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Time For Revenge

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Seit 2005 existieren HORRIZON aus Bad Kreuznach. Mit „Time For Revenge“ liegt nun der erste Longplayer vor, welcher sehr professionellen melodischen Death Metal bietet. Auch vor ein paar Schlenkern ins Viking Metal Genre schrecken HORRIZON nicht zurück. So lassen sich sowohl Einflüsse ganz früher IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY oder auch ABLAZE MY SORROW ausmachen, aber auch die epischen BATHORY oder AMON AMARTH haben ihre Spuren im Sound von HORRIZON hinterlassen. Für ein Erstlingswerk überrascht die Qualität des Gesamtpakets. Sowohl Cover als auch Booklet und Sound würden jedem Majorprodukt zur Ehre gereichen. Aber nicht nur die Verpackung stimmt: auch die Songs und ihre Umsetzung können was. Natürlich erfinden HORRIZON den Metal nicht neu, jedoch glänzen sie mit feinen Gitarrenharmonien und eigenständigen sowie selbstsicheren Growls. Der seltene Einsatz von Blastbeats gibt den Songs mehr Raum sich zu entfalten, und da wo geblastet wird, da passt es dann auch. Gelegentliche Keyboardeinsprengsel sorgen für weitere Farbtupfer - ohne das Material zu verwässern. „Time For Revenge“ ist ein starkes Stück melodischer Death Metal, das Genrefreunde auf jeden Fall anchecken sollten. Am Besten geht das mit dem nach vorne marschierenden „The World Demise“ und dem hymnischen Hassbatzen „Far Beyond The Horrizon“.

Time For Revenge


Cover - Time For Revenge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:42 ()
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Ruiner

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Schlicht und einfach WHORES. nennt sich dieses Trio aus Atlanta, und was es auf seiner EP „Ruiner“ auf den Hörer loslässt, ist so böse, wie ich es seit langem nicht mehr gehört habe. Über fünf Songs groovt sich die Band gleichermaßen brutal und quälend langsam durch ihren Noise-Rock, mit übersteuerter Gitarre, verzerrtem Bass und roh bolzenden Drums. Über all dem schreit sich Sänger/Gitarrist Christian Lembach wütend die Kehle aus dem Hals. Das ist auf fieseste Weise dermaßen grandios, dass es kaum zum Aushalten ist. Fraglich ist, ob dieser intensive Sound auch über ein ganzes Album funktionieren würde. Irgendwann kann man wahrscheinlich einfach nicht mehr vor lauter Zeitlupen-Aggression und Tiefton-Druck. Diese EP für sich genommen ist aber ein wahres Kleinod, ein perfekt in Klang umgesetzter unbarmherziger Ausbruch lange angestauten Zorns. Trotz der eben geäußerten Skepsis: Ja, davon hätte ich gerne mehr. Der eigenen psychischen Gesundheit zuliebe am besten weiterhin in 5-Song-Dosen, sonst garantiere ich für nichts.

Ruiner


Cover - Ruiner Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:21 ()
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Awaken Demons

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AWAKEN DEMONS scheinen ihr drittes Album als Neubeginn zu sehen, anders ist die Reduzierung im Plattentitel auf den Bandnamen nicht zu erklären. Die beiden Vorgänger kamen jeweils bei unterschiedlichen Plattenfirmen raus, „Awaken Demons“ jetzt also bei Plattenfirma Nummer Drei. Immerhin ist sich die Band im Stil treu geblieben und bietet weiterhin mächtig drückenden Metalcore der US-Schule, der anfangs richtig Bock macht und dank der fetten Produktion gut aus den Boxen knallt. Die Gitarrenarbeit sitzt zudem auch („Breach The Sky“), ebenso die Breaks. Das Tempo wird vernünftig variiert und der Brüllwürfel bemüht sich um Abwechslung in seiner Performance mittels Cleangesang. Das ist alles solide gemacht, aber nach einigen Songs wird klar, dass AWAKEN DEMONS nicht mehr als solide Songs schreiben. Jeder für sich ist vollkommen in Ordnung und lädt zum Moshen ein, aber über Albumlänge oder gar im Vergleich mit der Konkurrenz wird deutlich, dass es dabei nicht viel Abwechslung gibt. Total solider Genre-Standard. Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger.

