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Influence Denied

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Die Bay Area in San Francisco gilt gemeinhin als Wiege des amerikanischen Thrash Metals. Bands wie TESTAMENT, EXODUS oder DEATH ANGEL reiften von dort aus zu Genre-Größen. Ungefähr zur gleichen Zeit etablierten sich in dieser Metal-Spielart namhafte Bands aus Deutschland wie KREATOR, DESTRUCTION oder RAGE. ERADICATOR schicken sich nun an, diese beiden Stilrichtungen zu kombinieren und veröffentlichen mit “Influence Denied“ ihren fünften Longplayer. Ist dies nun gelungen?

Die Instrumentalisten gehen mit hohem Niveau zur Sache, vor allem die Gitarren sind exzellent arrangiert und halten eine gute Balance zwischen “Feuer frei“ und Melodie. Jan-Peter Stöber zeigt, dass er an den Drums mehr drauf hat, als ewige Doublebass-Gewitter loszulassen. Das Songwriting ist gleichermaßen ansprechend mit einer guten Portion “Old School“, obendrein sind die Texte zum Teil scharfsinnig. Sebastian Stöber am Gesang zeigt hin und wieder seine Wandlungsfähigkeit, was die Scheibe nicht langweilig werden lässt. Sich aus mehreren Töpfen zu bedienen und die richtige Mischung daraus herzustellen, ist beileibe kein leichtes Unterfangen und kann zuweilen dazu führen, die eigene Identität aus den Augen zu verlieren.

Zurück zur Frage: Ansatzweise! Die Jungs aus Olpe sind auf dem richtigen Weg, und die Entwicklung bis hierhin seit ihrem Debüt 2009 zeigt dies. Es bedarf aber noch der einen oder anderen Zutat an Eigenständigkeit, um den Prozess zu vollenden. Ein authentisches, solide gemachtes Thrash Metal-Album ist ihnen jedenfalls gelungen.

 

Influence Denied


Cover - Influence Denied Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:3 ()
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Radio On!

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Ein einziges Wochenende hat es gedauert, und die Songs für "Radio On!" waren fertig. Oberste Devise auf der Agenda an jenem Wochenende war, Spaß zu haben und zu sehen, was dabei rauskommt, verrät LEE AARON. Es ist der Nachfolger ihres 2018 veröffentlichten Comeback-Albums "Diamond Baby Blues". Im Vergleich dazu klingen die neuen Stücke eine Spur ausgereifter, frischer und lebendiger... eben nach einer Portion mehr Spaß. Das soll den Vorgänger nicht im Geringsten schmälern. Dort waren eben dunkle schwere Riffs mit deutlichem Hang zum Blues dominierend, während auf "Radio On!" Power-Riffs und große Harmonien die Richtung weisen.

Dieses Mal hat Karen Lynn Greening (bürg. Name) indes auch mehr zu sagen, was sich in den Texten der zwölf Tracks widerspiegelt. Auf der neuen Platte befinden sich lediglich Songs, die die Band selbst verfasst hat, und jeder einzelne zündet. Es geht z.B. um Sterblichkeit ("Radio On", "Twenty One"), Materialismus ("Devil's Gold"), Selbstermächtigung ("Vampin'"), Sucht ("Wasted"), Liebe ("Cmon", "Had Me At Hello") und unsere Gesellschaft ("Soul Breaker", "Russian Doll"). Musikalisch wird auf der CD darüber hinaus ein relativ breites Spektrum geboten. Ob es nun Soul, Funk oder purer Rock 'n' Roll ist, mit ihrer facettenreichen, kraftvollen Stimme trifft LEE AARON immer den richtigen Ton. Die Grundausrichtung bleibt aber kerniger, klassischer Gitarren-orientierter Rock, ambitioniert umgesetzt von Musikern, die bereits in dieser Zusammensetzung seit vielen Jahren an einem Strang ziehen.

