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Candlemass

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The legend is back!!! Nach der Reunion 2002 und der erneuten Trennung kurz danach erfolgte letztes Jahr die… äh… Re - Reunion, die, damit hatte sicher kaum jemand gerechnet, auch noch ein neues Album abwerfen sollte. Also schnell bei Nuclear Blast unterschrieben, denn man heißt ja CANDLEMASS, einen halbgaren Release eingesemmelt und fertig ist die Demontage einer Doom - Macht… genau so lief es nicht!!! "Candlemass" ist ein herausragendes Comeback - Album geworden, mit dem man nach dem ganzen Hin und Her nicht mehr unbedingt gerechnet hat. Leif Edling, Messiah Marcolin und Co. knüpfen exakt dort an, wo sie 1989 mit "Tales Of Creation" aufgehört haben, qualitativ wie auch stilistisch. Insgesamt fällt auf, dass der Gesamtsound, besonders bei den Gitarren, etwas roher gehalten wurde als in der Vergangenheit, was belegt, dass das Album, wie von Leif Edling im Interview beschrieben, aus dem Bauch heraus entstand. Ein weiteres Merkmal des typischen Bandsounds ist natürlich Messiah, bei dem hier zum Glück nicht der Fehler begangen wurde, die alten Zeiten "herbeizumixen". Der wortwörtliche Kuttenträger ist eben auch älter geworden und tönt nicht mehr ganz so kraftvoll (wir reden hier von Nuancen) wie früher, was aber nicht kaschiert wurde und nicht kaschiert werden musste. Seine Gesangsleistung ist immer noch superb und authentisch und passt zum Bandsound wie eh und je! Die Songs sind ebenfalls saugeil und dürften nicht nur die Anhänger der schwedischen Doomer verzücken: "Black Dwarf" (flotter Power - Stampfer, "Dark Reflections" lässt grüßen), "Seven Silver Keys" (göttlicher Lavastrom), "Assassin Of The Light", "Copernicus" (fast schon balladeske Parts und fiese Slo Mo - Riffs wechseln sich gekonnt ab - geil!), "The Man Who Fell From The Sky" (cooles, aber unspektakuläres Instrumental), "Witches", "Born In A Tank" (super Banger), "Spellbreaker" (stark an alte BLACK SABBATH erinnernder Hammer mit der genialen Textzeile "The mother of life is a whore") und "The Day And The Night" (würdiger Abschluss - Doomstampfer) sind allesamt klasse und frei von Ausfällen, auch wenn das Gesamttempo etwas höher ist als früher, was vielleicht nicht jedem Alt - Fan auf Anhieb gefallen könnte. Die Käufer der limitierten Erstauflage bekommen mit dem eher CANDLEMASS - untypischen "Mars And Volcanos", einem vertrackten, sehr schnellen Stück, noch einen Bonustrack geliefert, der zeigt, dass der stilistische Rahmen der Band nicht zur Presspassung verkommen ist und noch kleine Freiräume lässt, cool! "Candlemass" ist zwar nicht ganz so überirdisch wie "Epicus, Doomicus, Metallicus" und "Nightfall" geworden, kann aber mit den beiden Nachfolgealben durchaus mithalten und hat es eigentlich nicht verdient, mit den Frühwerken verglichen zu werden. Denn welche Band kann schon nach 16 (!) Jahren überhaupt an alte Zeiten anknüpfen und einen solchen Hammer vorlegen wie dieses Album hier? Eben! Doom on, CANDLEMASS!!!

Candlemass


Cover - Candlemass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:35 ()
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Accept

