Zu den vielen verstorbenen prominenten Musikern des Jahres 2002 gehört leider auch JOHN ALEC ENTWISTLE, Basist und Mitbegründer der legendären Klassik-Rockband THE WHO (u.a. "My Generation", "I Can´t Explain", "Pinball Wizard"). Als Solokünstler trat "The Ox", wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wurde, zwar nicht sonderlich erfolgreich in Erscheinung aber unter "Experten" galt als einer der besten Baßspielern seiner Zunft. Nach seinem plötzlichen Herzinfarkttod (bedingt durch "too much Drugs"!) wurde jetzt flugs noch das obligatorische letzte Werk "Left for Live" der JOHN ENTWISTLE BAND auf den Markt geworfen. Hierbei handelt es sich um eine schon relativ alte Live-Scheibe mit Aufnahmen einer US-Tour von 1998. Mit dieser Band, die musikalisch größtenteils auf recht hohem Niveau agiert (sieht man mal von den gesanglich teilweise doch eher bescheidenen Leistungen, besonders des Meisters himself, mal großzügig ab!) wird hier ein abwechslungsreicher Rock-Mix irgendwo im Soundgewand zwischen YES zu Anfang der 80er mit dem glorreichen 90125-Album (z.B. der WHO Klassiker "The Real Me" - kommt so besser als im Original!), ein wenig JOHN PARR, von dem auch einer der besten Songs des Albums "Under A Raging Moon" stammt und MANFRED MAN’S EARTH BAND (z.B. bei "905") geboten. Die Musik kommt teilweise schön bombastisch (einer der Höhepunkte hierbei "Darker Side Of Night") daher, bedingt durch recht dominante Keyboards und dem mehr als satten Bass-Sound, bietet aber für Livemaßstäbe einen wirklich guten Klang. Die beteiligten Musiker dürfen sich natürlich auch mit vielen gelungenen Solis ganz ordentlich austoben kommt, die Betonung liegt hier eindeutig auf Rock’n Roll, wobei es die Band besonders bei den beiden letzten etwas überlangen Standards "Shakin All Over" und "Young Man Blues" ordentlich laufen läßt. Wie schon erwähnt, trübt einzig der zuweilen kehlig, gröhlende Gesang für etwas Mißstimmung, ein guter Sänger hätte hier dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Für Fans gediegener und zeitloser Rockmusik mit vielen Instrumentalparts ist dieser Konzertmitschnitt von JOHN ENTWISTLE sicher eine durchaus reizvolle CD, von dem 0815 Billigcover und dem lieblosen Booklet (ohne jegliche Beschreibung der Karriere bzw. Historie!) darf man sich dabei keinesfalls abschrecken lassen.
Ein zunächst überraschendes aber dann wirklich beeindruckendes Comeback feierten im letzten Jahr die Briten von THE MISSION. Das richtig gute, ganz im alten Gothic-Rock Stil gehaltene, Album "Aura" fand (zu Recht) wieder den Zuspruch gerade der zahlreichen alten Fans und während der erfolgreichen Herbsttour mit HIM konnten die Jungs um WAYNE HUSSEY und CRAIG ADAMS, die ja auch mal bei den legendären SISTERS OF MERCY unter Lohn & Brot standen, mit ihrem engagierten Auftritten und den starken Songs des Comebacks im Gepäck, sogar noch einige neue Anhänger dazugewinnen. Auf der jetzt vorliegenden CD "Aural Delight" gibt es nun ein paar neue Songs, die bei den Aufnahme-Sessions übrig geblieben waren, einige Tracks in einem anderen Mix sowie zwei Coversongs, die auch bei den Livekonzerten der Band mittlerweile zu den Standards gehören. Wirklich ganz neu sind aber nur drei der insgesamt 12 Titel, die in der Mehrzahl aus diesen einfach schönen Mission-typischen leicht düster-melancholischen Balladen bestehen. Alle anderen Tracks wurden u.a schon mal als Single-B-Seiten oder auf Compilations veröffentlicht. Den Opener "Amelia" (vom tollen "Carved In Sand" Album) gibt es hier in einer urwüchsigen Akustik-Version zu hören, vom insgesamt eher schwächeren "Masque"-Album gibt’s "Even You May Shine" sowie & "Spider & The Fly" und von "Aura" sind die Demo-Versionen "Dragonfly" und "Mesmerised" (Reprise)" vertreten. Die wirklich gelungenen Coverversionen "Never Let Me Down Again" (DEPECHE MODE) und "Can´t Help Falling In Love With You" (ELVIS) - sorgt hier in einer Pianoversion wieder für Gänsehaut - geben dieser CD schon einen besonderen Reiz, wenn auch wahrscheinlich nur für "wahre" Fans. "Aural Delight" verkürzt so halt etwas die Wartezeit bis zum nächsten Album, auf daß wir schon gespannt warten.
