Review:

The Never Ending Way Of ORWarriOR

()

ORPHANED LAND hatten mich schon mit ihrem 2004er-Werk „Marbool“ so richtig vom Hocker gehauen. Die nachfolgende EP „Ararat“ verschlief ich dann wohl. Mit ihrem neuen Opus „The Never Ending Way Of ORWarriOR” aber lässt das israelisch-arabische Kollektiv einen so richtig schön in 2010 starten. Für das vierte Album haben sich ORPHANED LAND ja fast sechs Jahre Zeit gelassen (von Album Nummer zwei zu „Marbool“ waren es gar acht Jahre). Rausgekommen sind fast 80 Minuten Metal aus Nahost, eine Mischung aus Goth, Metal, Doom, Death, Rock; angereichert mit zahlreichen orientalischen Instrumenten und Melodiebögen. Dabei gelingt es der Band das Konzept (das Album gliedert sich grob in drei Teile) über die Verbundenheit und Probleme der drei monotheistischen Religionen überzeugend zu vermitteln – auf englisch, hebräisch, arabisch und zum Teil gesprochen - eingepackt in verdammt gut gemachten Metal und mit Ohrwurmmelodien. Schon der rhythmische Opener „Sapari“ zeigt dabei die radiotaugliche Seite, wunderbare orientalische weiblichen Vocals erinnern hier an „Temple Of Love“ (SISTERS OF MERCY) – in einer gerechteren Welt wäre das ein waschechter Hit. Das direkt folgende „From Brocken Vessels“ tickt da mit seine Death-Growls zu Beginn schon deutlich härter – wird im Verlauf aber mit den vielen Percussions und Folkparts fast schon zu einen Ethno-Hit. Der fast 15-minütige epische Doppelschlag „The Path“ bietet nahezu alles Facetten der ORPHANED LAND Klangwelt, das balladeske „New Jerusalem“ lädt zum Träumen und das abschließende „In Thy Never Ending Way (epilogue)“ greift mit schönen Gitarrensoli versehen den Albumstart wieder auf. Wobei man sich schwer tut einzelne Songs hervorzuheben, „The Never Ending Way Of ORWarriOR” wirkt vor allem als Ganzes - und melodisch eingängig, leicht progressiv sind die Kompositionen der Band alle; ORPHANED LAND können dabei die Spannung (fast) über die komplette Länge halten. Wer also „Marbool“ mochte kommt an „The Never Ending Way Of ORWarriOR” nicht vorbei – und wer ORPHANED LAND bisher nicht im Ohr hatte dem sei dieses Album zum intensiven antesten dringend ans Herz gelegt.

The Never Ending Way Of ORWarriOR


Cover - The Never Ending Way Of ORWarriOR Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

There's Know Place Like Home

()

Super, endlich gibt es eine DVD (und zwar auf dem neusten Stand der Technik) mit den größten Hits der amerikanische Progressive Classic Rock-Legende KANSAS. Das Teil nennt sich „There´s Know Place Like Home” und wurde am 07.02.2009 in der „White Concert Hall“ in ihrer Heimatstadt Topeka zusammen mit dem ortsansässigen Washburn University Orchestra aufgenommen.

Nicht nur die Zusammenstellung ist hier aber deutlich besser als die Aufnahmen von "Always Never The Same" aus dem Jahr 1998, sondern auch die Interpretationen der Songs, trotz des damals wie heute hochkarätigen London Symphony Orchesters. Egal, mit diesem tollen Abend in der getäfelten Halle ist diese aktuelle Kansas DVD nicht zu schlagen, da wäre man gerne dabei gewesen!

