Konzert:

The Sisters Of Mercy, Sulpher - Fürth, Stadthalle

by Gast
Konzert vom "Ein Überraschungsabend in Fürth"



Na so was - kein "Dominion", kein "First and last and always" und kein "Alice"! Aber......, lest selbst und der Reihe nach.



Das erste "Auswärtsspiel" der Tour also im Frankenland. Nach problemloser Anreise erreiche ich die Stadt im "Sisters - Fieber". Tja - Plakate sind keine zu sehen, was nicht ungewöhnlich ist - wer braucht schon Werbung? Aber auch ansonsten wirkt die Stadt ziemlich ausgestorben. Immerhin, an der Stadthalle trifft sich dann doch ein schwarz-buntes Völkchen und begehrt Einlass. Also rein in die Halle. Oh, netter Saal - hat ein "Goldene Hochzeit" - Ambiente, nicht sehr groß und eher gediegen. Mal wieder sehr passend für die selbsternannte "militant sex machine" aus der People´s Republic of West Yorkshire. Aber was soll´s - da auch die Bühne hier nicht so breit ist, bin ich froh, noch einen Platz in der ersten Reihe ergattern zu können. Nun heißt es mal wieder warten - auf Sulpher. Nichts Neues, nur scheint Sänger Rob Holliday heute noch schlechtere Laune zu haben. Keine Mühe macht es ihm hingegen, neben dem phantasievollen "Does everybody feel good?" in einem Satz mindestens vier Mal das Wort Fuck zu benutzen. Richtig nette Bühnenpräsenz - sterben diese Plattitüden nie aus?



Pünktlich um 21.15 Uhr dann das Drum - Intro der Sisters. Dies dauert diesmal ziemlich lange und nach ein paar Minuten merkt auch der Hausmeister in Fürth, dass man das Saallicht nun ausmachen kann. Los geht´s wieder mit "Temple of Love" - aber wie. Eine druckvolle Version und viel Energie auf der Bühne. Der Sound ist hervorragend, nicht nur lauter als in Frankfurt, sondern auch wesentlich besser definiert und präsenter. Weiter geht es mit "Crash and Burn" (Jubel beim Autor...) und "Ribbons" in bester Qualität. Es folgt die erste kleine Überraschung - "Come together". In diesem Stil geht es dann weiter, einige Premieren für diese Tour und Songs, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte. So packt Adam Pearson seine legendäre Gibson Firebird beiseite und kommt mit der Strat nach vorne. Das ist zum einen eher selten und passiert zum anderen normalerweise erst gegen Ende der Gigs bei "Flood II". Der Grund ist eine rockende Version von "Dr.Jeep", die schließlich in "Detonation Boulevard" endet. Nach einer der besseren Versionen von "War on Drugs" gibt es einen Song, den man als kleine Sensation bezeichnen darf: "Marian" !!! Gerüchteweiser soll dieses Stück ja bei einigen Soundchecks gespielt worden sein, aber wer hätte ernsthaft damit gerechnet, es einmal beim Konzert zu hören? Auf dieser Tour ist es jedenfalls eine Premiere - sehr zur Freude der meisten Fans. Die Sisters präsentieren eine moderne, etwas schneller und härter gespielte Version im Vergleich zur Original-Fassung. Ein Höhepunkt dieses Abends! Nach "Will I dream" und (dem immer noch hervorragenden) "Summer" kommt der neue Song "Slept".
Nach der letzten Zeile "I´ve slept with all the girls in Berlin" meint Andrew diesmal: "and you are next".
Ah ja, Andrew...



"Burn" und "Anaconda" sind auch nicht die gewöhnlichsten Stücke und wie gewohnt beschließt "Flood II" das reguläre Set. Die erste Zugabe gehört ebenfalls nicht zum Standard-Repertoire: "Valentine", eines der ganz alten Stücke und ziemlich unerwartet, vor allem als Zugabe. Ein kompaktes und treibendes "Lucretia my Reflection" beschließt das erste Zugaben-Set . Die Sisters kommen noch einmal für "Top Nite Out" und "Vision Thing" auf die Bühne. Mit diesen Songs geht es tempomäßig noch einmal nach vorne und schau an - Chris Starling ohne Sonnenbrille. Wusste gar nicht, dass so was bei den Sisters erlaubt ist.... Und auch Adam Pearson hat fast schon ein Dauergrinsen im Gesicht - also wirklich viel Neues heute.