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So hat "alles" begonnen. "Alles" heißt in diesem Fall nicht nur ACCEPT, sondern es bedeutet auch die Geburt des vielzitierten "Teutonenstahls". Obwohl das vielleicht ein wenig zuviel gesagt ist, denn die echte Niederkunft war wohl eher das "Restless And Wild"-Album. Die Solinger Klingenstädter "bestechen" auf ihrem 79er-Debüt mit allerlei Kardinal"fehlern": Kollege Udo singt mit lustigem Akzent, die Songs sind stumpfe Metal-Shantees, das Cover mit der miniberockten Gouvernante und Kettensäge vor angepinktem Hintergrund ist peinlich - genau wie die schmalzige Ballade "Seawinds" der das penetrante "Lady Lou". Aber mal im Ernst: Ist es nicht genau das, was den Charme der "ollen Kamellen" ausmacht? Waren wir nicht früher alle ein bisschen peinlich? Und? Scheiß drauf, schließlich ist aus ACCEPT eine echter Exportschlager geworden, da gibt es heute ja nicht mehr so ganz viele von. Wer das Vinyl nicht besitzt - und wer seine "Wissenslücken" füllen will - der kann hier unbedenklich zugreifen. Auch, wenn die (lustigen) "unseen photos" zum Teil recht pixelig und die "Liner Notes" recht kurz gehalten sind. Das Album ist mit Original-Artwork ausgestattet, aber nicht mit einem Bonus-Song. Der Aufkleber verkündet "Super Value" aber das hätte man vielleicht besser machen können. Vielleicht riecht es deswegen, angesichts der bevorstehenden Konzert-Reunion und des bereits 2001 erfolgten Re-Releases ein wenig nach Ausverkauf. Ändert aber nix am Charme der Scheibe.

Accept


Cover - Accept Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:22 ()
Label:
Vertrieb:
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Stop This War

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Der DAMIEN-Zweitling ist nicht nur eine gute Minute kürzer als "Every Dog Has Ist Day", sondern auch nicht ganz so gut. Zwar kommt die Neuauflage des US-Power-Metal-Klassikers ebenfalls remastered und mit neuem Artwork und Fotos sowie Bonus-Videotrack daher, dennoch reicht er nicht ganz an den Vorgänger heran. Was nicht heißen soll, dass das Album irgendwie schlecht ist. Im Gegenteil: Auch "Stop This War" rockt in der Tradition der britischen Stahlwerker von Priest, vielleicht ein bisschen härter als der Erstling. Obwohl: Das smart, fast kitschige "Matilda" oder "Always In Lustr" sind alles andere als hart … aber cool. Logisch, die Klamotten der Kollegen sind Schwanz, die Bilder kacke und das Cover schrottig. Aber alles zusammen versprüht eben diesen jenen Charme der 80er. Vor allem die Musik. Worker-Metal at ist best, die Amis konnten doch mal was. Angeblich haben sich DAMIEN 2004 reuniert. - hoffentlich versauen sie sich nicht den Ruf, den die beiden wieder veröffentlichten Scheiben ins Gedächtnis zurückgerufen haben. Liebhaber von leicht "antiquiertem" Mörtel müssen die Kelle rausholen und KAUFEN (nachdem sie das Debüt erstanden haben)!

Stop This War


Cover - Stop This War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 plus Video
Länge: 42:15 ()
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???

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Während eines schlichten akustischen Intro’s verkündet eine angenehme weibliche Stimme, daß es sich bei dieser CD um die Band JST handele und man dringenst einen Sänger suche. Nachdem flugs noch die Telefonnummer durchgesagt wird, geht’s auch schon an Eingemachte und die Jungs legen los. Allerdings "nur" mit satten Instrumental Metal, da ja die passende Stimme hierzu noch fehlt. Bei JST (an dem nur schlecht lesbaren Logo müsst ihr aber unbedingt noch arbeiten) handelt es sich um eine junge Formation aus dem Bodenseegebiet, die mit dieser coolen Aktion eine komplette Scheibe mit Instrumentaltracks unters Volk gebracht und passend dazu die HP unter http://www.saengergesucht.de eingerichtet hat. Die entsprechenden Songs (alle noch unbedtitelt) gibt’s für talentierte Sänger ebenfalls dort zum Reinhören. JST bestehen aus Jan, Theo & Stephan will sagen Gitarre, Bass & Drums - wobei die Jungs alle so im Alter um die 25 Jahre sind. Die hier präsentierten Demosongs klingen jedenfalls gar nicht mal so schlecht, sieht man vom dumpfen Garagensound mal großzügig ab, die handwerklichen Fähigkeiten sind vorhanden, die Musiker agieren stilistisch auch relativ eigenständig. Vor allem sind in den sehr riffbetonten Songs mit sehr basslastiger Ausrichtung immer mal wieder schöne atmosphärische Passagen miteingebaut aber dann geht’s sofort wieder unheimlich tight und organisch zur Sache. Die Melodie spielt meistens eine wichtige Rolle, denke mal für JST wäre eine kraftvolle Stimme, die aber auch gut höhere Töte halten sowie gleichzeitig eingängig singen kann, die allerbeste Lösung. Ein aggressiver Schreihals passt daher eher nicht zu dieser Mucke, dass wäre mir zu platt. Besonders noch hervorzuheben sind die gelungenen mehrstimmigen Gitarrenlinien, stellenweise gibt es dann sogar richtig thrashig mit starken Stakattoriffs sowie viel Doublebass und entsprechendem Tempo ordentlich auf die Glocke. Als experimenteller Schlusspunkt haben die Jungs eine schöne Pianoballade mit Drumloops draufgepackt, das wird spannend zu besingen. Das Material klingt insgesamt jedenfalls schon recht vielversprechend und es müßte doch mit dem Teufel zu gehen, wenn sich hier nicht schnellstens ein passender Frontmann finden ließe. Also liebe Nachwuchstalente - traut Euch was und wenn ihr ordentlich Power in den Stimmbändern habt, dann lasst JST nicht länger warten. Könnte natürlich auch ne Frau sein oder etwa nicht?!

