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Obsession

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Fünfzehn Songs auf dem bereits vierten Album einer bisher durchaus gelobten Band klingt erst mal schon gut. Wenn es nun auch noch eine innovativ-frische Rock-Scheibe ist, umso besser – und genau das will „Obsession“ sein.
Das Ding beginnt mit einem eingängigen Stück namens „Living A Lie“ und markiert da auch schon den Stil der Platte: Nicht unbedingt technisch anspruchsvoller oder besonders komplexer Rock, eher etwas was durch eine gewisse Einfachheit besticht. So wird viel mit Akkorden, kurzen Soli und diversen Stileinflüssen von Außerhalb gearbeitet anstatt irgendwelche zehnminütigen Kracher zu spielen; de facto sind viele Titel mit drei bis fünf Minuten sogar ziemlich kurz. „New Tomorrow“ beschmeißt den Hörer mit kurzen, angezerrten Vocal-Einlagen und sehr Ohrwurm-verdächtigen Chorus, „Y.D.N.W.L.C.B“ klingt teilweise wie echter Hair Metal der 1970ger, „Sensation“ bindet einen kurzen (weiblichen) Background-Chor ein und hat dazu noch BLUES BROTHERS-mäßige Bläser dabei – trotzdem in vollem Rock-Outfit! Andere Songs sind dagegen eher ruhig bis poppig („Everything to me“, „Better Days 2010“), teilweise dabei auch etwas langatmig. Die Vocals dabei wissen auch zu gefallen, sind technisch ordentlich am Pitch und wechseln souverän zwischen Ruhe und Energie.

Das einzige Problem an dem Ding: Es ist irgendwie zu lang. Ja, ernsthaft – quasi „zu viel des Guten“. Wenn sich in 62 Minuten diverse Songs aneinander reihen die allesamt nicht nur im gewissen Maße ähnlich sind sondern teilweise auch noch derart prägnante Refrains haben das man sich fast etwas überladen fühlt, das Rauspicken von Lieblingssongs fällt arg schwer weil einfach nichts mehr hervorsticht. Versteht mich nicht falsch; separat sind diverse Nummern gerade durch diese Eingängigkeit verdammt cool, nur en Masse wird es dann doch etwas mächtig.

Nichtsdestotrotz: THREE WISHES präsentieren ein erwachsenes, abwechslungsreiches Rock-Album das man wohl einfach nur nicht am Stück hören sollte, ansonsten hört man es sich wohl schnell satt.

Obsession


Cover - Obsession Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 66:8 ()
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Path From Nothing

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Als Melodic Death bezeichnet die Band RISING ASPIRATION selber ihre Musik, so ganz zustimmen will ich dem nicht. Aber mal von vorne: Von instrumentaler Betrachtungsweise her macht die Band eine Menge richtig; der Gitarrensound hat ordentlich Druck, die Riffs klingen sehr erwachsen und abwechslungsreich und sprechen von einem durchaus nicht niedrigen musikalischen Niveau der Jungs. Mit einigen Tempowechseln, einigen klassischen melodischen Gitarrenspuren und all dem Krams der bei einer solchen Platte eben den Hörer bei der Stange hält – donnert schon ganz ordentlich! Allerdings ist das leider nichts was sich über die ganze Laufzeit halten will; ab und an („Thoughts Of Suicide“ oder „A New Day“ haben da beispielsweise ihre Passagen) wird es leider ab und an etwas flach und Metalcore-artig. Das liegt zum einen an dem ein oder anderen Klischee-Riff (Marke Drop D, auch wenn es vielleicht nicht mal tuned down ist) in Verbindung mit Vocals die mir ab und an ebenfalls etwas stark in diese Richtung schlittern. Hier wäre, vorausgesetzt es soll wirklich Melodic Death sein, vielleicht eine Quarte tiefer in den Vocals und etwas weniger Einfluss seitens meiner so sehr geliebten (…) Metalcore-Fraktion hilfreich. Aber nichtsdestotrotz diverse teils sehr gute Ansätze mit durchaus vorhandenem Potential zu mehr. Nur bitte nicht in die falsche Richtung.

