Review:

Between Hell And Oblivion

()

Nach ihrer in Eigenregie produzierten Debüt-EP “Means To A Dead End” hauen diese vier Jungs aus Colorado ihren hierzulande noch sehr wenigen Fans ihr erstes Album um die Ohren. „Between Hell And Oblivion“ bietet schnörkellosen, ballastfreien und herrlich oldschooligen Death Metal, der gekonnt zwischen mächtigem Midtempo und durchgetretenem Gaspedal hin- und her pendelt. Technisch verfrickelt sind ENEMY REIGN dabei nicht; Granaten wie „Seven Deadly Sins“, „Realm Of The Hungry Ghost“ oder „Abducted“ dürften Fans von MALEVOLENT CREATION, OBITUARY oder auch POSTMORTEM problemlos reinlaufen. Richtig gut ist auch das fiese, kellertiefe Gegrunze von Steve Boiser, der hier SKINLESS-Röhre Sherwood Webber ersetzt. Auch wenn „Between Hell And Oblivion“ spektakuläre Überraschungen auslässt, und Songwriting sowie Eigenständigkeit noch keine großen Würfe zulassen, ist dieses ebenfalls selbst produzierte Werk eine sehr hörenswerte, blutig rohe Angelegenheit, die Hoffnungen weckt, es hier demnächst mit einer neuen Genre-Perle zu tun zu haben.

Between Hell And Oblivion


Cover - Between Hell And Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rise Of Resistance

()

WALKING DEAD SUICIDE haben für “Rise Of Resistance” einen bärenstarken Einstieg gefunden, „Sekhmet (The Powerful One)“ ist eine verdammt gute Death Metal-Nummer (warum sich die Band als Progressive Thrash-Band sieht, verstehe wer will). Fakt ist, dass die Finnen eine ordentliche Metalkante haben und den Sieben-Tracker mit Schmackes aus der P.A. jagen und dabei irgendwo zwischen CARCASS und ARCH ENEMY zu verorten sind, während sich Einflüsse der landestypischen Schwermutgeschichten wie SENTENCED oder AMORPHIS gar nicht finden lassen. „RIse Of Resistance“ kann zwar das hohe Level des ersten Songs nicht halten, entpuppt sich aber als solide Death Metal-Platte, mit der Genre-Fans nichts falsch machen und WALKING DEAD SUICIDE zeigen, dass mit ihnen zu rechnen ist.

Rise Of Resistance


Cover - Rise Of Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spellbook

()

Der Gitarrist Luka Milojica ist HAIDUK. Das Ein-Mann-Solo-Death-Metal-Projekt aus Kanada bringt mit „Spellbound“ sein erstes ganzes Album raus. Mächtig derbe geht es zur Sache. Leider nervt der Drumcomputer von Anfang an und kann auch nach zehn Stücken keinen guten Eindruck hinterlassen. Ganz anders dagegen die Gitarren, die wirklich überzeugen können, hier wird schön gradliniger und richtig fixer Death Metal geboten. Gepaart mit dem saftig, fiesen Geshoute macht „Spellbound“ ordentlich Dampf unterm Kessel. Ganz klar „Spellbound“ ist nen Gitarren Album geworden. Ich weiß nicht wie viele Spuren, aber es werden einige sein, sind hier übereinander gelegt und gniedeln und fiedeln dem Hörer um die Ohren. Vom Songwriting sind die Stücke leider keine aufgehende Sonne. Das hat man doch alles schon gehört und dann als ganze Band mit fleischgewordener Drummaschiene. Daher fließt „Spellbound“ auch irgendwie nur so daher, weiß aber aufgrund seiner Sterilität und nicht vorhandenen Dynamik letztendlich nicht zu überzeugen. Schade.

Spellbook


Cover - Spellbook Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Dividing Light

()

