Review:

Apex Predator - Easy Meat

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NAPALM DEATH! Die Götter des Grind - Was bleibt da noch zu sagen? Seit 1981 sind die Musiker schon unterwegs und haben mittlerweile über 66 (!) Veröffentlichungen auf den Markt gebracht - zählt man die ganzen EP's, Compilationen, Splits, Live-Alben und Videos mit. Was als Punk begann wurde zusehens extremer, wurde Death Metal, wurde Grindcore. Ihre Punk-Attitüde haben NAPALM DEATH dabei niemals verloren und nehmen heute wie vor dreißig Jahren kein Blatt vor den Mund. So behandelt ihr neustes Schätzchen voller Länge  "Apex Predator - Easy Meat" Misstände moderner Sklavenarbeit. "Einfach Fleisch". Einfach verpackt, einfach eigeschweißt. Ja, das ist Kunst! Und das ist, was NAPALM DEATH so besonders macht und auch nie sterben lässt: NAPALM DEATH ist nicht einfach nur Krach und Gekotze ohne Anspruch, hier finden sich wichtige politische Themen wieder, die Songstrukturen sind schnell und ausgeklügelt. Hier werden Düsternis und Geschwindigkeit verbunden. So spannt das Intro aka der Titeltrack den Hörer mit finsteren Smples ersteinmal für knapp vier Minuten auf die Folter, bis es mit "Smash A Single Digit" losgeht. Rasende Gitarren, schepperndes Schlagzeug, ein schmetternder Bass und der pure Hass in den Vocals. NAPALM DEATH sind einfach NAPALM DEATH und das hört man bei jedem Ton. Überwiegend sind die Briten auch hier wieder im Up-Tempo unterwegs - mit der Ausnahme des Intros, „Dear Slum Landlord...“ und  „Hierarchies“, wo das Tempo zwischenzeitlich etwas gedrossel und die Stimmung finsterer wird. Etwas Abwechslung also. Für meinen Geschmack bieten NAPALM DEATH leider überwiegend etwas wenig davon - doch das ist Geschmackssache. So wird das neue Werk einem langjährigen Fan sicher wieder nichts als Freuden-Tränen in die Augen treiben. Und für den müden Rest: NAPALM DEATH sind kult, daran wird sich nie etwas ändern. Und ich bin sicher, sie werden auch in zehn Jahren noch die Bühne rocken!

Apex Predator - Easy Meat


Cover -  Apex Predator - Easy Meat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 40:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Holocaustic Goat Metal

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Obwohl bereits seit 2003 aktiv, legt das Quartett - bestehend aus Black Plague Of War And Disease ("Gesang"), Grimlord Of Atomic Nuclear Hate (Gitarre), Bloodlust Abominator Of Ritual War Incantations (Drums) und Goatplague Messiah (Bass) - nach einem guten Dutzend Demos und hauptsächlich Splits mit "Holocaustic Goat Metal" erst jetzt sein Debütalbum vor und kommt damit seinen Haupteinflüssen BEHERIT, BLASPHEMY oder auch SARCÓFAGO stilistisch recht nahe, vermag jedoch über die gesamte Spielzeit des Albums nicht so sehr zu fesseln wie die Vorbilder. Das liegt zum größten Teil daran, dass die Kanadier zwar höllisch abgefuckt, aber eben auch reichlich monoton, irgendwie fade und ohne Highlights durch die Gegend rumpeln. Zudem ist der Sound für diese Art von schwarztotem Geknüppel insgesamt einfach zu matschig, voluminös und glattgebügelt, was zwar sicher gut gemeint ist, die Zielgruppe aber ebenso sicher nicht ansprechen wird. "Holocaustic Goat Metal", das übrigens ausschließlich als 12"-Vinyl aufgelegt wurde, ist kein Totalausfall, kann aber als Gesamtwerk in der Summe aus Songwriting und "Klangerlebnis" schlichtweg nicht richtig überzeugen. An ihre großen kultigen Ahnen reichen NECROHOLOCAUST daher trotz ihrer langjährigen Erfahrung (noch) nicht heran.

Holocaustic Goat Metal


Cover - Holocaustic Goat Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:36 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Postmortem - Interview mit Tilo und Marcus

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Interview

Hi! Wie geht´s Euch denn zurzeit?

Tilo: Bestens! Das neue Album läuft gut, und auch sonst sind wir recht zufrieden.

Euer neues Album "The Bowls Of Wrath" ist wie gewohnt sehr eingängig ausgefallen, klingt jedoch etwas weniger modern und wieder old-schooliger als der Vorgänger "Bloodground Messiah". War das Eure Absicht, oder hat sich der Sound in beiden Fällen am Ende so ergeben?

Tilo: Der etwas andere Sound war Absicht! Wir hatten uns bei der Vorproduktion schon Gedanken gemacht, wie das neue Album klingen soll und dann zusammen mit unserem Produzenten Marc Wüstenhagen und Flo Nowak, der das Album gemischt hat, versucht, unsere Vorstellungen umzusetzen. Das ist unserer Meinung nach auch sehr gut gelungen. Dazu kommt noch, dass wir das Mastering wieder bei Time Tools in Hannover gemacht haben, wo Alex Kloss auch sehr gut mit uns zusammen gearbeitet hat. Dadurch ist genau der Sound herausgekommen, den wir haben wollten!

Marcus: Wir wollten keine glattgebügelte Produktion haben. Mich hatte beim Vorgänger im Nachhinein etwas gestört, dass der „Dreck“ fehlt. Ich meine damit gewisse Nebengeräusche, die beim Einspielen automatisch entstehen. Das ist mitunter das nötige Salz in der Metalsuppe um einem Album die letzte Nuance an Durchschlagskraft zu verleihen. Wir spielen ja schließlich Rockmusik und da sollte es schon knallen und krachen. Da ist es nur logisch, dass auch koppelnde Gitarren und Bässe zu hören sind...

Das Titelstück des neuen Albums enthält in der zweiten Songhälfte sehr überraschend einsetzenden, weiblichen Operngesang. Wer ist die holde Maid, und wird bei POSTMORTEM auf den nächsten Veröffentlichungen eine erhebliche NIGHTWISH-Schlagseite einziehen?

Tilo: Haha, ich denke, eine NIGHTWISH-Schlagseite muss man bei uns nicht befürchten! Wir finden es gut, auf jedem Album etwas Überraschendes zu machen, und da wird uns auf dem nächsten Album sicher auch etwas einfallen. Die holde Maid, Karla Alvarez Scheffler, ist ausgebildete Opernsängerin und arbeitet bei der Deutschen Oper in Berlin. Der Einfall kam uns recht spontan im Studio. Karla hatte daher kaum Zeit sich vorzubereiten und „durfte“ ihren Part, ohne den Song vorher jemals gehört zu haben, direkt im Studio einsingen. Wir haben dabei alle mit Entenpelle dagesessen und waren begeistert, aber eine Wiederholung ist wohl so eher nicht zu erwarten.

Marcus: Mich nervt es schon ziemlich, wenn NIGHTWISH als Vergleich herhalten müssen! Eher hatten wir im Stil von CELTIC FROST die Eingabe, einfach das zu machen, was eigentlich niemand erwartet. Was haben damals viele Leute geheult, als da plötzlich Operngesang mit dabei war! Hört Euch „To Mega Therion“ und „Into The Pandemonium“ an. Göttlich! Mich hat es zum Beispiel persönlich sehr gefreut, als ein Journalist das so ähnlich gesehen hatte und er überhaupt keine Parallelen zu NIGHTWISH & Co. sehen konnte, da wir grundsätzlich verschiedene Stile spielen. Genauso ist das ja auch! Wir möchten echt nicht mit solchen Bands verglichen werden, nur weil wir eine Opernsängerin für knapp 20 Sekunden im Song eingebaut haben! Nichts gegen NIGHTWISH & Co., die sind auf ihrem Gebiet sicherlich gut, haben mit unserer Ausrichtung aber gar nichts gemeinsam.

Ein Songtitel wie "Oops!... I Killed Again" lässt darauf schließen, dass Ihr Euch und Eure Texte nicht immer besonders ernst nehmt. Steht bei POSTMORTEM in erster Linie der Spaß im Vordergrund?

Marcus: Wer uns kennt, weiß, dass wir POSTMORTEM als unser persönliches Spaßmobil betrachten: wir ziehen zusammen los, komponieren Songs – trinken Bier, spielen Konzerte – trinken Bier... und trinken dann... Bier! Haha!

Tilo: ... genau so ist es! Der Spaß steht bei uns immer im Vordergrund, und deshalb gibt es uns wahrscheinlich auch nach all den Jahren immer noch. Wir hatten schon immer Parts auf unseren Alben, wo der Text oder auch die Musik mit einem Augenzwinkern zu sehen waren. Auf den älteren Alben war es offensichtlicher, heutzutage versuchen wir es sicherlich etwas hintergründiger zu halten, was uns bei diesem Songtitel scheinbar nicht gelungen ist, haha!

Wurden Eure frühen Scheiben wie die EP "Der Totmacher" oder das zweite Album "The Age Of Massmurder" von Fans und Presse noch gemischt aufgenommen, seid Ihr spätestens seit Eurem Comeback-Werk "Constant Hate" in der Königsklasse des internationalen Death Metal angekommen. Hattet Ihr ganze 17 Jahre gebraucht um "warm" zu werden, oder war es die viel zitierte "Weiterentwicklung"?

Tilo: Sehe ich nicht ganz so! Wenn ich die Reviews zu den älteren Alben ansehe oder mich an die Verkaufszahlen und Zuschauerzahlen live erinnere, war das damals auch nicht schlechter. Natürlich entwickelt man sich immer weiter, und mit der seit 2006 stabilen Besetzung sind wir auch sehr gut aufeinander eingespielt. Ich denke, es liegt eher an unserer jetzigen Plattenfirma, die dafür sorgt, dass wir mehr wahrgenommen werden.

Marcus: Wenn das Gesamtpaket stimmt, also Band, Plattenfirma, Promo-Agentur, Booker usw., hat man einfach mehr Möglichkeiten. Damals hatten wir auch noch zu wenig Erfahrung und sahen sicherlich gewisse Dinge falsch bzw. waren „betriebsblind“ durch die Botanik gestiefelt. Dafür sind wir ohne professionelle Unterstützung ganz gut durch die Decke gegangen. Leider fehlten dann die entscheidenden Netzwerkpartner um der Band den nächsten Schritt zu ermöglichen. Wir lassen in der heutigen Zeit viele Sachen gleich sein und setzen uns zum Beispiel nicht für jedes Angebot in den Tourbus. Früher haben wir fast jede Steckdose „bespielt“ und waren dann irgendwann ausgebrannt. Dann geht auch der Spaßfaktor extrem Richtung Null, und du kannst auch nicht relaxt arbeiten beziehungsweise gute Shows abliefern! Heute suchen wir uns viele Sachen aus oder reiben uns gar nicht erst auf um zum Beispiel unbedingt eine Tour zu spielen. Ergibt sich eine gute Gelegenheit, sind wir immer dabei. Bringt es jedoch nur Chaos und Stress, bleiben wir in Berlin und trinken lieber ein paar Töppe mehr... das klingt jetzt alles sehr simpel, ist aber der Schlüssel zum Erfolg. Erzwingen kann man nichts! Ist die Band entspannt und kann sich auf seine Geschäftspartner verlassen, wird eine positive Entwicklung immer unaufhaltsam sein. Hat die Band nur den Kopp voll und zieht eine Arschkarte nach der nächsten, kommt irgendwann gestresste, halbgare Scheiße ´raus. Es gibt genug Bands, die der absolute Wahnsinn sind! Leider fehlt einigen das nötige Netzwerk, versuchen dann aber dennoch alles und gehen an dieser Tatsache kaputt. Wir haben das Glück, mittlerweile ein stabiles Netzwerk im Rücken zu haben. Zu guter Letzt sollten aber auch die Fans nicht unerwähnt bleiben, ohne die nichts geht. Sie merken schnell, ob das ehrlich ist, was die betreffende Band da treibt oder ob irgendwer, irgendwas hinterher hecheln will...

Ihr spielt dieses Jahr erneut auf dem "Party.San"-Festival. Bedeutet das, dass in dieser Zeit die Gäste an Eurem "Brutz & Brakel"-Stand wieder leer ausgehen werden, wie einst 2009?

Tilo: Ich hoffe doch, alle haben sich dann vor unserem Auftritt mit Getränken versorgt und stehen vor der Bühne! Danach können sie ja weitersaufen, hehehe!

Marcus: Hähä! Außerdem werfen wir eh wieder Drinks von der Bühne, also könnte es schon sein, dass man während der POSTMORTEM-Show mehr Drinks vor der Bühne bekommt als ein paar Meter weg am Stand. Zumindest stehen bei Tilo und mir diverse Mostvorräte ´rum... Fakt ist, nach der Show ist großes Treffen am "Brutz  & Brakel"-Stand; und wir geben ein paar Drinks aus.

Das von Euch beziehungsweise "Brutz & Brakel" organisierte "Stromgitarrenfest" am 21. und 22. November 2014 im "H.O.F. 23" in Berlin war anscheinend im Laufe des Abends ausverkauft. Hattet Ihr im Vorfeld mit einer derartigen Resonanz gerechnet?

Tilo: Das Stromgitarrenfest entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter; und irgendwann war aus meiner Sicht damit zu rechnen. Es werden auch jedes Jahr größere Headliner aufgefahren wie dieses Mal PRIMORDIAL. Ob die Resonanz im Vorfeld so eingeplant war, muss Marcus erzählen, da er zusammen mit Kai (laut einer früheren Interviewaussage von Marcus ist Kai Herr Brutz und er selbst Herr Brakel - Anm. d. Verf.) für das Stromgitarrenfest verantwortlich ist.

Marcus: Wir planen nicht wirklich irgendwelche Resonanzen bzw. rechnen uns etwas im Vorfeld aus. Können wir auch nicht, es ist immer sehr schwierig abzuschätzen, ob genug Leute zum Festival kommen. Wir sind selber Fans und versuchen, eine bunte Mischung an den Start zu bekommen. Die Möglichkeit mit PRIMORDIAL hat uns natürlich sehr gefreut, aber ich denke, auch unser Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich etabliert, vom Spaßfaktor mal ganz abgesehen. Wir bekommen schon jetzt Ticketanfragen für 2015, obwohl noch gar keine Band bekannt gegeben wurde. Den Leuten ist das völlig egal, denn sie wissen, dass es wieder eine coole Undergroundmischung sein wird, für einen super Preis, und es sich im Prinzip um eine Art Familientreffen handelt: ca. 400 Gleichgesinnte auf einer 2-Tagesparty! Danach hat eigentlich jeder beteiligte Muskelkater - entweder vom Stagediven & Bangen oder vom Feiern, Lachen und so weiter. Noch besser: von allem gleichzeitig, hehe!

Werdet Ihr in Eurem Laden in Berlin eigentlich von vielen Gästen als die Band POSTMORTEM wahrgenommen? Oder anders: ist "Brutz & Brakel" inzwischen auch außerhalb des "Party-San"-Festivals zu einer Pilgerstätte für Death-Metaller aus der Republik und außerhalb geworden? Und wie werdet Ihr mit dem ganzen Ruhm fertig?

Tilo: Das "Brutz & Brakel" hat sich definitiv zu einer Pilgerstätte für alle Metaller entwickelt! Die Band POSTMORTEM hat damit eher wenig zu tun, außer dass wir gelegentlich sämtliche Most-Vorräte wegsaufen, haha! Ruhm? Welcher Ruhm? Oder meintest du Rum? Haha!

Marcus: Ja, er kann nur Rum meinen! Mit Ruhm haben wir nix zu tun, wir sind und bleiben ein Haufen Kumpels, mit dem Hang zum Spaß mit allen Besuchern... klar werden wir häufig erkannt oder angesprochen, aber es ist bekannt, dass man mit uns ordentlich feiern kann. Im "Brutz & Brakel" geht das doppelt gut... haha!

Auf Eurer Homepage ist für das Jahr 2015 lediglich eine Handvoll Shows für die Sommermonate und ausschließlich auf Festivals angekündigt. Warum bekommt man Euch nicht öfter zu sehen, und warum spielt Ihr in diesem Jahr nach bisherigem Stand keine einzige Clubshow?