Path From Nothing


Cover - Path From Nothing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:27 ()
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Symphony Nr. 1

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Nicht nur DORO kann sich in der Männerdomäne der Metal-Mikrofone behaupten; auch diverse andere Bands wissen da eine Frau nach vorne zu bugsieren, leider oft nur mittelprächtig. Anders macht es da die eigentlich aus Überresten der Band ENCYCLIA entstandenen ORKYD ORCHESTRA: Hier ordentlich druckvoller Metal mit richtig donnernden Riffs und all dem was man bei Power Metal der härteren Sorte erwarten würde mit der kraftvollen Stimme von Katy Göllner zusammen geworfen und diese gerade mal vier Titel fassende Silberscheibe an Musik gemacht. Musikalischen Vergleich suchend würde ich das Ganze übrigens irgendwo hinter dem einordnen was man gemeinläufig noch als Power Metal betitel: „Infinity“ kommt nämlich beispielsweise am Anfang mit ganz bösem Sound und fiesen Sweepings daher und „Kill For The Throne“ (übrigens mein Highlight der CD) dreht mal eben arg an der Temposchraube. Das ist, soviel sei am Rande mal angemerkt, mehr Heavy als Power. Schlimm? Nö!

Man kann zwar durchaus sagen das es keine gute Quote ist wenn einer der Titel („Visit From The Dead“) mangels Abwechslung etwas schwächer als der Rest daher kommt, nichts desto trotz ist das Ding hier ein klassischer Fall von „Für den Preis kann man nichts falsch machen“. Sicherlich kein Meistwerk, dafür fehlt dem Ganzen meiner Meinung nach etwas an Biss und Abwechslung, auf keinen Fall aber etwas was man nur als Mittelmaß betiteln würde. Einfach mal anhören – aber bitte das CD-Cover abdecken. Das geht nämlich gar nicht.

Symphony Nr. 1


Cover - Symphony Nr. 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 19:43 ()
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Von den Winden der Sehnsucht #2

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Der Herr V. Wahntraum hatte mal was sich gegen sich selbst. Doch dem Suizid gerade noch von der Schippe gesprungen, richtet er seinen Hass jetzt gegen die Menschheit – und amortisiert damit seine ganze Trauer. Und sein erster Schritt zur selbst initiierten Apokalypse ist das Album „Von den Winden der Sehnsucht #2“. Der auf „Ambient“ getaufte Black Metal transportiert ein paar nette und traurige (Akustik-)Melodien, die Gitarre fiedelt genauso windschief daher wie die Trommeln das Timing suchen. Und das alles treibt der Österreicher 77 Minuten lang mit hintergründigem Gekrächze voran, während der Sound weitestgehend auf der Strecke bleibt. Dass er dabei mit den Schwänen seinen Durst teilt („Sturm deiner Sommer“) oder auch noch hinfällt - „Ich bin gefallen - ...und aus den Kerkern still es hallt“) könnte als Zeichen zu deuten sein – dass sich das Mitleid mit unserm Wahnträumer in Grenzen hält. Dass es auch anders geht, bei allem Pathos, beweisen Bands wie Austere durchaus. Wer diesen Larmoyanz-BM mit hohem Weinerlichkeitsfaktor über die gesamte Spielzeit goutiert, der muss Tränen in den Ohren haben.