Die einstige "Metal Queen" geht nun beständig den Weg weiter, den sie eigentlich bereits mit "Fire And Gasoline" 2016 begonnen hatte und scheint dabei mit jedem weiteren Album besser zu werden. Die Metamorphose zur "Hard Rock Queen" ist fraglos vollzogen. Ich freue mich jetzt schon darauf, diese quirlige Powerfrau wieder live erleben zu dürfen und würde mir wünschen, dass in naher Zukunft wieder eine Clubtour stattfindet, die dann auch erneut unser Colos-Saal zum Ziel hat.

 

Radio On!


Cover - Radio On! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:25 ()
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Strykenine I

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Das Artwork schreckt doch ein wenig ab. Es ist eine Spur zu bunt, etwas zu viel Eyeliner im Gesicht der Musiker, und auch die Frisur des prominent platzierten Sängers Jacob Petäjämaa schaut recht poppig aus. Die visuelle Kommunikation verleitet jedoch zu Fehlschlüssen. Das Debütalbum der Schweden STRŸKENINE ist weder schmalzig noch übersüßt.
 
Die fünf Musiker bieten auf "STRŸKENINE I" eine stimmige Portion Melodic Rock, die am ehesten an H.E.A.T. und frühe TNT denken lässt. "Once And For All" beginnt mit Keyboard-Schwaden, kurz darauf folgt eine kernige Gitarre; der Song wirkt weit düsterer als die Verpackung das vermuten lässt. "All About Us" punktet mit Dynamik und einem mitreißenden Refrain. Gerade Sänger Jacob erinnert bei seiner leidenschaftlichen Performance, insbesondere in den hohen Passagen, an Tony Harnell (ex-TNT). Das Verhältnis von Keyboard zu Gitarre und Härte zu Melodie ist meist ausgewogen. Die Produktion ist transparent und modern, aber zu kühl und distanziert. Das Songwriting ist gelungen und direkt, und auch die Performance der Band offenbart keine Schwächen.
 
Also nicht vom Cover abschrecken lassen. Das Debütwerk der Schweden ist überraschend rund, kerniger als vermutet und für Genre-Fans eine echte Empfehlung.
 
 

Strykenine I


Cover - Strykenine I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:16 ()
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Monarch Of Dark Matter

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PALUS SOMNI überzeugen auf ihrem Debüt "Monarch Of Dark Matter" mit atmosphärischem Black Metal, der nicht von dieser Welt zu sein scheint. 

"Monarch Of Dark Matter" ist eine chaotische Fahrt mit herrlich dissonanten Strukturen, Tremolo-Picking und Blastbeats durch die Schwerelosigkeit. Zwischendurch nehmen PALUS SOMNI das Tempo raus, und die wütenden Blasts weichen bedrohlicher Schwere. Ähnlich verhält es sich mit den Industrial-Sounds, die mal mehr, mal weniger Anteil besitzen. Die Sängerin agiert aus dem Hintergrund heraus. Durch die Abmischung der Vocals setzt sich die kreischende Stimme nicht in den Vordergrund, sondern erscheint im Fluss der Musik wie gleichberechtigt in Einheit mit der Instrumentierung. Zur besseren Einordnung könnte ich Parallelen zu Bands wie AARA, BLUT AUS NORD und ebenso zu EMPERORs "Reverence Palus" ziehen. Darüber hinaus finden sich auch Einflüsse der anderen Bands der Protagonisten, insbesondere von AKHLYS und DECOHERENCE.

Das Trio aus UK und USA besteht aus der Sängerin Imber alias Kimberlee Nelson (ALUDRA, ANCIENT HOSTILITY), Stroda (DECOHERENCE) und Schlagzeuger Eoghan (AKHLYS und AORATOS). Das spanische Label Blood Fire Death erklärt, dass der Bandname aus dem Altlateinischen übersetzt "Sumpf des Schlafes" bedeutet, welches der Name für ein Gebiet auf dem Mond ist. Konzeptionell beschäftigen sich PALUS SOMNI nämlich mit dem Universum und mit kosmischer Mystik. Die Scheibe startet explosiv und schonungslos mit viel Tempo und mit einer massiven epischen Klangwand, welche maßgebliches Stilelement auf dem Album bleibt. Imbers Schreie ertönen aus der Ferne und lassen uns frösteln. Der Stil ist halluzinatorisch, mystisch, atmosphärisch, mit teils chaotischen Klängen und Percussions. "Monarch Of Dark Matter" erstrahlt in einem dichten Sound, der aber nicht unnötig glattgebügelt rüberkommt. Die Bandmitglieder haben die Scheibe selbst aufgenommen, und das Mastering wurde von Simon A. im The Empty Hall Studio durchgeführt.

Es ist wirklich eine Veröffentlichung wie ein vernichtender kosmischer Sturm. Wie ein wuchtvoller Meteoriteneinschlag, der zerfetzende Feuerbrünste, eine ätzende Schwefelgas-Schockwelle und schließlich eine alles ausrottende Eiszeit mit sich bringt. Ein Anspieltipp ist das vielschichtige "Iron Empyreal Rain". Wenn ich Euch jetzt nicht mit den astronomischen Vergleichen abgeschreckt habe, würde ich empfehlen, mal ein Ohr zu riskieren! Alles in allem ein monumentaler Erstling der Band mit beklemmenden und obskuren Momenten.

 

Monarch Of Dark Matter


Cover - Monarch Of Dark Matter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:47 ()
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Geister

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PAYSAGE D’HIVER erschuf mit dem neuen Album „Geister“ ein schwarzes Werk voller Intensität und eisiger Riffattacken: hypnotischer Lärm par excellence!

PAYSAGE D’HIVER ist die Ein-Mann-Kapelle von Tobias "Wintherr" Möckl aus Schwarzenburg in Bern in der Schweiz, die bereits seit 1997 unbarmherzige Winterlandschaften vertont. Zahlreiche Outputs brachte das Soloprojekt des DARKSPACE-Gitarristen- und Sängers Wintherr hervor, gespickt von überlebensgroßen Kompositionen und dunklen Ambientsound-Collagen. Die Veröffentlichungen handeln allesamt von einem Wanderer, der sich auf einer frostigen Welt bewegt und dessen Begegnungen mit Geistern, Träumen und der Natur.

Die Atmosphäre auf dem ultralangen Vorgänger „Im Wald“, seit dessen Release kaum ein Jahr vergangen ist, war eine Spur intensiver und monumentaler. „Geister“ ist hingegen etwas härter und näher an den nordischen Black Metal-Klassikern orientiert: die Ambientparts sind deutlich gekürzt, die Songlängen reduziert, die Musik ist rifflastiger und insgesamt konventioneller und eingängiger. PAYSAGE D’HIVER geht in Sachen Produktion und Songwriting aufgeräumter zur Sache als noch zu Demozeiten, beispielsweise in „Winterkälte“ oder „Schattengang“. Das bedeutet aber keineswegs, dass hier irgendetwas glattpoliert oder der Frost aufgetaut wurde. Der Sound ist rau und Lo-Fi, ohne zu matschig oder zu rauschend zu werden. Die herrlich verzerrten kreischend-krächzenden Vocals sind im Mix laut und an vorderster Front. Das Schlagzeug ist steril und etwas dumpf, aber gut zu hören; der Bass ist unter der Schneedecke vergraben. Die Synthies wabern subtil im Hintergrund. Die Texte sind stilecht (unverständlich) auf schwiizerdütsch.