An diesem Abend wurde nämlich das 35jährige Bandjubiläum gefeiert und alle großen Klassiker und mit die wichtigsten Stücke wurden in einem opulenten Gewand präsentiert.
Die Idee mit der klassischen Unterstützung ist natürlich nicht neu, angefangen mit DEEP PURPLE bis hin zu KISS und METALLICA haben sich viele Bands daran gewagt, manche sind daran gescheitert. Für KANSAS gilt dies absolut nicht, vielleicht auch dadurch, dass durch die Geigen und die oftmals bombastisch ausgelegten Arrangements schon in den Normalversionen diese Musik geradezu danach schreit mit einem klassischen Orchester live auf der Bühne gespielt zu werden. Nach einem gut gemachten Intro startet das Konzert mit einer ganz in blau getauchten Bühne, die Lightshow als Ganzes ist wirklich sehr gelungen. Die Bands ist super gut drauf, Tastenmann Walsh bedient seine Arsenale an Keyboards und Hammondorgel-Burgen, er singt zwar oft etwas leidend aber sein Gesang ist meist erstaunlich gut (bei „Belexes“ krankt es stellenweise jedoch etwas), trotz der seit Jahren als ziemlich kaputt geltenden Stimme. Insbesondere die mehrstimmigen Chorusse sind bestens abgestimmt und sorgen bei den Refrains dann für die volle Volumensbreite. Als „Point Of No Return” erklingt, zeigt sich erst so richtig, zu was diese Kombination fähig ist. KANSAS haben zum Glück nicht den Fehler gemacht sich ein riesiges Orchester mit auf die Bühne zu nehmen sondern eher eine kleinere Ausgabe - so wird die Rockmusik auch nicht durch die Klassiker erschlagen oder gar zugekleistert sondern beide Parts schaffen eine optimale Verbindung für beide Seiten. Klar, das Orchester hat schon auch seine ausladenden Momente aber eben nicht zu betont üppig. So entstehen einfach wunderbare Interpretationen der alten KANSAS „Schinken“ und erhalten so einen Hauch mehr Frische wie u.a. bei „Song For America“ oder auch beim balladesken „Hold On“. Teilweise wurden die Tracks oder Teile daraus auch etwas umarrangiert, war auch kein Fehler, die Songs gewinnen dabei sogar. Die Aufnahmen an sich sind absolut professionell, die beteiligten Herrschaften von KANSAS sind natürlich fast alle älteren Semesters (dem einen sieht man es mehr, dem anderen weniger an) macht aber absolut nix sie können es halt einfach immer noch, die Spielfreude ist absolut autenthisch, die Band hat sichtlich ihren Spaß und improvisiert sogar mal ab und an.

Angetreten mit der aktuelle Besetzung Steve Walsh (Gesang, Keyboards), Billy Greer (Bass & Gesang), David Ragsdale (Violine), Phil Ehart (Schlagzeug) und Richard Williams (Gitarre) kommen auch die beiden ehemaligen Kansas-Gitarristen Steve Morse (jetzt DEEP PURPLE – brilliant sein Solopart bei „Musicatto“) und Kerry Livgren ab und an zur Verstärkung auf die Bühne. Auch eher selten mal live gespielte Songs werden in völlig neuem Soundgewand dargeboten. Es gibt 17 Songs vom Konzert selbst sowie eine Art Jam-Session "Down The Road" aus den Proben davor am Nachmittag, ebenfalls absolut furios und spitze präsentiert.

Mensch, was haben die Jungs doch für geile Songs gemacht - klar das geniale "Dust In The Wind" (schreit geradezu nach Orchester) kennt jeder und sorgt (aber nicht nur hier) für Gänsehaut pur. Aber auch epische Sachen wie z.B. "The Wall", „Fight Fire With Fire“ sind klasse geworden und die fast 10-minütige Hammerversion von „Carry On Wayward Son“ zum Schluss ist das Sahnehäubchen einer musikalisch absolut klasse DVD. Extras gibt es ansonsten leider keine, aber dafür ist die DVD recht günstig zu bekommen. Es sind wahlweise ein Dolby Digital 5.1, ein DTS sowie ein ganz normaler Stereo-Mix zu finden. Hier handelt es sich wirklich um ein echtes Zeitdokument, die Scheibe sollte jeder Rockfan in seiner Sammlung haben.

Es gibt „There´s Know Place Like Home” als Einzel-DVD, Doppel-CD und in einer limitierten Version auch als DVD mit Doppel-CD.

