VIRGIN STEELE werden das fünfte KEEP IT TRUE FESTIVAL am 05.November 2005 in Lauda-Königshofen headlinen. Hierbei handelt es sich um die einzige Deutschlandshow 2005.
Die finnischen MOTÖRHEAD sind zurück! Und sie haben uns jede Menge Schwein mitgebracht, wogegen sie sämtliche Nasenringe und Rücken - Tittibilder bei den Tausend Seen gelassen haben. Nachdem man weder Albumtitel, noch Cover - Artwork sofort deuten kann, versuchen wir es mit der Mucke. Und die ist so saucool, dass die Koteletts aus der Pfanne hüpfen. PEER GÜNT bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus MOTÖRHEAD und skandinavischem Rotzrock der Marke HELLACOPTERS, TURBONEGRO und Co. und klingen auch nach über 20 Jahren (davon die letzten zehn ohne Longplayer!) noch frischer als manche junge Ferkelband. Man hat bei diesem Album immer das Gefühl, dass lautes Rülpsen, Furzen und Popelwegschnipsen wieder stark in Mode sind und das gute Benehmen ruhig auf dem Dachboden (oder im Schweinestall) verschimmeln darf. Allerdings hätte ich mir eine noch größere Hitdichte gewünscht, denn nicht alle Songs knallen so genial aus den Boxen wie das Lemmy - Erbe "King Of The Hill", die mit Piano unterlegte Ballade "Alone In The Night I Whisper Your Name" oder das fetzig - schnelle "Wash Me In The Rain". Etwa die beiden Opening - Tracks "Comin’ Back To You" und "Backdoor Man" rocken ordentlich, wirken aber unspektakulär und sind nur echten Fans dieser Art von "Schweinerock" zu empfehlen. Nichtsdestotrotz haben PEER GÜNT hier eine sehr kurzweilige, partykompatible und satt abgehende Rotz’n’Roll - Platte abgeliefert, die sich ohne Probleme mit den letzten Werken von Lemmy und Komplizen messen kann. Am Ende bleibt nur die Frage, auf was die Jungs bloß mit dem Abschlusstitel "Wanna Shake Your Boomboom" anspielen wollen… saftige Schinken etwa???
15 Jahre IMPALED NAZARENE sind ein Grund zu feiern, wer hätte schon gedacht, dass Mika so lange Mucke macht, ohne komplett verrückt zu werden? IMPALED NAZARENE haben sich im Dezember 2004 einen Club in Helsinki gesucht, dort eine Jubiläumsshow gespielt und das Ganze mitschneiden lassen. Herausgekommen ist ein Live-Album, das einen guten Überblick über das Schaffen der chaotischen Finnen und die Power ihrer Gigs (der meisten jedenfalls…) gut widergibt. Das Publikum ist oft zu hören, genauso Mikas Ansagen in fan-freundlichem Finnisch. Beim Sound wurde im Finnvox nochmal drübergebügelt, so dass "Death Comes In 26 Carefully Selected Pieces” ziemlich gut knallt, ohne seine Rohheit verloren zu haben. Alles in Allem eine der besseren Live-Platten, obwohl bei solchen Werken für treue Fans immer die Frage aufkommt, ob sich das lohnt, wenn man schon alle Scheiben der Band im Schrank hat. Für Leute, die in Sachen IMPALED NAZARENE noch unbeleckt sind, ist die Pladde auf jeden Fall eine guter Einstieg und eine feine Best-Of.
Japanische Musiker sind so eine Sache: haben englische Bandnamen, Songtitel und –texte, sprechen aber meist kein Wort englisch. Da ist es nur konsequent, wenn man den Übersetzer der Texte im Booklet verewigt, wie MYPROOF es getan haben. Dem Bandfoto nach zu urteilen ein Haufen Emocorler, aber weit gefehlt. Sehr netten melodischen Schwedentod gibt es auf "Shining Stardust" zu hören, der seine Wurzeln im alten Göteborg-Sound ("Jester Race"-Album) hat und - natürlich - viele IRON MAIDEN-Riffs verbrät. Der Sänger klingt aggro wie Tompa in jungen Jahren, nur bei den cleanen Sachen ("Time Is Gone") wird es sehr finster, das sollte er lieber lassen. Oder üben. Die Songs haben eine große Kante Melodie, wie bei Melo-Death halt üblich, und sind allesamt genauso flott wie variabel. Insgesamt eine gute Portion melodischer Schwedentod, der nicht sonderlich innovativ ist, aber dafür gut gemacht und ehrlich daherkommt. So wird "Shining Stardust" eine gute Platte und MYPROOF die erste mir bekannte Melodic Death-Band Japans, der hoffentlich auch in Europa die verdiente Aufmerksamkeit gezollt wird.