Dieser Gig war vielleicht nicht die geballte Hit-Show wie in Frankfurt. Dafür gab es einige wirkliche Überraschungen - Songs, die man so gut wie nie live hören kann. Der Sound war exzellent und die Sisters haben einen sehr überzeugenden Gig gespielt. Es ist vielleicht nicht jedermanns Ding, aber ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut, dass es so viel Abwechslung in der Playlist gab.



Morgen geht es dann nach Stuttgart
und hier ist die Playlist von Fürth - war ein klasse Abend in Franken:



temple of love

crash and burn

ribbons

come together

we are the same, susanne

doctor jeep / detonation boulevard

war on drugs

marian // !!!

will i dream

summer

slept

on the wire/teachers

burn

anaconda

romeo down

flood II

----------

valentine // !!!

lucretia my reflection

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top nite out

vision thing



(DJD, mit freundlicher Genehmigung von The-Gothicworld.de)

Review:

Walk In The Fire

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Das gibt es tatsächlich! Den Sound der geradezu danach schreit den State-Highway No.1 an der Kalifornischen Küste bei Sonnenuntergang entlang zu fahren und die Stereoanlage im offenen Wagen voll aufzudrehen. Und amerikanischer geht es eigentlich auch nicht. Aber jenes Quartett welches diesen Sound anno 1989 fabrizierte kam nicht aus den Staaten, sondern größtenteils aus dem (meist) regnerischen, kalten und nebeligen Schottland. STRANGEWAYS gehören wohl zu den Unterbewertesten AOR-Bands des Planeten. "Walk In The Fire" war das dritte Album der AOR-Götter, denen leider nur eine nur sehr kurze Schaffensperiode vergönnt war (es gab zwar noch zwei Comeback-Scheiben in den Mid-Neunzigern; sie waren aber kein Vergleich mehr zu den drei Scheiben der Jahre 1986 - 1989). Schon der ’87-Vorgänger "Native Sons" war ein Meisterstück in Sachen Melodic-Rock und hatte ausnahmslos Tracks der Oberklasse zu bieten, u.a. die AOR-Perlen "Goodnight L.A.", "Only A Fool" und der totale Überhammer "Where Do We Go From Here". Mit "Walk In The Fire" setzten Terry Brock (vocals) der Ami unter den Schotten, Jim Drummond (drums), David Stewart (bass) und Ian J. Stewart (Guitars) noch einen drauf. Es reiht sich ein melodischer, radiotauglicher Ohrwurm an den nächsten und es ist eigentlich nicht möglich den einen oder anderen der zehn Songs besonders hervorzuheben, da es allesamt exzellent arrangierte und eingängige Kompositionen sind. Tracks wie "Love Lies Dying", "Where Are They Now" und "Living In The Danger Zone" sind für den AOR-Himmel geschrieben. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, das STRANGEWAYS mit "Every Time You Cry" sogar einen beachtlichen Singlehit landen konnten bevor sie von der Bildfläche verschwanden. Darüber hinaus verfügten STRANGEWAYS über einen absoluten Ausnahmesänger namens Terry Brock (der zur Zeit ja auf Solopfaden wandelt), der nicht von ungefähr auch mal als potentieller Nachfolger von Ian Gillian bei Deep Purple gehandelt wurde. Seine gefühlbetonte Stimme setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. In Szene gesetzt wurde die Scheibe von Mike Shipley (Def Leppard, Aerosmith, The Corrs) der dem Album einen fetten und klaren Sound verpasste. Die von Bands wie Journey und Starship in den Siebzigern vorgedachte Richtung wurden von STRANGEWAYS auf "Walk In The Fire" perfektioniert und in ein zeitgemäßes Gewand verpackt - ohne das sie je in den USA eine Chance erhielten. Stoff aus dem Träume sind und unverzichtbar für jede Fahrt im offenen Wagen durch den Sonnenuntergang - und das nicht nur in Kalifornien.

Walk In The Fire


Cover - Walk In The Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:20 ()
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Temple Of Mystery

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Sacred Reich, heilige Küchenschabe! An "phoenix’ best band ever" erinnert mich COCKROACH (also die Küchenschabe) nicht nur dann, wenn sie es wie beim Titelstück langsam treiben oder wie bei "Underworld" mit vielen Tempiwechseln agieren. In erster Linie aber sind die Marbacher das, was sie auch vorgeben zu sein: Eine ordentliche Old-School-Thrash-Band mit typisch-treibendem Riffing, einer aggressiven, aber nicht herausgekrächzten oder gegrunzten Stimme. Dass die Band bereits seit 1992 besteht, hört man ihnen auch wirklich an, jeder einzelne Musiker wirkt kompetent, alle zusammen sehr kompakt. Die Bandhymne "Cockroach" beginnt sogar mit leichten Punk-Anleihen, insgesamt aber überwiegt trotz einiger Up-Tempo-Teile der gehobene mittlere Bereich. Eben, wie Phil Rinds Sacred Reich. Den Thrash-Segen für Nostalgiker verdient COCKROACH allemal, Fans neumodischer Hüpf- und Hopf-Klänge wird’s nicht sonderlich interessieren, auch wenn satte 72 Minuten Spielzeit zusätzlichen Kaufanreiz schafft. Sei’s drum, darauf zum Rausschmiss einen coolen "Tekilla". Prost!

Temple Of Mystery


Cover - Temple Of Mystery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 72:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Delusion

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Uups, mein Herz, Death? Klingt ja wie weiland "Symbolic" nur soundmäßig dünner. Aber egal, es ist doch erstaunlich, welche Perlen sich immer wieder im Untergrund finden lassen. Die Gitarrenarbeit funzt ohne Ende, mords-technisch und doch geht’s absolut ins Ohr. Und zum "Krächz"-Gesang von Herrn Stefan Berg, der mich live ein wenig verwirrte (hat ich wohl nen schlechten Tag): Auf der CD rockt’s und erinnert in den besten Momenten an Meister Petrozza von Kreator. Überhaupt geht der angefrickelte Death Metal der Hamburger in die thrashige Richtung und gewinnt damit enorm an Charisma. Interessante Tempi-Wechsel sorgen immer wieder für neue Gesichtspunkte dieser wirklich gelungenen Scheibe. Mit "Rip Off" kommt dann für den, der’s grindiger mag, ein 23-Sekunden-Epos, der ein wenig an Mortician erinnert und anschließend ein weiterer gegrunzter Song ("John Doe"). Alles in allem gibt’s hier alles, was das Death- und Thrash-Metaller-Herz erfreut. Wenn nur der Sound etwas fetter wäre. Gebt den Jungs ´nen Vertrag … Zusammenfassend wirkt "Delusion" nicht wie ein beliebig gemixtes Getränk, das blind macht, sondern eher wie eine gesuchte Medizin gegen Langeweile in der Musik - eben was für’s (Metaller)-Herz.

Delusion


Cover - Delusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 28:34 ()
Label:
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Review:

Musica Nostra

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Drei Mafiosi kommen zur Tür hinein und zücken ihre Wummen; zehn Stück an der Zahl. Die Familie bewegt sich auf ihrer ersten CD laut eigenen Angaben im Gebiet des "Melodic Alternative Rock" - und besser ist sowieso, solchen Leuten nicht zu widersprechen. Ergänzend aber würde ich sagen, wenn’s gestattet ist, dass es sich um einem Mischung von Rock´n´Roll, Gothic, Metal ("Type O" bei "Cokelolita") und Kommerz-Punk mit leicht elektronischen Einflüssen handelt. Namentlich täte ich die Sisters und vor allem Billy Idol (hört mal "Teenage Berzerk") nennen. Die NDW-Einsprengsel wie das "Gepiepe" zu Anfang verbuche ich mal als gelegentliche Jokes. Weniger witzig aber meinen es die Verbrecher textlich, denn es geht wohl fast ausschließlich um Sex und Gewalt. Im Ernst! Wer’s nicht glaubt, der klicke auf die Internet-Seite des brutalen Clans. Noch mal zur Musik: Es gibt eine gute halbe Stunde auf’s Ohr und es geht ins Bein, eignet sich absolut für den Klub, der auch mal andere Musik bringt. Macht Bock auf Rock diese Eigenproduktion! Und das sage ich nicht nur, weil ich Angst vor der Blutrache der "Reapers" habe. Falls ihr also in eurer Stadt demnächst drei finstere Gestalten seht, geb fein Acht, sie haben euch was mitgebracht. Für zehn Euro unter angegebener Kontaktadresse zu bestellen.

Musica Nostra


Cover - Musica Nostra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:44 ()
Label:
Vertrieb:
News:

XI. Hötensleber Rocknacht

Am Freitag den 09.05. findet in Hötensleben (Landkreis Bördekreis) die XI. Rocknacht statt. Mit am Start sind: GRAVEYARD GUARDS (Black/Death Metal), STUPE FACTION (NY-Hardcore), RAWHEAD REXX (Power Metal) und die Cover-Band OZZMOSIS (was die wohl covern :-) Weiter Info unter: www.hoetensleber-rocknacht.de

News:

Cruachan

Die Band bleibt für weitere 2 Alben bei Hammerheart Records. Sie befinden sich vom 26.4. bis 9.6. in den Sonic Studios in Dublin, um ihr neues Album "Pagan" aufzunehmen.