Awaken Demons


Cover - Awaken Demons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:55 ()
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Maximum Credible Accident

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Mit der dritten Scheibe im tollen Coverartwork servieren 5 POUNDS A HEAD aus Rossleben in Thüringen ein weiteres Hardcorebuffet in ihrer seit 2005 bestehenden Bandgeschichte. Auffällig ist der doppelte Gesang von Icke und Horsti, wobei einer den Part des dunkel kläffenden Hardcorebrüllers und der andere den in höheren Noten shoutenden Punkrappers abgibt. Das hat mir bei den ersten Tracks recht gut gefallen. Insbesondere der Titeltrack "Commercialize" bringt eine Menge Wind mit und sticht heraus. Leider ist das restliche Material nur im gehobenen Durchschnitt anzusiedeln. Produktionstechnisch fehlt auch der nötige Druck, um die Songs bzw. die Gitarren anständig aus den Boxen zu transportieren. Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Songs ein wenig mehr Gespür für tragende Grooves und Melodien haben, die einen mitreißen. So ballert das ganze an einem recht unspektakulär vorbei. Positiv ist mir hier nur noch "Kiss My Ass" aufgefallen, was durch einen griffigen Refrain besticht. Es verbleibt ein passables Hardcorewerk, ohne jedoch bleibende Schäden anzurichten.

Maximum Credible Accident


Cover - Maximum Credible Accident Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 31:59 ()
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Evilution

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ELECTRO BABY wäre auch ein Songtitel der auf eine MONSTER MAGNET Scheibe passen würde – das dachte ich schon 2003 als mir ihre coole, in Eigenregie eingehämmerte EP „Grrr...!“ in die Hände viel. Auf ihrem fünften Album „Evilution“ klingen die Karlsruher dann auch zum Teil wieder nach den Spacerock-Stonern aus den Staaten – gewürzt mit einer schönen Portion Heavy Doom. Dabei geht es bei den sechs meist längeren Tracks eigentlich immer flott zur Sache - die beiden fast schon als Ohrwurm zu charakterisierenden Knaller „Heads Will Roll“ (mit gemächlichem Start) und „Hellevator“ seien da mal angeführt. Aber auch der straubig-räudige Einstieg mit „Doomsday AD“, der derbe Rock’n’Roll von „Band Of The Dead“ (tanzbar) und der über 9-minütige mit gekonnten Spannungsbögen und groovender heavyness versehene Titelsong „Evilution“ überzeugen. Mit „Someplace Quiet“ gibt es zwar auch einen etwas unspektakuläreren Standard-Stoner-Song, der aber dank gutem Riff immer noch Spaß macht. Wieder ein qualitativ hochwertiger Output welche da El Matador (Vokills), Robmaster Flash (Left 666-String), Kim Page (Right 666-String), Mr. Olli Buster (Low End) und Drumgod (Battery) fabriziert haben. Cooler Sound, wertige Aufmachung im Digi, tolle Mucke – die 60 „Nullnummern“ zum Schluss zur Albumverlängerung hätte man sich aber dann doch sparen können. Anyway - „Evilution“ von ELECTRO BABY rockt fett.

Evilution


Cover - Evilution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 39:20 ()
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Top 10

