Konzert:

The Haunted, God Forbid, God Dethroned - Hamburg, Logo

Konzert vom Gerade einmal neun Monate ist es her, dass THE HAUNTED zuletzt Station in Hamburg gemacht. Damals haben sie ihren Day Off bei der CRADLE OF FILTH-Tour genutzt, um im Logo einen Gig zu spielen. Diesmal sind sie auf Headliner-Tour - und überpünktlich. Normalerweise beginnen Konzerte im Logo um 21 Uhr, aber als ich (vermeintlich) pünktlich im Logo ankam, waren GOD DETHRONED schon fertig. Ärgerlich, ärgerlich. Kollege memme war schlauer und früher da und hat die Holländer aber ganz gesehen: (lh)


Was für ein Glück, die Gnade der frühen Ankunft: Kurz nach acht rein ins komplett leere Logo, GOD DETHRONED-Sänger Henri steht einsam in der Ecke, die Björlers wuseln arbeitsam zwischen den Bühnenhänden herum. Nicht schlecht, die Bar ist wenig frequentiert, das Bier schnell da. Doch was ist das: Die Kollegen aus Holland - vielleicht die am meisten unterbewertete Death-Metal-Band Europas - beginnen weit vor eigentlichem Start (21 Uhr) bereits um 20.25 Uhr. Henri und Co. sind angepisst, die meisten Fans noch nicht da - Betrug am Publikum. Die professionellen und sympathischen Käseköppe machen das Beste draus haben aber auch viel zu wenig Zeit aus ihrem umfangreichen Back-Katalog auch nur einigermaßen ausgewogen zu präsentieren. So fehlen der tolle Titelsong ihrer aktuellen CD "The Lair Of The White Worm" und viele andere Hits. Wie viele geile Songs die Band eigentlich gemacht hat, das bewiesen die sieben mitgebrachten Titel eindrucksvoll: "Just killers not fillers!" Zudem vertritt der kleine Jurjen von Katafalk den etatmäßigen Basser Henke (ebenfalls lütt, aber auf Arbeit) super und die immer zahlreicher ankommenden Fans schütteln begeistert Haupt und Haar und Faust. Daran ändert auch das farblich gelungene (schwarze) wenngleich nicht recht stilechte (FILA-)Shirt des Fronters nichts. Daumen hoch für Holland - zumindest im Death Metal.

Setlist:

Nihilism

Boiling Blood

Soul Sweeper

Villa Vampiria

Warcult

Sigma Enigma

Salt In Your Wounds
(memme)





Um kurz nach Neun waren dann schon GOD FORBID an der Reihe, die zuletzt 2004 mit MACHNE HEAD in Hamburg waren und mich damals nicht sonderlich beeindruckten. Und auch heute wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Das lag zum einen am ziemlichen Gepose der gesamten Band, das nicht symphatisch oder witzig wirkte, sondern einfach nur aufgesetzt und krampfhaft cool. Zum anderen, und das ist viel wichtiger, gingen mir die Songs am Allerwertesten vorbei. Weder der Gesang noch die Gitarren waren in irgendeiner Form bemerkenswert, vom Songwriting mal zu schweigen. Nee, das war nix. Meine Meinung hatten ungefähr die Hälfte der Anwesenden im zweidrittel gefüllten Logo, während der Rest ordentlich Show vor der Bühne machte. So unterschiedlich können Geschmäcker sein. (lh)


Anfang des Jahres gaben THE HAUNTED ihren Hamburg-Einstand nach der Rückkehr von Peter Dolving ans Mikro. Damals vermißte ich Marco Aro und auch diesmal kam meiner Meinung nach die Leistung von Peter nicht an die des geschassten Vorgängers heran. Kaum Charisma und eine merkwürdige Art mit dem Publikum zu kommunizieren. Über die Klasse sowohl neuer als auch alter THE HAUNTED-Songs müssen wir keine großen Worte verlieren, die Band ist einfach geil und hatte an diesem Abend echt Spass am Spielen (gerade die Björler-Twins) und trieb das Publikum zu Höchstleistungen. Aber ohne Marco Aro sind sie nur halb so gut. Und warum sie nach nur 70 Minuten wortlos die Bühne verließen und keine Zugaben spielten, habe ich (wie schon beim Gig im März) nicht verstanden… (lh)


