InterviewRot Wailer, you seem to be three pretty rotten bastards from Finland, considering the pictures of yours. Where did you get your mostly german names (besides Rot there are Herr Arschstein on vocals and Pus Sypope on Drums), would Finnish names have not been fitting enough or do you have to have a german name to be rotten to the core?
We looked into the animal kingdom, corrupted church life and human anatomy. Much of it was written in German.
Do you wanna reveal who you have been before you turned out not-dead-yet grindcore zombies? There´s already funny rumours all around the net who you are. Especially little girls with tattooed "heartagramms" are already scared about and keen on knowing more about Herr Arschstein and Pus Sypope...
If you turn the little girls upside down their heartagram will become a rectagram. Our past is a mystery even to us.
What made the nasty Grindcore virus break out after all the time?
Music was getting too nice and too slow, we had to do something about it.
And what must have infected you years ago?
It must have been some kind of bakteria or worm.
Do you have hope to ever cure again or are you bound to rot forever?
Time will tell if they can reverse the aging process.
How long did it take till everything was as rotten as it is on that record ?
We had about 1 1/2 years of mental preparation.When we finaly got going everything was done in less than 24h all together.
Pus Sypope once played his drums in a full ice-hockey-set. Does his bony appearance still fit in?
Since his flesh was separated from his bones he has used it for protection, his bones are still very fragile.
10 minutes are quite a blast for a GRIND ep. But nothing compared to a "full" album. Are you planning something like that?
We are working on a full album it will probably come out later this year.
You are playing a few live shows in near future. How are you filling the set? Are you planning to film them?
We have our first show in a small club in Helsinki 17.7. during the Tuska festival. We will play as opening act, so we have a few special numbers and some new songs. If we can find a camera man we will film it.
Good advice for our readers?
Infection is spread through faeces, fluids, fingers, flies, fields & food. Remember to wash your hands.
Rot
InterviewWie kommt man in Kiel als böser, kriegerischer Black-Metaller so durchs Leben? Kieler Woche, Holstein Kiel, Segelschiffe und die dazugehörigen Snobs, viele Touristen - nicht gerade das, was eine Schwarzwurzel zum Wachsen braucht…
Wenn man eine Panzer-Abwehrkanone bei unserem Gitarristen in die Wohnung stellt, kann man die Autobahneinfahrt nach Kiel kontrollieren. Da kommt keiner durch. Bei der Kieler Woche braucht man eine große Machete, um sich den Weg durch die Massen zu schlagen. Und die Holsteiner Jungs von Holstein Kiel sind immer nur mittelmässig, im Gegensatz zu uns. Die Metal-Szene in Kiel existiert nicht. Hier gibt nur Gothen, Gruftis und Punkrocker. Man hat Kontakt zu den Leuten von AEBA, und Drautran gibt’s auch noch, aber wir machen unser Ding.
Stichwort Heimat. Was bedeutet dieses Wort eigentlich für Euch?
Heimat ist gut. Demnächst wird das unabhängige Slesvigland wieder ausgerufen. Von der Eider bis zur Königsau. Mit der dänischen Königin haben wir schon gesprochen, nur Heide Simonis muss noch ihre Zustimmung geben.
Nee, im Ernst. Mit Deutschland kann ich mich nicht identifizieren. In Deutschland gibt’s Berge, komische Dialekte, Wegekreuze und keine Küste.
Wo wir grad dabei sind: Heimat wird oft missbraucht, ENDSTILLE werden oft ins recht Umfeld einsortiert. Warum meinst du, ist das so und was sagt ihr dazu?
Wer uns ins rechte Feld einsortiert, will das tun. Wir haben keine politische Message und lassen uns auch nicht in eine Richtung schieben. Wir sind nicht rechts und auch nicht links. Politik hat bei uns nix verloren. Wir sind uns des schmalen Grades schon bewusst. Es interessiert uns aber überhaupt nicht, was die Leute über uns denken.
Euer Image ist arg umstritten: Allein die Reaktionen auf die MI-Kritik zu "Dominanz" zeigen, dass viele damit Schwierigkeiten haben. Warum also habt ihr Kriegsschiffe auf dem Cover, warum "besingt" ihr U-Boote, warum kriegerische Operationen aus dem 2. Weltkrieg? Könnt ihr euch vorstellen, dass einige das geschmacklos finden, zumal, wenn sie vielleicht damals ihren Opa oder so verloren haben? Was bezweckt ihr mir augenscheinlicher Provokation? Wie ich gelesen habe, nehmt ihr das Ganze ja nicht total bierernst.
Wann war Black-Metal politisch korrekt? Nie. Wer das geschmacklos findet, hat Pech gehabt. Dass wir die Bismarck aufs Cover gesetzt haben, hängt mit dem Titel der CD zusammen. Ohne Grund passiert bei uns nix. Die Bismarck war ja auch das größte deutsche Schlachtschiff zusammen mit der Tirpitz. Sie waren von Größe und Angriffskraft her "dominant". Sie waren Teil der Propaganda, und die Bismarck ist ja schon nur knapp ein Jahr nach Indienststellung gesunken.