Tilo: Wir versuchen, den Fans die bestmögliche Show zu bieten, wenn wir spielen! Das ist natürlich auch von den Rahmenbedingungen abhängig, die uns geboten werden. Marcus hat ja vorhin dazu schon etwas gesagt. Auf Festivals sind die Rahmenbedingungen generell recht gut. Deshalb spielen wir in letzter Zeit häufiger auf Festivals. Clubshows spielen wir natürlich auch gerne, aber auch da müssen die Rahmenbedingungen stimmen! Anfragen, wo wir für eine Handvoll Euro und einen Kasten Bier in Süddeutschland oder im Ausland spielen sollen, müssen wir daher leider ablehnen. Wir müssen auch unsere Crew, den Transport und die Übernachtung bezahlen, und das ist bei vielen Anfragen einfach nicht möglich. Aus Erfahrung steht dann auch fast immer ein Holzhaufen da, der den Namen PA nicht verdient hat, und die Organisation stimmt hinten und vorne nicht. Aber es werden sicher noch einige Shows dazukommen!

Marcus: Wir machen das alles schon zu lange, und daher muss ein gewisser Standard gewährleistet sein. In den letzten Jahren hatten wir uns bei ein paar Shows breitschlagen lassen und sind den Veranstaltern entgegen gekommen... zum Dank hatten wir dann die Arschkarte gezogen, und den Fans mussten wir dann erklären, warum wir zum Beispiel erst nachts um halb zwei spielen konnten, oder warum der Sound völlig katastrophal war. Mittlerweile fahren wir nur noch los, wenn wirklich alle Sachen vertraglich geklärt sind, auf das „Ehrenwort“ einiger Veranstalter kannst Du leider nichts geben. Da werden Zeitpläne nicht eingehalten, Backline und PA sind entgegen der Absprachen völlig nutzlos und so weiter. Der Leidtragende ist dann der Fan! Er bezahlt den Eintritt und wird verarscht, weil der Sound Dank der technischen Voraussetzungen unterirdisch ist, oder er den Headliner nicht mehr sehen kann, da seine letzte Zugverbindung um 01:00 Uhr ist, und die ganzen Vorbands keinen Zeitplan eingehalten haben. Ich könnte da jetzt noch so viele Sachen mehr erzählen aber ich denke, dass sprengt hier den Rahmen...

Frei nach Adam Riese feiert Ihr im nächsten Jahr Euer 25-jähriges Bestehen. Sind diesbezüglich bereits Pläne geschmiedet? Dürfen sich Eure Fans auf etwas ganz Besonderes freuen?

Tilo: Konkrete Pläne haben wir bisher noch nicht, da ja das aktuelle Album gerade erst raus ist. Wir werden uns aber sicher etwas Besonderes zum 25-jährigen Jubiläum einfallen lassen!

Marcus: Hhmmmm..., wir könnten Bier trinken gehen!

Tilo: ... und Most!

Marcus: Natürlich! Haha!

Möchtet Ihr noch ein paar berühmte letzte Worte an Eure Gefolgschaft richten?

Tilo: Erst einmal danke an alle, die uns die ganzen Jahre die Treue gehalten haben! Das motiviert uns zum Weitermachen. Und zweitens unterstützt die „kleineren" Bands und Clubs in Eurer Umgebung mit Eurer Anwesenheit bei Konzerten. Die sind oft keineswegs schlechter als die „großen“ und haben Unterstützung dringend nötig!

Marcus: „Support The Underground“ erklärt eigentlich alles! Heult nicht über die fetten Preise einiger Veranstaltungen und Bands und bezahlt das stillschweigend! Schaut lieber selber, wo wirklich wahrer Metal geboten wird, und wo man den eigentlich Gedanken unserer geliebten Musik lebt! Plattformen wie Ihr hier von METAL INSIDE können auch dazu beitragen und Underground-Bands,- und Veranstaltungen weiter unterstützen. Der wahre Metaller merkt das, und ich denke, genau deshalb seid zum Beispiel Ihr so ein geiles Online-Portal: Ihr seid selber Fans und lebt diesen Gedanken! Daher Danke allen Supportern und DANKE unseren Fans! Ihr habt alle `nen schönen Knall, und daher macht es auch so viel Spaß mit Euch!



Review:

Apex Predator – Easy Meat

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Mit einem ungewöhnlichen Intro gehen die Briten NAPALM DEATH auf ihrem neuen Longplayer »Apex Predator - Easy Meat« an die Startlinie. Das gleichnamige Stück erinnert durch die Industrial-Schlagseite, das Hämmern auf irgendwelchen Stahlfässern und den beschwörenden Gesang an Slipknot. Doch nachdem diese Töne verklungen sind, holt die britische Grind- und Death Metal Institution den Knüppel aus dem Sack. In gewohnter Manier werden gegen die Ungerechtigkeit dieser Welt gebrüllt und zum Nähmaschinen-Takt hardcorelastige Riffs aus der Gitarre geschreddert. Für Krachfetischisten ein wahres musikalisches Fest - für Arbeitskollegen die reinste Folter!
Thematisch befasst sich Sänger und Texter Barney Greenway diesmal mit der Ausbeutung in der modernen Arbeitswelt. Ein weitere Song, der ein wenig aus dem genannten Schema ausbricht und nicht aufs Gaspedal drückt ist »Dear Slum Landlord...«. Eine langsame Wutwalze, die alles unter sich zermalmt. Napalm Death Fans dürften mit dem 15. Album der Krachexperten nicht enttäuscht sein. In vierzig Minuten werden 14 frische und knackige Songs runtergebrettert. PUNKT!

 

 

 

Apex Predator – Easy Meat


Cover - Apex Predator – Easy Meat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 40:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Bowls Of Wrath

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Die Berliner Truppe, die uns an ihrem "Brutz & Brakel"-Stand jedes Jahr auf dem "Party.San"-Festival bis zum sprichwörtlichen Umfallen leckere Cocktails kredenzt, ist bereits ein knappes Vierteljahrhundert aktiv, hat jedoch erst sechs Alben auf dem Buckel, denen sich mit "The Bowls Of Wrath" nun Werk Nummer sieben anschließt. Und dieses knüpft nahtlos an das großartige bisherige Schaffen des Quartetts seit seinem Comeback-Album "Constant Hate" von 2008 an; seit rund sieben Jahren befinden sich POSTMORTEM auf einem kreativen Hoch, das ungebrochen scheint. "The Bowls Of Wrath" ist ein todesmetallischer Midtempo-Wutklumpen, der mit der treibenden Ohrwurm-Hymne "Until The Screamings Died" mehr als beeindruckend startet und danach mit "Pagan God", dem fiesen Stakkato-Riffmassaker "Hate Covers Hate" (inklusive doomigem Mittelteil!), dem lupenreinen Death Metal-Hit "Oops!... I Killed Again" (sicher ein zukünftiger Live-Abräumer), dem saugeilen Titelsong (mit serienmäßig eingebautem Operngesang - man glaubt es nicht!), dem eingängigen "Doomsday Killer" oder dem abschließenden Stampfer "Blood Of The War" weiteres erstklassiges Material auffährt, dem man allerhöchstens mangelnde Abwechslung vorwerfen kann, doch das war POSTMORTEM, wie eben auch bei den meisten anderen Genre-Bands, noch nie ein Thema. "The Bowls Of Wrath" ist daher, wie seine drei Vorgänger, ein Spitzenalbum auf internationalem Niveau, das sich ganz sicher nicht hinter den letzten Erzeugnissen von ASPHYX, AUTOPSY, OBITUARY, GRAVE und Co. verstecken muss und diese sogar zum größten Teil überragt - klasse!

The Bowls Of Wrath


Cover - The Bowls Of Wrath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Captivity and Devourment

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ARMAGEDDON, ein Wort wie ein Schlag. Dennoch dürfte bei den Worten ARCH ENEMY bei mehreren Lesern etwas klingeln. Tatsächlich ist ARMAGEDDON ist das reanimierte Side-Projekt von ARCH ENEMY-Gitarrist Christopher Amott. 1997 brachte dieser unter dem Namen der apokalyptischen Entscheidungsschlacht nach Johannes mit "Crossing The Rubicon" ein mächtiges, aber wenig beachtetes Death Metal-Album heraus (da dieses zunächst nur in Japan erschien). In den folgenden Jahren buchte man mit "Embrace The Mystery" (2000) und "Three" (2002) auf eher hardrockige Töne um, was hauptsächlich der plötzlichen und außschließlichen Verwendung von Clean-Gesang geschuldet war. Ab da wurde die Band ersteinmal eingefrohren. 2009 wurde unter Century Media eine in Europa zu erwerbende Compilation der letzten beiden Alben herausgebracht und auch das sollte es dann erst einmal gewesen sein - Bis zur Reanimation durch Amott, nach dessem Ausstieg bei ARCH ENEMY 2012. So viel zur Vorgeschichte.