Es ist nicht mal ein Jahr her, da verzückten die schwedischen Metaller von DREAM EVIL die Metal-Gemeinde mit ihrem zwischen alten Europe und Hammerfall angesiedelten Debüt "DragonSlayer". Direkt zu Beginn des Jahres 2003 präsentieren die Herren mit "Evilized" den Nachfolger - dabei müssen sie sich mit ihrem hochgelobten Erstling messen und ihren Status als eine der Newcomer-Bands 2002 untermauern. Und eins gleich vorneweg - DREAM EVIL geben dabei eine verdammt gute Figur ab. Sie erfinden zwar weder den Metal noch sich selbst neu - aber die das Debüt auszeichnenden Trademarks sind ausnahmslos wieder vorhanden: gewaltige Gitarrenriffs, eine packende Leadgitarre und eine kristallklare Stimme, welche den sonst schon äußerst eingängigen Songs die melodische Spitze aufsetzt; dazu eine perfekte und druckvolle Produktion. Obwohl DREAM EVIL im Vergleich zum Debüt härtetechnisch im Schnitt doch etwas zugelegt haben (was die ersten drei Power-Songs "Break The Chains", "By My Side", "Fight You ’Till The End" eindrucksvoll dokumentieren), bedienen sie gekonnt unterschiedliche Stimmungslagen, wie z.B. mit den beiden wunderschönen Balladen "Forevermore" und dem Schlusspunkt "The End" (wie auch sonst!). Wobei vor allem das etwas ruhigere, melodische und leicht poppig wirkende "Children Of The Night" oder das Titelstück, der bombastisch angehauchte Midtempo-Stampfer "Evilized" zu den Highlights der Scheibe gehören. Hier zeigen DREAM EVIL ihr Gespür für Melodie mit am Besten; und obwohl die weiteren Tracks nach hinten heraus wahrlich gute Teile sind, hätte ich mir persönlich noch den einen oder andere Song des Kalibers "Children Of The Night" und "Evilized" gewünscht. Aber damit hier keine falschen Schlüsse gezogen werden - die Ansprüche an die Herren Nordström, Isfeldt, Gus G. und Co. lagen ja unheimlich hoch, und sie konnten diese durchaus erfüllen. Dies alles werden die Jungs wohl auf der anstehenden Tour mit Hammerfall und Masterplan auf den geneigten Metal-Jünger loslassen, und dabei mit Sicherheit noch den einen oder anderen Jünger hinzugewinnen - mich haben sie schon. Wohl bekomms!