There's Know Place Like Home


Cover - There's Know Place Like Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 112:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Whirlwind

()

Ja endlich - werden viele Progfreaks sagen, das mit großer Spannung erwartete neue TRANSATLANTIC Werk ist da. Der filigrane Progzeppelin auf dem wunderbar gestalteten Coverartwork hat nach acht Jahren erneut abgehoben. Ich gebe es aber gleich, auch auf die große Gefahr hin es mir mit den Die Hard Progies gleich zu verscherzen, offenherzig zu: TRANSATLANTIC waren, trotz der meist recht überschwänglichen Kritiken der Szene, nie so recht mein Ding. Die Musik der bisherigen zwei Studioalben war zwar nicht schlecht, aber vielfach doch etwas zu aufgeblasen, dudelig und mit zu wenig dichter Atmosphäre. Daher rechtfertigte die Band, rein musikalisch für meinen Geschmack, beileibe nicht den stets werbewirksam zur Schau getragenen Supergroupstatus, den man zwar von den Namen her (und dem Können natürlich auch) der beteiligten Protagonisten Neal Morse (ex-SPOCK’S BEARD), Roine Stolt (THE FLOWER KINGS), Mike Portnoy (DREAM THEATER) und Pete Trewavas (MARILLION) erwarten konnte, aber inhaltlich nie ganz halten konnte. Geniestreiche hören sich daher für mich jedenfalls definitiv etwas anders an.

Egal, nach der langen Pause, die u.a. auch mit den göttlichen Eingaben von Ober-Jesus Singer Neal Morse zusammen hingen, gibt es jetzt also den dritten Teil „The Whirlwind“ und was soll ich sagen, die Scheibe gefällt mir fast etwas besser als die hochgelobten Vorgänger.
Es sind zwar verschiedene, zwölf einzelne Songs aufgeführt, aber es hört sich stellenweise fast schon wie ein einziger, verselbstständigter Monster-Longtrack an. Die Musik bietet einen relativ guten Fluss (da können auch die vielen eingespielten nervigen Promotionhinweise nichts kaputt machen) stellenweise leicht chillig sowie theatralisch-hymnisch vor allem gegen Ende. Man kann sich insgesamt diese Mucke gut anhören, verstaubt-dröge klingt es zu keiner Minute. Es gibt natürlich viele instrumentale Passagen, die klingen dann wie gehabt schon auch mal frei improvisiert, manchmal etwas klassisch aufgemotzt mit Streichern („Overture“) oder auch mal jazzig aber meist nicht zu frickelig („On the Prowl“). Die Gitarren von Stolt sind dabei gegenüber früher etwas präsenter (fast schon im typischen FLOWER KINGS Style), die Keys sind natürlich auch wie immer dominant sehr Retro mit viel YES-Attitüde mit einem Schuss mehr Hammonds. Die recht punchigen Drums von Portnoy sorgen gegenüber manch anderer Produktion für mehr Power und weniger spröde Sounds als bisher gewohnt. Apropos, die Produktion gefällt mir ebenfalls gut, die Sachen wirken durchaus frisch, trotz allem Retrofeeling und auch die Melodien sind nicht so übel, weniger BEATLES-like als die Vorgänger aber durchaus solide, bloß die ganz großen Momente fehlen irgendwie. Morse überzeugt mich mit seinen Vocals hierbei trotzdem eher als bei so manchem halbgaren Solostücken wie zuletzt. Manche Sachen wiederholen sich vom Motiv her immer wieder mal, klar die gesanglosen Parts sind in der Überzahl, da wirkt auch so manches nur so dahin gejammt, dann wird es eher etwas zäh. Trotzdem gibt es auch eher auf den Punkt gebrachte Sachen wie „Set Us Free“. Die bisherigen Fans von TRANSATLANTIC werden sicher wieder mit der Zunge schnalzen, die Band hat die Erwartungen trotz der ein oder anderen neuen Nuance im Klangspektrum sicher erfüllt. Moderner Retro Prog sehr routiniert rübergebracht und kann „The Whirlwind“ durchaus bescheinigt werden, aber ein „Überalbum“ ist die CD keineswegs geworden. Die Progalben des Jahres 2009 haben ganz klar andere Bands abgeliefert: JOLLY, RIVERSIDE und auch SUBSIGNAL haben da deutlich die Nase vorn.

Es gibt diese Werk auch noch in einer Deluxe Ausgabe mit Bonus CD (mit vier weiteren neuen Songs und fünf Coverversionen von THE BEATLES, PROCUL HARUM, GENESIS, SANTANA und AMERICA) sowie einer üppige DVD (mit einer Stunde Making Of) die uns aber zur Bewertung leider nicht vorlag.

