ANYONE kann eigentlich noch keine Sau kennen, sind immerhin Newcomer aus den Staaten - bei denen Roadrunner aber mal wieder ein sehr glückliches Händchen bewiesen haben könnte. Und trotzdem kommt einem die Musik manchmal arg vertraut vor - und trotzdem ist der Sound auch irgendwie neu. Das Paradoxon ist jedoch recht schnell zu lösen: Die Jungs verbinden den Flair und Markenzeichen von 70er Acts mit denen des neuen Jahrtausends und zaubern eine sehr eigenwillige und in dieser Form auch nicht oft gehörte Musikform an den Tag. Bass und Drums geben den Songs ordentlich Groove, grade die Gitarre klingt etwas altbacken, der Gesang ist gelungen, leicht quäkend aber in erster Linie sehr glaubwürdig und nicht ent- oder verstellt. Von ihrem Outfit her hätte ich sie zwar eher in eine Punk oder New Metal Band gepackt, die Musik ist jedoch moderner Rock, der aber auch schon vor 30 Jahren modern war sozusagen. Gelungene wirre Sache auf jeden Fall, Reinhören beim nächsten Besuch im Plattenladen!
Keine großen Worte drumherum: Die CD ist Sahne! Nach einer langen Pause seit ihrem letzten Album haben die deutschen GOAT OF MENDES mit „Thricefold“ ein Album rausgebracht, dass der hierzulande recht verschlafenen Pagan/Folk Metal Szene richtig in den Arsch treten dürfte. Ich weiß gar nicht was ich alles loben soll. Lassen wir die Äußerlichkeiten wie das schöne, dicke Booklet und eine gute Produktion die sowohl die einzelnen Instrumente Richtig zur Geltung bringt als auch die Stimmung der Musik richtig unterstützt, den Anfang machen. Musikalisch fallen mir dann vor allem die sehr guten Sänger auf, die sehr vielschichtig und abwechslungsreich auftreten, 4 verschiedene Stimmen, männliche und weibliche. Ihre Musik tendiert Richtung Black/Pagan Metal, wirkt manchmal aber auch einfach nur Heavy und ist zu keiner Zeit sperrig sondern stets sehr eingängig. Wer hier jetzt oberflächliche Songs erwartet ist auf dem Holzweg, ein Blick ins Booklet überzeugt von guten Texten, und intensives Hören fesselt. Absolut empfehlenswerter Genuss der Oberklasse für alle die auf harten (Black) Metal mit leichtem Celtic/Folkeinschlag stehen! Sahne eben!
Leverkusen. Damit verband ich bisher nur die Bayer-Werke und einen mittlerweile recht guten Fußballverein. Seit einigen Tagen weiß ich, daß es sogar Metalbands in der Chemiestadt gibt. Meine Bildungslücke schloß sich dank Transgression, die mit „Redrum“ ihre zweite MCD auf den Markt schmeißen. Sie haben sich dem US-Death verschrieben, Parallelen mit den großen Bands sind mehr als vorhanden und werden vor allem bei der Gitarrenarbeit und dem Gesang deutlich. Dazu noch eine ganze Menge Groove und fertig ist die coole Death Metal-Scheibe. Das ganze bewegt sich meistens im Mid-Tempo-Bereich, auch wenn einige Parts durchaus die Rübe abschrauben und der dritte Song als krasser Gegensatz dazu sehr langsam beginnt. Alles in allem eine gelungene Scheibe, die Freunde des amerikanischen Death Metals ansprechen sollte. Hoffentlich finden die Jungs bald ein Label, damit wir in den Genuß eines Lonsplayers kommen.