Interview:

Antigama

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Interview Euer neues Album "Zeroland" ist ein verdammter Hammer geworden, aber für Easy Listening keinesfalls geeignet. Seit ihr mit dem Resultat zufrieden?


Ja, wir sind sehr zufrieden mit dem Album. "Zeroland" ist unser Album, das am erwachsensten, durchdachtesten und am besten aufgenommen klingt, das wir jemals gemacht haben. ANTIGAMA 2005 hat immer die Entwicklung als Ziel, Experimente mit Extremen.

Wir haben viel harte Arbeit und unsere Seele in das Album gesteckt und obwohl man es nicht einfach hören kann, ist es die Aufmerksamkeit wert.


Bis auf den letzten Track, bei dem es nur komische Geräusche und Redefetzen gibt. Warum habt ihr das auf den Silberling gepackt?


Weil wir etwas total anderes machen wollten, als das Gewohnte, das wir jeden Tag machen. Seit den Anfängen von ANTIGAMA haben wir mit Sounds experimentiert. Wir spielen nicht einfach nur Grindcore - stattdessen bevorzugen wir es, unseren Horizont zu erweitern ohne unsere Kreativität zu limitieren und uns nur auf ein Genre festzulegen. ANTIGAMA ist eine Band ohne Limits und wir sind fähig, viele überraschende Dinge zu tun.


Wie würdest du denn eure Musik beschreiben?


Very fast, extremely loud wall of sound with bizzare arrangments, many freakish vocals and unpredictable direction!
Klingt sehr treffend! In meinen Ohren springt ihr oft zum puren Noise über und lasst dabei Melodie und Groove außen vor. Ist das Absicht oder passiert das einfach beim Songschreiben?


Es war ein vollkommen geplanter Vorgang und ich bin froh, dass du ihn bemerkt hast. Wir haben schon immer einen Sound kreiert, der aus der Grauen Masse nahe des Chaos kommt. Daher kommen unsere Verbindungen mit Noise, Industrial oder Avantgarde. Wir sind von der Freiheit der Form und der Verneinung der gewöhnlichen Regeln inspiriert.


Dann haben eure Texte sicherlich auch einen tieferen Sinn…


Für Lucas, unsere Sänger und Texteschreiber, sind sie sicherlich wichtig. Er schreibt über abstrakte Themen und vermischt das mit Realität - das sind seine Gedanken, seine Poesie und sie sind sehr persönlich. Man wird sicher nichts über Krieg, Blut oder Gewalt fidnen. Dafür gibt es zuviel echtes Leben, mit Beziehungen, Hass, Liebe und abstraktem SciFi, zusammen mit unseren ungewöhnlichen Ideen *lacht*.


Was genau ist ein "Zeroland"?


Ein "Zeroland" ist alles, was du benennen kannst. Man kann es in Relation zu unserem Planeren, zur menschlichen Rasse, zu alltäglichen Problem oder zu allem, was brutal und unveränderbar ist, setzen. Jeder kann es interpretieren, wie er will.


Mit so einer Antwort hatte ich gerechnet… Kommen wir zu einem handfesterem Thema: wo habt ihr das Album aufgenommen? Würdest du gerne einmal ein berühmtes Studio nutzen können? Meintwegen eines der großen schwedischen?