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Irgendwo habe ich gelesen, dass das Cover des neuen Albums der Hamburger Alternative-Institution CHÄIRWALK zum hässlichsten Artwork des letzten Jahres gekürt wurde. Diese wohl etwas zweifelhafte Auszeichnung ist ziemlich sicher berechtigt. Die enthaltenen – der Titel sagt es schon – zehn Songs kommen aber gar nicht trashig daher und zeugen durchaus von gutem Geschmack. Roh und tief sägen die Gitarrenriffs, dunkel wummert der Bass und brachial hämmern die Drums. Über dieser dreckigen Mischung aus Stoner, Schweinerock und Alternative klingt der Gesang von Erik Hoeborn fast ein bisschen zu clean und stellenweise beinahe lieblich, aber immer wieder beweist er, dass er auch richtig schreien kann, wenn er denn nur will. Könnte er ruhig noch ein bisschen öfter wollen, finde ich. Erstmals sind die Texte auf Deutsch, was einen zunächst etwas skeptisch machen könnte, CHÄIRWALKs Musik aber wirklich gut steht, und nach kurzer Eingewöhnungsphase verbinden sich Texte und Musik zu einem eigenständigen Sound. Dabei beweist das Trio auch durchaus Mut zu ruhigen und leicht psychedelischen Parts und verpasst dem Album so genügend Vielfalt, um auch noch nach mehrmaligem Hören spannend zu bleiben. Ein gutes Beispiel dafür und auch mein persönliches Highlight ist der 9-Minüter „6 Richtungen“, der extrem verhalten beginnt, über mehrere Parts an Intensität zunimmt, um etwa auf der Hälfte richtig laut zu werden, zum Ende hin wieder in ruhigeres Fahrwasser geleitet wird und dann ganz am Schluss doch noch einmal in ein wütendes Riff ausbricht. Überhaupt nehmen sich CHÄIRWALK gerne mal ein bisschen Zeit für ihre Songs, die aber gleichzeitig so tight und kompakt gespielt sind, dass sie manchmal kürzer wirken als sie sind. Etwas aus dem Rahmen fallen dabei lediglich das sich etwas hinziehende „Schmied“ und die akustische Ballade „Du Fehlst“, die aber trotz einer Spur zu viel Wehleidigkeit einen stimmungsvollen Abschluss der Scheibe bildet. Mit „Top 10“ liefern die Hamburger ein fettes Album ab, böse groovend und stellenweise gar bedrohlich wirkend, das sich Fans der QUEENS OF THE STONE AGE oder auch der alten HELMET unbedingt zu Gemüte führen sollten.

Top 10


Cover - Top 10 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:16 ()
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Du wirst uns siegen seh'n

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ABSCHLACH! sind so was wie die Stars der HSV-Fans, die Musik, abseits des Mainstreams hören. Frei nach dem Motto „Keep politics out of football“ geben sich die Bramfelder recht britisch, da dürfen Schlägermütze, kariertes Innenfutter und Ska/Reggae-Einflüsse nicht fehlen. An sich handelt es sich beim vierten Album der Hamburger JungS um deutschen Rock-Pop-Punk, der schon mal am Rande der Peinlichkeit wandelt, im Großen und Ganzen aber eine gehörige Steigerung zu einigen Songs der Vorgängeralben darstellt. Fein: Irgendwie hat der Hörer stets das Gefühl, dass sich die Rautenträger trotz vieler verarbeiteter Klischees selber gerne mal hops nehmen („Viele tun uns hassen“) und alles nicht ganz so ernst zu nehmen scheinen, wie es das Klientel wohl gerne hätte. Dass sie aber die Raute voll und ganz im Herzen haben, beweist ein Song wie „Nur der HSV“, der mit Geschäfts-Fans abgerechnet. Oder „Prostitution“, der das braun-weiße Marketingunternehme aus einem zentralen Stadtteil – ähem - ankackt. Tradition(sverein)ell haben sich ABSCHLACH! auch dieses Mal wieder befreundete Gäste ins Studio geholt: Olly (Hamburger Jungz), Dennis (Sturch), der Hamburger TV-Koch Steffen Henssler und Fans sind zu hören. Neben dem von Arn Schlürmann und Olman Viper produzierten CD-Album gibt es eine streng limitierte Fan-Box, in der zusätzlich zum Album noch eine Abschlach!-Wintermütze sowie ein Abschlach!-Pin erhältlich ist, das Ganze in einer Box-Verpackung fürs Regal. Metaller können das Album allerdings nur hören, wenn sie ebenfalls den echten Salmi in sich tragen. Daran ändert sich wohl auch nix, dass ABSCHLACH! Mit Lemmy auf dem Klo koksen (würden) und sie „Before The Dawn“ hör(t)en. Also zumindest, wenn man den Texten Glauben schenkt…

Du wirst uns siegen seh'n


Cover - Du wirst uns siegen seh'n Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 56:19 ()
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Gegen die Masse

