Interview:

October File

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Interview "A Long Walk On A Short Pier”. Wie würdest du jemandem, der das Album noch nicht
gehört hat, eure Musik beschreiben?


Die beste Art, das Album zu beschreiben wäre sicherlich so was wie: "A soundtrack to four
very different yet like minded people´s lives.” Gut geschrieben, ordentlich aufgenommen und
mit der Absicht veröffentlicht, sowohl zu unterhalten als auch zu bilden. Wir haben in
unserem Songwriting verschiedene Stile integriert, zwischen denen wir wechseln. Jeder Track
hat seinen eigenen Ton, von aggressiven pumpenden Bassläufen wie "Trench” (ein Song über
die Bösartigkeit von Schulden) bis zu "Landslide” (ein Song über verlorene Liebe und
Hingabe), einem Soundtrack aus "ambient vocals and guitars”.


Was steckt hinter "God Hates America”, in dem diese Textzeile immer wieder geschrieen
wird und mich so ein wenig an einen Propaganda-Song erinnert...


Es ist in Wirklichkeit ein sehr komplexer Song, in dem sehr viel mehr steckt, als man denk. In dem Song geht es um die momentane US-amerikanische Regierung und wie sie alles, was sie tut, in Lügen und Ausreden verkleidet. Die Amerikaner werden jeden Tag belogen und im Dunkeln gehalten. Es ist in keiner Weise ein Angriff auf die Leute dort, obwohl wir das auch könnten.


Wo in Großbritannien lebt ihr? Was macht ihr im normalen Leben?


Wir leben alle im südlichen England, zwei von uns in Oxford und zwei in London. Das Leben ist fein, wir können uns nicht beklagen. Neben der Band arbeiten wir alle in normalen Berufen, die wir sehr gerne machen.


Die englische Musikpresse ist - jedenfalls auf dem Kontinent - für ihre euphorische Art bekannt. Wie waren die Reaktionen in eurer heimischen Presse wie Kerrang!, Terrorizer etc.?


Die Reaktionen der Presse (pah!) waren bisher sehr gut, eigentlich sogar großartig. Die ganzen großen Magazine waren sehr wohlwollend mit uns und haben uns für große Dinge empfohlen. Das Album ist jetzt auf dem Markt und die Verkäufe werden die wahre Sprache sprechen.


Spielt ihr viele Shows? Werdet ihr eine längere Tour spielen?


Bei den Shows, die wir spielen, sind wir sehr wählerisch. Wir neigen dazu, nur Shows zu spielen, die nicht allzuweit weg sind. Es bringt nichts, sechs Stunden in einem Van zu einer Show zu fahren, die im Endeffekt nur einen Haufen Geld kostet... egal, wie sehr man auch "keeping it real”. Wir sehr eine sehr praktische Gruppe Leute, du kannst Rock’n’Roll sein und trotzdem um Mitternacht im Bett sein!


Äh, ja. Etwas provokant gesagt, sind momentan außer CRADLE OF FILTH und IRON MAIDEN nur wenig englische Bands im Fokus der Aufmerksamkeit. Haben die englischen Bands einfach nur schlechte PR oder gibt es nicht genug, die mehr Aufmerksamkeit würdig sind?


England hat einige massive Bands hervorgebracht. BEATLES, QUEEN, ROLLING STONES, um mal ein paar zu nennen. Ich denke, dass die UK-Szene momentan sehr unterbewertet ist. Es gibt hier einige großartige Bands und die Welt ist reif für einen Schock. Aber genauso gibt es hier einige Bands, die einfach nur "der Herde folgen”, ein UK-Spruch für einen Mangel an Kreativität, gefolgt von Ambitionen wie all’ die anderen Bands zu sein, die momentan angesagt sind anstatt sich einfach darauf zu konzentrieren, einen eigenen Stil zu entwickeln.


Nochmal zurück zu eurem Album. Gibt es eine alles übergreifende Aussage in den Texten? Ich hab leider nur eine Promo ohne Texte, deswegen konnte ich mir kein Bild von den Texten machen. Hältst du es für wichtig, dass eine Band eine Aussage hat, sei sie politisch oder wie auch immer motiviert?


Die Songs die wir schreiben, die Worte die wir nutzen und die Art, in der wir spielen sind alle von der gleichen Intensität betrieben: Musik mit Aussage und Anspruch zu schreiben, zu unterhalten, lehren und eine Meinung auszudrücken. Wir haben nicht und werden niemals unsere Meinungen den Leuten direkt ins Gesicht schreien. Wir schreiben den Song und überlassen es dann dem Hörer, sich Gedanken zu machen, ob er ihnen gefällt oder nicht. Songs sind genauso Kunst wie Gemälde, man hasst sie oder man mag sie. Wir haben keine Aussage in dem Sinne, nur ein Verlangen, die Leute aufmerksam auf die Dinge um sie herum zu machen, die uns stärker machen, uns schwächer machen und uns genauso glücklich wie traurig machen können. Meiner Meinung nach gibt es nichts schlimmeres als eine Band, die ihre Hörer bevormundet.


