Mit der MCD „Polymorphism Of Death“ sind Illogicist auf der Suche nach einem Label, welches sie unter ihre Fittiche nehmen will. Und die Chancen stehen gut, die Musik des italienischen Quartetts kann voll und ganz überzeugen. Illogicist spielen technischen Death Metal, schaffen es aber zu jeder Zeit, den Balanceakt zwischen Eingängigkeit und Gefrickel zu halten. So wird gleich im ersten Song „Warped“ straight nach vorne geprügelt, das Ganze aber shcon nach kurzer Zeit von einem netten Gitarrensolo unterborchen, um dann wieder in einen Moshpart zu münden. Diese gelungene Abwechslung aus schnellen Parts und immer nachvollziehbarem Gefrickel zieht sich durch alle drei Songs und sorgt dafür, daß die Mucke der Italiener nie langweilig wird. Durch die eingängigen Parts ist ihr Metal nicht zu abgehoben und entschwebt nicht in unnachvollziehbare Sphären. Alle vier Musiker schütteln sich teilweise komplexe Sachen aus dem Ärmel, die dank der klaren und druckvollen Produktion gut zu vernehmen sind. Hoffen wir, daß sich bald ein Label der Band annimmt und man ihre Songs auf einem Album hören kann.
Da liegt es in meinem CD-Spieler, das neue TÄGTGREN-Meisterwerk. HYPOCRISY sollen‘s gepinselt haben. Hmmmmm. Also ich weiß nich. Der Künstler habe viel vor mit seinen beiden Bands, wolle sich den Arsch abspielen und so weiter, war zu lesen. Scheint so, als ginge damit eine Verschmelzung seiner beiden Hauptkerne einher. Mit CATCH 22 hat sich der Schwede von HYPOCRISY in Richtung PAIN bewegt. Der typische Death-Metal-Anstrich ist eindeutig in Hintergrund getreten, zugunsten typischer PAIN-Elemente. Electro-Metal wäre eindeutig übertrieben, aber eine gewisse Kommerzialität ist dem Album nicht abzusprechen. Allerdings, und da unterscheide ich mich wohl von nicht wenigen Anhängern HYPOCRISYs: Es ist zwar nicht mehr "Hypo", aber mir gefällt’s zum größten Teil. Eingängige Stücke wie EDGE OF MADNESS (mit deutlichem Keyboard-Einsatz) oder DESTROYED, oder Speedster wie ANOTHER DEAD END... machen die CD zum Vergnügen, da überhöre ich einen Lückenfüller wie TURN THE PAGE ganz gerne mal. Auffällig: Irgendwie schwebt eine mächtig melancholische Stimmung über der ganzen Scheibe, nicht nur über dem Schluss-Stück ALL TURNS BLACK. Wird doch wohl nicht endgültig die letzte Scheibe der schwedischen Death-Metal-Institution sein? Schade wär’s, wenn Maestro nicht mehr den Tod malt.
Karpaten, Vampire, Blutsauger: Wer angesichts des nur für Lispler ganz einfachen Namens Black Metal erwartet, hört sich getäuscht. Als "neoklassischen Dark Metal" bezeichnen die jungen Burschen aus Nienburg bei Hannover ihren Stil. Und den haben sie bereits auf ein Demo und jetzt auf FROZEN TEARS gebannt. Flott thrashen die Jungens los und schon beim Opener GLENCOE erkennt der Hörer eine nicht ganz unwichtige Fähigkeit der Band. Sie schreiben Melodien, die im Ohr hängen bleiben. Ansonsten wartet die CD mit einer erfreulich hohen Bandbreite auf. Denn zum Thrash in Song eins gesellt sich amtlich-melodramatischer Metal der Marke PARADISE LOST (DREAMS), ein abgedrehter Misch-Masch-Metaller (Orchid Field) - ne schmusige Semi-Instrumental-Ballade (AUTUMN CHIILD) sowie ein leicht-verdaulicher Ohrwurm (ESCAPE) - leider fehlt auch Nu-Metal-Mus (SOMEONE) nicht. Neben der unvermeidlichen Neumetallerei gibt’s einen zweiten kleinen Kritikpunkt: Der Gesang hat vor allem im mehrstimmigen Bereich leichte Schwächen, leiert sozusagen ein bisschen durch die Gegend. Macht aber nicht viel, macht trotzdem Spaß, der Kapelle zu lauschen. Obendrauf gibt’s noch einen Dreifach-Bonus, nämlich die Stücke vom 99er Demo THE CARPATHIAN AWAKENING. Mehr Gegrunze, mehr Keyboard-Kleister, weniger Melodien, dennoch ganz nett. Klar ist eins: FROZEN TEARS steht für den deutlichen Fortschritt der blutsaugenden Träumer. 15 Mark oder weiß ich wieviel Euro sind auf keinen Fall rausgeschmissenes Geld.