Review:

Witchcraft

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Für mich ist das lupenreiner Seventies Sound, Doom halt - manche würden da auch noch einen kräftigen wabernden Brocken Stonersounds finden - ist aber doch eigentlich egal. WITCHCRAFT haben mit Ihrem Debüt eine mehr als ordentliche Doomscheibe abgeliefert und klingen dabei, als wären sie 30 Jahre zu spät dran. Die Schweden um Sänger, Gitarrist und Toni Iommi-Jünger Magnus Pelander veröffentlichten, wohl mehr als Projekt gedacht, Anno 2002 die EP "No Angel Or Demon" (der Track ist auch auf die CD gerutscht - klasse Gitarrensolo). Daraus ist eine richtige Band geworden, welche nun mit dem selbstbetitelten Debüt "Witchcraft" jagt auf die Doomgemeinde macht. Dabei klingen WITCHCRAFT (ohne Abstriche) wie ihre Vorbilder aus vergangenen Tagen - dies gilt nicht nur für die für ein Debüt ausgezeichneten Kompositionen, sondern auch für den Sound der CD (aber dazu unten mehr). Schon der Opener "Witchcraft" weis mit seiner coolen Studioansage, gelungenen Gitarrenparts und seiner wehmütigen Grundstimmung zu überzeugen. Dabei ist Sänger Pelander zwar nicht gerade das überragende Stimmwunder, aber Tonlage und Gesangsstil passen Perfekt zum Gesamtsound der Combo und sind damit das i-Tüpfelchen der jungen Schweden (Pelander’s Gesang erinnert unweigerlich etwas an den frühen Ozzy). Auch die restlichen Songs, vor allem "The Snake", das kalte, düstere "Lady Winter", das überraschend relaxed und trocken rüberkommende "What I Am" und das mit Querflöte angereicherte melancholische "Her Sisters They Were Weak" haben diese, vom britischen Blues beeinflusste dunkle Schwermütigkeit. Ich muss noch mal auf den Sound zurück kommen. Es mag ja Fans geben (und ich denke nicht mal zu wenige) welche es geradezu überirdisch genial finden, dass WITCHCRAFT wie die 70er-Vinyl-Scheiben von Black Sabbath & Co. klingen. Dies ist mir dann doch etwas zuviel des Guten. Gerade Tracks wie der Opener, "No Angel Or Demon" und "Her Sisters They Were Weak" würden meiner Meinung nach mit einer besseren Produktion, oder besser gesagt mit einem fetteren Sound noch mehr durch die Gehirnwände wabbern als sie es ohnehin tun. Aber keine Frage - den Mitgliedern der Doomgemeinde wird es gefallen. Wer sich die Herren Pelander, Henriksson, Arnesén und Hoyles (allesamt absolute Pentagram-Freaks) mal Live doomig zu Gemüte führen möchte - WITCHCRAFT sind bei Gelegenheit zusammen mit Orange Goblin und Grand Magus auch in deutschen Landen unterwegs.

Witchcraft


Cover - Witchcraft Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:1 ()
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Mindcrimes

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LYZANXIA grüßen aus Frankreich und bringen ihr dort bereits seit Oktober 2002 erhältliches Album "Mindcrimes” dank eines kürzlich unterzeichneten Deals nun auch bei uns in die Läden. Lesern einer großen deutschen Postille könnte die Combo bereits bekannt sein, hat sie doch auf deren "Unerhört!"-CDs 2003 ordentlich abgeräumt und den Preis als bester Newcomer für sich beanspruchen können. Da war ich mal gespannt, vor allem da LYZANXIA als Death Metal-Band angepriesen wurden. Tja, klassischer brutaler Death Metal ist das hier nicht, dass wird gleich beim Opener "Time Dealer" klar. Hier gibt’s eher die Göteborg’sche melodische Keule, ergänzt um eine Menge klaren Gesang. "Medulla Need" klingt dann vom Riffing auch mal nach "Jester Race"-Zeiten und die Produktion im Studio Fredman hat auch ihren Teil zum Schwedentouch beigetragen hehe. Insgesamt bemühen LYZANXIA sich um Abwechslung und trauen sich auch mal an Metalcore-Parts ("Gametime”), cleanem Gesang ("My Blank Confession"), was dann schon fast in Powermetal-ähnlichen Regionen endet. Da kommt dann aber die zweite Stimme und rettet den Song hehe. Richtig grauslig fand ich persönlich nur die Halbballade "Silence Code", das hat für meinen Geschmack doch zu viel Iced Earth-Touch. Das ist aber der einzige Aussetzer auf einer ansonsten guten Melodic Death-Scheibe, die ich Freunden von In Flames oder Soilwork (die den Franzosen sicher bekannt sind…) nur ans Herz legen kann. Denn im Gegensatz zu den eingefahrenen Vorbildern bemühen sich LYZANXIA um Abwechslung, wobei ihnen das nicht immer hundertprozentig gelingt, das Resultat sich aber trotzdem hören lassen kann. Und mit mehr als 50 Minuten Spielzeit gibt’s in Zeiten überteuerter CD’s auch echt was fürs Geld.