Und was soll mir "Dominanz" sagen?
Der Text geht wie oben schon erwähnt um die Bismarck. "The heaviest weapon for a mislead nation… for domination.” Diese Textzeile sagt doch genau aus, worum es geht.
Wenn wir schon einige Geheimnisse und Verständnis-Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, lüftet doch mal das Rätsel um eure Pseudonyme. Wieso habt ihr eigentlich überhaupt welche?
Wieso nicht? Wir hatten keine Lust, unsere richtigen Namen in die Band zu bringen, deshalb Pseudonyme. Und die haben den Sinn nicht den richtigen Namen preis zu geben.
Jetzt mal zum aktuellen Album. Wie seht ihr die Entwicklung gegenüber euren vorherigen Veröffentlichungen?
Der Sound ist kompakter und lauter. Während "Frühlingserwachen" noch sehr "breit" vom Sound her klang, kommt die Dominanz wie ein 40-Tonner-Diesel auf einen zugerollt. Der Sound ist sehr direkt. Die Songs sind wieder schneller und aggressiver als auf "Frühlingserwachen". Ansonsten sind wieder en masse aggressivste Melodien drauf und stimmungsvolle Harmonien. Der Gesang ist noch krasser, das Drumming ist straighter.
Ihr habt in JAKs Hell aufgenommen? Wie war’s?
Wir haben wieder mit JAK, dem Moped aufgenommen. Er weiß, wohin es gehen soll und ist ja auch schon seit dem "DEMOn" unser Mann an den Knöpfen. Man kann bei ihm immer sehr entspannt arbeiten, da er kein Alarm macht und wir ihm immer sagen, wie was sein soll. Ansonsten war es wie immer. Viel Alkohol, viel Dope, viele Zigaretten und viel Kaffe wurde benötigt.
Old-School-Black-Metal ist durchaus im Kommen. Was bedeutet "old-school" oder auch "true" für euch. Seid ihr überhaupt "true"?
Ob wir old-school oder true sind, das überlassen wir euch. Wir machen unser Ding, haben unseren eigenen Stil.
Dass die Leute wieder auf handgemachten Black-Metal stehen, liegt wohl daran, dass sie die Schnauze voll haben von der ganzen Bombast-Scheiße.
Euer letzter Live-Auftritt im Hamburger Ballroom hat mich nur höchst bedingt überzeugt, der Sound klang eher nach überdrehtem Staubsauger - seid ihr keine gute Live-Band oder ist es schwer, die Aggressivität eurer Scheiben auch umzusetzen? Und wie sieht es mit Live-Auftritten in der Zukunft aus?
Also wenn der Sound beschissen ist, können wir da nix für. Auf der Bühne war der Sound gut, und die Leute meinten nach dem Konzert auch, dass sie es gut fanden. Der Sound ist immer so gut wie der Mischer es hindreht.
Klar sind wir eine gute Live-Band, eine Macht auf der Bühne. Wir feiern mit den Fans und lassen nicht nur die Haare kreisen. Wir brauchen kein Feuerspuckereien oder sonstige Pyrogeschichten. Bei uns bekommt man die pure Ladung Black-Metal auf die Ohren und in die Fresse. Zu den weiteren Auftritten: Erstmal spielen wir jetzt auf ein paar Festivals (13.5. Bands-Battle in Stavenhagen, 19.6. Skeleton-Bash in Innsbruck, 14.8. Party-San in Bad-Berka), und im Winter geht es auf Tour. Mit wem und wann steht noch in den Sternen, aber wenn wir was wissen, steht es auf unserer Homepage.
Wie sieht’s mit Hobbies neben der Musik aus und was macht ihr so, um euren Lebensunterhalt zu verdienen?
Endstille ist unser Leben, mehr gibt’s nicht zu sagen.
Montrosity haben grad ihre Tour abgebrochen, weil zu wenig Leute kamen. Meint ihr, dass es sowas wie einen Metal-Ausverkauf gibt? Und wo seht ihr eure "Marktlücke"?
Die Anzahl der Releases ist zu hoch. Wenn man sieht was für eine schon tausendmal gehörte Scheiße immer noch mal von einer anderen Band veröffentlicht wird…. Unsere Marktlücke ist der gute Black-Metal. Deutschland hat keine Black-Metal Geschichte. Es wird Zeit das mal aufzuholen. Fangen wir mit Endstille an.
Dazu gehört auch das Business. Ihr arbeitet mit Twilight und Sure Shot zusammen. Wie seid ihr dazu gekommen und seid ihr zufrieden?
Twilight kam letztes Jahr auf uns zu, und bot uns einen Vertriebsdeal an. Das heißt, alles bleibt beim Alten, aber Twilight verkauft den Kram von uns. Wir sind also komplett frei. Dadurch brauchen wir kein Label. Die Zusammenarbeit mit SureShot kam durch einen Vorschlag von Twilight, denn die Promotion für die neue CD nimmt so viel Zeit in Anspruch - die Twilight und auch wir nicht haben. Wir sind mit beiden höchst zufrieden, bis jetzt…..
