Konzert:

Falconer, Doomsword, Axenstar - Hamburg, MarX

Konzert vom Keine Atempause, Metal wird gemacht, es geht voran: Einen Tag nach den leicht enttäuschenden Grabschauflern gaben sich im kleinen MarX-Kabuff FALCONER, DOOMSWORD und AXENSTAR die Ehre. Und, um es vorwegzunehmen: Für gut die Hälfte Kohle (13 Euro Abendkasse, Grave Digger 22) gab es einen so was von unvergesslichen Abend, dass ich noch allen Folge-Generationen von diesem Tag im Januar 2004 erzählen werde…


AXENSTAR machten den Anfang, stellten ihre neue (und zweite) Scheibe "Far From Heaven" vor und bewiesen, dass der Titel "Blind Leading The Blind" von ebenjenem Album rein inhaltich nichts mit der schwedischen Kapelle zu tun hat. Klassischer Power-Metal der Marke Helloween mit ein wenig zu viel Keyboard-Einsatz und einem etwas zu tuntig tanzenden Sänger Magnus Winterwild (der das auf Grund der beengten Platzverhältnisse mitten auf der Bühne postierte Tasteninstrument bediente). Weniger wäre mehr gewesen (Keyboard) aber insgesamt ein ordentlicher, wenn auch nicht sonderlich aufregender Gig, der mit "Death Denied" endete, die Fans allerdings nicht sonderlich aus der Reserve lockte. Typischer Sicherheitsabstand der Marke Hamburg.


Was sich aber bei DOOMSWORD , den Mischern alter Manowar-Songs mit Bathory-Einflüssen - radikal ändern sollte. Die Wikinger kommen aus Italien, jau. Deathmaster ist Odin. Oder sein Sohn und singt zumindest über Papa. Egal: "Heathen Assault", "In The Battlefield" von "Let Battle Commence", Oder "Resound The Horn” können die Stiefel-Jungens nichts falsch machen. "The Doom Sword” mit Deathmasters Stagediving-Bad in der komplett ausgeklinkten "Menge" (vielleicht 150) beendet einen sensationellen Auftritt. Fassungslose Gesichter allüberall, Gänsehaut pur - manchem standen gar die Tränen in den Augen. Fantastisch. Darauf einen Schluck aus dem Trinkhorn!


Klar, dass es FALCONER darauf hin schwer hatten. Zumal dem Zwei-Meter-Löken Kristoffer Göbel auf seiner ersten Tour mit den Falknern nicht gut war und er zu Beruhigung des grippalen Infektes ständig einen gesunden Tee in sich rein kippte. Dazu kam das etwas merkwürdige Outfit, das nicht recht kompatibel wirkte. Bnders Basser Peder Valentin Johansson stach nson-Mischung von Gary Glitter und Rod Stewart ins Auge. Dennoch überzeugten sie die Fans restlos, wenn auch die Welle der Begeisterung nicht so sehr überschwappte wie zuvor. Eifrig schipperten die Schweden durch ihre drei Outputs. Nach einem gefeierten "Lord Of The Blacksmiths” folgte der absolute Showdown:”The Sceptre Of Deception” mit dem Winterwilden, Deathmaster und Göbel, ein flotter Sänger-Dreier, der es wahrlich in sich hatte und außerdem die scheinbar wirklich gute Stimmung der Bands untereinander dokumentierte. Im Zugabenteil erzählte Herr G. mitsamt Wandergitarre noch die Geschichte eines schwedischen Mädchens ("En Kungens Man"), ehe "Mindtraveller" und "The Clarion Call" einen guten Gig beschlossen. Ich aber fuhr nach Hause und schmiss noch mal DOOMSWORD rein. Und die läuft und läuft und läuft….




Review:

Still Cyco After All These Years

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SUICIDAL TENDENCIES gehören zu den ersten Bands, die sich nicht mehr wirklich in eine Schublade pressen ließen und lustig Hardcore, Punk, Metal, Rap, Funk und Jazz zu einer wilden Mixtur vermischten. "How Will I Laugh Tomorrow When I Can´t Even Smile Today" oder "The Art Of Rebellion" gehören zu meinen ganz persönlichen Lieblingen - liegt aber wohl auch daran, dass ich mit den Scheiben eine Menge Erinnerungen verbinden. Damals, Anfang der 90er, als Lars noch klein war haha. "Still Cyco After All These Years" war dann die erste Scheibe der LA-Truppe, die ich mir gekauft hab und mir gefiel (und gefällt) sie besser als die beiden anderen erwähnten Alben, einfach weil "Still Cyco…" eine Ecke härter ist und schön straight nach vorne geht. "Sucidal’s An Alternative" oder "Possessed" sind dafür gute Beispiele und leben vor allem vom pumpenden Bass, den Backing Shouts und Cyco Mikes eigenständiger Stimme. Und dann ist da ja noch das heimliche Highlight der Platte: "I Saw Your Mommy". Herrlich böser schwarzer Humor trifft auf locker-flockige Melodien, schöne Singalongs und viel Gegrinse. Einfach geil! Warum SUICIDAL TENDENCIES nach dieser coolen Scheibe so’n Kram wie "Suicidal For Life" rausbrachten kann ich nicht verstehen, aber danach verschwanden die Kalifornier einige Jahre in der Versenkung, bis sie via NB ihr Comeback feierten. Zu Recht, den SUICIDAL TENDENCIES sind sicherlich eine der einflussreichsten und innovativsten Metal/Hardcore/Punk-Bands, die auf diesem Planeten ihr Unwesen treiben. Wer auf eingängige und gleichzeitig harte Musik steht, sollte "Still Cyco…" mal antesten. Wer’s weniger heavy mag, kann sich mit den beiden erwähnten Vorgänger versuchen. Und dann alle zusammen: "Sick Of People!"

Still Cyco After All These Years


Cover - Still Cyco After All These Years Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 37:42 ()
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Review:

Julian

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Als ULVER vor Jahren "Perdition City" veröffentlichten und die Hörer vor den Kopf stießen, taten sie dies mit dem Untertitel "Soundtrack For An Interior Movie". "Julian" soll uns nun als ein "Soundtrack For A Schizophrenic Movie" zugeführt werden. Damit legen die Griechen SWAN CHRISTY zwar ihre Ambitionen und Vorbilder sehr deutlich offen, die Klasse der Norweger erreichen sie aber niemals. Und es wird doch wieder unzählige Stimmen geben, die in "Julian" die Avantgarde sehen, die Offenbarung in Punkto Kreativität und vielleicht gar die neue Hoffnung überhaupt. Sind wir aber mal ehrlich. Was es hier zu Hören gibt ist zwar alles andere als übel. Aber besonders originell ist es nicht. Die primär von einem Piano generierten Sounds kennen wir seit Jahren in dieser oder ähnlicher Form von anderen und das beherrschen von Samples zur Erzeugung gelungener Atmosphäre gehört leider nicht zu ihren Stärken. Und es findet am Ende von "Great Day, Great Day" einen negativen Höhepunkt bei dem sie sich in Spielereien aber ohne effektiven Nutzen verlieren, den man lieber Acts wie AUTECHRE überlassen sollte. Den Kopf aus der Schlinge ziehen sie nur durch ein sehr abruptes Ende des Songs. Sicherlich sind einige Rhythmen nicht alltäglich und ganz gewiss zeigen etliche Songs Potential sich von der Masse abzuheben. Aber nur die Tatsache als ex-Metaller sich von harten Gitarren entfernt zu haben und im Jahre 2004 anspruchsvollen Pop zu machen, erschafft noch keinen neuen Gott. Und so leiden wie bereits gesagt, einige angedeutete Stimmungen darunter, dass SWAN CHRISTY manchmal übers Ziel hinausschießen und es manchmal auch nie erreichen. Die Ambitionen sind löblich, etwas alltägliches ist "Julian" dann auch gar nicht geworden. Aber es hier wird ganz klar nur mit Wasser gekocht.

Julian


Cover - Julian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Darkness Death Doom