BLIND STARE werden als Band beworben, die Death Metal mit PINK FLOYD mischt, was direkt vergessen werden kann, sobald „The Dividing Light“ angeschmissen wird. Die Finnen haben zwar immer mal wieder progressivere Gitarrenriffs als im melodischen Death Metal üblich, aber ist noch weit von weg von der in der Werbung vermittelten Idee. Macht aber nix, immerhin ist „The Dividing Light“ eine solide Platte geworden, die im Fahrwasser von CHILDREN OF BODOM unterwegs ist. Die Keyboards sind ein wichtiger Bestand im BLIND STARE-Sound und arbeitet mit den schön melodischen Gitarren immer gut zusammen. Beim Gesang gibt es von starkem klaren Gesang über Growls bis zu gekreischten Einlagen das volle Spektrum und auch hier machen BLIND STARE alles richtig, ihr Mann am Mikro nutzt sein großes Potential immer aus. Einziger Schwachpunkt ist das Songwriting, bei dem sich BLIND STARE zu oft verzetteln und sich lieber am eigenen Spiel berauschen als jedem Song eine klare Linie zu geben. Wenn sie da noch etwas straffen, wird das dritte Album für Finnenmetal-Fans ein Fest, aber bis dahin kann „The Dividing Light“ im Player bleiben, denn acuh bei allen Verbesserungsmöglichkeiten im Songaufbau ist das doch eine solide Melodic Death-Scheibe geworden.

The Dividing Light


Cover - The Dividing Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Perdition Of The Sublime

()

Hinter SOPHICIDE steckt mit Adam Laszlo ein einzelner Typ, der nicht nur alle Instrumente eingespielt, sondern „Perdition Of The Sublime” auch produziert und gemastert hat. Totale künstlerische Kontrolle also – und ein Ergebnis, das klar macht, warum Willowtip und Hammerheart Records sich die Rechte an dem Album geschnappt haben. Vom Opener „The Art Of Atrocity“ an geht die Scheibe in die vollen und bietet technischen Death Metal auf höchstem Niveau. Vergleiche mit den Landsleuten OBSCURA und NECROPHAGIST sind da ebenso erlaubt wie mit den Szeneikonen ATHEIST und DEATH. Mr. Laszlo hat sich glücklicherweise nicht darauf beschränkt, sein handwerkliches Können zu präsentieren, sondern hat beim Songwriting viel Zeit und Hirnschmalz investiert, wodurch „Perdition Of The Sublime“ den Spagat zwischen technischen Anspruch und Hörbarkeit gekonnt vollzieht. „Blood For Honour“ oder das fast schon eingängige „Lafayettes Deception“ zeigen die Fähigkeiten des Mannes beim Songwriting, während jeder einzelne der elf Songs ein Beweis für seine handwerklichen Talente ist. Hier stimmt einfach alles, was „Perdition Of The Sublime” zu einer Pflichtveranstaltung für Fans technisch-komplexen Death Metals macht. Bleibt nur die Frage offen, ob SOPHICIDE auch einmal live zu sehen sein werden und ob sie dann interessanter sind als Salzsäulenbands wie NECROPHAGIST.

Perdition Of The Sublime


Cover - Perdition Of The Sublime Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Snakepit

()

Als kleinen Vorgeschmack auf ihren kommenden ersten Lonplayer bringen die Hamburger IN THE NAME OF NOTHING noch schnell ne EP raus. Warum auch nicht. Fünf Songs im Namen von technischen und melodischen Death Metal-Kapellen bringen ordentlich Druck, facettenreiche Songstrukturen, die ihre Catchigkeit aber nicht verlieren und für jeden Moshpit geeignetes Futter sind. Die zwei Mann Truppe hat sich zu den Aufnahmen von „Snakepit“ nen professionellen Schlagzeuger gemietet und los gings. Bleibt zu hoffen, dass die beiden Herren auf dem kommenden Album dann einen richtigen Drummer und einen richtigen Basser am Start haben, damit das Ganze vielleicht noch ein bisschen ausgefuchser wird. Bis dahin!

Snakepit


Cover - Snakepit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Loneliest Loneliness

()

Die Brasilianer von SODAMNED beweisen viel Enthusiasmus, kommt doch eine CD extra aus Übersee eingeflogen, um hier besprochen zu werden. Die Infrastruktur wie Label, Vertrieb, Booking usw. fehlt den Herren nämlich noch.