The Whirlwind


Cover - The Whirlwind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 77:73 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Digital Ghosts

()

Wie eigentlich immer hat es wieder mal recht lange gedauert bis SHADOW GALLERY in die Pötte kamen und endlich mal wieder ein neues Studiowerk „Digital Ghosts” zusammengebastelt haben. Das letzte Meisterwerk der Herren „Room V“ stammte von 2005, zuletzt gab es ja 2008, eine vor allem für Neueinsteiger nur wärmstens zum empfehlende, Best Of-Scheibe und jetzt also Album Nummero sieben.

Insbesondere nach dem tragischen Tod von Original-Sänger Mike Baker bereits während der Vorproduktion zu diesem Album im Oktober des letzten Jahres (er starb völlig überraschend an einen Herzinfarkt mit nur 45 Jahren) war es nicht selbstverständlich, dass die Band einen Ersatz finden geschweige denn überhaupt weitermachen würde.

Der neue Mann am Mikrophon ist ein völlig unbekannter Sänger Namens Brian Ashland. Zunächst hatte man über eher namhafte Vocalisten nachgedacht dabei wurde u.a. auch mit D.C. COOPER (u.a. ex-ROYAL HUNT) bereits im Studio probiert aber letztlich entschied man sich für Ashland und dies war wahrlich keine schlechte Wahl. Er bietet jetzt nicht das ganz krasse Kontrastprogramm zu der insgesamt eher sanften Stimme von Baker aber der Neue ist schon deutlich kraftvoller unterwegs. Er hat auch energische Shouterqualitäten und erinnert insbesondere bei den etwas getrageneren Parts wo die Töne mehr gezogen werden an Geoff Tate von QUEENSRYCHE. Hört euch nur mal dass geniale „Pain“ mit dem akustischen Beginn an, man da läuft es einem eiskalt den Rücken runter, der griffig-packende Refrain hat sogar was von AYREON. Diese etwas andere stimmliche Nuance bereichert insgesamt den Bandsound wunderbar und sorgt für neue Impulse.

Natürlich sind SHADOW GALLERY mit ihrem nach wie vor sehr symphonisch geprägten Progmetal immer noch wie gehapt unterwegs - bombastische Backing-Chorpassagen (an dem die komplette restliche Band beteiligt ist), werden mit klasse Wechselgesängen und gefühlten Achtundneunzig Gesangsspuren in bester QUEEN-Manier locker aus dem Ärmel geschüttelt, ohne dass es zu aufgesetzt wirkt. Die meist opulente Arrangements sind bestens strukturiert, abwechslungsreich mit schönen Melodien, melodische Gitarrenleads (auch etwas an Brian May angelehnt) fehlen ebenso wenig wie die gewohnt vielseitgen Keysboardsounds (vielleicht einen Tick weniger präsent als zuletzt). Die Songs sind vielfach sehr atmosphärisch eingefärbt, warten mit schönen Spannungsbögen auf (kein Titel geht unter sechs Minuten) auch der Einbau des ein oder anderen Prog Bausteines mehr als sonst sowie der etwas fettere Gitarrensound von Saitenhexer Garry Wehrkamp tut dem Album mehr als gut. Stellvertretend dafür kann das energisch-hymnische "Gold Dust" genannt werden, ein Tempokracher vor dem Herrn mit Achterbahninstrumentierung (sprich rauf und runter) mit vielen melancholischen Breaks, dies hätten SYMPHONY X so auch nicht besser hinbekommen.

Einen bemerkenswerten Gastauftritt hat auch Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) auf „Digital Ghosts” hingelegt, denn auf „Strong" darf der Sänger einmal mehr zeigen, dass er zu den besten deutschen Metalstimmen gehört. Eingeleitet mit einem tollen Gitarrenpart verbindet man hier kraftvolle Heyviness mit diesem packenden groovig-catchy Chören Attitüde von SHADOW GALLERY und hinten raus wird es sogar richtig aggressiv, mit Frickel-Riff und fulminanten Progfinale. Noch etwas düsterer kommt „Venom“ daher, hier gibt es sich gegenseitig hochpuschende Gesangsduelle zwischen Cadden James und SUSPYRE-Fronter Clay Barton.

Schlicht genial ausgefallen ist der Opener „With Honor“ satte zehn Minuten Breitwandprog, sehr detailreich, auch mal etwas verspielt, mit wunderbar gefühlvollen Parts, fesselnde Harmonien mit diesen mitunter an Musicals erinnernden hymnischen Chöre.
Das abschließende zunächst etwas melodramatische "Haunted" zeigt den neuen Sänger in Bestform, dann wird wieder mehr Gas gegeben mit doppelläufigen Leads ehe dann alles in einem bombastisch-elegisches Finale mündet, sehr geil.