Mindcrimes


Cover - Mindcrimes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:39 ()
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Igen

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DEBRECEN, oh DEBRECEN, DEBRECEN oh DEBRECEN…. Fußball-Fans dieser ungarischen Mittelstadt könnten hier ihr neues Vereinslied finden. HUNGARIAN SPEEDFOLK nennen diese Herrschaften ihren Stil, "Igen" ihre neueste Heim- und Handarbeit. Soweit so gut. Nun betreiben die Damen und Herren ein wenig Etikettenschwindel. Zwar kommt Tiborcz Andras ohne Zweifel aus dem schönen Ungarn - und davon gehörte wohl ooch was mal zu Transsylvanien, aber an sich residieren die Herrschaften mit Vampirblut in den Adern nunmehr in unser aller ollen Hauptstadt. Und Angst muss man vor den Blutsaugern schon lange nicht haben. Außer man disgusted absolutely Folk-Mucke und allzu viel Fröhlichkeit. Die nämlich versprühen die lustige Gesellen und Gesellinnen nur allzu häufig. Vor allem der Titelsong macht Bock auf Fruchtwein und Bier. Aber Titel wie "KiKiKI" lassen vermuten, dass hier nicht Draculas Soundtrack geschrieben wurde. Die Transen zitieren natürlich auch einheimische Koyphäen wie Bela Bartok, warum auch nicht? Müssen ja Ungarn-Touris auch andauernd hören. Letztlich sollten hier alle hinhören, die sich gerne mal auf Märkten rumtreiben, alle die, die anstatt einer elektrifizierten Gitarre auch mal eine Geige vertragen und die überhaupt für Folk offen sind. Aber Vorsicht: Ganz so einfach zu verkonsumieren wie HISS oder andere Folker sind THE TRANSYLVANIANS nicht. Da wird das Geiglein schon mal orgiastiasch ver-soliert, da wird das Saxophon geblasen bis zum Platzen. Zudem lassen die Berlino-Ugrischen auch gediegene Punk-Einflüsse und fremder Leute Zunge nicht außen vor. Offene Menschen vor, ditte fetzt auf seine Art… Volker zum Beispiel muss ran, Folksgruppen, Forzknoten, Volkswagen und so. Die drei großen F bekommen ein viertes dazu… Und jetzt alle: Kikiki - de ki volt itt! Allet klar? Nix wie hin nach Debrecen oder einfach nach Berlin, live geht da einiges. Leilalaleilalalala ….

Igen


Cover - Igen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 46:13 ()
Label:
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Loud And Clear

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Ich gebe zu, nicht selten bin ich ein wenig betriebstaub. Will sagen: Kanadische Bands kommen bei mir häufig besser weg, als sie eigentlich sind. Und moderne Metal-Bands finden nicht selten vernichtende Ablehnung. Bei SMEER aber ist alles anders. Denn die Jungs aus Ontario sind einfach geilomat und modern. Und ich finde es unglaublich gut. Natürlich erinnern die Jungens an ihre Kollegen Nickelback, nur haben SMEER wesentlich mehr Zug am Leib als die Mega-Seller. Hier wird nichts verkaugummit, hier gibt’s zwar auch Weichspüler-Songs und Balladen, aber die triefen nicht 08/15 aus den Boxen wie die Schmusesongs vieler verwandter Kapellen. Hier hört ihr große Melodien für große Stadien mit großen Gefühlen und natürlich großem Sound - "Loud And Clear" heißt die Scheibe nicht ohne Grund. Und während mich das ruhige Stück "Mother" nicht selten an Soundgarden oder Pearl Jam erinnert, ohne mich gleich wieder in die Widerwärtigkeit dieses verschenkten Grunge-Zeitalters zurück zu versetzen, hört sich "Creepy" an wie Armored Saint, also pur, also Metal. In Kanada geschieht also dieser Tage Weltmeisterliches - auf dem Eis wie auf der Bühne. Und das Allerbeste: Diese Scheibe ist schon ein Jahr alt, in Übersee steht mit "Dischord" schon der Nachfolger in den Startlöchern, während das germanische Ohr im Wonnemonat erst einmal "Loud And Clear" verarbeiten muss. Aber das macht viel Spaß, denn dies ist de facto gute Musik - und wir können uns anschließend auf eine weitere tolle Scheibe freuen…