Jeder der elf Songs wird durch eine ähnliche Mischung von Windheulen, Klirren, Säuseln und Schreien eingeleitet. Der Opener „Schattä“ startet nach 46 Sekunden speditiv mit Blastbeats durch und sorgt für euphorische Glücksgefühle. „Bluet“ ist vermehrt im Midtempo angesiedelt, beinhaltet rockige Rhythmen mit Tempowechseln und melodischen Anteilen. „Wüetig“ entpuppt sich als punkige Riffgranate, und „Undä“ erinnert an crunchige DARKTHRONE-Momente. „Äschä“ ist schnell und gut, mit einem EMPEROR-artigen Keyboardteppich, der den Track sanft in andere Sphären trägt. „Wärzä“ hat doomige Stampfparts und schreddernde Tremoloparts zu bieten, und auch bei „Schuurig“ wirds langsamer und repetitiv. „Geischtr“ ist ein langes Dark-Ambient-Outro.

Die Songs ähneln sich einander und verschmelzen ineinander. Rohe eisige Riffs dominieren immer wieder und wiederholen sich tranceartig. Fans von DARKSPACE, COLDWORLD, BURZUM oder WOLVES IN THE THRONE ROOM aufgepasst: PAYSAGE D’HIVER ist schaurig gut, hier solltet Ihr reinhören! „Das tönt guet“ würde der Schweizer sagen. Und eine gewisse musikalische Parallele zu BURZUM ist ja sehr praktisch, wie ich finde: PAYSAGE D’HIVER kann man hören, ohne einen rechten Schwachmaten wie Varg Vikernes zu unterstützen.

 

Geister


Cover - Geister Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 70:15 ()
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Brave New World

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CONSTANCIA? Nie gehört, aber einen wirklichen Newcomer haben wir hier auch nicht. Im Jahr 2009 debütierten die Schweden mit „Lost And Gone“, um dann sechs Jahre später mit „Final Curtain“ nachzulegen. Tja, und jetzt liegt mir „Brave New World“ vor, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es von Huxleys Werk beeinflusst worden ist oder von IRON MAIDEN, deren „Brave New Word“ ja gewiss bekannt ist. Für Dickinson & Co. spricht in jedem Fall, dass man im Titelsong lautstark „Fear Of The Dark“ schmettert. Die haben Humor, die Schweden…

Humor reicht aber nicht, um ein gutes Album abzuliefern, aber mit einer Mischung aus QUEENSRYCHE, STRATOVARIUS und gesunden AOR-Elementen hat man bei mir eh gewonnen. Die Keyboards interagieren mit den Gitarrenwänden und bauen so sehr intensive Klangwelten auf. Besonders die bärenstarke Produktion treibt die Songs nach vorne und hinterlässt soundtechnisch keine Fragen. Besonders lobenswert möchte ich anmerken, dass man sich zwar dem AOR bedient, aber immer mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, die man ja besonders von QUEENSRYCHE kennt und liebt. Die Keyboards sind zwar stetig präsent, aber die Gitarren sorgen stets für einen metallischen Background. Auch die Drums kommen sehr wuchtig durch die Boxen und verleihen den Midtempo-Tracks den richtigen „Wumms“.

Die Soli sind allesamt hochmelodisch geraten und greifen gerne auf bewährte Schemata zurück, die sich aber blendend ins Gesamtbild einfügen. „Titanium“ und „Forget Me Not“ sind Vorzeigesongs, die vor Energie strotzen und niemals den roten Faden verlieren. Alle Instrumente sind perfekt aufeinander abgestimmt und dienen nur dem eigentlichen Song, welcher von Pete Godfreys starken Vocals, die auch gerne mal hintergründig erscheinen dürfen, auf ein hohes Level gepuscht wird.

Wie man bemerkt, bin ich von dem neuen Signing von Pride & Joy vollauf begeistert. Die Band hat ein mehr als solides Album abgeliefert und überzeugt auf ganzer Linie. Wollen wir hoffen, dass die Jungs ihr Publikum erreichen können und zeitnah für Nachschub sorgen. Ich gehe bei diesem Output gerne in Runde zwei und genieße „Brave New Word“ wieder von Beginn – mein Bauch sagt, dass das Album sogar den Langzeittest bestehen wird. Tipp!!!