???


Cover - ??? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:36 ()
Label:
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Dark Mass Medium

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Ja mensch, was haben wir denn hier für eine abgefahrenes Teil von Musik? Nun nicht ganz einfach aber dem Hörer wird jedenfalls bereits nach den ersten Noten klar - hier sind filigrane Flitzefinger am Werke, die auch nicht vor technisch anspruchsvollsten Höchstgeschwindigtkeitsfahrten in bester PSYCHOTIC WALTZ Manier zurückschrecken. DARK MASS nennen sich diese Jungs, wobei alleine schon ihre selbst heute noch etwas "exotisch" anmutende Herkunft aus der Ukraine, bei vielen für einen zusätzlichen Aufmerksamkeitspunkt sorgen dürfte. Aber diese Formation hat sowas eigentlich gar nicht nötig, denn der hier dargebotene recht abwechslungsreiche instrumentale Progressive Metal wäre alleine schon erwähnenswert genug. Mit der Cd "Dark Mass Medium" liegt hier die erste Eigenproduktion in Albumlänge vor, man ist aber bereits seit 1997 aktiv und hatte bisher 2 Demos aufgenommen. Am Sound gibt es nicht viel auszusetzen, schon eher am etwas dumpf-steril sowie etwas künstlich klingenden Drumming aber daran kann man ja noch arbeiten. Die Keyboards sind zwar da aber kommen bei manchen Tracks etwas wässrig daher bzw. wurden (mit Absicht?) weiter nach hinten verfrachtet, dies wird erst mit dem dritten Song besser. DARK MASS selbst möchten ihre Mucke als "Hyper Metal" verstanden wissen, was auch immer dass sein mag. Als Band zeigt man sich ansonsten recht variabel, kann nicht nur ordentliche Bretter im leichten Black Metal Gewande sowie stets irgendwie durchschimmernde Thrashtendenzen aus den Boxen zaubern sondern auch akzentuiert melodiebetont zu Werke gehen. Kombiniert dann mit den typisch frickelig-schrägen Passagen (die halten sich gottlob aber in Grenzen) sowie den stimmig aufgebauten manchmal etwas ausufernden Klangbildern entsteht eine gelungene Art von Prog Metal. Dem Ganzen fehlt für meinen Geschmack jetzt nur noch der passende Sänger, alleine schon einfach zur Auflockerung, denn bei längerer Spielzeit ist das Zuhören schon relativ anstrengend. Es sollte dann aber ein etwas extrovertierter Shouter sein, um dieser irgendwie sympathischen Formation noch den letzten richtigen Kick zu verpassen. Denn wer sich solch schrägen und gleichermaßen abgefahrene Sachen wie "Egocentric Extraversion" oder "Comets Of Black Cosmothrash" ausdenkt (die Songs klingen genauso wie sie sich lesen) und dabei lässig noch einiger folkloristische Heimatklänge mit hineinwebt, der muß einfach auch eine skurile Stimme bekommen. Ach ja, für die etwas unspektakuläre CD-R Version von "Dark Mass Medium" Albums (aber inkl. gelungenem Farbcover!) haben sich die Ukrainer in ihrem "Bekennerschreiben" tatsächlich auch noch entschuldigt, müsst ihr doch wirklich nicht Jungs - die Qualität hat überzeugt. Für Leute, die auf die etwas abgedrehteren Sachen abfahren gibt´s auf "Dark Mass Medium" genügend Hörstoff.