Bleibt letztlich (wiedermal) nur zu hoffen dass SHADOW GALLERY mit ihrer musikalischen Qualität endlich mal aus dem Geheimtippbereich herauskommen. Was solche Hammeralben wie "Carved In Stone", "Tyranny" oder "Legacy“ nicht geschafft haben könnte jetzt mit „Digital Ghosts“ hoffentlich gelingen, der breitere Durchbruch. Die Scheibe wird auch als limitiertes Digipak mit 4 Bonustracks erscheinen (lag mir leider nicht vor) davon sind noch Aufnahmen mit dem verstorbenen Sänger Mike enthalten.
Und man höre und staune die Band, die eigentlich so gut wie nie live spielt, möchte nach Europa auf Tour kommen – da bleiben wir mal gespannt, ob dies auch war wird!

Digital Ghosts


Cover - Digital Ghosts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Linoleum

()

Anfang 2010 soll das neue Album der Schweden erscheinen, und um die Wartezeit zu verkürzen, gibt es jetzt schon mal eine Handvoll neuer Songs in Form der halbstündigen EP „Linoleum“ zu hören. Und was die Band um Mastermind Daniel Gildenlöw hier abliefert, macht durchaus Lust auf weiteres neues Material. Gleich der Opener und Titeltrack sowie das folgende „Mortar Grind“ schlagen ein wie Granaten. Kommt „Linoleum“ mit seinem LED ZEPPELIN-Einschlag als eine Mischung aus klassischem 70s Rock und modernem alternative Rock daher, kommen bei „Mortar Grind“ ein fettes, doomiges Gitarrenriff und eine Orgel im B-Movie-Sound zum Einsatz. Bei den nachfolgenden Songs, „If You Wait“ und „Gone“, geht es dann insgesamt ruhiger zu. So wird „If You Wait“ bestimmt durch seine spacigen, an PINK FLOYD erinnernden Sounds sowie durch eine ordentliche Portion Pathos im Gesang und steigert sich „Gone“ von einem atmosphärischen, lyrischen Anfang bis hin zu einem brachialen, doomigen Schlusspart. Der folgende „Bonus Track B“ ist kein richtiger Song, sondern besteht aus einer zweieinhalbminütigen Konversation der Band über Sinn und Unsinn von Bonus Tracks, was eine durchaus amüsante Sache ist. Abschließend gibt es mit „Yellow Raven” noch ein Cover eines alten SCORPIONS-Songs zu hören, das für meinen Geschmack zwar deutlich zu getragen ist, hier aber einen schönen Schlusspukt bildet. Zusammenfassend kann man sagen, dass PAIN OF SALVATION mit den vier ersten Tracks von „Linoleum“ hervorragendes neues Material abliefern. Die Songs sind so vielseitig wie spannend geraten und lassen auf ein tolles nächstes Album hoffen.

Linoleum


Cover - Linoleum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 29:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Down And Out In Paris And London

()

Nach dem doch etwas über das Ziel hinausgeschossen Vorgänger „Not As Good As The Book“ legen THE TANGENT mit „Down And Out In Paris And London” ihr fünftes, sich wieder mehr an den ersten Alben der Band orientierendes Werk vor. Das Ganze allerdings mal wieder in veränderter Besetzung. Die schwedischen Kollegen Jonas Reingold und Jaime Salazar wurden durch Bassist Jonathan Barrett (PARALLEL OR 90 DEGREES, MAGNA CARTA) und Schlagzeuger Paul Burgess (JETHRO TULL, 10 CC, CAMEL) am Schlagzeug ersetzt – was THE TANGENT mal wieder ein All-England-Line–Up gibt. Mastermind Andy Tillison übernimmt dabei jetzt neben Gesang und Keyboards auch noch die Gitarrenparts, welche aber auf „Down And Out In Paris And London” eine doch eher untergeordnete Rolle spielen. Geboten wird weiterhin 70er Retroprog mit musikalischem Können und viel Tasteneinsatz sowie gelegentliche Saxophon- und Flötenparts (Theo Travis). Die Band begibt sich auch immer wieder auf fast schon jazzige, vor allem von Pianoklängen getragene Ausflüge und wie beim leicht verqueren, sich nicht einfach erschließenden „Ethanol Hat Nail (Canterbury Sequence Vol. 2)” auch dem Canterbury-Sound hin. Kommt der Opener „Where Are They Now?“ da noch teilweise mit rockigen Anwandlungen und tollen Bläserparts daher, so lassen sich manche Längen im Verlauf des Albums („Paroxetine – 20mg“) nicht leugnen. Spannender wird es da schon wenn THE TANGENT wie bei dem (verhältnismäßig) kurzen „The Company Car“ teilweise dissonante Passagen bieten, ohne allerdings die Melodie komplett zu verlieren. Tillison bemüht sich abwechslungsreich zu sein, progressiver wie beim Vorgänger, verliert aber des öfteren den Mut die Ideen über den Tellerrand hinaus weiter auszuarbeiten. „Down And Out In Paris And London” kann man so durchaus als ein angestrengtes Album bezeichnen und Neues von THE TANGENT gibt es auch auf dieser Scheibe nicht – somit ist die Scheibe vor allem eingefleischten Fans zu empfehlen.

Down And Out In Paris And London


Cover - Down And Out In Paris And London Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 58:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Native Window

()

Die beiden KANSAS-Recken Steve Walsh und Kenny Livgren (der ja an sich nur noch als Live-Aushilfe tätig ist) verweigern sich nun schon geraume Zeit dem Songwriter-Job. Ergo, keine neue KANSAS-Scheibe in Sicht. Das dass nicht allen Kollegen in den Kram passt ist offensichtlich – und fand ein Ventil. Billy Greer (Bass und Gesang), David Ragsdale (Violine), Phil Ehart (Schlagzeug) und Richard Williams (Gitarre) gründeten als Side-Project (neben den KANSAS Liveauftritten) die Band NATIVE WINDOW um auch mal wieder neues Material zu spielen. Deren selbstbetiteltes Debüt bedient dabei weniger die Rockfraktion, sondern lässt es betont entspannt angehen. Billy Greer gibt den zehn Songs eine angenehme Stimme ohne allerdings für Überraschungen zu Sorgen, David Ragsdale Violine dient oft als zentrales Instrument und ersetzt dabei gekonnt die Keyboards. Aber Achtung - das auf „Native Window“ vorwiegend solide AOR-Kost ohne progressive Ansprüche regiert sollte man wissen. Damit zufrieden lassen sich Songs wie das schöne Album-Highlight „The Way You Haunt Me”, die mit schöner Gesangslinie versehene Ballade „An Ocean Away“ (das an Billy Greer’s SEVENTH KEY erinnert) und das mit Country-Versatzstücken angereicherte „Got To Get Out Of This Town” recht lässig genießen. Für NATIVE WINDOW sind die Original-KANSAS-Schuhe sicher einige Nummern zu groß. Nichts desto trotz dürfte die Scheiben den Fans durchaus manch angenehme Stunde bescheren, alte KANSAS Glanztaten natürlich außen vorgelassen. Wer auf Rock der ruhigeren Sorte und Violinenklänge steht darf auch mal antesten.

Native Window


Cover - Native Window Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Best Of

()

Schon recht bald nach seinen Erfolgen mit ROXY MUSIC legte deren charismatischer Frontmann und berufsmäßige Gentleman BRYAN FERRY auch eine astreine Solokarriere hin, welche ihn mit seinem leicht düsteren Avantgarde Pop bis hin zu Grammy-Nominierungen trug. Vorliegende „The Best Of“ konzentriert sich dabei im Vergleich zu anderen Compilationen auf FERRY’s eigenes Schaffen und deckt von den frühen, noch vom Siebziger Pop-Rock und Wave geprägten Phasen über die erfolgreichen Singles der 80er bis zu den äußerst bedächtigen Tönen der 90er die BRYAB FERRY Diskografie komplett ab. Die Bedienung in Form von Audio CD und Bildmaterial auf DVD ist vollständig und hat mit Hits wie „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“, „Smoke Gets In Your Eyes“, „Let’s Stick Together”, „Slave To Love”, „Don’t Stop The Dance” und „ Kiss And Tell” alles Essentielle des BRYAN FERRY zu bieten. Als Bonus gibt es dann noch die klasse Piano-Version von „A Fool For Love“ und „I Don’t Want To Go On Without You” (im Orignal von den Drifters, respektive Dusty Springfield). BRYAN FERRY stand bekanntlich schon immer mehr für die ruhigeren Töne und für gereifte Songs – und wie man auf der mit 25 Videos vollgestopften DVD sehen kann für – für Stil, Ambiente und Frauen ganz besonderer Prägung (auch wenn manches 20 Jahre später recht antiquiert anmutet). Feine Sache für besonnene Stunden.