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Wenn ich Songnamen wie "Hart Wie Stein", "Gegen Die Masse", "Stiefeljungs" und "Die Besten Freunde" lese, weiß ich direkt, in welche Richtung die Scheibe "Gegen die Masse" von RAZORBLADE geht. Es ist Deutschrock im Sinne der geschätzten BÖHSEN ONKELZ, die es nun schon einige Jahre nicht mehr gibt, deren Kinder sich aber derzeit massenweise auf dem Musikmarkt tummeln. RAZORBLADE sind dann aber doch etwas außergewöhnlich, denn es handelt sich nicht um eine deutsche Oi!-Combo, sondern vier Jungs aus Holland, die nun mit ihrem fünften Album eine komplette Scheibe auf deutsch aufgenommen haben, um neben Rudi Carell und Linda del Mol einen weiteren Exportschlager aus dem Tulpenland zu präsentieren. Volle Punktzahl gibt es für das hochwertige Coverartwork der CD, auf der sich alle Texte im Innenteil finden. Das Cover ziert ein Bild aus den 20er Jahren und zeigt eine Männergesellschaft, wobei der Urgroßvater des Sängers mit seinen Kumpels abgelichtet ist. Originell. Leider kann ich musikalisch nicht so viel Positives abgewinnen. Zwar sind RAZORBLADE wohl "politisch korrekte" Skinheads und "scheißen" auf Rassismuss sowie Drogen, jedoch auch auf guten Sound und mitreißende Songs. Ich will der Band nicht vorwerfen, dass die Gitarrenrhythmen sehr, sehr simpel gehalten sind, aber der Gitarrensound ist mir schlichtweg zu dünn und baut keinen Druck auf. Der oft krumme Gesang ist leider in der Kreisklasse anzusiedeln und zwar im Abstiegskampf mit roter Laterne inklusive. Für meinen Geschmack für eine Deutschrockband auch einfach zu leise abgemischt und zu dunkel "brummelnd", so dass man sich konzentrieren muss, um die Texte auch wirklich zu verstehen. Richtig nervig werden die Songs aber, wenn die Refrains bis zum Erbrechen immer wieder und wieder wiederholt werden (so z.B. in "Die besten Freunde" oder in "Gegen Die Masse" und nicht zuletzt in "Gesetz Der Vergangenheit"). Wenn dies das Niveau nach fünf Alben ist, sollte man entweder auf einen eingeschworenen Fankreis zurückgreifen können (was in der Szene oft der Fall ist) oder aber wirklich die Sinnfrage stellen. Ich kann hiermit leider gar nichts anfangen.

Gegen die Masse


Cover - Gegen die Masse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:56 ()
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Black Doves Rise

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Bei IN THE EVENT OF FIRE kommt der im Grunde seines Herzens doch sehr True Metallische Rezensent an seine Grenzen. Denn die Herren aus dem Saarland spielen laut eigener Aussage „Artcore“, was in etwa heißt, dass sie Postcore-Anleihen mit Emo-Ausbrüchen und klassischem Punk vermengen. Was mir persönlich gefällt, ist eine melancholische Grundnote welche das komplette Album durchzieht. Auch der Klargesang kann überzeugen, wenn aus selbigem jedoch „emotionales Geschrei“ (O-Ton Infozettel) wird, wird es für mich zu beliebig und austauschbar.

IN THE EVENT OF FIRE sind auf der Höhe der Zeit und haben ein für Genrefreunde sicherlich gut hörbares Album eingetütet. In Zukunft sollten noch ein paar zwingende Hooklines dazukommen, denn noch bleibt nicht allzuviel von den durchaus gefälligen Melodien hängen.(FZ)

Black Doves Rise


Cover - Black Doves Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:0 ()
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Back To Paradise