Dark Mass Medium


Cover - Dark Mass Medium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 28:48 ()
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Interaction

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BRUNOROCK ist eine Name der mehr zum Scherzen einlädt als zur Besprechung eines Rock-Albums - wobei man hinter dem Namen ja schreckliches vermuten könnte. So schlimm ist es aber nun wirklich nicht. Hinter BRUNOROCK verbirgt sich der ehemalige Nightpride und Dark Sky Sänger/Gitarrist Bruno Kraler - hinter "Interaction" bereits seine dritte Soloveröffentlichung (1994 das gleichnamige "Brunorock"-Debüt, 2002 "X-Over"). Der Südtiroler serviert melodischen AOR Kalifornischer Prägung welcher man sich durchaus beim Cruisen entlang der amerikanischen Westcoast vorstellen kann - irgendwie zwischen Fair Warning und Rick Springfield angesiedelt, mit starker Schlagseite zum Sound der Achtziger. Anspieltipps sind der rockende Opener "It’s All Been Done 4 Me”, der gitarrenorientierte Ohrwurm "Pray For The Rain", die zum relaxen einladende Ballade "Let Me Be The One" und der hymnische Mitsingsong "Take The Trophy”. Das es zwischendurch auch einige irgendwie "schon mal gehörte" Tracks gibt kostet Punkte - muss aber nicht jedermann stören. Die in italienisch gesungene Abschluss des Albums "La Fonte Dei Sogni" ist allerdings deutlich mehr Pop wie Rock und mir dann doch zuviel. Musikalisches Vermögen steht bei der Bandbesetzung außer Zweifel. Haben doch u.a. mit ex-Dokken Gitarrist Alex De Rosso, Skid Row-Bassist Rachel Bolan, Frederik Burg (Street Talk) am Keyboard und Exilia-Drummer Paolo Morbini Könner ihres Faches BRUNOROCK unterstützt, stimmlich macht Bruno Kraler auch eine gute Figur. Und ein guter Sound durch Meister Michael Wagener ist sowieso garantiert. Wer stark am gediegenen 80er Hard Rock hängt kann hier ruhig mal ein Ohr riskieren.

Interaction


Cover - Interaction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:54 ()
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Every Dog Has Its Day

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Das Metal-Unwort der Jahre? Vielleicht: "Re". Die beiden Buchstaben vor "union" und "-Release". Was im Wahn des Zusammenfindens und Wiederveröffentlichens manches Mal zu kurz kommt, sind die wirklich sinnigen "Re"s. DAMIEN-Scheiben gibt es entweder nicht mehr oder sie sind schweineteuer. Egal, mag mancher sagen. Aber, wer von der neuen Priest schwärmt, der wird auch diese DAMIEN-Pladde lieben. Heavy Metal auf der NWOBHM-Schiene aus Amiland, Ohio, Toledo. Ursprünglich ist das Debüt der Amis 1987 bei Select erschienen - mit jeder Menge Priest-lastiger Elemente. Das fängt bei "Wolfs" Stimme an, geht bei "Killers" pumpenden Bass weiter, findet im Gitarrenspiel des Duos Stohl/Adamshick seine Fortsetzung - von Drumming von "Evil" sowie dem Songwriting mal ganz abgesehen. DAMIEN haben nichts mit den amerikanischen Haarsprayern (Ratt und Co.) gleicher Zeit zu tun, sie orientieren sich eher an den britischen Arbeitern. Wie gesagt, "Priest"er und Accept-Jüngerkommen an DAMIEN überhaupt nicht vorbei. Zumal der Sound für die damalige Zeit wirklich mehr als okay ist und der Re-Release mit einen Extra-Video, allen Texten und ordentlicher Aufmachung glänzen kann. Anspieltips: Der Opener "Wolf Dreams" mit seinem Mega-Chorus - ach und eigentlich alle anderen. "Re" hin, "Re" her.

