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Static Impulse

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Bereits das letzte Soloalbum „Elements of Persuasion“ (2007) von JAMES LABRIE, seines Zeichen immer noch Sänger von DREAM THEATER, war ein echt starkes Melodic Metalalbum. Jetzt ist der Vocalist mit dem markanten Timbre erneut auf eigene Kappe unterwegs, das Ergebnis nennt sich diesmal "Static Impulse" und erneut hat LaBrie mit seinen Mitstreitern einen klasse Job gemacht. Die schon beim Vorgänger insgesamt deutlich härtere Ausrichtung wird hier noch intensiviert, es gibt noch mehr schnellere Sachen unter den 12 Tracks, es wird oftmals betont kompakter Metal in einer modernen Produktion geboten. Klar dominiert gesanglich das Organ des Hauptprotagonisten aber sein Drummer Peter Wildoer sorgt mit seinen derben Growls, Screams und Shouts für einen echt gelungenen aggressiven Gegenpart. Dieses Stilmittel wird dabei nicht nur vereinzelt sondern schon mit deutlich stärkerer Betonung eingesetzt. LaBrie hat zur Stilistik des Albums verlauten lassen es sei ein art „Gothenburg Metal mit einigen progressiven Elementen handelt und dies kann ich nur voll bestätigen.

Zusammen mit seinen äußerst fähigen Keyboarder sowie Partner Matt Guillory (der braucht sich vor DT-Tastenguru Jordan Rudess keinesfalls verstecken sondern ist auf Augenhöhe!) hat man wirklich durchgehen starke Songs geschrieben ohne jeden Ausfall. Die Stimmungsbögen passen dabei bestens, natürlich wurden die durchgehend gelungene Melodien auf die markante Stimme abgestimmt, kommen dabei aber stets auf den Punkt, sind egal ob hymnisch oder straighter nicht zu catchy. Überhaupt agiert LaBrie irgendwie auch befreit von den strikten bzw. schablonenhaften Vorgaben bei seiner Hauptband zu sein. Der klasse Gitarrist Marco Sfogli sowie Basser Ray Riendeau sind ebenfalls Könner. Härte, Rhythmik und die Melodieführung laufen super ineinander, da sollten auch DT-Fans auf ihre Kosten kommen, falls man die derb-heftige Growls vertragen kann, da diese hier schon richtig im Vordergrund präsent sind.

Allen LaBrie-Nörglern inklusive des gerade ausgestiegenen Traumtheaterdrummers Mike Portnoy zeigt er erneut, was ne richtige Harke ist und was er alles so drauf und an musikalischen Ideen wobei insbesondere sein Organ in keinster Weise limitiert erscheint.

Schon der kraftvolle Opener "One more Time" ist Power Metal pur mit kantigen Growls genauso wie das knackig-schnelle "Jekyll or Hyde" mit schönem Wechselgesang zwischen Klar und Heftig. Auch „This is War" is so eine Tempogranate mit viel Doublebass und Metalfeeling. Das Tempo wird dabei erfreulicherweise meist recht hoch gehalten wie u.a. bei beim kompakten markanten „Mislead“. "Euphoric" ist so ein typischer Midtempokracher der auch von DT stammen könnte. Ebenso das etwas thrashige "Over the Edge", was den raumgreifenden Refrain betrifft. Wirkliche Ausfälle gibt es auf „Static Pulse“ tatsächlich keine, als kleine Auflockerung finden sich das etwas im popig-gothic Style gehaltene "I tried" und wer hier zuviel balladenhaftes oder gar schmalziges vermutet hätte, liegt auch völlig falsch.
„Just watch me“ gehört noch am ehesten in diese Kategorie, aber auch hier wird heftig gerifft. Lediglich die luftig-entspannte Schlussnummer „Coming Home“ ist dann wieder eine in typischen DT-Sound kreierte Ballade.