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Fleißig ist er, der Herr Rudolfsson. "Darkness Death Doom" ist kaum auf’m Markt (offizieller Release war am 25.09.), da steht der Nachfolger "On Funeral Wings" schon für Ende Februar an. RUNEMAGICK ist wohl das Einzige, dass der gute Mann hat haha. Aber mir soll’s recht sein, so lange weiterhin so coole old school-Alben wie eben "Darkness Death Doom" dabei rauskommen. Ein weiteres Mal setzen das Wasa-Trio auf langsamen, schleppenden Death Metal, old school as fuck und nur selten mal losrockend. RUNEMAGICK bewegen sich mehr denn je im Schnittfeld von Death Metal und Doom, das wird nach Hören dieser Scheibe klar sein. Und obwohl die Schweden "old school" sicher auf dem Arsch tätowiert haben, verwechseln sie das nicht mit simpel, im Gegenteil: RUNEMAGICK haben so viele Spielereien und technische Sperenzchen in die verschachtelten und komplexen Songs eingebaut, dass man bei jedem Hören neue Feinheiten findet. Obwohl jeder Song die fünf Minuten-Marke knackt, verzetteln sich RUNEMAGICK nie und haben immer einen roten Faden in ihrer Musik - bestes Beispiel hierfür ist "The Venom". Ich denke, dass "Darkness Death Doom" für Freunde des Death Metals ebenso interessant sein dürfte wie für aufgeschlossene Proggies. Nur sollte man nicht viel Abwechslung erwarten, old schooliger Death/Doom ist nun mal recht limitiert. Aber in den Grenzen des Genres sind RUNEMAGICK verdammt originell und wissen zu überzeugen.

Darkness Death Doom


Cover - Darkness Death Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:10 ()
Label:
Vertrieb:
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All That You Fear

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IMPALED NAZARENE - Helden meiner Jugend. Ich meine, wer von uns hat nicht so geniale Scheiben wie "Suomi Finland Perkele" geliebt und bis zum Erbrechen gehört? IMPALED NAZARENE waren roh, räudig, böse, zynisch, voller schwarzen Humors und dafür liebten wir sie. Irgendwann ging der gute Mikaa bekanntlich nach Belgien und es folgten ein paar eher laue Alben. Zwar immer noch brutal und böse, aber irgendwie fehlte die Seele, so schwarz sie auch gewesen sein möchte. Nachdem Mikaa wieder nach Finnland zurückkehrte und CoB-Kof Alex ein kurzes Gastspiel absolvierte (wahrscheinlich wollte der kleine mal mit den großen bösen Männern spielen und zeigen, dass er Cojones hat haha), kriegten IMPALED NAZARENE wieder die Kurve und legen nun mit "All That You Fear" ihr bestes Album seit langer Zeit vor! "Abscense Of War Does Not Mean Peace" war klasse (allein schon wegen des Covers) und "Nihil" ganz ok, versteht mich nicht falsch, aber "All That You Fear" ist noch nen Tick besser und erinnerte mich oft an die Anfangstage der Finnen. Wenn Mikaa beim Titeltrack und Rausschmeißer "I Am All That You Fear" in seiner unnachahmlichen Stimme gröhltkeift werden Erinnerungen an alte Zeiten wach. Los geht’s aber erstmal mit einem beinharten Blaster mit einem unschreibbaren finnischen Titel, der zeigt, dass IMPALED NAZARENE dass brutale Spiel noch nicht verlernt haben. Danach gibt’s dann aber Ohrwurmriffing pur, "Armageddon Death Squad" setzt sich sofort in den Gehörgängen fest. Mittlweile verstehen es die Jungs, richtiggehend Melodien in ihren Sound einzubauen, ohne einen Meter an Brutalität zu verlieren. Bei Tracks wie "Endless War" wird das sehr deutlich, dass Teil ist gleichzeitig brutal und melodiös. Ich hatte den Eindruck, dass die Band den Black Metal-Anteil deutlich erhöht hat ("The Maggot Crusher" oder "Curse Of The Dead Medusa") und den punkigen Einschlag diesmal zurückgeschraubt hat. Dabei halte IMPALED NAZARENE geschickt die Balance zwischen schnellen Stampfern und eher langsamen Stücken, die aber keinen Deut weniger knallen und haben auf "All That You Fear" keine wirklichen Ausfälle zu verzeichen. Respekt!

All That You Fear


Cover - All That You Fear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Geräusch