Every Dog Has Its Day


Cover - Every Dog Has Its Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 plus Video
Länge: 43:46 ()
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I Have Lost

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Kalter Jahresanfang 2003 - "All The Beauty ...", das Debütalbum der norwegischen Band MORTAL LOVE hilft mir zusammen mit meinem Rotweinvorrat über den Winter. Dementsprechend die Vorfreude auf das neuste Werk atmosphärisch ruhiger Goth-Klänge. Und auch auf "I Have Lost" setzen sich alle Songs unmittelbar in den Gehörgängen fest - erzeugt der warme, sehnsüchtige Gesang von Sängerin Cat wohlige Schauer. Und dass obwohl die Stimmlage leicht gewöhnungsbedürftig ist - oder gerade deswegen. Der cleane männliche Gesang wird dagegen nur spärlich und meist als Background eingesetzt. Ähnlich wie auf opernhaften Frauengesang und Grunts verzichten MORTAL LOVE gänzlich auf die zur Zeit angesagten symphonischen Ausflüge und bieten dafür satte, fast doomige Riffs und ruhige Keyboardpassagen - das Ganze in wunderschöne Melodien eingewickelt - thematisch sich ausschließlich dem Auf und Ab der Liebe widmend. Nur die durch wechselnde Stimmungen erzeugte Emotionalität und romantische Atmosphäre des Debüts will sich diesmal nicht dauerhaft einstellen. Ob die neue Platte ein schielen auf Charts und Mainstream ist wage ich nicht zu beurteilen - und dem Hang zum Erfolg haben, darf man wohl auch keiner Band absprechen. Trotzdem! War auf "All The Beauty ..." jeder der 8 Songs noch mehr oder weniger deutlich über der 5 Minuten-Marke sind auf "I Have Lost" die meisten Tracks in ein radiotaugliches Format gepackt. Und das ist leider auch mit einigen Kompositionen so. Startet das Album mit dem eingängigem und melancholischen "Existence" und dem nachfolgenden flotten "Serenity" richtig gut, so stellen sich im weiteren Verlauf doch einige belanglose Parts ein - "Senses" kommt gar als halbgarer Popsong daher. Dafür kann die hitverdächtige Single "Adoration" und die geniale 7-Minütige Achterbahnfahrt "Reality" an die Atmosphäre welche das Debüt ausstrahlte anknüpfen und zeigen das Potential auf welches in MORTAL LOVE steckt. Wäre "I Have Lost" die erste Scheibe des Sextetts könnte man von einem hoffnungsvoll gelungenem Anfang sprechen. Im Vergleich zum starken Debüt haben MORTAL LOVE leider einen Rückschritt vollzogen. Meine Erwartungen waren höher. Ansonsten sei das fett produzierte Teil Fans von HIM und To/Die/For bis The Gathering, Xandria und Within Temptation wärmstens empfohlen.

I Have Lost


Cover - I Have Lost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:23 ()
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Shape