Auf dieser Pladde paßt letztlich einfach alles bestens zusammen, die Band wirkt spielerisch klasse aufgelegt, die Songs kommen frisch, dynamisch und mit hammerstarken Melodien und meist straighten Arrangements daher. Frickeliges braucht man hier nicht zu fürchten, im Gegenteil einige kurze schöne Gitarrensolis mit einem fetten Sound werden gekonnt in fast jedem Song miteingebaut.

LaBrie hat die begonnene Ausrichtung des Vorgängers in Richtung druckvollen Metals weiter konsequent fortgeführt und bewegt sich so deutlich in Richtung alter IN FLAMES oder auch SOILWORK. Geile Scheibe trotz der Growls, mensch dass ich so was mal schreiben würde.


Static Impulse


Cover - Static Impulse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:54 ()
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Hammer And Anvil

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Der Einstieg „Fight Fire“ des aktuellen PURE REASON REVOLTION Albums, ein unglaublich drückend-pulsierender Elektrokracher mit ganz viel Keys. Maschinell klingende Beats bzw. Programming pur (hat schon was von THE PRODIGY) und dieser Anfang mit diesen betont hektisch sowie stakkatoartigen Drumloops (klingt so als ob die CD haken würde), ist doch recht gewöhnungsbedürftig und nicht ganz so optimal. Der Albumtitel lautet „Hammer and Anvil“ - naja auf die Musik übertragen eher etwas unpassend, das gelungene Coverartwork vermittelt die etwas unterkühlt technokratische Stimmung der Scheibe dann schon etwas besser. Man wird da fast schon ein wenig erschlagen ob soviel „Plastik“ und Tastensound. Die nächste Nummer „Black Morning“ geht stilistisch ähnlich weiter nur viel besser, klingt nach etwas aufgemotzteren DEPECHE MODE, klasse Melodie, schöner Songverlauf.

Die Briten scheinen erneut ihren Stil etwas zu variieren, nach dem doch sehr schwer verdaulichen Vorgängerbrocken „Armor Vincit Omnia“ (2009), der es leider zu keiner Phase schaffte an das geniale Debüt „The Dark Third“ (2007) anzuknüpfen, bewegt sich die Band zwar in ähnlichen Breitengraden aber mit deutlich besserem Melodiegespür. Ich beschreibe es mal so: Der mir etwas zu abgehobene, vertrackte Artprog Appeal in bester RADIOHEAD-Manier, wird zum Glück gänzlich fallen gelassen und die hohe hymnische Melodiendichte des Debüts wird teilweise sogar wieder erreicht. Allerdings findet dies fast ohne hörbare Gitarrenpräsenz statt. Die Tasten dominieren hier eindeutig, klingt aber trotzdem meist recht gut wie man mit etwas progigen Vorspielen und Arrangements dann mit viel Melodiegespür solche Tracks wie „Over the Top“ (erneut eine Verbeugung vor Martin Gore & Co.) umsetzt.

Zwischendurch hätte man dieses dichte Gebräu aus ganz viel Synthie-Pop, Trance, oder auch EBM mit diesem ständigen Geflimmer von Sounds aber ruhig etwas mehr auflockern können. Es drückt mir manchmal dann doch etwas zu ähnlich und stark "aufgefüllt" aus den Boxen. Für die Tanzflächen ist das Meiste auf „Hammer and Anvil“ natürlich sehr gut geeignet, mit Progressive und Rock, wie das geniale Debüt, hat diese Mucke eigentlich nichts mehr zu tun.