SODAMNED existieren seit 1999 und bringen nun nach zwei Demos ihren ersten Langspieler an den Start. Die vier Männer beweisen viel spielerisches Können und eine unheimliche Liebe zum Metal. Werden doch auf „The Loneliest Loneliness“ viele Rezepte aus dem Thrash, aus dem Black und aus dem Death Metal in einen Topf gegossen, um eine wirklich gute und eigenständige Platte präsentieren zu können. Reitende Thrash Metal-Parts werden gekonnt mit infernalischen Black Metal Blast-Teilen und fiesem und fixen Death Metal Stampfern verschachtelt und mit ordentlich Spielfreude gekonnt dargeboten. SODAMNED erfinden das Rad nicht neu, aber die angesprochene Freude am Spielen, dem abwechslungsreichen Schrei-Grunz-Gesang und den technischen Fähigkeiten der Instrumentalisten erzeugen einfach großen Abgehfaktor und unheimliches Mitreißgefühl. So können SODAMMEND mit ihrem ersten richtigen Album wirklich überzeugen. Bleibt zu hoffen, dass sie viele Fans in Europa sammeln können, um dann auch bald mit einem Label und einen Vertrieb im Nacken richtig auf die Kacke hauen zu können. Prost!

The Loneliest Loneliness


Cover - The Loneliest Loneliness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:2 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Phobia

Band anzeigen
InterviewEuer neues Album “Remnants Of Filth” ist vor kurzem veröffentlicht worden – wie ist das Feedback bisher?



Das Feedback war bisher sehr gut, auch wenn es immer Haters und sowas gibt. Aber das Album ist wirklich gut und wir sind sehr aufgeregt und zufrieden mit dem ihm. Alle Reviews, die ich gelesen habe, waren gut oder zumindest einigermaßen gut, ohne Scheiße zu erzählen – es gab nicht ein “this record sucks” *lacht*. Wir sind seit 22 Jahren dabei, da haben wir Fans, die einige Alben anderen vorziehen.



Bist du selber denn zufrieden mit dem Album? Ist es so geworden, wie du es geplant hattest?



Ja, ich bin sehr zufrieden. Ich denke, dass es sich beim ersten Anhören nach den Aufnahmen etwas unnatürlich anhörte, da es das erste Mal ist, dass ich weder Gitarre noch Bass eingespielt habe, aber wenn ich es jetzt höre, finde ich es großartig. Ich habe auch wieder viele der Songs geschrieben. Ich weiß nie, wie sich die Dinge entwickeln werden, ich lasse ihnen einfach ihren Lauf, weißt du? Von daher denke ich, dass “Remnants Of Filth” so toll geworden ist, wie ich es haben wollte.



PHOBIA ist seit, wie du gesagt hast, 22 Jahren aktiv, aber trotzdem ist “Renmants Of Filth” erst euer fünftes Album; stattdessen konzentriert ihr euch auf EPs und Splits – wie kam es dazu?



Ich mag es, mit verschiedenen Leuten zu arbeiten. Und ich helfe gerne Bands aus, die mir im Gegenzug etwas geben. EPs und Splits zu machen, ist einfach Spaß – wir können einfach loslegen und brauchen uns nicht um langfristige Konzepte oder so was zu kümmern. Ein Album ist für mich nicht das wichtigste, ich denke, dass sich die Musikzene eher besser vernetzen muss und dass durch Zusammenarbeit mit anderen Bands dein eigener Name bekannter wird.



Fällt es dir mittlerweile leicht, einen PHOBIA-Trademark-Song zu schreiben?



Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, aber ich weiß, was ich in einem Song mag und habe meine Einflüsse. Ich lebe ein verrücktes Leben mit vielen Herausforderungen, die ich immer wieder meistern muss, von daher ist es für mich nur natürlich, einen arschtretenden, ehrlichen Song zu schreiben. Es gibt da einfach keinen anderen Grund? Ich habe einfach keine Zeit, um Mist zu schreiben *lacht* .



Wie lange habt ihr für das Songwriting zu “Remnants Of Filth” gebraucht?



Wir haben es an einem Wochenende geschrieben. Ich hatte einige Songs vorbereitet und eingie Ideen im Kopf, aber wir alles an zwei Tagen eingespielt. So machen wir das immer, wir lieben den Druck, wenn etwas wirklich entstehen muss.



Woher nimmst du die Motivation, jedes Jahr neue Grindcore-Songs zu schreiben?



Es ist eine der Sachen, an die ich glaube – die Ethik, die Ideen, die Brutalität. Ich bin natürlich auch an anderen Sachen interessiert, aber PHOBIA ist ein Teil meines Lebens, also mache ich weiter. Wir sind dabei, um zu gewinnen!



Worum geht es in den Texten des neuen Albums? Angesichts des Zustandes der Welt im Allgemeinen und der USA im Speziellen dürften dir die Themen ja nicht ausgehen...