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Nach einem kurzen aber völlig nichtssagenden „Geräuschintro“ erklingen kraftvolle Alternative Riffs mit treibenden Drums und pumpigem Bass aus den Boxen, der erste Track
„Nowhere“ paßt schon echt gut, kommt mit etwas rauem Grundcharakter daher und sogar ein kreischendes Gitarrensolo ist zu hören. Die Band nennt sich DRIFT & DIE klingt stilistisch sehr nach amerikanischer Genre-Mucke, wobei auch der Sänger mit einem ebenfalls typischen Timbre (so ne Mischung aus CREED und PEARL JAM’s Eddy Vedder) scheinbar einen echten US-Slang-Touch in seine Texten eingebaut hat. Aber diese Formation kommt doch tatsächlich aus heimischen Landen, nämlich aus Schwäbisch Hall (BaWü). Zu hören ist diese teutonische Herkunft zu keiner Sekunde. Seit der Gründung 2001 ist die Band schon unterwegs, diese Scheibe hat schon gut anderthalb Jahre auf dem Buckel und erst „jetzt" fand sich ein Label. Is schon manchmal komisch, welcher Schrott so alles als Platte veröffentlicht wird und dann eine solch talentierte Band so lange warten muß bis der sicher eher weniger erfolgreiche Eigenvertrieb durch Profis übernommen wurde.

Die elf Tracks dieses Debütalbums kommen absolut solide produziert daher, bei den manchmal etwas garagig und zu trocken daherkommenden Drums ist schon noch etwas Steigerungspotential vorhanden aber sonst paßt alles recht ordentlich. Auch das Songwriting geht voll in Ordnung, wenn auch der große Überhit vielleicht fehlt (obwohl das charismatische aber etwas unscheinbare „Come this Day“ schon klasse geworden ist) und der präsente Härtegrad des erwähnten Openers leider mitunter durch etwas viel Midtempo bzw. balladeskes Material etwas leicht verwässert wird. Bei dem krachenden „Back Home“ kommt sogar eine etwas rotzig-lärmigere Attitüde durch (die Vocals klingen nach BILLY IDOL in besten Zeiten), ansonsten gibt es noch weitere positive Elemente zu hören. Die junge Kapelle besticht durch eine sehr überzeugende Unbekümmertheit und auch einem ungeschliffenen Songambiente der durchaus nicht jeden Song gleich klingen läßt. Man hat auch zum Glück darauf verzichtet, auf die platte Megaeingängigkeit zu setzen. Die mitgelieferte Promosaussage“ Wer NICKELBACK mag, wird DRIFT & DIE lieben“ wird wohl zuerst nicht nur bei mir eher ein gegenteiliges Gefühl erwecken. Denn bei allem Respekt vor Krüger & Co, ich kann diese todgenudelten Sachen der Herren im Radio einfach nicht mehr hören. Daher also schon mal absolute Entwarnung mit Nickelback haben die vier Schaben tatsächlich nur recht oberflächlich etwas zu tun. Hier klingt es doch eher in etwas vielschichtigere und etwas kantigere Sachen wie von CREED, SOUNDGARDEN und Co. sowie METALLICA während ihrer metalllosen Phase (u.a. „Load“). Insbesondere auch der kraftvolle Gesang von Sascha Breithaupt (ohne jeden Anflug von Pathos) steht im Vordergrund ohne dass die restlichen Musiker jetzt etwa zu stark abgedrängt wären aber diese markante Stimme steht den Songs schon voran, wie ein flackerndes Banner. Nur mit dem Töne ziehen sollte er es nicht zu arg übertreiben, zukünftig bitte weniger davon und lieber noch etwas mehr am Ausdruck feilen. Die tolle Ballade zum Schluß „Solitary Place“ ist herrlich unkitschig geworden, sehr gefühlvoll und ansprechend. Ein paar mir etwas zu schnoddrig und eher zu nichtssagende Songs („XxX“ oder auch „Rising Desease“) können nichts mehr am absolut positiven Gesamteindruck von “Back To Paradise“ ändern.

Authentischer Alternative Rock mit viel bodenständigem Flair, ordentlich Groove und einer Prise Sperrigkeit sowie Rotz’n’Roll zwar mit deutlicher US-amerikanischer Prägung aber ohne deren manchmal triefig-nervigen Pathos und ohne die heutzutage gerne eingebauten mainstreamigen Popelemente - dafür stehen ganz klar DRIFT & DIE.

Der Anfang ist gemacht, Potential ist genügend vorhanden einer größeren (internationalen) Karriere steht grundsätzlich nicht viel im Wege, die Band kann einer der deutschen Hoffnungen in diesem Genre sein zweifellos, wir erwarten jetzt mit Spannung das richtungsweisende Zweitwerk.

Back To Paradise


Cover - Back To Paradise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:8 ()
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