Dann kommt eine absolut untypische Soundkollage Techno der Art FAITHLESS meets EBM, diese Chose nennt sich dann „Blitzkrieg“ - ja damit werden dann wohl die letzten Anhänger des Debüts vom Glauben abfallen. Die versucht man dann aber mit schleppend startenden „Open Insurrection“ und einer etwas noisigeren Ausprägung wieder einzufangen, da hier die elektronischen Parts mit alten etwas spacig-weitläufigen Sounds gelungen verbunden werden. Das wunderbar chillige „Armistice“ gegen Schluss des Albums, wobei nach entspannten Beginn gegen Ende sogar nochmal richtig mit klasse aufstrebenden Gitarrensounds zu hören sind (da waren nochmal kurz die alten PRR zu hören) beendet ein Album, dass erneut stark polarisieren wird. Klasse Melodien, oft mit hymnisch präsenten Charakter gibt es erneut in Serie nur halt in einem anderen musikalischen Kontext mehr denn je Electro denn Gitarre. Dies ging auch etwas zu Lasten der Komplexität, so dass PURE REASON REVOLTION mit diesem Statement eindeutig ihre Vergangenheit komplett hinter sich lassen wollen, die Tage hochklassigen New Art Rocks mit floydigem Anspruch sind endgültig passe.

Dies alles kann man jetzt gut oder schlecht finden, je nach Tolleranzgrad, die Band selsbt steht absolut dazu und präsentiert sich dabei kompakt und schlüssig im (neuen) Elektrogewande, obwohl hier sicherlich eine ganz andere Zielgruppe angesprochen wird.

Das Album erscheint ansonsten noch in einer Limited Edition mit einer Bonus-DVD inklusive acht Livetracks, die uns zur Bewertung leider nicht vorlag.

Hammer And Anvil


Cover - Hammer And Anvil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:23 ()
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Life Turns Electric

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Mit ihrem letzten Album „Them vs. You vs. Me" und dem Hit „Paralyzer" hat die kanadische Rockformation FINGER ELEVEN in 2007 für einigen Wirbel in Nordamerika gesorgt und auch hierzulande Freunde gefunden. Rockmusik mit Pop und Punk Anleihen der Marke LIFEHOUSE, THE GOO GOO DOLLS, 3 DOORS DOWN & Co. wird auch auf dem neuen Werk „Life Turns Electric” geboten – nicht zu heftig, musikalisch kommerziell sowie auf gute Laune zielend und steht’s mit Melodie, aber auch mit recht einfachen Texten versehen. Mit Songs wie den etwas heftigeren Gitarrenstücken „Any Moment Now“ und den direkt folgenden „Pieces Fit“ startet man ansprechend, die eingängige Single „Living On A Dream“ überzeugt mit Ohrwurmrefrain und leichten Funk und das auf Hit getrimmte, bedächtigere „Stone Soul“ kommt zielgruppengerecht. Auch der ungewöhnliche, coole und ruhige Rausschmeißer „Love’s What You Left Me With“ wird auf dem heimischen Markt sicher punkten. Das es „Life Turns Electric” allerdings nur auf eine Airplay freundliche Spielzeit von etwas knapp über 30 Minuten bringt mag zwar kein Qualitätsmerkmal sein, muss man aber gegenüber der angestrebten Käuferschicht schon erwähnen. Davon abgesehen haben FINGER ELEVEN eine erwartete Scheibe abgeliefert, welche keinen Fan enttäuschen wird, die aber weder dem Vorgänger das Wasser reichen kann noch in Europa für überschwänglich neue Fanschichten sorgen wird.

Life Turns Electric


Cover - Life Turns Electric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:52 ()
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Behind The Black Veil

