Der Name des neuen Albums steht nun fest. Schlicht und einfach "Nektar" wird es heißen. Zudem steht auch der Untertitel für "Nektar - Teil I", und zwar "Zwölf Monde, eine Handvoll Träume". Die Aufnahmen schreiten indes stetig voran. Die Instrumentierung für satte hundert Minuten Avantgarde Black Metal ist bereits auf Band gebannt. Termin für die Veröffentlichung ist nun der 19.07.2004.
Entgegen ersten Ankündigungen auf ihrer Homepage werden die schwedischen THE DUSKFALL nicht beim Summer Breeze spielen! Die Band: "The gig at Summer Breeze has been cancelled due to problems beyond our reach. We apologize to the fans that were planning to see us there and hope that we´ll meet up sooner or later anyway, maybe at Party-San?"
Die Doomer aus Chicago geben einige Lebenszeichen von sich, auf ihrer Website berichtet Gitarrist Rick Wartell über die künftigen Pläne der Band:
"Hey! How the hell ya doin´? Just wanted to give you an update on where we are at this point. Eric (voc.) is in San Francisco with Vinny (producer) remixing the unplugged CD. We know its taking awhile, but it is finally sounding great and that is the most important thing. It should be out in July 2004. Also, We are planning to re-release the Trouble & Skull CDs Some time this year(Nov)! The live DVD we shot in Stockholm is being sent to Vinny for mix, so that too will come out in 2004. "Seven" is going to be recorded late summer early fall slated for an early 2005 release. We also added some new merch to the store! A re-release of the 1985 Skull shirt (we stole it from Erics trunk). And a brand new one unofficially known as the skate shirt Hope you enjoy them! Talk to ya, Rick"
Eben noch wiedervereinigt, jetzt ohne Sänger! Obwohl der Stein der ganzen Wiedervereinigung von Sänger Steve Cannon angestoßen wurde, sitzt selbiger jetzt auf der Straße. Die genauen Gründe sind noch nicht bekannt, wie so oft soll das liebe Geld ein Grund gewesen sein. Ein Ersatz ist ebenfalls noch nicht bekannt.
Dass man mit einer erstklassigen Besetzung nicht immer zwangsläufig überragende Leistungen vollbringen muss, zeigten nicht zuletzt Kreisliga - Kicker wie Real Madrid oder Bayern München, aber auch die Hard & Heavy - Szene ist vor solchen Phänomenen nicht gefeit. Nicht, dass "Dogface" ein schlechtes Album ist, aber für so klangvolle Namen wie Wade Black (vocals), Richard Christy (drums) oder Rick Renstrom (guitars) wird hier nicht das Hammer - Brett aufgefahren, das man vielleicht erwarten möge. Stilistisch geht’s ab in die US Power Metal meets PRIEST - Ecke, irgendwo in die Schnittmenge aus SEVEN WITCHES, (langsameren) DESTINY’S END, CAGE und EXCITER. Wade Black ist ein herausragender Sänger, der sich nicht unbedingt hinter Kopfstimmen - Kollegen wie "Ripper" Owens oder Jacques Belanger verstecken muss und schon bei den Sieben Hexen einen ordentlichen Job erledigt hat. Das Problem des Albums liegt im zerfahrenen und wenig spektakulären Songwriting, das die Stücke einfach nicht richtig zünden lässt. Mit dem Opener "Fight", dem Titelsong, der Hymne "Stealing Grace", dem balladesken "Banion" und dem Stampfer "Better When Betrayed" befinden sich einige sehr gute, aber eben nicht zwingende Songs auf der Scheibe. Ob es am typischen "Side - Project - Charakter" oder an der noch nicht aufeinander eingeschossenen Band liegt, kann nur vermutet werden. Fans der genannten Stilrichtung dürfen in "Dogface" ruhig einmal reinhören, auch wenn die Erwartungen nicht allzu hoch gesteckt werden sollten. Hier wäre vom Potential her viel mehr drin gewesen!