Nun ja... es geht um die Herausforderungen der Zukunft und denen der Vergangenheit. Wir singen nicht immer über Politik, denn ich denke nicht, dass das einzige Thema im Leben ist. Ich verarbeite auch persönliche Erfahrungen, lustige Zeiten, Sachen aus meinem Leben, Kinder…einfach alles. Darum geht es bei Texten, Momente einzufangen und sie in einen Song zu packen. Aber die USA geben dir nie einen Mangel an Ideen, das stimmt! *lacht* So lange es Unterdrückung, Krieg und Ungerechtigkeit gibt, wird es PHOBIA geben, um dagegen zu protestieren!



Ihr habt kürzliche eine kostenlose Show gespielt, war das die Release-Party zum neuen Album?



Nein, für das Album haben keine Release-Party gemacht. Es war einfach eine Show, zu der viele Kids, Fans und Grindcore-Maniacs kamen, auch viele gute Bands, es hat einfach Spaß gemacht. Darum machen wir, was wir machen!



Habt ihr für den Rest des Jahres Tourpläne? Auf eurer Website ist davon nichts zu lesen.



Wir werden ein paar Shows im Oktober spielen und das New Jersey Metal Fest. Wir müssen uns dieses Jahr zurückhalten, da wir alle noch andere Sachen haben, die wir regeln müssen. Can’t grind all the time!



Gibt es schon Ideen für die nächsten Veröffentlichungen?



Wir haben einigen verstreuten Kram, der aufpoliert und veröffentlicht werden muss. Es wird eine 4-Way-Split mit PLF, SUFFERING MIND und AUDIO COLLAPSE geben, das wird krank. Wir haben auch andere Ideen. „Means Of Existence“ wird als CD und 12“ wiederveröffentlicht.



Was machst du denn abseits von PHOBIA?



Ich habe eine Firma, die T-Shirts bedruckt, mache Jobs für andere Bands oder jeden, der Sachen erledigt brauchen. Mit der Firma gab es letzte Jahre eine Krise, so dass wir gerade versuchen, wieder auf Spur zu kommen. Natürlich gibt es noch andere Verpflichtungen, ich habe eine Tochter und noch ein paar anderen Jobs, aber das wichtigste ist natürlich, ein Vater zu sein und die Familie zusammenzuhalten.



Verfolgst du die Musikszene immer noch?



Es gibt immer junge Bands, die mich beeindrucken. Ich mag es, wenn Bands neue Ideen ausprobieren und dabei einen Old School-Sound haben, aber auch wenn sie einen traditionellen Sound haben.
Die letzten Worte sind deine…



Thank you for your support and we hope to see you very soon, pick up new record “Remnants Of Filth” it will grind your fucking head in!







Interview:

Dew-Scented

Band anzeigen
Interview Vor "Icarus" hat es bei euch ja mächtig Stühlerücken gegeben und auf einmal warst nur noch du übrig. Wie kam es dazu?



Ja, stimmt – da gab es einiges an Unruhe! Im Prinzip haben wir bereits Anfang 2011 nach der Europatour mit Nile gemerkt, dass das „Invocation“ Line-Up am Zerfallen ist. Wir haben dann nach ein paar Festivalshows im Sommer dann direkt mit den Arbeiten an „Icarus“ mit Marvin (Guitars) als einen der Songwriter angefangen, aber dann auch recht schnell bemerkt, dass auch die beiden anderen übrig gebliebenen Mitglieder nicht mehr mit der Motivation und dem Fokus für DEW-SCENTED am Start waren. Tja, irgendwie ein sehr ärgerlicher Prozess, zumal wir erst 2-3 Jahre vorher bereits so eine massive Umstellung hatten, aber es war definitiv, so oder so, nicht meine Idee mit der erneuten Trennung. Die anderen haben jeder für sich und einer nach dem anderen entschieden oder gezeigt, dass es für sie persönlich jeweils scheinbar am besten und passendsten kommt, wenn sie nicht mehr bei oder mit DEW-SCENTED weitermachen. Wenn ich zurückschaue bin ich doch etwas erstaunt über diese erdrutschartige Entwicklung, aber tja, was soll man machen. Wenn jemand nicht mehr ausreichend Spaß und vor allem Motivation an seiner Bandtätigkeit hat, dann ist es wohl besser, sich umzuorientieren…




War dir direkt klar, dass du mit der Band weitermachen willst oder hast auch mit dem Gedanken gespielt, die Akte DEW-SCENTED zu schließen?