 

Brave New World


Cover - Brave New World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:25 ()
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Eternal Hails ......

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Das Duo Fenriz und Nocturnal Culto ist Kult – das ist eine Faustformel des Metals! Aber sind wir mal ehrlich, der eigentliche Kultfaktor wurde nur durch den Bruch zwischen den Alben „Soulside Jorney“ und dem Black Metal-Klassiker „A Blaze In The Northern Sky“ ermöglicht. Was wurden damals für Diskussionen und Vermutungen angestellt, die für eine spannende und interessante Zeit sorgten. Lang, lang ist das her, und DARKTHRONE blieben ihrem Motto treu und sorgten für weitere gutklassige Outputs. Mit der Zeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Fenriz, das Sprachrohr der Band, immer mehr in den medialen Vordergrund rückten wollte. Da das dunkle Image der Band seit Jahren kein Nährstoff mehr war, versuchte Fenriz seine Truppe und besonders seine Persönlichkeit immer mehr als Kultfigur des Undergrounds zu verkaufen. Es gibt bestimmt keine Kult-Combo aus Hintertupfingen, zu der Fenriz nicht eine unumstößliche Meinung hat… davon mag man halten, was man will, aber Fakt ist, dass die Musik von DARKTHRONE mit der wachsenden Popularität der Einzelperson Fenriz immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abdriftete.

„Eternal Hails ......“ ist ein kauziger Output und wieder ein Versuch, den Freak-Faktor möglichst hochzuhalten. Hier ein wenig Black Metal, da ein wenig Einflüsse von BLACK SABBATH, und sogar ein wenig Hippie-Musik hat sich auf das Album verirrt (wenn auch in seiner diabolischen Form). Das Ganze wird, wie gewohnt, in ein fragwürdiges Soundkostüm gepresst und dem Käufer als das Nonplusultra angepriesen.

Fünf Songs haben es auf „Eternal Hails ......“ geschafft, und keiner unterschreitet die Zeitmarke von sieben Minuten. Entsprechend viel passiert in den Songs, aber leider sind dies zumeist Anreihungen von Riffs, die teilweise gar nicht zueinander passen wollen. Kann man wieder unter „Kauzfaktor“ verbuchen, aber macht das Hören der Scheibe nicht angenehmer. Ein Song wie „Wake Of The Awakened“ lebt natürlich von den unnachahmlichen Vocals, die jeden DARKTHRONE-Song enorm bereichern, aber musikalisch ist man dann doch eher auf dem Niveau einer Schülerband. Einige Riffs peitschen den Song nach vorne, aber verklingen in einer Endlosschleife oder enden zu abrupt. Der Mittelteil, der von orchestralen Keyboards untermalt wird, lässt kurz aufhorchen und baut ein wenig Stimmung auf. „His Master´s Voice“ ist von den technischen Möglichkeiten des Duos weit entfernt und regt fast zum Fremdschämen an. Die Riffs mögen ja Kult sein und in den Augen von Fenriz eine Hommage an die gute alte Zeit, aber ganz ehrlich, wenn dies der Anspruch ist, dann sollten sich DARKTHRONE wieder in den Proberaum verziehen, Demos aufnehmen und wirklich wie eine Underground-Band agieren. Einen teuren Longplayer mit dem Anspruch an ein gutklassiges Demotape braucht kein Mensch.

Fazit: DARKTHRONE haben sich ihren Platz in der Metal-Welt verdient, aber der Ofen ist aus. Schade, aber im wahren Underground gibt es genügend Bands, die es wahrlich mehr verdient hätten, im Mittelpunkt zu stehen.

 

Eternal Hails ......