So hoch wie VNV Nation steigen selten Bands in die Media Control Charts, die doch eher im Gothicbereich heimisch sind. Was sagt uns das? Sind VNV Nation so massentauglich geworden? Eigentlich nein, vielleicht schaffen sie es nur einfach viele Nischen in einer zu vereinen. Der Gesang war und bleibt doch eher in Richtung Wave tendierend und scheint auf den ersten Blick nicht mit hartem Electro zuharmonieren. Doch genau das macht VNV Nation eben anders. Die Songs sind tanzbar, genau die richtigen Rhythmen für die Beine, und doch sind die Songs äußerst melodiös. Auch das macht VNV Nation anders. Und immer wenn sie von genau diesem genau aufgehenden Konzept abweichen geht es in die Hose, was auf "Futureperfect" leider mehr als einmal passiert. Ohne Zweifel fast perfekt sind Tracks wie "Epicentre", der genau die angesprochene Mischung in sich vereint. Wenn der Gesang fehlt, dann fehlt auch ihrer Musik irgendwas wichtiges, während dabei "Electronaut" noch ziemlich willenlos daherkommt und zum tanzen zwingt, wirkt "Liebestod" nur noch billig und kann nicht mal in Ansätzen überzeugen. Genau das gleiche passiert wenn sie ihr Gespür für tanzbare Rhythmen mit Füßen treten bzw. weglassen und so triefende Schmalzsongs wie "Holding On" produzieren, ebenfalls ein Lied dass die Welt nicht braucht. Die beiden letzten Songs "Beloved" (Sehr genialer Spannungsbogen) und "Airships" (Für ihre Verhältnisse recht anspruchsvoll) können noch mal Punkten, vertreiben aber nicht den bitteren Beigeschmack. Eine recht zwiespältige Angelegenheit ist dieses Album geworden, dass durchaus einige verdammt gute Songs beinhaltet wie man sie von VNV Nation kennt, dass aber auf der anderen Seite aber auch reichlich Schrott enthält. Ob das für einen Kauf reicht muss jeder selbst entscheiden, eine uneingeschränkte Empfehlung gibt es keinesfalls von mir! Ganz lustig ist übrigens die komplett (!) schwarze CD...
Es gibt `nen Rolls Royce, der heißt wie diese Band. Was den Umkehrschluss nicht zulässt: SILVER SERAPH steht hier eher für `nen rostigen Golf. Und dabei tue ich dem nützlichen Volkswagen wohl eher noch unrecht. Die Jungs aus Schweden haben ihrem Gefährt einen tüchtigen Keyboard-Kleister-Anstrich verpasst. Das Sondermodell heißt in diesem Fall nicht BON JOVI, sondern WHITESNAKE oder DEEP PURPLE. Das Ganze erhält als Sonderausstattung ein wenig DREAM-THEATER-Geprogge und als Sitzbezüge kitschige Metal-Klischee-Texte. Und ein Geschwindigkeitslimit besteht: Für den Stadtverkehr gibt’s die ach so weinerliche Ballade, leicht speed-angehauchtes Up-Tempo macht ansonsten Landstraßen-Verkehr möglich. Auf der Autobahn würde die silberne Schwedenkarre quasi auf der mittleren Spur herumgurken. Anderseits werden auch von Deutschlands Allerwelt-Karren genügend verkauft. Will sagen: Fans oben angesprochener Bands können ruhig mal ein Ohr riskieren, wenn die schwedischen Automobilfreunde ihrer ergrauten Hard-Rock-Ikonen frönen. Aber wie gesagt: Im Originalzustand taugt alles besser: Sowohl Autos, als auch Musik-CDs.
NICKELBACKs aktuelles Album "Silver Side Up" hat mittlerweile in unseren Gefilden über 150.000 Einheiten abgesetzt, und auch die Single "How You Remind Me" ist auf dem besten Weg dorthin und befindet sich zur Zeit auf Platz 3 der Media Control Charts! Ausserdem spielt die Band live im deutschen Fernsehen: 26.02. Pro Sieben - TV Total (22.15 Uhr) und 07.03. RTL - Echo-Verleihung (20.15 Uhr)!