Von den Winden der Sehnsucht #2


Cover - Von den Winden der Sehnsucht #2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 77:37 ()
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Psycho-Hygiene

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Zwei Antipodensysteme liefert VOMFETISCH DER UNBEIRRTHEIT. Das erste System besteht aus sieben Subsystemen, die die Bezeichnung Song im weitesten Sinne verdienen. Denn Teile wie „Filterlose Trunkenheit“, „In erigierter Abgründigkeit“, „Zerrissenes Stück Hirn-Masse“ oder „Geistesinfarkt“ mischen durchaus black-metallischen Versatz mit suizidalen Klängen, psychotischem Gebrabbel und manisch-wabernden Sound-Effekten zu einer vergleichsweise verträglichen Mischung. Verdaulich nicht im Vergleich zu anderen Alben anderer Bands – denn selbst hierbei schnitte die „Psycho-Hygiene“ nicht ganz sauber ab. Aber was auf der zweiten CD veröffentlicht ist, spottet jeder musikalischen Beschreibung. Hier gibt es nur noch Sound-Patchwork, collagenhaft zusammengefügte Ambient- und Kunstklänge, die sich vor allem dadurch zu verbinden scheinen, dass sich nicht zueinander passen. Abschnitte wie „Schandungszyklus“. „Ein toter Wurf“ oder „Die Kybernetik-Funktion der Psychohygiene“ verstärken den Eindruck der Unhörbarkeit so sehr, dass sich der Rezipient entweder fragt, ob er hier erstens mächtig verarscht wird, zweitens immer noch nach dem Sinn sucht oder drittens glaubt, dass dieses Duo mächtig einen an der Marmel hat. Genauso wie diejenigen, die das Doppel-Album gut oder interessant finden. Letzteres hat aus irgendwelchen Gründen bei mir geklappt… Ach: Mag diese Veröffentlichung in der Kritik sicher umstritten sein, die Aufmachung ist es nicht, sie ist aller Ehren wert. Die beiden CDs kommen in einer buchähnlichen Digi-Pack-Hülle mit Hardcover und machen diese Veröffentlichung mit 26 Seiten und ekligen Bildern, die die kranke Atmo edel unterstreichen. Dass das Album auf einem Label aus Shanghai erscheint, ist dann nur noch eine Marginalie angesichts der Merkwürdigkeit dieser Scheibe. Bei aller gestelzten Horror-, Ekel- und Kotz-Attitüde ist es dann allerdings doch fraglich, ob es sein muss, dass die ersten 100 Besteller ein Stück präparierte Ratte im Glas geliefert kriegen. Folglich bleibt V.F.D.U. kranke Kacke für kranke Leute.

Psycho-Hygiene


Cover - Psycho-Hygiene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 107:44 ()
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Opus Arise

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Wenn man versucht, in Sachen Musik an Vertreter aus Wales zu denken(vom gerade noch mittelmäßigen Fußball reden wie hier mal lieber nicht), fallen mir zunächst eher poppige Namen ein wie DUFFY oder „Tiger“ TOM JONES. Aber dann, ach ja stimmt, die grandiosen MANIC STREET PREACHERS und die (Pop) Metaller von BULLET FROM MY VALENTINE stammen auch aus diesem eher kargen Landstrich Großbritanniens. Jetzt schickt sich aber eine junge Nachwuchsband in Sachen Progressive Metal namens LOST IN THOUGHT (gegründet 2007) mit ihrem Debüt „Opus Arise“ ebenfalls an, die Heimat noch etwas bekannter zu machen.

Und das Ergebnis, mein lieber Scholly, das uns diese Herren hier um die Ohren hauen, hat aus dem Stand heraus absolut hochklassiges und internationales Niveau. „Opus Arise“ ist hervorragend produziert, sehr voluminös und transparent zugleich. Dies war aber eigentlich auch nicht verwunderlich, denn für das Mastering war Jacob Hansen (u.a. VOLBEAT, MERCENARY, DESTRUCTION, PRETTY MAIDS) zuständig.