Cover - Eternal Hails ...... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 41:23 ()
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Primordium

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Vier Jahre nach ihrem ersten Album „The Edge Of Innocence“ schieben die Herren mit Dame aus Gibraltar ihr Zweitwerk „Primordium“ über den Tresen. Und während das Debüt recht schnell ins Ohr ging, und die Songs im Schnitt auch ca. zwei Minuten kürzer waren, wollen es ANGELWINGS dieses Mal wissen. Ein Album mit einer zehnminütigen emotionalen Achterbahnfahrt wie „Genesis“ zu eröffnen, muss man sich erstmal trauen. Schwermütige Passagen werden durch Spoken Word-Sequenzen angereichert, und melancholische Leads treffen auf eine unkitschige Flöte im Finale. Das ist beeindruckend unkommerziell, zwingt aber zum konzentrierten Zuhören. Und auch im weiteren Verlauf buhlen ANGELWINGS nicht mit glattem Symphonic Metal um die Gunst der Zuhörer, sondern wollen den Hörer fordern. Die Songs bestechen durch viele Tempowechsel und eine mitunter progressive und sehr moderne Rhythmik. Auch die klassischen Songstrukturen werden oft aufgebrochen, und so ähneln die einzelnen Tracks eher kleinen Reisen denn typischen Songs. Über allem thront die hohe und klare Stimme von Vampirlady Davinia, die mal beschwörend, mal etwas aggressiver und mal ganz sanft durch den Klangkosmos von ANGELWINGS führt. Ab und zu gibt es auch männliche Growls als Gegenpart.

Neben dem bedrohlichen Titelstück haben sich das elegische „Sail Away“ und das sehr moderne und treibende „Changes“ als meine Favoriten herauskristallisiert.

„Primordium“ ist ein sehr modernes Stück Symphonic/Gothic Metal, welches Komplexität und Eingängigkeit verbindet, jedoch Aufmerksamkeit erfordert, um es in seiner Gänze zu erfassen.

 

Primordium


Cover - Primordium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:34 ()
Label:
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Wolfbite

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SUIDAKRA melden sich mit „Wolfbite“ zurück und strotzen vor Dynamik und epischen Melodien! Die Hörerschaft kriegt auf der neuen Platte gewohnten SUIDAKRA-Stil, verpackt im modernen Sound des neuen Produzenten Aljoscha Sieg (u.a. ESKIMO CALLBOY) zu hören: Melodic Death Metal mit stimmigen Folk-Einlagen.

Ich lernte die Band bereits Mitte/Ende der Neunziger kennen: Gitarrist und Sänger Arkadius Antonik ging noch in Monheim am Rhein in die Oberstufe, die Band hatte sich von GLORIFICATION in SUIDAKRA umbenannt, das Debütalbum „Lupine Essence“ wurde selbst produziert und ein Vertrag beim Label „Last Episode“ unterschrieben. Live-Erfahrungen sammelte man ähnlich wie das Bandkollegium von AUTUMN NOSTRUM im Baumberger Jugendzentrum und im T.o.T.. Das zweite Studioalbum „Auld Lang Syne“ steht jetzt etwas verstaubt in meinem CD-Regal: keltische Mythologie war das Thema, und die Band wurde erfolgreich. Nun nach mittlerweile 25 Jahren Bandgeschichte und 13 Studio-Alben bleibt die Truppe ihrem Stil zwar treu, inzwischen klingt SUIDAKRA jedoch ausgereifter und eigenständiger. Am 25. Juni 2021 wollen SUIDAKRA die Veröffentlichung des neuen Albums mit einem Live-Stream feiern, und auch die Gastmusiker werden mit dabei sein.

Bei „Wolfbite“ handelt es sich um ein Konzeptalbum aus dem „Realms Of Odoric“-Kosmos, textlich und visuell umgesetzt vom belgischen Künstler und Illustrator Kris Verwimp, dessen Cover-Kunst wir beispielsweise auch von UADA kennen. Verwimp entwickelte eine Fantasie-Welt, die die textliche Grundlage für die Kompositionen von Arkadius Antonik darstellt, und "Wolfbite" erzählt das zweite Zeitalter dieser Geschichte.