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Devon Graves (auch bekannt unter dem Namen Buddy Lackey) meldet sich kurz vor der unverhofften und deswegen um so begeisterter aufgenommenen PSYCHOTIC WALTZ Re-Union Tour noch mal mit einem neuen Projekt. THE SHADOW THEORY nennt sich die Band, welche neben Sänger und Flötist Devon Graves noch mit Demi Scott an den Keyboards, Gitarrist Arne Schuppner (von den Prog-Thrashern von COMPLEX 7), Drummer Johanne James (THRESHOLD, KYRBGRINDER) und Bassist Kristoffer Gildenlöw (DIAL, ex-PAIN OF SALVATION) richtig gut besetzt ist. Natürlich muss sich THE SHADOW THEORY mit den bisherige Spielwiesen von Mastermind Devon Graves vergleichen lassen - mit DEAD SOUL TRIBE und den überragenden PSYCHOTIC WALTZ. Und schon beim ersten Durchlauf fällt auf – das Material auf „Behind The Black Veil“ kommt deutlich progressiver und experimenteller daher als die DEAD SOUL TRIBE Scheiben und lässt auch thrashiges und orchestrales nicht außer vor. Die Songs sind dabei hörbar emotionaler als das was Devon mit PSYCHOTIC WALTZ veröffentlichte. Definitiv kein leicht zu verarbeitendes Gebräu - THE SHADOW THEORY werden sich mit „Behind The Black Veil“ zwischen recht viele Stühle setzen. Man braucht für das Album Geduld und dunkle Muße, das Konzeptwerk über einen nicht endenden Alptraum im Drogenrausch setzt auf Atmosphäre, wirkt erst als Ganzes. Wer trotzdem unbedingt was zum reinschnuppern braucht; der Opener „I Open Up My Eyes“ hat neben seinem tollen Refrain und dem unverkennbaren Gesang noch den typischen Grave’schen Flöteneinsatz zu bieten und gibt schon mal die Richtung vor. Eingängiger wird’s nicht. Aber auch das akustisch folkige „Selebrate“, das atmosphärisch gruslige „Snakeskin“ und das abschließende symphonisch dramatische „A Symphony Of Shadows“ wirken trotz, oder gerade wegen gewollter Sperrigkeit. Zwar kann nicht jede der insgesamt 11 Kompositionen bis ins Detail überzeugen – aber (typisch Devon halt) die Faszination für die Fans sollte ungebrochen sein. So, und jetzt freuen wir uns alle schön auf PSYCHOTIC WALTZ! Oder?

Behind The Black Veil


Cover - Behind The Black Veil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:24 ()
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No Apologies

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Album Nummer 4 der Amis von TRAPT bewegt sich wieder ein Stück zurück zu den Anfängen der Band Anfang es Jahrtausends. Die zwischenzeitlich sehr deutliche Anbiederung gen Mainstream (Pop) setzt sich auf „No Apologies“ nicht fort. Zwar liefern TRAPT weiterhin vor allem Melodisches und bleiben weiter radiotauglich; aber 2010 klingt das kalifornische Quartett härter und organischer als auf dem Vorgängerwerk und verbindet recht gekonnt Power und Melancholie, getragen von der angenehmen Stimme von Leadsänger Chris Taylor Brown. Die Single „Sound Off“ eröffnet das Album nicht von ungefähr – sicher der eingängigste Song und gezieltes Futter für das US-Radio. Das mit klasse Refrain und tollen Gitarrensolo versehene „Drama Queen“, der etwas entspanntere, mit akustischen Einlagen daherkommende Titeltrack „No Apologies“ und das kraftvolle „Storyteller“ seien auch mal zum reinhorchen enempfohlen. TRAPT werden mit „No Apologies“ wohl nicht an die Erfolgen ihrer ersten beiden Alben anknüpfen können, dafür fehlt der Scheibe der Überraschungeffekt. Aber wer über 3 DOORS DOWN und NICKELBACK auf der einen, LINKIN PARK und PAPA ROACH auf der anderen Seite seine Faves definiert, wird auch bei TRAPT und „No Apologies“ gut bedient.

No Apologies


Cover - No Apologies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:39 ()
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The Very Best Of

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Mit ANNE CLARK tourt zur Zeit wieder eine der Ikonen der Wave-Gemeinde durch die Republik. Die 1960 im Süden Londons geborene Sängerin nennt mit dem ihr eigenen Stil des Sprechgesanges, mit ihrer unverkennbaren Stimme und ihrer Mischung aus Folk, Rock, Wave und Synth – vieles ruhig und balladesk, fast immer melancholisch – eine verschworene Fanschar ihr eigen. „The Very Best Of” ist nicht die erste ANNE CLARK Zusammenstellung, aber durchaus eine gelungene. Die Songs stammen überwiegend aus den 80ern und wurden von ANNE CLARK persönlich ausgewählt. Es fehlt kein Hit, aber auch ein paar ältere Perlen findet man auf der zum Low-Price erhältlichen Compilation. Dazu seltene Remixe und Liveversionen die es zum Teil bisher nur auf Vinyl gab. Ob Fan oder Neueinsteiger, mit „Sleeper In Metropolis“, „Our Darkness“, „Killing Time“, „Heaven“ oder „Homecoming“ macht man nichts falsch. Auch wenn die Zeit eine Andere ist - immer noch hörenswert.