LOST IN THOUGHT überzeugen von der ersten bis zur letzten Note mit ihrem an sich nicht gerade neuen Mix aus Power Metal, Melodic Metal(core) und vor allem ganz viel Progressive Rock/Metal mit üppigen symphonischen Elementen. Kompositorisch gibt es da nicht den kleinsten Ausfall, die Arrangements dieser acht, genretypisch natürlich etwas länger dauernden Tracks, sind absolut stimmig, verlieren sich nie in unnötigem Gefrickel oder sonstigen Füllern, es geht immer songdienlich zu und es gibt sehr viele hängenbleibende, tolle Melodien. Klar, stilistisch neu ist dies gerade nicht, aber die Musik kommt ungemein frisch und packend daher.

Insbesondere was da Sänger Nate Loosmore (erst seit 2010 dabei) abliefert, ist der Hammer. Der Junge hat ein Wahnsinnsorgan mit einer schönen Bandbreite, vom Timbre her irgendwo zwischen MICHAEL KISKE und ANDREW "Mac" McDERMOTT angesiedelt, singt und shoutet bei Bedarf so mal locker alles in Grund und Boden. Letztgenannter Dermott war bis 2007 bei THRESHOLD als Sänger aktiv und diese, leider noch immer etwas unterbewerteten, britischen Progmetaller sind eine gut zutreffende Hausnummer für einen Bandvergleich. LOST IN THOUGHT sind ähnlich episch unterwegs, haben auch immer mal wieder atmosphärische Parts eingebaut sind aber ansonsten doch stärker powermetallisch geprägt und lassen es gerne mal ordentlich krachen. Fans von SYMPHONY X dürften hier mit der Zunge schnalzen. Die Eröffnung mit dem krachenden “Beyond The Flames“ würde auch dem New Yorker Traumtheater sehr gut zu Gesicht stehen, es wird ordentlich Druck gemacht, die Rhythmusfraktion gibt stakkatomäßig Vollgas und wird nur beim hymnisch-breiten Refrain etwas an Power zurückgefahren. Die Gitarrenlicks, mitunter mit einem gewissen Orienttouch versehen, passen ebenfalls recht gut dazu. „Entity“ ist noch einen Tick härter ausgefallen, mehr Tempo mit einem ein wahnwitzig-abgefahren coolen Gitarrensolo, sehr rifforientiert. Der Saitenhexer David Grey hat echt was auf dem Kasten. Ein echte Hitsingle ist mit dem ungemein prägnante „Blood Red Diamond“ vorhanden - mit diesem prägnanten Hammergitarrenlauf und natürlich einer Killerhook, die einem nicht mehr aus dem Sinn geht. „Opus Arise“ ist songmäßig sehr abwechslungsreich, egal ob einfache Sachen wie das powermetallische „Seek To Find“ oder auch mal etwas balladesk wie das schön weitläufige „New Times Awaken“ das ist THRESHOLD-Referenz pur.

Für die Progmetaller bietet das komplex-üppige „Delusional Abyss“ mit seinen schönen doppelläufigen Leadgitarren dann bestes Hörfutter, perfekt inszeniert auf sieben kurzweiligen Minuten. Mit etwas leichtem Gothic sowie viel symphonischen Ausdruck kommt dann "Assimulate, Destroy" daher, auch hier gelingt die perfekte Symbiose aus harten Riffs, Komplexität, schönen Breaks und ein nachvollziehbarer Songverlauf, ansonsten liefern sich Keyboarder und die Gitarrenfraktion klasse Duelle – die Band hat technisch und in Sachen Songfeeling echt was drauf. Am Originalitätsfaktor sowie am eigenen Charakter ist sicherlich noch etwas Verbesserungspotential nötig für ein Debüt liefern LOST IN THOUGHT ein super starkes Album ab, die Pladde macht süchtig und hat sich den Tipp mehr als verdient.