Was sind eure Pläne für die Zukunft?


In der Zukunft warten auf uns viele Alben, viel mehr Shows und noch mehr Trips zu unserem lokalen Schnellraustaurant. Vive la Za Za’s!


Ein paar letzte Worte noch, natürlich.


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Review:

Debut

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Bei deutsch singenden Rockbands bin ich ja grundsätzlich skeptisch. Allzu oft geht der Gesang in Richtung pseudo-intellektueller Hamburger Schule oder gar Xavier Naidoo, dessen Seele immer noch ganz doll schmerzt. Ganz so schlimm ist es aber bei P:LOT, deren Debüt jetzt auf dem Label Goldene Zeiten vom langjährigen HOSEN-Schlagzeuger Wölli erscheint, zum Glück dann doch nicht. Aber stellenweise ein bisschen schlimm... Aber kommen wir erst Mal zur Musik - die ist nämlich große Klasse. P:LOT spielen melancholischen Indie-Rock, mit schönen Harmonien und Schrebbelgitarre, stellenweise unterlegt mit dezenten flimmerig-spacigen Synthies, bauen ihre Songs dabei aber sehr dynamisch auf, mit Steigerungen und extremen Lautstärkewechseln und werden dabei manchmal auch etwas episch. In ihren ruhigeren Momenten erinnern sie damit etwas an COLDPLAY, in ihren abgefahreneren eher an RADIOHEAD, in einigen leicht psychedelischen Zwischenparts kommt noch ein Schuss PINK FLOYD und AIR dazu. Richtig abrocken tut die Band fast nie, dabei ist sie dazu durchaus im Stande, wie sie z. B. mit dem großartigen ersten Song "Die Gelegenheit" und in einigen Zwischen- und Schlussparts zeigt. Richtig langsam wird sie aber auch nur selten, wie z. B. in der wunderschön schwermütigen Ballade "Ohne Dich". Die meisten Stücke bewegen sich aber eher im Mid-Tempo-Bereich und haben etwas Schleppend-Leidendes, ohne dass die Band aber wirklich schleppt oder sich ins Leiden zu sehr hineinsteigert. Dazu ist das Ganze auch noch gut gespielt und sehr gut produziert: die Gitarren verwaschen und angezerrt, der Bass dick, die Synthis nur im Hintergrund und Drums und Vocals sehr klar. Das Problem bei dieser Platte - um wieder zum Anfang zurückzukommen - ist aber dann doch der Gesang. Der ist einfach zu glatt, wird stellenweise fast schmalzig und geht zu oft eben doch zu sehr in Richtung Jammern, wie z. B. in "Nicht Zu Spät". Was auch gar nicht geht, ist der häufige Einsatz der Kopfstimme, was z. T. an Unerträglichkeit grenzt. Dazu kommt noch, dass die Texte es nicht grade rechtfertigen, auf deutsch gesungen zu werden. Fast ausschließlich in der zweiten Person geschrieben, behandeln sie größtenteils das Thema "Beziehung" in irgendeiner Art und Weise, sind dabei aber weder besonders tiefgründig, poetisch noch sonstwie originell oder eigenständig. Man hat nicht das Gefühl, dass P:LOT wirklich etwas zu sagen hätten, und eigentlich empfiehlt es sich ja dann, den Deckmantel der englischen Sprach zu wählen. Aber gut - ist vielleicht auch einfach Geschmackssache... Von der musikalischen Seite her ist "Debut" auf jeden Fall ein wirklich tolles Album geworden, und wer keine Scheu vor deutschen Texten hat und auf o.g. Bands steht, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören.

Debut


Cover - Debut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Angels Wear Black

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Nach diversen Problemen (mehrere Labelinsolvenzen und Line-Up-Wechsel) haben die süddeutschen Metaller BLACK ABYSS nun endlich ein anständiges Label im Rücken und eine neue Scheibe "Angels Wear Black" am Start. Dabei versuchen sie sich an einer Symbiose aus traditionellem deutschen Powermetal und der amerikanischen Spielart harten Stoffes - allesamt im Soundgewand der Achtziger verhaftet. BLACK ABYSS wechseln von an Iced Earth erinnerte Tracks hin zu Passagen welche Helloween und Maiden durchschimmern lassen - um mal ein paar Referenzen zu nennen. Zu deren kompositorischen Klasse ist es allerdings noch ein Stück, obwohl man beim hymnischen Nackenbrecher "Unholy" und dem schnellen, melodischen "Dark Legacy" das Potential der Band erkennen kann. Vor allem gesanglich haben BLACK ABYSS mit dem düster-rauen Gesang von Oliver Hornung ein heißes Eisen am Start, das mancher anderer Combo abgeht. Musikalisch dominiert double-basslastiger Powermetal mit harten Riffs und treffsicheren Soli der beiden Gitarristen (ohne einschmeichelnde Keys). Am abschließenden fast achtminütigen Titelsong "When Angels Wear Black" werden sich die Geister wohl scheiden. Manchen wird das Teil einfach zu belanglos auf "eingängigem Hit mit bekannten Zutaten" gemacht sein. Ich persönlich finde den Rausschmeißer durchaus gelungen - der epische Track macht einfach Spaß und sollte Live ein Hammer sein. Ach ja, der Sound der Scheibe ist meines Erachtens leider ein Tick zu dumpf ausgefallen - das sollte beim nächsten Mal besser gehen. Ansonsten eine gute Scheibe, in welche Fans powervoller Metalklänge ruhig mal reinschnuppern können.