Tracklist



01. THE SITTING ROOM

02. SHORT STORY

03. ALL WE HAVE TO BE THANKFUL FOR

04. ECHOES REMAIN FOREVER

05. WALLIES

06. SLEEPER IN METROPOLIS

07. OUR DARKNESS

08. KILLING TIME

09. HEAVEN

10. ALARM CALL

11. POEM WITHOUT WORDS II - Journey By Night

12. CANE HILL

13. THIS BE THE VERSE

14. HOMECOMING

15. THE POWER GAME (Live)




Bonus Tracks:

16. HEAVEN (Live In Montreal)

17. SELF DESTRUCT (Extended Version)

18. OUR DARKNESS (Remix)

19. HOPE ROAD (A-Z Route)

The Very Best Of


Cover - The Very Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 79:44 ()
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Love Amongst Ruin

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Hinter LOVE AMONGST RUIN steckt als Mastermind Steve Hewitt, seines Zeichens ehemaliger Schlagzeuger von PLACEBO. Musikalisch merkt man davon nicht besonders viel- zwar bewegen sich auch LOVE AMONGST RUIN in nicht besonders übermäßig fröhlichen Gefilden, aber bei Hewitts neuer Truppe klingen doch deutlich mehr New Wave-Anleihen durch und das Tempo ist fast durchweg verhalten. Der Opener „So Sad“ kommt recht dunkelrockig und modern daher, „Running“ und „Home“ dagegen leiden darunter, dass der Gesang im Gesamtklang stellenweise einfach einfach untergeht und das eigentlich ganz nette „Blood & Earth“ wurde derartig durch die Effektmaschine gedreht und verfremdet, dass es des Experimentellen einfach etwas zu viel war . Das ruhige „Away From Me“ ist mit der melodiöseste Songs der Platte, abgesehen von der Überraschung am Ende: da findet sich etwas nach Durchhören des restlichen Albums doch ziemlich unerwartetes, nämlich eine schon eher kitschige Pianoballade mit dem klassischen Titel „Love Song“. Fazit: handwerklich gibt es an LOVE AMONGST RUINs Debütalbum kaum etwas auszusetzen, die Jungs sind versierte Musiker, die wissen, was sie tun. Davon abgesehen kommt das Ganze auf Dauer aber doch ein wenig eintönig daher.

Love Amongst Ruin


Cover - Love Amongst Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:25 ()
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Valley Of Smoke

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INTRONAUT liefern mit „Valley Of Smoke“ ihr drittes Album ab und haben immer noch ordentlich Credibility, Verbindungen zu JESU, PHOBIA, UPHILL BATTLE und einer Handvoll weiterer Bands sei Dank. Derlei Namedropping ist im Falle des neuen aber nicht nötig, da der Acht-Tracker durchgehend überzeugen kann und sphärigen, an ISIS erinnernden Postcore zum Besten gibt. Das Album ist sehr dynamisch, auf eine durchweg gleich bleibende Atmosphäre haben sich INTRONAUT nicht festgelegt, so dass sich ruhige Passagen gleichberechtigt neben NEUROSIS-mäßigen Abschnitten finden („Miasma“). Auf der Gitarrenarbeit, die sehr viele Akzente setzen, und den immer wieder in ungewöhnliche Taktzahlen Drums liegt bei den ersten Durchgängen leicht das Hauptohrenmerk, aber nach und nach entfaltet der oft zweistimmige Gesang seine volle Wirkung, wodurch „Valley Of Smoke“ noch eine Stufe besser wird und fast zu den Größen des Genres aufschließen kann. Einzig das nicht immer durchdachte Songwriting, das zu Lasten von wirklicher Eingängigkeit (im Sinne von eines im Ohr hängen bleibenden Songs) verhindert den Aufstieg in die höchsten Regionen. Gut ist „Valley Of Smoke“ allemal, für Postcorler definitiv eine Anschaffung wert.