Tatsächlich kehren ARMAGEDDON mit "Captivity & Devourment" zu ihren Wurzeln von 1997 zurück - nicht jedoch ohne eine bessere Technik und eine Weiterentwicklung im positiven Sinne Vorzuweisen. Mit Matt Hallquist wurde ein vortrefflicher Sänger gefunden. Bis auf ein paar Clean-Momente dominiert somit auf "Captivity & Devourment" Growling, was hervorragend zu Christopher Amotts einzigartigem Gitarrenspiel passt. Dezente elektronische Elemente frischen Songs wie "Fugitive Dust" auf, bevor es seinen extrem rockigen Death-Metal-Kern entfaltet. Songs wie das extrem eingängige "Locked In", das mächtige Monstrum "The Watcher", das fragile "Equalizer" und der wuchtige Abschluss "Giants" brennen sich sofort ein. Die extrem variable Instrumentierung, der wieder urtypische und passende Gesang sowie das stilvolle Art-Work von Paolo Girardi machen "Captivity & Devourment" zur absoluten Kaufempfehlung im Melo-Death-Bereich. Ein sehr gelungenes Comeback!

Captivity and Devourment


Cover - Captivity and Devourment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Watchers Of Rule

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UNEARTH gehören neben KILLSWITCH ENGAGE zu den wenigen noch aktiven Bands der ersten Welle der US-Metalcorewelle. Mit "Watchers Of Rule" legen die Jungs um das genialistische Gitarrendoppel McGrath/ Susi ihr sechtes Album vor - und das leiten sie dermaßen heftig und brutal ein, dass es dem unbedaftem Hörer die Schuhe auszieht! UNEARTH hatten schon immer gut Druck aufbauen können, aber bei "Watchers Of Rule" haben sie das Intensitätslevel angezogen und sind stellenweise so brutal und Death Metal wie noch nie. Shouter Trevor liefert in den Momenten seine beeindruckensten Leistungen ab, zeigt aber in den ruhigeren, melodischeren Songs, dass er auch die typischen UNEARTH-Gesangslinien locker beherrscht. Durch die höhere Brutalität ist "Watchers Of Rule" nicht so leicht zugänglich wie bisherige UNEARTH-Alben, macht das aber durch Facettenreichtum wett. UNEARTH loten Grenzen ihres Sounds aus, was in der Regel gut klappt und zu interessanten Songs führt, die wie "From The Tombs Of Five Below" und "Burial Lines" saubrutal sind und gleichzeitig klar nach UNEARTH klingen. Einen echten Hit hat das Album zwar nicht zu bieten, aber insgesamt ist es auf einem so hohem Niveau unterwegs, dass das zu verschmerzen ist. UNEARTH entwickeln sich mit "Watchers Of Rule" weiter, ganz klar. Mit der Band ist auch weiterhin zu rechnen! 

 

 

 

Watchers Of Rule


Cover - Watchers Of Rule Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Portals To Canaan

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Es hat etwas gedauert, bis die DEEDS OF FLESH-Platte als schickes Splattervinyl hier aufschlug, weswegen das Review erst jetzt folgt - Unique Leader haben "Portals To Canaan" bereits im Juni 2013 veröffentlicht. Satte fünf Jahre hat sich die Band für das neue Album Zeit gelassen und in erstmal zwei neue Mitglieder in die Band aufgenommen. Wie groß deren Anteil am Songwriting ist, bleibt unklar, aber DEEDS OF FLESH sind auf "Portals To Canaan" einen Ticken melodischer unterwegs als erwartet. Natürlich sind sie in der Regel brutal as fuck und stellen 95% der Death Metal-Konkurrenz in Sachen Technik und Brutlität in den Schatten, aber immer wieder schleichen sich in den neun Songs überraschende und den Sound bereichernde Elemente ein. Das gilt im Grunde für jeden Song und macht "Portals To Canaan" zu einer hochinteressanten Scheibe. Abseits davon ist es wieder einmal ein Fest für Freunde technischen Geknüppels, was hier von allen Beteiligten abgeliefert wird. Dabei artet es nie in eine unkoordinite Lärmorgie aus, sondern bleibt dank des auf den Punkt kommenden Songwritings nachvollziehbar und eingängige ("Xeno Virus"). DEEDS OF FLESH stellen einmal mehr unter Beweis, dass sie zu den ganz großen Nummern im technischen Death Metal gehören. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht wieder fünf Jahre bis zum nächsten Album brauchen. 