Angels Wear Black


Cover - Angels Wear Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pure Inc.

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Melodischer Hardrock der Endachtziger (mit einer gehörigen Schlagseite Heavyriffs) trifft Sänger mit ganz großer Alternative-Attitüde. So in etwa lässt sich das beschreiben, was die deutsch-schweizer Combo PURE INC. nun auf ihrem Label-Debüt dem geneigten Rockfan anzubieten hat - nach zwei Demos und der selbstproduzierten Scheibe ""Genius", dessen Titelsong es in der Schweiz zu einem Radiohit brachte. Großes Plus des Quartetts: PURE INC. aus Basel haben mit Sänger Gianni Pontillio einen Ausnahmeshouter am Mikro, welcher mit seinem rauen Gesang doch etwas an Scott Stapp von Creed erinnert. Die drei anderen Herren (Gitarrist Sandro Pellegrini, Bassist Andreas Gentner und Schlagzeuger Dave Preissel) legen darunter einen kräftig produzierten, cleanen Soundteppich aus, der einiges an Abwechslung zu bieten hat - melodischer, gitarrenorientierter Hardrock trifft Alternative/Nu-Metal Rhythmen mit heavy Riffs, bekannter laut/leis Dynamik und semiakustischen Parts. An sich nichts Neues - aber ideenreich und äußerst eingängig (also airplaytauglich) umgesetzt. Besonders hervorstechen tut der Opener "Fear My Eyes" (erinnert tatsächlich an Creed und geht sofort ins Ohr), der nachfolgende, bereits erwähnte Klassetrack "Genius", das moderne "T.O.T." (würde mancher amerikanischen Band gut zu Gesicht stehen) und das überlange, abwechslungsreich arrangierte "Falling Season". Gelungenes Debüt dass einiges an Potential aufzuweisen hat, welches bei ähnlich starken Fortsetzungen PURE INC. in Regionen katapultieren könnte, welche schon seit Urzeiten in der Eidgenossenschaft nur von Gotthard, Shakra, Krokus und Co. besetzt zu sein scheinen.

Pure Inc.


Cover - Pure Inc. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

My Own Fairground

()

Aua aua... Der Gesang auf dem Debüt von CAPRICORN tut ganz schön weh... Jeder Zahnarztbesuch ist dagegen Zuckerschlecken. Im Ernst: Was Sänger und Gitarrist Gero von Werden da verbricht, ist z. T. schlichtweg unerträglich. Die sowieso schon hohe Stimme wird ausgiebig gequält und schlägt vom Jammernd-Jauligen auch gelegentlich in kreischiges Geschrei um. Aus dem Grund fällt es auch schwer, auf die Musik zu achten, die sich beim näheren Hinhören aber auch nicht als sonderlich spannend erweist. Klingt irgendwie alles nach melodischem 80er Indie-Pop-Rock, ist dabei aber ziemlich einfallslos bis langweilig. Bei "Reply To My Love" beispielsweise kann man gar nicht anders als an FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE zu denken. Die Tempi der Songs bewegen sich größtenteils im Mid-Tempo, variiert durch einige noch langsamere Stücke. Klingt auch alles sehr gleich, Höhepunkte gibt es so gut wie keine. Doch halt - es gibt zwei (positive!) Ausnahmen: "Feeling You" ist ein sehr schöner, extrem ruhiger, fast meditativer Song, der alleine schon durch seinen elektronischen Beat interessant ist und durch einen ab der Hälfte einsetzenden und in diesem Kontext sehr passenden Kirchenorgel-Sound bereichert wird. Sogar der Sänger hält sich bis auf gelegentliche Kopfstimmen-Akrobatik einigermaßen zurück, so dass hier ein wirklich gutes, eigenständiges Stück zustande kommt. Auch aus dem Rahmen fällt "One Minute", denn: Endlich wird mal richtig abgerockt! Ein schneller Schrebbel-Pop-Rock-Song, bei dem Gero nur wenig kreischt und in seinen besten Momenten gar an Robert Smith erinnert. Unterm Strich ist für mich aber nicht nachvollziehbar, was Ex-HOSEN-Schlagzeuger Wölli dazu bewegt haben mag, CAPRICORN für sein Label Goldene Zeiten zu signen. Es kann sich nur um ein höhere Form des Masochismus handeln...

My Own Fairground


Cover - My Own Fairground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pilot

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Veni Domine

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Fate Of Norns

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In Battle

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Capricorn

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