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Italien stand zuletzt eher als Synonym für Regierungskrisen oder auch zuletzt für "gepflegte" Stadionrandale im Fußball aber auch im Rockmusikbereich waren gute Bands die Progmetal der gehobeneren Güteklasse spielen konnten, wenn überhaupt, doch eher die große Ausnahme. Dies könnte sich jetzt mit "Shape" von den DYNAMIC LIGHTS durchaus verändern, denn dieser Fünfer zeigt mit einem interessanten Progressive Gebräu sehr viele gute Ansätze. Vor allem die wirklich ausgeprägte individuellen Songstrukturen sowie Klangbilder, die oftmals von wunderbaren Pianoklängen, überzeugen egal ob Vordergründig oder einfach als simple Begleitung, getragen sind. Die Jungs setzten ganz eigene markante Duftnoten, von Konventionen halten sie nicht viel, außerdem begeben sie sich viel weniger auf die ausgelutschten Pfade bekannter Formationen. Hat man sich erst mal an den stellenweise recht eigenwilligen Gesangsstil des Sängers Matteo Infante gewöhnt, der sich ansonsten in allen Lagen sicher bewegt, dann erschließt sich dem Hörer eine ganz eigene Welt mit vielen Breaks, Sägegitarren und fetten Riffs mit vielen dynamischen Wechseln, ein grooviges Schlagzeug und nach mehreren Durchläufen ist dann auch der inhaltliche Zusammenhang hergestellt. Diesen Zugang der nicht immer gleich fassbaren Musik muß man sich allerdings mit Geduld erhören. Fans der Schweden PAIN OF SALVATION dürften bei diesen Italienern dass ein oder andere Dejavuerlebnis (u.a. was die Art des Gesangsstiles angeht) bekommen. Aber dieser nicht zu leugnende starke Einfluß ist jetzt nicht so überdimensioniert, als dass man zuviel fremdes Charisma auf Kosten der eigener Identität übernommen hätte. Die streckenweise leicht jazzig-sperrig Passsagen mit dieser typisch spröden Grundstimmung dürften sicher nicht geradefür jedermanns (Progmetal) Geschmack sein. Fans von Formationen wie ENCHANT oder auch FATES WARNING wissen jetzt, wovon ich rede. Die Italiener musizieren bereits seit 1997 zusammen und haben nach nur einem Demo "Night Lights" (1999) und einer weiteren EP "Resurrection" (2002) mit dem holländische DVS Records jetzt ein Label gefunden, dass fest an den Erfolg von DYNAMIC LIGHTS glaubt. Technisch schon äußerst versiert, mit viel Gespür für opulent-dramatische Arrangements und mitreißende Instrumentalparts zeigt die Band wie abwechslungsreicher Progmetal klingen kann. Auch die mehrstimmigen Gesangspassagen passen zu der oft wechselnden Rythmik ohne sich zu verzetteln. Bei dem zunächst auch etwas sperrigen Opener "In The Hands Of A Siren" baut sich in fast 10 Minuten, auch dank des starken Gastauftrittes der wunderbaren Stimme von Jamina Jansson (die ja u.a. schon bei WOLVERINES "Leaving Yesterday" zu hören war) der Song zu einem wunderbar epischen Stück Musik mit Gitarrenbreitseiten und zerbrechlichen Melodien gleichermaßen. Ein weiteres Highlight ist das zunächst mit schleppenden Riffs beginnende und sich dann zu einem mit zahlreichen virtuos gespielten Gitarrensolos sowie mit fulminanten Keyboardattacken ausgestattete "Remembrances". Dazwischen folgen hier ähnlich wie bei den anderen Songs immer mal wieder diese schönen getragenen Parts, um dann flugs wieder mächtig aufs Tempo zu drücken. Mit einer kurzen ziemlich unspektakulär-spartanisch instrumentierten Ballade "Connecting" zeigen DYNAMIC LIGHTS, das sie sich auch minimalistisch wunderbar ausdrücken können. Wie gesagt an den Vocals kann man sicher noch was verbessern, zumindestens was dass manchmal (zu) stark rollende "R" angeht, auch die Drums könnten etwas fetter klingen aber ansonsten gibt es wenig zu bemäkeln. Vor allem diese wunderbar gelungenen frisch-perligen Pianoklänge ohne gleich zu "weich" zu werden, verleihen dem Sound eine wunderbar eigene, angenehme Note. Mit "Shape" haben die Azuros jedenfalls ein heißes Eisen für alle Progfans in der Hand, darf man gerne mal reinhören. Nach oben sind sicherlich noch Steigerungen möglich aber für ein Debüt recht bemerkenswert.

Shape


Cover - Shape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Don´t Play

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Zuckersüße Melodien, aber genug Wut und Attitüde. Harte Riffes, tolle Stimme. Echte Gefühle. TYLER kommen aus Österreich - also weder aus England noch Nordamerika. Trotzdem könnten sie die Welt der Gitarrenrockbands aufmischen. Ihre Songs sind geradeheraus, TYLER haben keine Angst vor Balladen und sind doch die erste Bands seit Äonen, die den Peinlichkeitsfaktor niedrig hält. Sie sind neu, also sind Referenzen wie NICKELBACK, PEARL JAM, CREED oder REM sicher brauchbare Hausnummern, aber sie sind anders und sehr eigen. Weiter so.

Don´t Play


Cover - Don´t Play Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:16 ()
Label:
Vertrieb:

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