 

Portals To Canaan


Cover - Portals To Canaan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Raven Kings

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Mit neuem Sänger und neuem Drummer haben sich ENGEL an die Arbeiten zu ihrem viertem Album gemacht, welches sie auf den Titel "Raven Kings" getauft haben. Die Änderungen in der Bandzusammensetzung haben sich nicht hörbar auf den Sound ausgewirkt, weiterhin gibt es melodischen Death Metal mit modernen Einflüssen. Leider bleibt am Ende der Platte festzustellen, dass neue Ideen und frischer Wind wünschenswert gewesen wären, denn was ENGEL hier abliefern, kommt über Standardkost nicht hinaus. "Hollow Soul" ist ebenso belanglos wie "End Of Days" oder die völlig verkorkste Halbballade "I Am The Answer". Schon der Einstieg in "Raven Kings" ist mit dem farblosen "Salvation"/ "Your Shadow Haunts You"-Doppelpack misslungen. Immer wieder blitzt dabei das Können der einzelnen Musiker auf, ohne dass das in gelungene Songs mündet. Die Gitarren bleiben lustlos, dabei könnte ex-THE CROWN-Marcus im Doppel mit Niclas Engelin (mittlerweile auch bei IN FLAMES am Start) so viele schöne Göteborg-Gitarrenläufe aus dem Hut zaubern. Warum die beiden das nur selten machen, ist die Frage. "Raven Kings" plätschert so vor sich hin. Hin und wieder ein gutes Riff oder ein schöner Refrain reichen bei weitem nicht aus, um über das Mittelmaß des Genres hinauszukommen. Der Name ENGEL hätte mehr verdient. 

Raven Kings


Cover - Raven Kings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Wreckage Of Stars

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BLACK CROWN INITIATE legen mit "The Wreckage Of Stars" ihr Debütalbum vor, nachdem sie 2013 bereits eine EP veröffentlicht hatten. Nach dem ersten Durchlauf muss noch einmal geschaut werden, ob es die Band wirklich erst seit 2012 gemeinsam aktiv ist, so tight und auf den Punkt wie auf "The Wreckage Of Stars" klingen die wenigsten Bands auf ihrem Debütalbum. Death Metal können BLACK CROWN INITIATE ebenso gut wie progressiven Metal, wie "Shape's Collapse" oder das grandiose "Withering Waves" beweisen. Es gelingt ihnen scheinbar mühelos, knallharten Death Metal (der immer wieder an THE BLACK DAHLIA MURDER erinnert) und verspielt-progressive Elemente zu vereinen. Dabei wird immer ein konstantes Brutlitätslevel beibehalten, mit welchem Death Metal-Fans zufrieden sein werden. Shouter James zeigt ein beeindruckendes Spektrum in seiner Stimme und lässt Erinnerungen mit frühen OPETH wach werden, während die Gitarrenfraktion mühelos zwischen zart und hart wechselt und Drummer Jesse in den richtigen Momentan den Härtegrad anzieht. So wird es in den gut 50 Minuten zu keiner Sekunde langweilig und es macht einfach Spaß, die vielen Ideen der Musiker in Entfaltung kommen zu sehen. "The Wreckage Of Stars" ist ein echtes Metal-Highlight und bringt BLACK CROWN INITIATE in eine sehr gute Ausgangsposition. Wenn sie sich live gut präsentieren und beim nächsten Album ähnlich facettenreich und komplex zu Werke gehen, können sie die von OPETH hinterlassene Lücke im progressiven Death Metal füllen. 

The Wreckage Of Stars


Cover - The Wreckage Of Stars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:42 ()
Label:
Vertrieb:

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