Valley Of Smoke


Cover - Valley Of Smoke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:37 ()
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International Super Bastard

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Ganz klar – als Kopf der altgedienten METEORS hat P. Paul Fenech Rock ´n´ Roll-Geschichte geschrieben. Ob die METEORS wirklich die Kings of Psychobilly sind, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, aber sicher ist, dass sie diesen Sound geprägt haben wie keine andere Band. Auch nach 30 Jahren ist Fenech immer noch mit den METEORS quasi auf Dauertour, findet aber zwischendurch auch immer wieder Zeit für Solo-Alben. „International Super Bastard“ ist bereits sein achtes, und es rechtfertigt durchaus, dass er immer mal wieder einen Alleingang einlegt. Ein Teil der Songs könnte zwar auch genauso gut METEORS-Material sein, wie etwa der treibende „Legions Song“, das cool groovende „Dead Mans Road“ oder das Surf-/Western-(Fast-)Instrumental „Giocando Con La Mano Sinistra Di Dio“. Daneben gibt sich Fenech aber überraschend vielseitig. „Greenback Dollar“, „Just Thought I'd Set You Straight“ oder das bluesige „Lovers Rock“ z. B. sind eher im ursprünglichen Rock ´n´ Roll und Rhythm ´n´ Blues verwurzelt. Auch mit der Instrumentierung wird experimentiert: Mal werden z. B. eine alte E-Orgel oder ein Bar-Piano eingebaut, im Seemanslied „Fire Down Below“ werden Tuba, Banjo und Quetschkommode ausgepackt, und das ruhige „Long Time No See“ kommt ohne Bass und Drums aus. Eher unnötig – wenn auch ganz witzig – ist allerdings das Cover des Folk-Traditionals „A Man Of Constant Sorrow“, das vor allem durch den Coen-Brüder-Film „O Brother Where Art Thou?” bekannt wurde. Insgesamt bietet das Album aber einen Haufen toller Songs, die oft zu Ohrwürmern werden und auch schon aufgrund des herrlich rohen Old-School-Sounds Spaß machen. Trotz des prolligen Titels ist dieses Album also eine wirklich runde Sache, die METEORS-Fans wie auch Rock ´n´ Rollern, die gerne mal über den musikalischen Tellerrand hinausblicken, gefallen sollte.

International Super Bastard


Cover - International Super Bastard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 67:21 ()
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Victims Of The Modern Age

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Endlich, lange genug hat es ja gedauert, zunächst war überhaupt unklar, ob es je eine Fortsetzung geben würde aber das niederländische Allroundgenie Arjen A. Lucassen hat seinen „Space Metal" Odyssee (2002) fortgesetzt und präsentiert uns jetzt „Victims of the Modern Age“.

Unter dem Banner STAR ONE (sein anderes musikalisches Baby neben AREYON) legt er nach acht Jahren los wie die Feuerwehr, energiegeladen, voller Tatendrang auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und wie gehabt ist jeder der vertretenen Tracks einem Science Fiction-Film oder einer TV-Serie dieses Genres gewidmet.

