Einer schönen Tages klingelte der Postmann dreimal bei mir und brachte ein Päckchen von "Agirossi" vorbei... was soll das, dachte ich mir, doch siehe da, die Band DARK MAN SHADOW wird von einer Industriebetrieb gesponsored! Die Verbindung der Band zu Mobilhydraulik ist mir zwar bis heute ein Rätsel und die Musik klingt ganz anders als ich sie mir nach dem Cover vorgestellt habe, aber wie dem auch sei! Das sind die ersten Eindrücke. Wenn man dann die CD ein paar mal durchgehört hat, zeigt sich das wahre Gesicht der Band. Sie spielen eine düster epische Metalmischung, die sich nicht so einfach einordnen läßt. Keyboards, die sich jedoch meist über den Status den puren Backgounds erheben, riffige Metalgitarren, ein mitreißender Sänger und eine blitzsaubere Produktion. Lob über Lob, aber wo Licht ist, ist immer auch Schatten: Die Band klingt manchmal etwas inhomogen, was v.a. bei zweiten Track teilweise doch recht stark auffällt! Ansonsten fällt das abwechslungsreiche Songwriting auf, mit dem sich die Band gekonnt allen Klischees zu entziehen weiß. Wenn die Band es schafft, sich gerade bei den langsameren Tracks noch zu steigern, haben sie spätestens mit ihrer nächsten CD ein ganzes heißes Eisen im Feuer.
Ich hasse es den Musikstil einer Band zu nennen, wenn man es nicht eindeutig kann, aber wenn ich euch hier sagen würde, dass COCKROACK Thrashdeathheavyrock´nRoll Metal mit englischen und deutschen Texten spielen, könnt ihr euch eh nix drunter vorstellen! Bei einer Sache gibts aber nix zu deuten, sie spielen knallharten und aggressiven Metal! Neben einem meist recht komplexen Riffgewitter, anspruchsvollen Schlagzeugparts und einem ausdrucksstarken Sänger fällt einem v.a. gleich beim ersten Lied ein ungeheures Gespür für coole Meldodien und geniale Chorus auf. Bei "Virtual Reality" verwenden sie teils deutsche, teils englische Vocals, die aber, nicht zuletzt dank des guten Sängers und der gnadenlos hammernden Gitarrenfraktion, wunderbar harmonierend ins das Gesamtbild dieser schwäbischen Combo einfügen. Die Produktion ist ausreichend differenziert und druckvoll genug um zu begeistern, die Texte sind glücklicherweise nicht ganz so stupide wie von Bands dieses Genres gewohnt. Man merkt der Band ihren Spaß beim spielen an und es wäre eine Schande, wenn sich Freunde von thrashigem Detah Metal, der teils leicht nach Metallica klingt, nicht diese CD zulegen würden. Das Teil gibts für nur 20.- DM (incl. Porto und Verpackung) bei der oben angegebenen Adresse bestellt werden. Das Debut gibts übrigens auch noch und kann für 18.- DM ebenfalls bei der selben Adresse geordert werden.
Die beiden Brüder Harry und Witali Dercho haben sich der elektronisch optimierten Rockmusik verschrieben. Jetzt nicht gleich aufhören zu lesen, nach dem Motto: Also wieder nix neues... Gut, Meilensteine in diesem Genre zu schaffen ist sicherlich beinahe unmöglich, aber besser als der Durchschnitt zu sein, schaffen BOSHETUNMAY mit Links. Alleine für den Bandnamen gibts Bonuspunkte! Die CD entstand in Eigenegie, die beiden spielen alle Instrumente selber und schreiben selbstverständlich auch alle Texte und Songs. Die Musik kann man als tanzaberen Metal mit Anleihen aus Gothic und Rock recht gut umschreiben, nichts desto trotz gehe ich nochmal auf alle Lieder kurz ein: Der Opener "Leaves" wirkt mit einer traurigen Melodie und coolem Rhythmus ziemlich bedrückend, ohne jedoch darauf zu verzichten, eine gehörige Portion Groove rüberzubringen. "First Step To The End" kann die aufgebaute Stimmung leider nicht ganz halten, aber was erwarte ich eigentlich? Und dann werden mit "Grave Dance" wieder alle Zweifel weggefegt... Obwohl die Rhythmussektion ähnlich wie beim Vorgänger klingt, ist der Chorus dermaßen geil, dass "Grave Dance" mein Lieblingslied auf der Scheibe ist! "Killing For You" ist abwechslungsreicher als die ersten 3 Songs, eine dominante Keyboardmelodie und im Ohr bleibende Sample geben dem Lied einen eigenständigen Charakter. Das gitarreske "Under" fällt durch seinen nicht ganz so einfachen, eingängigen Rhythmus etwas aus dem Rahmen, wird vom härteren "Dolls" abgelöst, das wiederum einen schönen Groovs und tanzbare Riffs beinhaltet. "Don`t Be" wirkt mit seinen pianobetonten Parts und dem klagenden Gesang wie ein ernstes Ende der Scheibe... das dann das düstere Outro "Filter" auch leider schon einläutet. Die CD könnte zwar abwechslungsreicher sein, aber da die meisten Lieder Ohrwurmcharakter haben, vergesse ich die Band sicher nicht so schnell. Die sehr ordentlich produzierte CD gibts bei der oben angegebenen Adresse, viel Spaß beim hören!