Z PROCHEK, was ein urschwedischer Name. Daher jedenfalls stammt das elektronische Duo Skanberg und Bustad. Und wenn schon Elektronik aus Schweden, dann ist meistens mehr die Fraktion der tanzenden Mädels die Zielgruppe denn die der harten Jungs. Und auch Z PROCHEK bilden hier keine große Ausnahme. Größtenteils poppiger Electro in seiner ebenfalls größtenteils tanzbaren Form. Die Vocals könnten schon zwanzig Jahre alt sein und keiner würde es merken. Die Vocals sind es aber auch, die der Band über die Mittelmäßigkeit helfen, denn Bustads Organ hat einen angenehmen Klang der einen nicht selten in seeligen 80er Erinnerungen schwelgen lässt. Musikalisch sind die großen Sprünge aber leider etwas kürzer geraten und zu oft greift man auf einmal funktionierendes zurück. Straight forward und gen EBM wird es bei "Avenge". Ähnlich gen Club orientiert präsentiert sich der Titeltrack, bei dem der ruhige Chorus zwar etwas den Flow bremst, aber auch die Abwechslung fördert. Relaxed und tendenziell fast Trip Hoppig zeigen sie sich bei "Apart". Soweit, so gut. Die Fixierung darauf einen Ohrwurm zu schreiben hat sie aber manchmal etwas vergessen lassen, den Songs die nötige Tiefe für das zweite und dritte Hören mit auf den Weg zu geben. Zum tanzen ist das wohl egal, für jede andere Anwendung aber Geschmackssache.
Cocktailbars an einem Montag Abend zu besuchen, hat Vorteile, vor allem wenn man das Ganze noch in einer Kleinstadt macht. Es ist verdammt wenig los und mit ein wenig Chuzpe kriegt man die Barleute dazu, mal was anderes in die Anlage zu schmeißen als den ewig gleichen Jazz. Und schon schreien EVERYTIME I DIE "This Is A Rock And Roll Takeover" und die ganze Meute nippt swingend an ihren Zombies, Bloody Marys oder Kibas. EVERYTIME I DIE machen ihre Sache ziemlich gut, auch wenn man ihnen vorwerfen kann, als US-Metalcore nicht gerade ein Garant für innovativen Sound zu sein. Das schert die Jungs aber nicht wirklich und so rocken, kreischen und hardcorlern sie sich durch die Songs. Sänger Keith deckt dabei das gesamte Spektrum ab, kreischt, keift, grölt, flüstert, halt alles, was ein Screamo-Sänger draufhaben muss. Seine Sidekicks bauen dazu einen dichten Soundteppich, der sich mal nicht bei schwedischen Melodic Death-Göttern bedient, sondern die Vorliebe für Hardcore und sperrige Bands wie Burnt By The Sun deutlich werden lässt. "Hot Damn!" ist keine eingängige Scheibe wie die neuen Werke von As I Lay Dying oder Darkest Hour, sondern sperriger und abgefahrener. Hier wird nicht einfach Hardcore mit schwedischem Death Metal gemischt (auch wenn�s oft passiert "Hit Of The Search Party" als Beispiel), oft kommt Noise dazu und dann wird�s fies. Streckenweise mördereingängig, streckenweise Stressmucke. Eigenständigkeit in einem Genre wie Metalcore zu beweisen, ist verdammt schwierig. EVERYTIME I DIE haben das geschafft und dazu noch auf hohem Niveau. Respekt! Als Bonus gibt�s noch zwei Live-Tracks und als echtes Schmankerl "I Used To Love Her" der Gunners in einer arschcoolen dauergrinsenden Halb-Akustik-Version.
Jetzt haben wir mal was Neues - eine Thrash Metal Combo aus unserem Nachbarland Frankreich - und die macht ihre Sache auf "Mechanical Revolt" nun gar nicht mal übel. Nach dem 99er-Selbstversuch "Hate Or Reason" also der zweite Streich der Power Thrasher INSANE welche "Mechanical Revolt" mit einem (was auch sonst) mechanischem Soundgerüst starten welches gewisse kalte Industrialanleihen ausstrahlt. Der Opener "Scarves Of War" kommt ungewöhnlich melodisch und heavy daher - wie fast alle Songs des Albums orientiert man sich wohltuend am Thrash-Sound der Achtziger - geile Riffs und exaktes Drumming. INSANE haben bei den Songs fast durchweg immer Keyboard und Samples mit am Start - halten das aber dezent im Hintergrund und erzeugen so ein wohltuend volles Klangbild. Die Franzosen liefern zweifelsohne keine leichtverdauliche Kost ab - die Kompositionen genügen durchaus einem progressivem Ansatz und lohnen das genauere Hinhören. Mit "Born From Remains" (die Mischung aus Gitarre, Drums und Keys gegen Ende des Songs ist klasse) und "All Or Nothing" gibt es dann Vollbedienung und zwei exzellente Beispiele für eben jenes gelungenes Songwriting. INSANE wird wohl nicht nur alte Freunde von Pantera und Testament ansprechen - Machine Head dürften die Franzosen sich zu Hause hin und wieder auch mal reinziehen (den Sänger David Feltin klingt sogar ein wenig danach) und aus der 2-Minuten Ballade "Illusions" hört man Metallica raus. Das folgende thrashige "Caused By Pain" wechselt zwischen hartem, schnellen Geknüppel und gelungenen ruhigeren melodischen Parts ab. Mit dem Titeltrack "Mechanical Revolt" wird es eher ein wenig episch - der Track bleibt im Midtempo und walzt sich durch die Boxen ehe es mit dem starken "Against" und "Out Of Depth" standesgemäß zu Ende geht. Ein gelungenes Artwork macht aus dem Ganzen eine runde Sache und obwohl an der Produktion noch etwas verbessert werden können (ich mag’s halt fett) dürfte den anspruchsvolleren Thrashern INSANE richtig gut munden.
"Europe In Dust" klingt ein bisschen historisch, greift das Bild einer zerbombten Stadt dezent im Cover auf und verarbeitet auch textlich entsprechende Phrasen. Allzu militärisch martialisch wirkt die elektronische Musik dann durch die relativ entspannten Vocals zwar nicht, die 4/4 powern aber dennoch gnadenlos in Richtung Club. Der Rhythmus ist gelungen und simpel, die Melodie geht ins Ohr, der Chorus ist eine kalkulierte Mischung wabernden Synths und packender Dynamik zwischen Electro und EBM. Das ganze ist in keinster Weise originell und will es auch in nicht sein. Aber es funktioniert und erfüllt den Zweck einer Maxi bestens. "Atomare Liebe", der zweite Track dieser Maxi dagegen ist fast interessanter. Mit dem Flair der NDW, einer pumpenden Bassline und computerisierten Vocals ist dieser 80er Hommage mit deutschem Text recht unterhaltsam geraten. Tanzbar, mehr davon!
Leipzig ist nicht nur Symbol für eine aussichtslose geldverschlingende Olympiabewerbung, sondern auch für eine mehr als gesunde Metal-Szene. Ich meine, die haben da einen Haufen Festivals um die Ecke, jede Tour macht dort irgendwo Halt und Bands scheint es da in Massen zu geben. Nachdem Disillusion mit ihrem fabelhaften Metal Blade-Debüt "Back To Times Of Splendor" gezeigt haben, wo der progressive Hammer hängt, treten NUKE EASTERN PLOT ins Licht - und kündigen sich als nächste große Nummer an. "Symbiotic" kann mit einem ähnlich komplexen Sound wie bei den Hopefuls aufwarten, hier wie dort werden Grenzen ausgelotet und auf Konventionen nicht viel gegeben. Meshuggah, Tool, Soilwork, Opeth, aber auch abgedrehtere Bands wie Farmakon, Virulence oder Gorguts reichen gerade aus, um den Sound des Quintetts zu beschreiben, bei denen auch eine Dame mit an Bord ist. Allerdings nicht als tausendste blöd trällernde Mikroverzierung, sondern am Schlagzeug, wo sie ihren Job ziemlich gut erledigt und ordentlich Dampf macht, sich aber in den ruhigen Parts gerne mal zurücknimmt ("Shahia"). Die Songs pendeln zwischen aggressiven Durchbrüchen, in denen bei Sänger Max auch die deathmetallische Seite durchkommt und er ziemlich geil growlt, und entspannten ruhigen Parts, die (natürlich) an Opeth erinnern. Genau wie die Schweden schaffen es NUKE EASTERN PLOT diese gegensätzlichen Stimmungen homogen nebeneinander zu stellen und in ihre komplexen Songs zu integrieren. "Symbiotic" ist ein vielschichtiges Album geworden, dass die Richtung aufweist, in die sich NUKE EASTERN PLOT bewegen werden. Scheint so, als würden aus Leipzig bald zwei Kapellen kommen, die es mit Göttern wie Opeth aufnehmen können. Und Disillusion-Kopf Vortex hat der Band dazu noch einen gelungenen Sound verpaßt - scheint so, als wären diese beiden Bands nicht wirklich zu trennen…