Für das damalige überragende Debüt "Space Metal" hatte, wie immer bei Lucassen, eine illustre Gästeschar, ihren ganz eigenen Anteil am großen Erfolg. Auch diesmal konnte er Russel Allen (SYMPHONY X), Damian Wilson (u.a. THRESHOPLD) und Goldkelchen Floor Jansen (REVAMP, ex-AFTER FOREVER) wieder überzeugen mitzumachen und mit Dan Swanö (u.a. NIGHTINGALE, ex-EDGE OF SANITY) ist auch ein neuer in der Stammcrew dabei. Schon nach den ersten Tönen des sphärischen-flirrenden Synthies ist man wieder voll im charakteristischen Space-Sound von STAR ONE eingenommen. Mit der Produktion von damals sei er im Nachhinein nicht so zufrieden gewesen, so Mastermind Arjen (neben dem Songwriting war für die Rhythmusgitarre sowie die prägnanten Hammond- und Analog-Synthesizer-Parts zuständig), Diesmal ist der Sound noch fetter, trotz aller Tastenfinessen und Gastkeyboarder Joost van den Broek (AFTER FOREVER) mehr gitarrenbetont, das Riffing ist aggressiver, die Gitarren recht tief gestimmt und fast schon echt thrashig. Gary Wehrkamp (SHADOW GALLERY) steuerte auch einige schöne Soli bei, Peter Vink (Bass) und Ed Warby (Drums) sorgen für eine wirklich satte Grundrhythmik.

Ich denke noch heute gerne an die damalige folgende Tour zurück, das war ein echt magisches Liveerlebnis, dass man so eher selten hat, genial. Daher würde es natürlich sehr schwierig werden, diesen hohen Standard zu halten und es gelingt aus meiner Sicht auch nicht ganz. Das liegt sicher nicht am gesteigerten Härtegrad, Kracher wie das düstere "Digital Rain" ein klasse Duett in der Hauptsache von Allen/Wilson mit toller Melodie und super Schluss wenn alle Vocals akustisch ineinander verschmelzen Der einzige kleine Kritikpunkt (nennt es gerne „jammern“ auf hohem Niveau) des Albums sind die stellenweise etwas weniger packend und hymnisch Hooklines wie auf „Space Metal“. Und für Floor Jansen hätte ich mir auch einige mehr reine Soloparts gewünscht, als ständig nur die typisch opulenten Backingvocals. Die Gesangsrige liefert aber insgesamt einen Hammerjob ab, geht voll in sich auf und man hört den Spaß der Akteure deutlich heraus. Trotzdem ist das Album natürlich bei weitem kein schwaches Werk geworden sondern bietet Progmetal vom aller feinsten und einen virtuos gas gebenden Lucassen, wie man ihn bisher so noch nicht gehört hat.

Herausragend das gut abgehende "24 Hours", eine echte Bangernummer vor Kraft strotzend ist „Human See, Human Do“, variantenreiche Stimmenharmonien gibt es u.a. auf "Cassandra Complex". Die Grenzen zu AYREON sind zwangsläufig sehr schwer zu ziehen, das Material geht in die „Universal Migrator“ Richtung plus mehr Heavy Metal ist aber auch nicht so entscheidend, wichtig ist die Qualität und was „hinten“ raus kommt. Und hier bietet der riffige Holländer absolute Championsleague. Auffallend ist diesmal noch für balladeske oder länger anhaltende ruhige Töne ist kaum Platz gewesen. Egal, muß ja auch nicht sein diese neue Sci-Fi-Lucassen-Apokalypse endet mit einem Hammertrack zum Schluss - das 10-minütige „It All Ends Here“ bietet die ganze Bandbreite von STAR ONE - üppige Instrumentalpassagen, abwechslungsreiche Songverläufe, Breaks, bärenstarke Gesangsduelle, episch-dramtischer Songaufbau mit sattem Bombastfeeling.

Ich kann letztlich nur empfehlen, in dieses Raumschiff einzusteigen und euch damit in einen Orbit aus hämmernden Riffs, opulenten Sounds und kraftvollem Gesang schießen zu lassen, ihr werdet es nicht bereuen.

Diese Scheibe mit dem wunderbaren Artwork gibt es noch in einer Limited Digibook Edition mit einem Making of-Video und 5 Bonustracks bei denen u.a. Tony Martin (ex-BLACK SABBATH) oder Mike Anderson (CLOUDSCAPE) am Mikro zu hören sind, dieses Material lagen uns leider nicht zur Besprechung vor.

Victims Of The Modern Age


Cover - Victims Of The Modern Age Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:10 ()
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Vertrieb:

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