"Zeroland” haben wir im Studio X in Olsztyn aufgenommen. Es ist ein sehr professionelles Studo, in dem unser Freund Szymon Czech arbeitet, der auch bei NYIA und THIRD DEGREE spielt. Er ist der persönlich Vernatwortliche für den Sound unserer Alben und wurde mit der Zeit zu einem fünften Mitglied der Band. Von daher gibt es keine Probleme beim Aufnehmen unserer Sachen. Szymon ist definitiv ein Perfektionist und da wir Freunde sind, gibt er sein aboslut Bestes. Wir haben es von daher nicht nötig, nach Schweden zu gehen, wir haben den richtigen Ort und Mann gefunden.


Was hältst du von der heutigen polnischen Metal-Szene? Scheint so, als wären einige Bands sehr einflussreich geworden.


Jeder kennt Bands wie VADER oder BEHEMOTH, diese Bands sind sehr einflussreich und respektiert. Dann gibt es noch DECAPITATED, LOST SOULS und viele Bands, die in ihre Richtung gehen, da die polnische Szene jedes Jahr wächst. Ich bin da aber nicht sehr stark interessiert. Es gibt noch viele andere gute Bands, die andere Musik spielen wie HC, Grindcore oder Black Metal. ANTIGAMA ist da flexibel und zwischen allen Genres plaziert, wodurch wir von vielen verschiedenen Leuten akzeptiert werden.


Wie sind denn die Beziehungen zwischen polnischen Bands?


Es gibt einen gemeinsamen Spirit, ganz sicher. Wir sind mit vielen Bands befreundet und haben enge Verbindungen zu THIRD DEGREE, NYIA, PIGNATION, DEAD INFECTION und andere. Andererseits gibt es natürlich auch Voreingenommenheit und blindes Vorurteil. Wir halten das für normal und geben da nicht viel drauf.


Wie groß ist denn die Fan-Basis für extreme Musik in Polen? Spielt ihr viele Gigs?


Wir spielen nicht so oft, wie wir gerne würden. Das liegt hauptsächlich an schlechter Organisation und mangelnder Verlässlichkeit, dass die Veranstalter sich an Zusagen halten werden, die sie gemacht haben. Wir versuchen, an den professionellen Orten zu spielen, wo es möglich ist, uns und unsere Fähigkeiten angemessen zu präsentieren. ANTIGAMA will nicht länger nu in Polen bekannt sein, da es uns auf Dauer mehr schadet als nützt. Trotzdem haben wir gerade mit CATHETER auf unserer polnischen "Grind Manifesto 2005"-Tour gespielt.


Hattet ihr schon mal die Gelegenheit, außerhalb Polens zu spielen?


Ja, wir haben beim "Giants Of Grind"-Festival in Salzgitter, Deutschland, gespielt. Es war eine sehr nette Erfahrung, da der Event gut organisiert war und wir mit vielen guten Bands spielen konnten. Wir haben auch schon einige gut gemachte Gigs in Polen gehabt, keine Frage. Man kann nicht einfach sagen, dass hier oder dort besser ist, denn jedesmal ist es anders.


Was können wir denn von ANTIGAMA 2006 erwarten? Was hältst du von Split-EPs, die ja gerade im Grind populär sind.


Es ist viel zu erwarten, da wir unvorhersehbar kreativ sind und mit vielen interessanten Ideen komen werden.

Splits mögen wir auch und haben sogar schon einige veröffentlicht, mit BASTARD SAINTS aus Italien. Ich sammle Vinyls und bin dankbar für jeden Release dieser Art, den wir machen können.


Welche Alben haben dich dieses Jahr denn am meisten beeinduckt?


Napalm Death - The Code Is Red

Laibach - Wat

Carter Tutti - Cabal

Throbbing Gristle - Mutant

Kill The Client - Wage Slave


Das war’s auch schon. Noch ein paar letzte Worte?