Na ja, so richtig toll fängt das Debüt der Londoner DRAGONFORCE ja nicht an. Das Intro namens "Invocation Of Apocalyptic Evil" mit eine Spielzeit von ganzen 14 Sekunden hätte man sich echt sparen können. Aber danach geht es nur noch bergauf - und vorneweg schon eins - DRAGONFORCE haben einen beachtlichen Erstling hingelegt. "Valley Of The Damned" kann man als melodischen, traditionellen Power Metal mit kräftig Tempo bezeichnen; vergleichbar mit den schnelleren Tracks von Bands wie Hammerfall, Gamma Ray, Stratovarius und natürlich Helloween. Die Stücke sind für ein Debüt ausgezeichnet komponiert und wirken nie überfrachtet. Songs wie der hymnische siebenminütige Titeltrack "Valley Of The Damned", das melodische, schnelle Riffmonster "Black Winter Night" (bringt es auch auf stolze sechseinhalb Minuten), die gefühlvolle Ballade "Starfire" (hier klingt DRAGONFORCE fast wie aus den guten Tagen des AOR in den Achtzigern) und das eingängige, abwechslungsreiche "Revelations" sollte man sich als Power Metal-Jünger ruhig mal reinziehen. Das abschließende "Heart Of A Dragon” packt es dann sogar einen fantastischen, fast poppigen Refrain gänsehautmäßig rüberzubringen ohne ins kitschige abzudriften. Kleiner Minuspunkt: Sänger ZP Theart hat eine gute und zu den Songs passende Stimme, wurde aber bei der ansonsten makellosen Produktion von Karl Groom (u.a. Threshold) teilweise doch ein wenig in den Hintergrund gedrängt und offenbart etwas zu geringes Volumina. Der eine oder andere wird einige der Songs schon von den erfolgreichen Tracks auf mp3.com kennen. DRAGONFORCE tourten bereits (und das weit vor dem vorliegenden Debüt - nur mit einer Demo-Scheibe in der Hinterhand) mit Halford, Stratovarius und Virgin Steele in England, was den bisherigen mp3-Geheimtip-Status unterstreicht. Apropos: Das Ganze ist an sich gar keine so richtig britische Band, sondern eher ein Multikulti-Haufen. Gegründet 1999 als DRAGONHEART änderte die Band ihren Namen Ende 2001 in DRAGONFORCE (wohl um eine Verwechslung mit dem gleichnamigen, kitschigen Hollywood-Streifen zu vermeiden). Und das Line-Up ist echt international besetzt - angetrieben werden die fünf Jungs von den beiden Gitarristen Herman Li (Hong Kong) und Sam Totman (in Neuseeland aufgewachsener Engländer) die ihre Arbeit hörbar verdammt gut machen und für die klasse Gitarrenläufe zuständig sind. Sänger ZP Theart kommt aus dem sonnigen Südafrika, derweil Schlagzeuger Didier Almouzni eine französischen Pass sein eigen nennt. Keyboarder Vadim Pruzhanov ist ein ukrainischer Landsmann der boxenden Gebrüder Klitschko. Gute Mischung also um auch weiterhin abwechslungsreiche Scheiben auf die Power Metal-Gemeinde loszulassen - wir sind mal auf den nächsten Streich gespannt.
Frisch bestätigt! Our Lady Peace kommen im März 2003 mit Avril Lavigne auf Europa-Tour und zeigen im Vorprogramm, was Sache ist! Hier die Deutschland-Dates! 09.03.03 Berlin, Columbiahalle 10.03.03 Köln, Palladium 12.03.03 München, Zenith 16.03.03 Hamburg, CCH3
Die Veranstalter des Taubertal Open Airs verlängern ihre Ticket-Aktion bis zum 28. Februar 2003. D.h. bis dahin gibt es die Dreitages-Tickets zum alten Preis von 55,- € inkl. VVK - Gebühr! Ab dem ersten März wird das Ticket dann 58,- € inkl. VK - Gebühr kosten. Der Vorverkauf läuft laut Veranstalter schon sehr gut. Sie möchten mit der Verlängerung der Aktion allen, die bisher noch keine Gelegenheit hatten, eine Chance geben die günstigeren Tickets zu erwerben. Kontakt: http://www.taubertal-openair.de
David Ellefson, Ex-Bassist von Megadeth, schliesst sich dem Bandprojekt von Nicko McBrain (Iron Maiden) und Dan Spitz (Ex-Anthrax) an. Musikalisch wollen die Jungs einen "extremely heavy" Weg eingeschlagen.