Ach, für kurze Zeit habe ich tatsächlich daran gezweifelt, dass ich noch ausreichend Lust und Energie für einen erneuten Neuanfang haben würde! Doch zum Glück war das von Marvin geschriebene neue Material extrem geil und dann hat sich das Aufstellen der neuen Besetzung vor dem Studiotermin doch als recht schnell und dramafrei ergeben, so dass ich nicht wirklich viel Zeit hatte, um weiter zu lamentieren. Wenn ich ehrlich bin, dann wäre sowohl der Zeitpunkt als auch der Grund der falsche gewesen, um DEW-SCENTED zu stoppen. Wir hatten ja sehr gutes neues Material in Arbeit und die Tatsache, dass andere Leute (die teils erst kurz in der Band waren) nicht mehr ausreichend Enthusiasmus und Einsatz für die Band aufbringen wollten, muss ja final auch mir nicht meine Lust rauben. Es wäre auch um „Icarus“ extrem schade gewesen, wenn die Luft auf einmal komplett raus gewesen wäre…




Wie bist du an die neuen Kollegen gekommen? Marvin ist ja ein alter Bekannter und hat schon mal bei DEW-SCENTED ausgeholfen, aber wie steht es um den Rest?




Ja, Marvin und ich kennen uns ja schon extrem lange und er tauchte seit 1996 immer wieder bei uns als Joker für Tourneen auf. Wir haben quasi das komplette Line-Up dann um Marvin herum neu aufgebaut, denn nachdem Koen als Drummer (auf Empfehlung von Marvin) feststand, war es klar, dass es am meisten Sinn machen würde, mit Leuten aus seinem Umfeld weiterzuschauen, um nicht wieder geographisch so verstreut zu sein. Zum Glück schlug Koen direkt seinen Bandkollegen Joost als Bassisten vor und Rory kam dann als zweiter Gitarrist, aber erst nach Fertigstellung des Albums mit dazu. Bisher läuft alles sehr entspannt und positiv an mit der neuen Truppe und wir freuen uns gerade auf die kommenden Gigs…




Wie hat sich das alles auf das Songwriting von "Icarus" ausgewirkt? Ist das Album ein Produkt des neuen Line-Ups oder hast du das alleine geschrieben?




Marvin hat die komplette Musik zum Album geschrieben und wir haben uns lediglich für Details zu Strukturen ausgetauscht! Es war eh ein recht reibungsloser, interessanter und wirklich sehr kreativer Prozess, denn Marvin weiß letztendlich sehr genau worum es bei DEW-SCENTED geht und hat quasi das „Icarus“ Album so geschrieben wie er sich das als Fan der Band auch gewünscht hätte zu hören. Er wollte dabei aber dennoch keine Kopie eines Vorgänger-Albums erstellen, sondern einen Schritt weiter nach vorne für die Band machen. „Icarus“ lebt natürlich aber auch von der Frische der einzelnen neuen Musikern da jeder ja einen wichtigen Teil zum Gelingen des Albums beigetragen hat, und auch davon, dass dieses ganze Drama um das Line-Up der band mich recht bissig gestimmt hatten, was für Gesang und Textarbeit natürlich nur von Vorteil sein kann, haha.




Wo siehst du "Icarus" im Vergleicht mit seinem direkten Vorgänger "Invocation"? Was hat sich geändert, was ist gleich geblieben?




Naja, offensichtlich hat sich ja das Line-Up komplett geändert, aber auch die Schreibweise der Songs. Wirt hatten bei „Invocation“ noch viel mehr versucht die Meinungen von 3 bis 5 Leuten zeitglich unter einen Hut zu bekommen, was nicht immer sehr einfach war. Bei „Icarus“ musste sich Marvin lediglich ein bisschen mit mir Abstimmen, während all das Restliche, wie von alleine passierte. Er hatte also eine gesunde Mischung aus Rückenwind und Narrenfreiheit, die ihn regelrecht entfesselt haben. Die Ideen wurden immer interessanter und besser…so z.B. ist der Opener des Albums, „SwornToObey“ der letzte Song gewesen, den wir für „Icarus“ fertiggestellt haben. Ansonsten hat sich aber an der stilistischen Ausrichtung der Band nicht viel verändert und man dürfte eindeutig erkennen, dass es sich um ein neues DEW-SCENTED Album handelt und hoffentlich „Icarus“ als spannendes nächsten Schritt in unserer Entwicklung sehen…




Was behandelst du in den Texten? Welcher Song hat einen Text bekommen, auf den du so richtig stolz bist?




