Bier kommt aus Deutschland, Wodka aus Russland, Kriegshetzer aus den USA und schlechter Metal aus Italien! Gemäß der geographischen Form dieses Landes sollte deren Musik doch Arsch treten?! Bis auf einige wenige rühmliche Ausnahmen (z.B. THUNDERSTORM) tummeln sich dort nur mäßige Trittbrettfahrer, die versuchen, die anhaltende True Metal - Welle für sich auszunutzen und den Leuten noch ein paar Euros aus der Tasche zu leiern. VALIANCE gehören aber definitiv zu den etwas besseren Vertretern ihrer Zunft, auch wenn "Wayfaring" zu keiner Zeit etwa HAMMERFALL- oder THUNDERSTONE - Niveau erreicht. Ich will damit sagen, dass die Band zumindest versucht, den berühmten MALMSTEEN - Light - Sound plus Highspeed - Keyboards zu vermeiden und sich stattdessen auf teilweise durchaus hörenswertes Midtempo konzentriert. Und tatsächlich kann man "Wayfaring" an einem Stück hören, ohne gleich in Versuchung geführt zu werden, den Druchlauf mit der "Skip" - Taste zu beschleunigen. Dafür sorgen vor Allem Sänger Carmine Gottardo, der nicht singt, als würde ihm jemand eine Rohrzange zwischen die Beine halten und Keyboarder Ciro Esposito, der zwar hin und wieder in Fidelorgien verfällt, aber sein Instrument sonst wirklich nur zur Untermalung verwendet, obwohl es doch sehr weit in den Vordergrund gemischt wurde. Die Gitarren der Herren Marco De Angelis und Mario Esposito drängen dem Hörer zwar oftmals den Yngwie auf, quietschen aber nicht so penetrant wie bei diversen Genrekollegen. So entpuppen sich Songs wie der Opener "The Less Beaten Path" oder "Neverending Flame" (mein Favorit des Albums) als hörenswerte Stücke, die recht ordentlich und (für Genreverhältnisse) druckvoll produziert wurden. Obwohl bei Weitem kein Referenzprodukt, ist "Wayfaring" für Freunde dieser Art symphonischen True Metals zumindest einen Testlauf wert.
Der Plattentitel ist mal echt schwarz, das gefällt mir. Genauso wie die Mucke, die SEEDS OF SORROW auf den Silberling gepackt haben. Brutaler Mid-Tempo-Death, der sich im Schnittfeld von Ami- und Schwedentod bewegt, wobei die USA dann doch ein wenig mehr Gewicht haben als Schweden. SEEDS OF SORROW klingen sehr oft wie Obituary, groovig und saubrutal, haben sich aber gerade im Gitarrenbereich eine Menge aus Schweden abgeschaut. Hört sich ganz gut an, oder? Stimmt. Aber (war doch klar, dass eins kommt hehe) leider hat es der Fünfer nicht geschafft, auf "Immortal Junkies" Songs zu schreiben, die Wiedererkennungswert haben. Man kann sich die Scheibe anhören, keine Frage, aber im Ohr bleibt kein Song hängen. Dafür klingen alle Tracks zu ähnlich, sind im gleichen Tempo und dadurch sehr sehr farblos. Und weder Sänger Alex noch die Gitarrenfront schaffen es, Akzente zu setzen und wenigstens ein oder zwei Songs aus der Masse herausstechen zu lassen. Nur hin und wieder gibt’s einige kleine Glanzlichter ("Immortal Junkies"), aber das reicht nicht, bei weitem nicht.Technisch einwandfrei und sauber produziert, aber gesichtslose Langeweile.
Die Münchner Modern Rock Formation mit ihrer charismatischen Sängerin veröffentlichen ihr neustes Werk "Broken" ab dem 6.Februar. Unter dem DOWNLOAD-Bereich unter www.alevmusic.com kann man sich die Ausschnitte der 5 Track Ergänzung zu "Breakable" bereits anhören.
In einer Woche werden sie mit "Confusion Bay" eines der besten Alben des frühen Jahres veröffentlicht haben - und schon gibt es weniger gute Neuigkeiten von den Dänen RAUNCHY: Sänger Lars Vognstrup hat die Band "in gegenseitigem Einverständnis" verlassen. Eines der letzten Interviews mit ihm in seiner alten Position lest ihr am Samstag hier bei uns. Der Booker der Band war so indiskret und verriet das bisher gut gehütete Geheimnis. Die Band soll bereits einen Ersatz gefunden haben.
Das diesjährgie Festival findet vom 10. bis 12. Juni 2004 statt und bisher eine wirklich recht beindruckende Besetzungsliste. Warum gibt´s bei uns in Deutschland nicht auch so ein abwechslungsreiches Billing?