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Da hat es jetzt doch tatsächlich fast drei Jahre gedauert bis wir von den ÄRZTEN endlich mal wieder neues Futter vorgesetzt bekommen und da hat sich anscheinend so richtig was angestaut. Denn die Jungs aus der Hauptstadt klecker nicht sondern klotzen so daß bei "Geräusch" ein pralles Doppelalbum mit über 90 Minuten Spielzeit sowie 26 Songs ruasgekommen ist. Den Stempel "Masse statt Klasse" wie ich aus einigen (meiner Meinung nach etwas vorschnellen) Kritiken entnehmen konnte, laß’ ich so nicht uneingeschränkt gelten. Sicher, für alle Punk´n´Rock’Metal Fans dürfte die zweite CD die wesentlich interessantere sein, da hier etwas weniger der typische platte bis ironische Spaßfaktor der Arzte betont wird, sondern richtig geile, vor allem auch musikalisch auf den Punkt kommende, Tracks enthalten sind. Herausstechend dabei u.a. die erste Single "Unrockbar" mit ihrem tollen Stilmix, das grandiose "Die Nacht" mit einem irgendwie myteriösen SISTER-Flair, das treibende "Nichts In Der Welt", "Anti-Zombie" könnte ein waschechter Nachfolgesong für "Mother" sein, wie ihn Glen DANZIG seit Jahren nicht mehr geschrieben hat und nicht zu vergessen der gelungene Schlußtrack "Nicht Wissen". Für alle Anhänger der "Nurlustigfraktion" ist wohl die erste CD die etwas passendere, wobei vor allem der Überhammer und zukünftig als neuer IKEA-Werbesong empfohlene "Jag Älskar Sverige" besonders zu erwähnen ist. Hier beweist die "Beste Band der Welt" eindeutig ihre nationale Vormachtstellung, da können derzeit selbst JBO oder KNORKATOR (die kann man seit ihrem jämmerlichen Grand Prix Auftritt sowie dem grausamen Album sowieso nicht mehr ernst nehmen) nicht annähernd mithalten. Ebenfalls zu erwähnen sind die Zusammenscheißnummer "Nicht Allein" sowie daß mit einem ordentlichen Augenzwinkern auf alles Extreme ausgestattete "Richtig Schön Evil". Wie schon gesagt, die beiden CD’s strotzen nur so vor Abwechslungsreichtum, dies ist bei den Jungs zwar auch nicht gerade ungewöhnlich aber hier wird angefangen von richtig fetten Metal-Granaten über schrammeligen Punk, ironischen Pop, Swing, Reggea, Bigbandsounds, "Mambo Kurt Orgeln" bis hin zu Latino und Gothic fast allen Genren gehuldigt und dies bis auf einige wenige Ausnahmen stets gelungen und überzeugend. GERÄUSCH wirkt trotzdem nie überladen, es macht einfach Spaß zuzuhören die Ärzte können mittlerweile wirklich was an ihren Instrumenten und wenn Farin, Bela und Rods demnächst noch ihre Postnasalepubertätsausbrüche überwunden haben, dann entfallen zukünftig auch ein paar nervige Füllersongs wie "Der Grund". Ein untrügliches Gespür für richtige (Mitgröl)-Ohrwürmer haben sie ja tatsächlich, dies beweist "Geräusch" auch als Doppel-CD einmal mehr und zeigt die Berliner in absoluter Topform.

Geräusch


Cover - Geräusch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 92:5 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Keep It True

Die amerikanische US-Metal Legende ATTACKER wird mit Originalsänger Bob Mitchell auf dem KEEP IT TRUE auflaufen. Damit ist das Billing nun endgültig voll.



News:

Dimension Zero

Auf der im Februar anstehenden Tour der Schweden sind die Support-Slots an DETONATION (www.detonation.nl) und HANDFUL OF RAIN (mit ehemaligen In Flames- sowie Marduk-Mitgliedern) vergeben worden.

News:

Alias Eye

Auf Progrock (http://www.progrock.com) werden in der Radiosendung "The Progrock Cafe" am komenden Freitag, 16. Januar nicht nur alle Lieder des aktuellen Albums "A Different Point of You" gespielt, sondern auch ein Chat mit mit der Band angeboten. Leider wird das Ganze etwas spät stattfinden: 7 pm EST, das bedeutet erst 1 Uhr nachts für alle Europäer - Nachtschwärmer ahoi!

Das nächste Konzert steht auch demnächst an und zwar am 06.03.2004 im Kanal 70, Worms. More info´s unter http://www.kanal70.de zusammen mit der Coverband "So´n Ohr", Alias Eye werden dann ab ca. 21.00 Uhr spielen.


News:

Destruction

Am 7. Februar 2004 von 16-18 Uhr ist eine Autogrammstunde mit Destruction im neu eröffneten SUBKULTURA RECORDS Plattenladen bestätigt. Außerdem spielen Destruction und Headshot am 7. Februar im
Forellenhof in Salzgitter-Lebenstedt. Einlass ab 20 Uhr.
Die Tickets kosten Vvk.: 13EUR und Ak.: 15 EUR
Sichert Euch eine Eintrittskarte unter www.subkultura.de


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