Die Texte beinhalten wieder einmal einen guten Querschnitt aus persönlichen Beobachtungen und sozialen Anklagen, die recht rau und apokalyptisch präsentiert sind. Ich habe das Grundschema des „Icarus“-Saga auch etwas dafür eingesetzt, um manche Symbolik zu übernehmen und somit auf Albumtitel und Artwork etwas einzugehen. Es ist aber ganz klar KEIN Konzeptalbum. Ich bin eigentlich auf die meisten Texte sehr stolz, denn sonst hätte ich sie sicher nicht abgeschlossen, sondern nochmal versucht etwas daran zu ändern, bevor das Album "abgeschlossen" ist. Es ist ja nicht allzu leicht mit so extremer Musik zu texten, wenn man bereits 8 Alben vorher veröffentlich hat. Manchmal ähneln sich die Ideen dann, aber oft sogar bei „Icarus“ absichtlich. So z.B. hatten wir auch versucht manche Elemente beim Artwork so einzusetzen, dass man sich als Beobachter an vorherige Alben erinnert fühlen könnte. Das war also alles durchaus Teil des großen Plans, haha.




Ihr habt am Wochenende beim Metal Splash Open Air und beim Queens Of Metal Live-Premiere der neuen Songs gefeiert. Wie kamen die an?




ich glaube sehr gut, aber wir müssen natürlich auch uns selbst noch Zeit lassen, damit das Material wächst und ganz instinktiv knallen kann. Für die allerersten Shows überhaupt im neuen Line-Up und dann mit direkt 5-6 neuen Songs im Programm war ich selber erstaunlich zufrieden. Besonders „SwornToObey“, „ThrownTo The Lions“ und „Storm Within“ entwickeln sich sehr rasch zu guten Live-Tracks. Schauen wir mal, was als nächstes noch so alles passiert bei den kommenden Konzerten…




Waren es auch die ersten Shows im neuen Line-Up? Falls ja, wie war die Abstimmung auf der Bühne? Bist du zufrieden mit eurem Zusammenspiel?




Ja, waren sie. Deswegen kann ich auch problemlos zugeben, dass ich etwas nervös war. Und das ist ein recht neues Gefühl für mich auf einmal wieder, hahaha! Aber wie gesagt, es ist ja alles fein gelaufen und der Sprung für uns selbst zwischen der ersten und der zweiten Shows war schon recht gewaltig! Wir waren also alles in allem sehr angetan von den beiden Festivals, obwohl es natürlich noch etwas dauern wird, bis absolute Routine und ein gewisses Selbstverständnis für Abläufe auf der Bühne entsteht!




Die Feuertaufe in Form einer Tour steht dann ja an, wenn ihr mit SIX FEET UNDER tourt.... wird schon klappen, was?




Ja, denke ich auch, haha! Die Tour startet ja bereits nächste Woche und wir spielen dabei unter anderem auch auf dem Into The Grave Festival (in Holland) und dem Summer Breeze Festival. Wir freuen uns auf jeden Fall schon sehr auf die Reise…und nachdem ich SIX FEET UNDER gestern Abend mit einer sehr guten Show auf dem Wacken Open Air gesehen habe, denke ich auch, dass es musikalisch eine interessante Geschichte sein wird. DEADBORN sind ja auch noch dabei als Opener!




Hast du schon Pläne für 2013 gemacht? Oder lässt du erstmal alles auf dich und DEW-SCENTED zukommen?




Ja, wir schauen uns erst einmal in Ruhe an, was es so an Möglichkeiten gibt! Klar ist, dass wir gerne Touren würden und auch sollten einige coole Festivals für 2013 anstehen, aber wir haben keine Eile. Jetzt aber kurz noch die Reaktionen auf das neue Line-Up und die kommenden Shows abwarten ist denke ich mal schlauer…




"Icarus" ist ja sowohl als CD als auch auf Vinyl erschienen. Wie wichtig sind die CD-Verkäufe für eine Band wie euch noch? Sind Vinylverkäufe wichtig(er) geworden? Das Käuferverhalten hat sich ja schon gewandelt, oder?