Loud And Clear


Cover - Loud And Clear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:36 ()
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Vertrieb:
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Twenty Bucks And Two Black Eyes

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Und schon wieder hat RANCID´S Tim Armstrong eine wirklich gute Kapelle für sein Label entdeckt: Die U.S. ROUGHNECKS aus Kalifornien, die sich bereits 1997 gründeten und jetzt mit "Twenty Bucks And Two Black Eyes" ihr Hellcat-Debüt geben. Ihren Sound beschreibt Sänger Mike Hennessey mit dem Track "Short Haired Rock-n-Roll" äußerst passend: Die U.S. ROUGHNECKS spielen eine Mischung aus Streetpunk und melodiösem Old School Hardcore, kombiniert mit Pöbel-Bölk-Gesang, aber bei jedem Song hört man die Wurzel ihrer Musik heraus: dreckigen Rock ´n Roll. Zugegeben, obwohl die Stücke sehr eingängig sind, bleibt nicht viel hängen, so dass die CD einfach irgendwie durchläuft und es keine wirklichen Höhepunkte gibt. Aber im Falle der U.S. ROUGHNECKS macht das überhaupt nichts, denn von der ersten Sekunde an gehen sie ab, und danach geht’s nur immer noch weiter nach vorne. Sie rocken dreckig und kicken gewaltig, direkt und straight, immer mitten in die Fresse rein. Und das macht ganz einfach großen Spaß!

Twenty Bucks And Two Black Eyes


Cover - Twenty Bucks And Two Black Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 31:22 ()
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Third Wish

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Wenn ein Cousin von Ronnie James DIO zusammen mit Joey DeMaio (Executive Producer) ein Album aus dem Vollen fräst, dann darf man ob des Ergebnisses ruhig Flitzebogen - Haltung annehmen. Soviel vorweg: die Rückkehr des alten THE RODS - Klampfers hat sich über alle Maßen gelohnt, denn "Third Wish" ist ein Volltreffer nach Maß geworden, den man schon jetzt zu den besten traditionell ausgerichteten Werken des Jahres 2004 zählen darf! Hier reiht sich Knaller an Knaller, angefangen beim etwas an späte RIOT zu Dimeo - Zeiten erinnernden Opener "Regeneration", über "Rebelution" (Rock’n’Rolf hat schon Angebote für den Titel eingereicht… ), den Galoppierer "Streaming Star" bis hin zu den satten Rockern "Far Beyond" und "Poison Ivy". Das Album klingt wie mit aktuellem Werkzeug tiefer gelegtes 70er / 80er Jahre - Material der Marke RAINBOW, UFO oder SCORPIONS und wirkt absolut authentisch und zu keiner Zeit künstlich oder aufgesetzt; zudem wird mit absolut fettem Gitarrensound aufgewartet. Sänger John West schafft den gekonnten Spagat aus wildem Rocker und gefühlvollem Shouter und veredelt dann auch die absoluten Megahymnen "Third Wish" (balladesker Beginn, bevor der überlange Titelsong zu einer mörderischen Mitgrölgranate mutiert - absoluter Hammer!!!), "Rule The World" (Stampfer mit Killerrefrain) und "Live To Ride, Ride To Live" (erneuter Stampfer mit HAMMERFALL - artigen Chören - geil!). Wer auch nur im Entferntesten etwas mit (im positiven Sinn) angestaubtem Heavy Rock / Hard Rock / Heavy Metal anfangen kann, darf nicht länger gelangweilt in die Gegend glotzen, sondern muss dieses Meisterwerk abgreifen. Um es mit Mr. FEINSTEIN’ s Worten zu sagen: LET THEM EAT METAL!!!

Third Wish


Cover - Third Wish Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:38 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Inc

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Band:

Lyzanxia

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Disrupted

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The Transsylvanians

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