Opus Arise


Cover - Opus Arise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:45 ()
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Drudging The Mire

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Wer hier auf Doom der Marke Candlemass – traurig verträglich – hofft, der wird bitter enttäuscht. MURKRATte „VKS Cattleprod“ alias Mandy Andresen hat nicht nur die passende Stimme zu diesem beklemmenden Werk, sondern mit Ausnahme von den Drums (Neil Dyer) auch alle Instrumente eingetrauert. Nach einem vierminütigen Intro mit viel Klavierschwangerschaft folgen knappe 70 Minuten, die an einen Trauer-Gottesdienst ohne Gott erinnern. Unendlich zähe und gleichzeitig unsagbar minimalistische Klänge schaffen ein Werk, das einem jegliche gute Laune nimmt, einen in bitterer Melancholie schwelgen lässt – übermannt von beklemmenden Gefühlen. Dazu jammert, juchzt, flüstert und kreischt das australische Multitalent von ihrer imaginären Kanzel, dass es einem ganz übel wird. Das psychotische Gedengel und sakrale Gesinge der Dame mutiert in der Gesamtheit zu einem wirklich fiesen Werk, das einem so viel Angst einflößt wie Auftritte des Klu-Klux-Klans und der Kirche zusammen – gegen Leben, Ehrlichkeit und Optimismus, für Apokalypse, Ausbeutung und Hass. Kein Wunder, dass Greg Chandler seine Finger im Spiel hatte – einen derartig ausgewachsen-gestörten Doom-Brocken gab es wohl zuletzt von Esoteric.

Drudging The Mire


Cover - Drudging The Mire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 71:57 ()
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Leere (Re-Release)

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Der Name passt exzellent: KÄLTETOD transportiert „Leere“ ideal. Knatterkalte Riffs, verzweifelte Vocals und markante, wenngleich monotone Melodien bringen eine derartig frostige Atmosphäre rüber, dass einem die Anlage einfriert. Das Soloprojekt veröffentlichte diese Scheibe bereits 2005 und bringt es jetzt mit zwei Bonusstücken jetzt auf fast eine Stunde Spielzeit – die vollkommen überzeugt. So herrlich kann meloodischer und dennoch depressiver Black Metal sein. Wunderbar passend kommt das auch das graue Layout des Digi-Paks inklusive Booklet mit beinahe leeren Bilder rüber. Und so gibt es hier einen stimmige Wiederveröffentlichung zu hören – KÄLTETOD ist eine Band für die kommenden warmen Tage.

Leere (Re-Release)


Cover - Leere (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 55:59 ()
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Elvenpath

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Ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten der etwas gegen absolut nerdigen Fantasykram hat (ich weiß schließlich auch ohne Probleme aus welchem Fantasyroman diese Truppe vermutlich ihren Bandnamen hat), trotzdem ist diese Scheibe wirklich hart was das angeht. Ein langhaariger Typ mit Kutte der einen Bogen einem Drachen vor rotem Himmel entgegen streckt? Leute! Da ist ja RHAPSODYs „Symphony Of Entchanted Lands II“ noch harmlos gegen…

Hinter diesem reizenden CD-Cover verbirgt sich musikalisch betrachtet eine ganz lustige Mischung aus diesem MANOWAR-mäßigen nicht wirklich ernst zu nehmenden „True Metal“ (»Fuck all that rockstar-bullshit! Metal is no big buisness, it’s a passion!«), klassischem Power Metal mit entsprechenden Vocals mit Oktavwechseln jenseits von Gut und Böse und teilweise auch Speed Metal Eskapaden wie man sie von HELLOWEEN kennt („Guardians Of The Underground“, übrigens eine Top-Nummer zum live Mitgröhlen!).
Teilweise ist das übrigens verdammt geil und macht vor allem durch Abwechslung, starken Melodien und nicht zuletzt der Tatsache Spaß, dass die Band ihr Thema gefunden hat und gekonnt mit Klischees jongliert. Aye, Klischees: Es sei denn nur ich sehe kurze Background-Choreinlagen, Schwertgeklirre als Song-Intros und die insgesamt stellenweise sehr epische Aufmachung als solches an. Manchmal ist das aber etwas seltsam verteilt; wo man an der einen Stelle noch viel Lob aussprechen kann sind andere Titel zu mindestens stellenweise arg monoton („Moria“), eine Tatsache die mich anhand der dafür an anderer Stelle so passend platzierten BLIND GUARDIAN-mäßigen Melodien nicht ganz verständlich ist.