Verkäufe sind generell natürlich wichtig für die Erhaltung des gesamten finanziellen Zyklus von Tonträgern! Unser Label hilft und ja mit der Pressung, dem Vertrieb und der Bewerbung des Albums und schließlich hat das Studio ja auch Geld gekostet. Wenn Bands also behaupten, dass ihnen Verkäufe scheißegal sind, dann haben sie entweder schon zu viel Geld oder sie haben eh keine nennenswerten Verkäufe zu erwarten. Auf der anderen Seite muss man es nicht über-dramatisieren, denn wir machen unser Glück und das Fortbestehen der Band nicht vom Erfolg oder der Absatzmenge der Alben abhängig. Klar, der Markt ist schwierig und auch immer noch viel zu überfüllt mit Angebot und somit mehr als gesättigt. Aber ich denke wir haben realistische Erwartungen und unser Label Metal Blade versteht diese ja auch. Ja, „Icarus“ gibt es auch im LP-Format und darüber sind wir als Vinyl-Liebhaber auch sehr glücklich. Das Album knallt auch echt sehr geil auf dem Plattenspieler…




Sammelst du selbst noch physische Tonträger? Wenn ja, eher Vinyl oder eher CD?




Ja, mache ich…sowohl als CD und LP. Mir gibt das digitale Format außer einer Vorab-Teaser-Funktion einfach gar nichts. Ich finde es eher öde Musik am Computer oder in stark komprimierter Version zu hören. Wenn mir ein Album heutzutage gut zusagt, greife ich weiterhin auch physisch zu. Ich habe erst letztens die neuen Alben von Kreator und Angel Witch im lokalen Plattenladen auf Vinyl erstanden. Leider beide etwas zu überteuert, aber dafür sind es richtig gute Releases, die hier auch öfter schon gelaufen sind!




Für die Kids scheint es ja normal zu sein, Musik nur noch als mp3 und Shirt zu kaufen....




Ach ja, die Kids…wenn sie bloß wüssten…hahaha!!!? Aber natürlich haben wir für sie auch legale digitale Downloads und Shirts, wenn sie diese erstehen wollen! Immer her mit den Kids! haha




Die Frage nach dem Albumtitel und eure Fixierung auf I spare ich mir.... und gebe gleich zu




Hahaha, danke dir – weiß ich zu schätzen!




Abschließenden Worte, Grüße, Shout-Outs.




Thanks man! Haha Nee, ernsthaft vielen Dank für dein Interesse an DEW-SCENTED und die Unterstützung mit diesem Interview. Hoffentlich können eure Leser neugierig auf „Icarus“ werden und das Album mal probehören und für sich wachsen lassen!? Ansonsten sieht man sich hoffentlich auf Tour und checkt mal auf www.dew-scented.net und/oder www.facebook.com/dewscented rein für mehr Details und kommende Konzerttermine. Peace out!






Review:

Eidolon

()

ACID DEATH aus Athen zeigen dem geneigten Death Metaller, dass Griechenland zumindest in kreativer Hinsicht noch nicht pleite ist. Ursprünglich seit 1989 aktiv, hat sich das Quartett im Jahr 2001 aufgelöst und ist erst zehn Jahre später wieder aufgetaucht. Das erklärt auch, warum die Truppe bislang erst zwei Alben (nebst mehrerer Demos) auf dem Buckel hat. Als Inspirationsquellen dienen laut eigenen Angaben Bands wie ATHEIST, CYNIC, aber auch DREAM THEATER oder RUSH, was in Sachen Anspruch wahrlich nicht die schlechtesten Vorbilder sind. Und „Eidolon“ erinnert nicht wenig an das überragende erste CYNIC-Werk „Focus“, da ACID DEATH ebenfalls auf einen relativ trockenen, unterkühlten Sound setzen und eine progressiv-spacige Atmosphäre mitbringen. Dabei sind sie aber noch eine Schippe härter, und der dumpfe Gitarrensound inklusive der mechanischen Riffs könnte auch aus dem Hause FEAR FACTORY stammen. Somit sind Stücke wie „Crossing The Line“, das echt starke „Inside My Walls“ oder der gegen Ende zu einem saucoolen Frickelmonster mutierende Titelsong nicht unbedingt für die Old School-Todesmetall-Fraktion geeignet, sondern eher für Fans oben genannter Bands, aber auch MESHUGGAH oder sogar STRAPPING YOUNG LAD. Mit einer gewissen Sterilität und über weite Strecken zähem, schwer verdaulichem Songwriting sollte man allerdings klarkommen.

Eidolon


Cover - Eidolon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:17 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Death Metal