Ketten, Peitschen und Schreie sind zu Beginn des Midtempo-Eröffnungssongs „A Life In Chains” zu vernehmen. Der Song und die leidvolle Klangkulisse des Beginns führen direkt in das Konzept des Albums ein, und es wird vom Sklaven „Alaric“ erzählt. Der Opener ist hymnenhaft mit einem heroischen Refrain und macht Lust auf mehr. Ein weiteres Ausrufezeichen setzen SUIDAKRA mit „Darcanian Slave”. Die Growls werden durch Chor-Parts und die Vocals von Tina Stabel unterstützt. Schnelles Schlagzeug und Violine treiben den Track ordentlich an. In „Faoladh“ wird Folklore großgeschrieben, und der Dudelsack dudelt ordentlich in des Sackpfeifens charakteristischer Mehrstimmigkeit. Besonders hervorzuheben an dem Song ist aber die gute Gitarrenarbeit, Gitarrenriffs und Soli sind erste Sahne! „Vortex Of Carnage” besticht durch metzelnde Prügelparts. In „Resurgence“ treffen verträumte Backpipes, Flöte und melancholische Violinenklänge auf wütende Growls und melodischen Klargesang. Alle Gastmusiker sind hier vereint.

Nach drei Jahren Pause erscheint „Wolfbite“, und ich vernehme eine Steigerung nach „Realms Of Odoric“ und „Cimbric Yarns“. Die Gitarrenmelodien sind eingängig, das Album tönt wuchtvoll, und es ist vor allem nicht zu soft. Herauszuhören sind angenehme Einflüsse vom skandinavischen Melodic Death Metal, wie ihn CHILDREN OF BODOM kredenzen. Zudem erahne ich gewisse Parallelen zu BLIND GUARDIAN und ENSIFERUM, gepaart mit keltischer Folklore. Der Sound klingt aufgefrischt und energetisch.

 

Wolfbite


Cover - Wolfbite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:35 ()
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The Third Attack

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RAVAGER haben mit ihrem dritten Studioalbum eine Mischung aus Old School-Thrash und ein wenig Hardcore abgeliefert, die mir leider nicht ganz so gut gefällt wie das letzte Album, stilitisch irgendwo zwischen DESTRUCTION und EXODUS.

Die Jungs aus Walsrode strotzen zwar wieder vor Energie, allerdings muss ich sowohl bei der Produktion als auch bei den Gitarren Punkte abziehen. Der Sound der Gitarren ist mir insgesamt zu dünn, und Teile der Leadgitarren-Parts wirken insbesondere in den schnellen Solostellen irgendwie "unsauber". Dafür ist das Bass echt fett produziert und gefällt mir am besten.

Nachdem die Band für einige Zeit nach einem neuen Sänger suchte, einigte man sich dann schließlich doch wieder mit Philip Herbst, der eigentlich bereits aus der Band draußen war. Ob sich das negativ auf das Songwriting/die Produktion ausgewirkt haben könnte, sei einmal dahingestellt.

Ein richtiges Highlight konnte ich unter den Songs nicht ausmachen, meine Favoriten sind "Beyond Reality", der Song bietet vom Songwriting her am meisten Abwechslung, und "My Own Worst Enemy", der Track hat den fettesten Sound und den knackigsten Refrain.

Mir fehlen auf dem ganzen Album ein bisschen die Headbang-Passagen und Killer-Riffs, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese Scheibe reichen wird, um sich in dem traditionell sehr stark besetzten Genre Thrash durchzusetzen, da ja auch einige "Altmeister" jüngst weiterhin sensationelle Alben veröffentlicht haben.

Thrash-Fans sollten auf jeden Fall einmal reinhören und den Jungs eine Chance geben.

Vielleicht können sie mich ja live wieder überzeugen, wenn das wieder möglich ist.

 

The Third Attack


Cover - The Third Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:59 ()
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