CD Trackliste:

1. A Hard Rain’s A-Gonna Fall

2. The ‘In’ Crowd

3. Smoke Gets In Your Eyes

4. You Go To My Head

5. Let’s Stick Together

6. The Price Of Love

7. This Is Tomorrow

8. Tokyo Joe

9. Can’t Let Go

10. Slave To Love

11. Don’t Stop The Dance

12. Windswept

13. Limbo

14. Kiss And Tell

15. I Put A Spell On You

16. Don’t Want To Know

17. The Way You Look Tonight

18. Goddess Of Love

19. The Times They Are A-Changin’

20. I Don’t Want To Go On Without You (Bonus Track )

21. A Fool For Love (Alternative Version) (Bonus Track)




DVD Trackliste:

1. A Hard Rain’s A-Gonna Fall

2. These Foolish Things

3. Smoke Gets In Your Eyes

4. You Go To My Head

5. Let’s Stick Together

6. The Price Of Love

7. This Is Tomorrow

8. Tokyo Joe

9. What Goes On

10. Slave To Love (12" Version)

11. Don’t Stop The Dance

12. Windswept

13. Limbo

14. Kiss And Tell

15. The Right Stuff

16. I Put A Spell On You

17. Will You Love Me Tomorrow

18. The Girl Of My Best Friend

19. Don’t Want To Know

20. Your Painted Smile

21. Mamouna (UK Version)

22. Is Your Love Strong Enough

23. The Way You Look Tonight

24. Goddess Of Love

25. Positively 4th Street


The Best Of


Cover - The Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 46
Länge: 177:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

B-Sides And Rarities 1994-2005

()

Mitte 2005 ging ein Aufschrei durch die Fangemeinde von GLUECIFER, als nämlich die selbst ernannten Kings of Rock ihre Auflösung verkündeten. Jetzt, mehr als vier Jahre später, veröffentlichen die Norweger noch ein Album mit bislang nicht auf Alben veröffentlichten Tracks, sprich Songs von 7- und 10-Inch-Platten, Single-B-Seiten und Compilations. Das riecht erst mal etwas nach Resteverwertung, und man kann sich zu Recht fragen, ob das wirklich sein muss. Nach dem ersten Durchhören kann ich eindeutig sagen: Ja, es muss! Denn sämtliche der 17 – von Gitarrist und Bandleader Captain Poon handverlesenen – Songs stehen dem auf den Alben veröffentlichten Material in nichts nach, und es wäre eine Schande, wenn sie nur den Hardcore-Fans zugänglich wären, die wirklich alle Veröffentlichungen von GLUECIFER ihr Eigen nennen. Man höre sich nur Songs wie „Thunder And Lightning“, „Shitty City“ oder „Ape And Essence“ an. Da geht es so dreckig, rotzig und mit so viel Druck nach vorne, dass es eine wahre Freude für jedes Rock’n’Roller-Herz ist. Einer der Höhepunkte des Albums ist dabei direkt der Opener: „Desolate City” ist nämlich der letzte Track, den GLUECIFER zusammen aufgenommen haben und war bislang nur auf der Abschiedstour im Herbst 2005 zu hören. Ein weiteres Highlight – und gleichzeitig auch ein Kuriosum – stellt der letzte Song dar: „Snyltegjesten“ ist auf Norwegisch gesungen, und das klingt wirklich abgefahren. Als ich dieses Album zum ersten Mal durchgehört hatte, wurde mir bewusst, dass ich schon viel zu lange nicht mehr GLUECIFER gehört habe und wie genial die Jungs gerockt haben. Leider wurde mir aber auch wehmütig bewusst, dass das jetzt wohl wirklich das Letzte war, was man jemals von dieser Band hören wird.