Zukunftspläne? Reich und berühmt werden mit der Band ist wohl kaum drin. Was habt ihr euch für Ziele gesetzt?
We plan to take the world.
Seid ihr bekloppt?
Selbstverständlich. Gute Nacht und Fuck Hell!!!
Review: Graveyard Disturbances (Plus-Minus)
Mal ganz was anderes liefern ENOCH auf ihrem Debut ab. Bei dem unleserlichen Bandlogo auf dem Cover dachte ich zuerst an übles Grind-Geprügel und wunderte mich, warum auf das erste Intro ein zweites folgte, das in ein drittes überging. Mal kurz ins Bandinfo geschaut... aha, ENOCH ist das Projekt von Mirai und Killjoy (beide NECROPHAGIA), die bei ihren Kompositionen Klangmeister wie ENNIO MORRICONE, JOHN CARPENTER oder JERRY GOLDSMITH vor Augen hatten. Eine nicht gerade kleine Messlatte, die sie sich da gesetzt haben. Die Musik auf "Graveyard Distrubances" entstammt fast komplett aus synthetischen Klangerzeugern, vermischt mit verschiedensten Samples wie Glöckchen, Kirchenglocken, etwas, das nach einem liebeskranken Wal klingt, verfremdetes Kinderweinen etc. Tatsächlich haben die Songs größtenteils Soundtrack Charakter, wenn auch nicht unbedingt für große Hollywood-Produktionen. Eher klingt es nach alten Horror-Streifen. Einer der geilsten Tracks ist für mich "La Chiesa di Anime Perse", das zum einen wirklich nach den frühen Werken des Meisters CARPENTER klingt (z.B. "Escape from New York", im Deutschen "Die Klapperschlange") und zum anderen einen herrlich antik klingenden Synthie-Strings-Sound hat, der bei "Paranormal Eyes" und "Only A Shadow Remains" erneut verwendet wird. Auf der anderen Seite stehen dann Songs, die eher Klangcollagen gleichen. "A Tribute To Sanity", zu dem es auch ein Video auf der CD gibt, ist so ein Ding. Rhythmisch zusammengehalten von synthetischen Schlägen ergehen sich verzerrte Synthesizer-Klänge in kakophonischen, nervenzerreissenden "Melodien". Sehr abgefahren, sehr psychedelisch, sehr anstrengend. Der nächste Song beginnt dann mit Plätschern eines Baches und gregorianischem Gesang, ein krasser aber gelungener Übergang, der aber bald darauf wieder mit Samples und disharmonischen Klängen seiner Harmonie beraubt wird. Die einzelnen Stücke auf der CD sind eigentlich keine richtigen Songs, sondern sind eher der Hintergrund für Bilder und Handlungen, seien es solche auf der Leinwand oder solche, die nur in der eigenen Fantasie existieren. Der Soundtrack zu dem PC-Spiel "Diablo 2" hat, was Stimmung und Kompositionstechnik angeht, einige Parallelen zu der Platte. Ein Stück Musik, das so sicher eher selten im Plattenregal zu finden ist. (goofy)
Selten im Regal, noch seltener im CD-Player... Also: Wie die Metal-Gemeinde inzwischen wissen wird, ist Killjoy Mega-Film-Fan. Da ist schön und da kann keiner was dafür. Außerdem hat das Necrophagia-, Ravenous- und Sonstwo-Mastermind immer dann Langeweile, wenn er kein Album auf den Markt schmeißen kann. Merkwürdigerweise findet der Kollege immer wieder ein Label, der seine Scheiben veröffentlicht. Jedenfalls ist niemand gezwungen, dieses Album zu kaufen. Klar, John Carpenter hat Snake Plissken eine amtliche Mucke verpasst, auch Ennio Morricone und ähnliche Genies haben tolle Soundtracks gemacht. Nun tat sich "Killi" mit Mirai zusammen und schrieb ebenfalls einen Soundtrack. Nur leider kenne ich den dazugehörigen Film nicht und ich glaube noch gibt es auch keinen. Ein amtlicher Horrorfilm aber wäre unerlässlich, um diesem Machwerk eine wenig Spannung zu verpassen. So plätschert der instrumentale und künstliche Mix aus Sythns, Keys und Drums gesichtlos am Ohr vorbei. Noch dazu klingt der Sound zeitweise nach schlechter Bontempi. Wie diese Musik dennoch funktionieren könnte, deutet das abschließende Video zu "A Tribute To Sanity" an. Dennoch: Diese Scheibe braucht keine Sau - daran kann auch das "wertige" Digipak nichts ändern. Als nächstes kommt dann wohl das gepupste Killjoy-Konzert.
Graveyard Disturbances (Plus-Minus)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12 plus Video
Länge:
39:12 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten