Ist an den Gerüchten um die Auflösung doch nichts dran? Offiziell ist folgendes Statement der Promotionagentur: "IMMORTAL gönnen sich eine längere Auszeit, da sich die Bandmitglieder nach 12-monatigem, pausenlosen Touren ausgebrannt fühlen. Die beiden Bandköpfe Abbath und Horgh werden sich nun vorrangig auf eigene musikalische Projekte konzentrieren. So wird im September das Debütalbum der Extrem-Metaller Grimfist erscheinen, bei denen Horgh als Drummer fungiert."
DEADSOUL TRIBE ist die Formation eines Mannes namens Devon Graves welcher früher unter dem Künstlernamen Buddy Lackey am Mikro der Prog-Metal-Kultband Psychotic Waltz am Werke war. Wer sich jetzt Hoffnung macht, dass Mr. Graves alias Mr. Lackey wieder an die damaligen Meisterwerke anknüpft, der tut dies sicherlich zurecht. Mit "A Murder Of Crows" bringt Devon Graves doch tatsächlich das Kunststück fertig nach dem hochgepriesenen letztjährigem Debüt zwölf neue Songs auf die hungrige Gemeinde loszulassen, welche einerseits etwas mehr zur Sache gehen (ohne dabei gleich einfach nur auf hart zu machen) und zugleich weitaus progressiver durch die Lauscher schallen. Graves poetischen Texte werden in musikalische Kompositionen umgesetzt, die mit solch nahezu außerirdischen Gesangslinien und Melodien versehen sind, dass es einem ständig Schauer über den Rücken jagt. Der ständige Wechsel zwischen balladesken und akustischen Passagen mit harten Riffs und einem ordentlichen Drumsound erinnert zu weil etwas an die ganz großen Momente von Tool, bleiben aber auf Grund der unvergleichlichen Stimme Devon’s, welche zugleich Aggressivität wie Melancholie transportiert, eindeutig DEADSOUL TRIBE. Darüber hinaus gibt sich auch wieder im verstärktem Maße Flöten-Parts, welch die Keyboards zwar nicht ersetzen, aber sie doch immer wieder dezent in den Hintergrund verbannen. Bestes Beispiel hierfür ist das epische "Black Smoke And Mirrors". Hier geht das im Mittelteil sogar soweit, dass man eine gewisse Analogie zu Jethro Tull nicht nur über das Querflötenspiel heraus hört, sondern dass der gleichzeitige Einsatz von Piano einen förmlich in einer in das Jahr 2003 transportierte 70er-Nostalgie ertrinken lässt. DEADSOUL TRIBE generieren auf "A Murder Of Crows" einen Sound mit einer nahezu zeitlosen Atmosphäre. Also kniet nieder und preiset den Herrn (oder so was in die Richtung). Und zum "preisen" sollte man noch unbedingt eines der Highlights des Jahres 2003 in den CD-Schacht schieben - "A Murder Of Crows" gehört da ohne Zweifel dazu.
Nach fünf Studioalben und acht aktiven Jahren im Musikbusiness verabschiedet sich DEMON DRIVE aus der Szene. Die Musiker haben sich freundschaftlich getrennt und werden jeder ab sofort eigene Wege gehen. Während sich Michael Voss seinen Produzentenjobs mit SILVER und BISS widmen möchte, stehen Jochen Mayer (Bass), Frank Kraus (Schlagzeug) und Thorsten Koehne (Gitarre) für neue Schandtaten - sprich: neue Bands - bereit.
Ihr letzter Streich anno 2001 hieß, schon fast prophetisch, "They Will Return". Und siehe da, sie sind wieder da, die Finnen. Leider klingen sie immer noch wie eine 1:1-Kopie ihrer erfolgreichen Landsleute Children Of Bodom: Death Metal mit Power Metal-Gitarren und einem leichten Black-Einschlag im Gesang. Dazu noch ein alles überkleisterndes Keyboard, das sich oft Duelle mit dem Solos liebenden Leadgitarristen liefert. An ihren Instrumenten sind die Jungs ziemlich fit, daß will ich ihnen nicht absprechen, aber sie liefern null eigene Ideen, nixe, nada. Jeder ihrer Songs klingt dermaßen nach Children Of Bodom, daß man in einem Blindtest nie wüßte, welche der beiden Bands gerade spielt. Die Jungs versuchen zwar, sich ein wenig aus dem Schatten ihrer Kopiervorlage zu lösen, z.B. mit dem dezenten Einsatz Borknagar-ähnlicher Gesangspassagen oder das sehr gelungene Break in "Tordah", aber zu 98% der Zeit sind sie einfach eine schamlose CoB-Kopie. Unterm Strich bleibt eine handwerklich erstklassige Truppe ohne eigenen Charme. Aber mit genug Werbung wird sich die Scheibe bei CoB-Anhängern schon verkaufen...