Band:

Soulsgate

(Underdog)
Underdog
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Anschrift
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Nordland II

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Nach allem, was man so hört und liest, scheint der gute Quorthon ein bis fünf Nägel im Kopp zu haben. Natürlich ziert er sich auch nicht, seine Gold-Ader namens BATHORY bis aufs Letzte abzuschöpfen. Und? Natürlich kann der Typ nicht singen, natürlich ist der Sound der Gitarren billig, natürlich hört sich das Schlagzeug hochgradig topfig an. Und? Natürlich hat BATHORY die Höhepunkte der Bandgeschichte hinter sich. Zum letzten Mal: Und? Denn, wenn dabei derart opulente Epen wie auf "Nordland II" herauskommen - noch atmosphärischer als "Nordland I" - ist mir das alles egal. Dies hier ist der Soundtrack zur Fjord-Rundfahrt, eine Reise in die nordische Vergangenheit. Ein echtes Natur-Schauspiel, nicht nur wegen plätschernder Bäche und zwitschernder Vögel in den Songs. Die langen Weisen sind geprägt von den bekannt eingängigen Chören, geradewegs aus Valhalla. Schleppende Rhythmen formen elegische Hymen von getragener Schönheit, bei dem härtere, unruhige Songs wie das (zumindest in der ersten Hälfte) hektischere "Death And Resurrection Of A Northern Son" die Ausnahme bilden. Der Song übrigens wechselt dann plötzlich zwischendurch zu einem Lagerfeuer-Liedchen mit folkloristischen Klängen, um dann dem Ende wieder entgegen zu holzen. Soviel ist klar: Menschen, die mit BATHORY noch nie recht was anfangen konnten, die werden das Projekt weiter hassen. Die aber, die Quorthons Musik immer mochten, die werden ihrem Gott weiter huldigen. Und wirklich: "Nordland II" zu hören, ist ein bisschen wie nach Schweden fahren. "Billiger Urlaub" könnte man sage - und deswegen umso schöner.

Nordland II


Cover - Nordland II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:17 ()
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Yersinia Pestis

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Bergen, Norwegen - Viking, Black, Pagan, blab la bla … Doch nachdem ein paar besoffene Wikinger durch das Intro preschen, und anschließend die Anlage zu versagen scheint, brettert das Kettenhemd-Kommando los. In bester Black-Metal-Manier rabauken sich die Jungs nach dreijähriger Pause räudig in den eröffnenden Titelsong. Die Jungs um H’Grimnir spielen sich mit diesem Stück ihren ganzen Frust der fortwährenden Label-Probleme von der Seele. Doch HELHEIM wären nicht HELHEIM, wenn sie sich auf black-metal-typische Trademarks verließen. Sie lassen sich in kein Korsett (außer in ihre Kettenhemden) zwängen, vielleicht gibt’s deswegen viel mehr englische Texte als auf den Vorgängern. Zur Musik: Mal knüppeln sie also kompromisslos rum, "Stones To The Burden" groovt ohne Ende, in Songs wie "Elde" wird’s gar hymnisch, "Hjelmstorm" mutiert geradezu zum Pagan-Metal-Lehrstück mit choralen Teilen - "aus der Kirche" gegen die Kirche sozusagen. Und obwohl der Fünfer zeitweise selbst vor progressiven Strömen nicht Halt macht, bleibt HELHEIM dennoch auf seltsame Art und Weise eingängig. Und so ergibt sich ein vielschichtiges, interessantes Album, zu dem auch die gar nicht mal spartanisch eingesetzten - untypischen - Keys einen wertvollen Beitrag liefern. HELHEIM haben scheinbar ihre Nische zwischen all ihren nordischen Mitstreitern gefunden. Sie sind natürlich lange nicht so böse wie die anderen Barbaren. Aber dafür wohl wesentlich interessanter für Metaller, die nicht nur auf schlechten Sound, knirzende Gitarren, heiseres Gequieke und pappige Drums stehen. Sondern für interessante, harte Musik mit Langzeitwirkung. Kurzum: Coole CD. Und das passt dann doch nach Bergen, wo es ja bekanntlich immer kalt ist …

Yersinia Pestis


Cover - Yersinia Pestis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:16 ()
Label:
Vertrieb:

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