Rock, Pop und Prog zu einer stimmigen Melange, die den Hörer mit ihrer Opulenz und Farbigkeit überrascht, aber doch nie überfordert. Griffig, geschmeidig und im richtigen Moment anschmiegsam und gewinnend, sind die Melodien auf "Promise Of A Life" platziert. MUSE, IT BITES und die Landsmänner von PAIN OF SALVATION dürfen hier sicher als Inspirationsquellen genannt werden.
 
"New Frontier", von Bläsern begleitet und mit Ennio Morricone-Stilelement, gibt sich zu Beginn nervös, ehe der majestätische Refrain die Erregung glattbügelt und pure Anziehungskraft verströmt. "Higher Ground" ist ein pathetischer, mit viel Brokat überzogener Rocksong, der Vergleiche mit QUEEN zu ihrer besten Zeit nicht scheuen muss. Und "Young Again" baut auf 80er-New Wave-Pop, trotzdem bleibt es ein Rocksong. Das liegt neben der starken Rhythmusarbeit auch an Sänger und Gitarrist Ludvig Turner, der mit seiner wandlungsfähigen, meist kernigen Stimme durch das Programm führt. Ein weiteres Indiz für Hook-orientiertes Songwriting ist, dass Jona Tree ( H.E.A.T.) maßgeblich an dem Album des Trios mitgearbeitet hat und REACH auch mit dessen Band auf Tour gehen.
 
REACH geben sich exzentrisch und unterhalten mit ausgefallenen musikalischen Ideen, die trotz ihrer Eigentümlichkeit ungemein fassbar bleiben. Dieses Kunststück allein verdient Beifall.
 
 
 

Promise Of A Life


Cover - Promise Of A Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:38 ()
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