B-Sides And Rarities 1994-2005


Cover - B-Sides And Rarities 1994-2005 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 56:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007

()

MANDO DIAO, der Name hat irgendwie etwas exotisches, man denkt an Folklore oder Teppichbehängte peruanische Straßenmusikanten. Aber dem ist natürlich nicht so, denn diese Truppe aus Schweden hat sich in den letzten Jahren vom (Live) Geheimtipp hin zum erfolgeichen Chartact gemausert. Vor allem zuletzt die Single „Dance With Somebody“ bescherte den großen kommerziellen Durchbruch. Hinter dem Namen verbirgt sich übrigends nichts, er ist absolut künstlich und „klingt“ halt einfach nur gut.
Ich hatte die Jungs auch schon mal vor ein paar Jahren auf dem TAUBERTAL Festival gesehen, ja war damals schon nicht schlecht, hatten ein paar ganz passable Nummern am Start, die Stimmung war sehr gut aber die Kommunikation mit dem Publikum war eher etwas dürftig, um nicht zu sagen die fand nur sehr spärlich statt. Eine gewissen kühle Arroganz war schon irgendwie zu spüren, trotzdem eroberten die Jungs die Menge mit ihrem lässigen Sound und introvertiertem Auftreten im Sturm. Musikalisch und handwerklich war es sowieso voll in Ordnung, was die Jungs aus der Schwedischen Provinz da ablieferten. Dieser tanztechnisch sehr ansteckenden Mix aus Rock, Indie, Soul, Blues, Country, Folk sowie eingängige Pop (was die heimeligen Melodien betrifft) hat schon was ganz Eigenes. In so fern haben es MANDO DIAO geschafft ihre ganz eigene Linie sehr selbstbewusst und konsequent seit ihrer Gründung 2002 durchzuziehen. Das nötige Talent und der Willen hat sich ausgezahlt und heute gehört man zu den Etablierten.

Auf der bestens aufgemachten Compilation „The Malevolence Of Mando Diao 2002-2007" kann man sich auch als Neueinsteiger für gute 140 Minuten in die Musik und die Seele dieser Band einhören. Die ersten 5 Jahre beginnend mit der EP "Motown Blood" bis hin zu "Never Seen The Light Of Day" als Finale bei EMI Music im Jahr 2007 ließen vier Alben entstehen die sich bis dahin recht erfolgreich einige hunderttausend Mal um den Globus verkauft haben. Nur jetzt kommt’s aber - dieser Sampler beinhaltet ausschließlich Tracks, die es nie auf ein reguläres Album geschafft haben. Als da wären B-Seiten der Singles und EP’s, sowie Songs, die nur auf Special Editions erhältlich waren. Insgesamt sind es satte 39 Stück aufgeteilt auf zwei Silberlinge inklusive des neu aufgenommenen Titels "The Quarry" sowie außerdem noch eine Extra DVD. Der Mitschnitt einer Unplugged-Session im Svenska Grammofonstudio in Göteborg ist ebenfalls recht gelungen, die Band erzählt zwischendurch informatives zu den Songs, das „Country Roads“-Cover mit Orgel und Kontrabass hat auch was.

Es gibt insgesamt viele schöne und einige weniger gelungene Acoustic Versionen, Live Performances und Studio Recordings. Natürlich ist bei der Masse auch einiges an echtem „Schrott“ dabei will sagen die Sachen sind zu unausgegoren mit zu schrägen Hooklines und schiefen Akkorden, vor allem die langsameren Sachen überzeugen mich selten. Aber größtenteils sind es teilweise richtig gute Songs, die sonst komplett unter gegangen wären. Auf der ersten CD gefallen dabei besonders „Chiga“, „Cinderella“ und „Good Morning, Herr Horst“. Die andere Seite bietet mit der schon erwähnten Single sowie „Indie Love“, „San Francisco Bay“, „Long Before Rock’n’Roll“ und einer echt coole Coverversion von „A Hard Day’s Night“ in typischer MANDO DIAO Manier ebenfalls einige Highlights. Die Jungs sind natürlich keine eher derbe Punk’n’Roller wie ihre Landsmänner von den HELLACOPTERS, sind eher etwas glatter, aber dafür etwas vielseitiger egal ob Bläser oder BEATLES-Artige Melodien mit diesem 60’s Flair manchmal recht kurz, einprägsam und doch sehr energetisch und meist auch recht unterhaltsam.

The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007


Cover - The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 56
Länge: 146:20 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - EMI