Alles in Allem gefällt mir „Elvenpath“ aber dann doch. Ob es an der vierteiligen „Suite Of Metal“ (was das wohl ist denkt ihr euch nun selber, ich sage nur das es ein echt heißes Ding ist!) der übertriebenen Nerdigkeit oder dem gekonnten Wechsel zwischen Speed-Metal und Metal-Epik geht, trotz einiger Schwächen sollte man da mal einen Blick drauf werfen. Lange Tage und angenehme Nächte, sage meinen Dank.

Elvenpath


Cover - Elvenpath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:43 ()
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Für Eine Handvoll Euro

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Als ich die CD aus dem Umschlag fischte, musste ich lachen. FRITTENHUNDE nennt sich diese Band. Nur, was ist eigentlich ein Frittenhund? Ich erinnere mich, einmal eine große Portion Fritten mit Majo bestellt zu haben und beim Wegtragen vom Imbisswagen die Hälfte der Portion aus Versehen zu verlieren, so dass diese auf den Boden fielen. Ehe ich mich versah, war schon ein Hund da und knabberte dran rum. Aufheben ausgeschlossen. Ist das dann ein Frittenhund gewesen? Ich glaube schon. Auf jeden Fall sind die FRITTENHUNDE, die mir die CD zuschickten, zu zweit und heißen Vigo und Carlito, die sich, so der Infoflyer, nicht zufällig bei einer Portion Erbsensuppe im Plastikteller, sondern bei einem Nine-To-Five-Job kennen gelernt haben. Zusammen sind sie die FRITTENHUNDE, spielten alle Instrumente der Scheibe eigenständig ein und werkelten insgesamt von 2008 bis 2010 an dem nun erschienen Longplayer. Die Produktion der CD ist sauber und insgesamt sehr gelungen. Laut Flyer sollen Einflüsse der Bands DIE ÄRZTE, METALLICA, THE RAMONES und RAMMSTEIN zu hören sein. Da bin ich nicht ganz überzeugt von, denn die FRITTENHUNDE sind schon eine ganz eigenwillige Mischung, die mit Metal meines Erachtens nicht viel am Hut hat. Die Songs besitzen oft eine gewisse Rotznäsigkeit. Das ganze ist definitiv Spaßmukke durch und durch, was Songs wie "Mein Mädchen Auf Der Letzten Seite In Der Bild" direkt schon im Titel vermuten lassen. Song Nummer 2 ist beispielsweise dem Fußballverein Werder Bremen gewidmet und geht gesanglich mit einem Sprechchor "Mertesacker, Mertesacker, Mertesacker" los, sehr skurril. In "Terror Vision" setzt man sich mit der Qualität des TV-Programms auseinander. Mein Lieblingslied ist direkt der Opener "Für eine Handvoll Euro". Die FRITTENHUNDE überzeugen letztlich durch witzige Texte und einer Unbeschwertheit, die die ganze CD begleitet. Die Musik selbst tritt hinter den Texten etwas in den Hintergrund. Ob man das alles mag, muss jeder für sich entscheiden, daher ist das vorherige Anchecken der Band hier unbedingt notwendig. Die ganze Scheibe kostet nur 5,00 ¤, also kaum mehr als eine große Portion Fritten und kann auf der Homepage der Band bestellt werden. Vor dem Hintergrund kann ich eine klare Empfehlung aussprechen.

Für Eine Handvoll Euro


Cover - Für Eine Handvoll Euro Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 39:5 ()
Label:
Vertrieb:

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