Die Besetzumg läßt einen eigentlich Gothic Metal der alten Schule erwarten. Aber weit gefehlt, damit würde man der Band sicherlich unrecht tun. Eine hohe und schöne weibliche Stimme, die Andrea Münster gehört, die wiederum erst vor knapp einem Jahr zur Band gestoßen ist, trifft auf toll damit harmonierende männliche Vocals von Miodrag Stefanovic. Zwei Gitarren verstehen es sowohl einfache Riffstrukturen aufzubauen als auch die schaurig-schöne Grundstimmung zu unterstützen. Das Keyboard wird meiner Meinung nach fast vernachlässigt... aber immernoch besser als ein penetrantes Geklimpere im Hintergrund, wie wir es ja von mehr als genug Bands kennen! Der Spagat zwischen verschieden Musikstilen: Gothic- und Heavy Metal sowie Death- und Goth´Rock klappt erstaunlich gut und wirkt in keiner Weise aufgesetzt und gezwungen, sondern läd vielmehr zum Träumen und Entspannen ein. Nach ihrem Debut "Dark Eden" haben BEAUTIFUL DARKNESS eine auch produktionstechnisch überzeugende CD aufgenommen, es bleibt zu hoffen, dass die Band, die unter anderem schon mit INKUBUS SUKKUBUS und NAGLFAR gespielt haben, den Durchbruch zu neuen Ufern schaffen, damit euch die Band nicht noch länger vorenthalten wird. Wer nicht warten will bis die CD im Laden zu finden ist, kann sie für 20.- DM (incl. Porto und Verpackung) bei der oben angegebenen Adresse bestellen.
"Artificial" war eine der wenigen Scheiben, der letzten Zeit, die ich mir sofort ganz angehört habe und nach dem ersten Konsumieren dieser amerikanischen Band musste ich mir die CD gleich noch mal zu Gemüte führen. Eigentlich ist es wahrlich nichts weltbewegendes was GOD MODULE geschaffen haben, genau genommen ist es ziemlich einfache EBM... aber die Musik knallt derart gnadenlos und stampfend aus den Boxen, dass die Beine sofort mitzucken und man sich auch von Zeit zu Zeit beim mitsummen der eingängigen Melodien ertappt, und genau das ist es was man von EBM erwartet. Sehr heftige Bässe unterstützt durch geflüsterte Vocals, düstere Keyboards, stampfende, manchmal sehr technoide Rhythmen im Mid-Tempo Berreich und die schon erwähnten Melodien machen die CD zu einer Bereicherung eines jeden "Tanzabends". Industrialliebhaber kommen nicht wirklich auf ihre Kosten, denn obwohl die Band recht viele Samples benutzt so stehen doch Tanzbarkeit und melodiöse Tracks klar im Vordergrund vor komplexen Arrengements und Lärmattacken - allerdings verstehen GOD MODULE ihr Handwerk und somit bleibt zu hoffen, dass Lieder wie "Illusion" oder "Devine Seperation" öfter in den schwarzen Tanztempeln der Republik zu vernehmen sein werden!
Pünklich zum neuen Jahr erscheint auch die neueste CD der österreichischen Gothic/Electro Vorzeigeband L´AME IMMORTELLE mit ihrem Album "Dann Habe Ich Umsonst Gelebt". Und die Band hat das Jahr genutzt, ihre Musik klingt reifer und wirkt durchdachter als noch auf "Wenn Der Letzte Schatten Fällt". Ein Rezept findet man bei der Band schon seit jeher: Die Kombination von tollen Melodien und harten tanzbaren Elektrorythmen, vorgetragen von entweder männlichen rauhen Vocals aus Thomas Munde oder die weichen Engelstöne aus Sonja Goldkehlchen. Die Band erzeugt auch hier weiderum Lieder, die einfach ins Ohr gehen und garantiert sind wieder ein paar Songs dabei, die die Tanzflächen füllen werden, obwohl auf der letzten CD mehr Anwärter für diese Aufgabe waren. Eigentlich bleibt alles beim alten, manchmal klingt die neue CD ausgereifter, wirklich innovatives gibt es nicht, es gibt einfach schöne Lieder mit tanzbaren Rythmen... und mal ehrlich, was will man denn mehr? Mit einer neuen Version von "Life Will Never Be The Same Again", bei der Sean Brennan (LONDON AFTER MIDNIGHT) zusammen mit Sonja singt schließt eine gute CD mit dem besten Stücke von L´AME IMMORTELLE bisher geschrieben haben.
Allein das Cover der CD hat sich bei mir irgendwie eingeprägt, es fiel mir allein dadurch auf, dass nicht die üblichen Motive zu sehen sind, sondern mich die Person eher an Bilder aus dem Aztekentreich erinnert als an die üblichen Fantansieplattitüden... und jetzt wo ich dasitze und etwas über KALMAH schreiben will, da fällt mir erst auf, dass sich auch die Musik durchaus hören lassen kann und nicht schlecht ist! Die Band aus Finnland spielt eine Mischung aus melodischem Death und keyboardorientiertem technischen Black und die ganze Sache bleibt durch die Keyboardmelodien und eingängige Riffs gut im Ohr. Allerdings kann dieser "Bekanntheitsfaktor", den man schon nach einem Hörduchlauf verspürt, auch von etwas anderem als den schönen Melodien herrühren... denn ich glaube ich höre viele der Ideen auf "Swampland" nicht zum ersten mal, viele Dinge habe ich von anderen Bands bereits vernommen! Eigentlich schade, denn die Band spielt gut und die Produktion ist spitze, aber man hätte doch viel mehr eigene Ideen verwursten müssen, um etwas Besonderes zu sein. So sind KALMAH eine Band von vielen, die es schwer haben werden, sich einen Ruf zu etablieren wenn sie nicht lernen, auf eigenen Beinen zu stehen!