Thanks for the intie, Lars. Everyone interested in Antigama should check:
www.antigama.com


Review:

Spiritual Twilight

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Angesichts des spartanischen Schwarz-Weiß-Covers lodern schlimme Befürchtungen auf: Aus dem österreichischen Black-Metal-Untergrund ist ein Ötzi aufgetaucht, der mit vorsintflutlicher Technik die Geräte aus Küchen und Garten aufnimmt und dazu seine ganze Wut über Einsamkeit und Gletscher-Sterben rauslässt. Doch das Alpen-Duo HELLSAW richtet die ersten Bedenken schnell zugrunde. Die beiden Höllensägen und Gründungsmitglieder der inzwischen zur echten Band aufgestockten Kapelle (bekannt als Ex-Basser beziehungsweise Drummer der brillanten Landsmänner SANGUIS) stehen zwar für rauhen Black Metal (mit eher durchwachsenem Sound), konzentrieren sich aber daneben auch auf gute Songs. Klar, diese lassen Bezüge zu den norwegischen Kollegen nicht außen vor, doch beschränken sich die Ösis nicht auf das bloße Nachspielen von Darkthrone und Co. Die Scheibe besticht durch viel Abwechslung, auch, wenn das Hauptaugenmerk der Angepinselten auf mittleren Tempobereichen liegt. Dadurch - und durch recht melodische Gitarrenläufe transportieren HELLSAW eine ziemlich melancholische Stimmung, die öfter mal von regelrechten Wutanfällen mit gesteigertem, rasendem Tempo unterbrochen wird. Wen schleppendes Tempo bei Genrekollegen also gern mal langweilt, der kann auf spannende Unterhaltung hoffen. Die Scheibe besteht übrigens aus den sechs Songs (und damit einer knappen halben Stunde) der neuen Veröffentlichung "Spiritual Twilight" und ist angereichert mit dem gemasterten Demo "Sins Of Might". Lohnt sich - nicht nur für Küchen-Freunde und Hobby-Gärtner.

Spiritual Twilight


Cover - Spiritual Twilight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 63:10 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Made Out Of Babies

www
Band:

Hellsaw

www
News:

VANDEN PLAS auf Monte Christo

VANDEN PLAS beenden diesen Monat die Aufnahmen für ihr neues Album "Christ O" ("Christ Zero"). Das Konzept basiert auf Alexandre Dumas´ Romanklassiker "Der Graf von Monte Christo". Am 24. Februar steht die CD in den Läden; die Erstauflage erscheint mit Bonustrack im stilvollen Schuber. Tags darauf hat das von Andy Kuntz geschriebene Musical "Abydos" im Kaiserlslauterner Pfalztheater Premiere. Mit Kuntz in der Hauptrolle wird es dreizehn Mal aufgeführt. In jede Vorstellung sind einige von der Band vorgetragene Vanden Plas-Songs integriert.

News:

DEVIN TOWNSEND BAND mit neuem Stoff

Der "Mad Professor" langt wieder hin: "Synchestra", das neue Album der DEVIN TOWNSEND BAND kommt im Januar. Das neue Werk des Meisters soll ungewohnt eingängig anmuten, ja fast friedvoll sein. Wir werden sehen. Ach ja, Gitarrist Steve Vai ist bei einem Stück als Gastmusiker mit von der Partie.

News:

SPIRITUAL BEGGARS mit Live-DVD

Gehört hat man Sänger JB als neuen SPIRITUAL BEGGARS-Frontmann erstmals auf dem Vorgänger des aktuellen Albums "Demons". Live hat sich die Band in ihrer neuen Besetzung bislang recht rar gemacht. Einer dieser seltenen Gigs ist auf der DVD "Live Fire" verewigt. Sie soll Ende Januar erscheinen und
dokumentiert ein Beggars-Konzert aus dem Jahr 2003 im Londoner "Mean Fiddler"-Club.

News:

EVERGREY werkelt

EVERGREY arbeiten zu Hause in Schweden an einem Studioalbum, dessen Veröffentlichung für Ende März vorgesehen ist. Das Produzententeam Sanken Sandquist und Stefan Glaumann (Rammstein) werden die Band laut Mastermind Tom Englund "besser denn je" klingen lassen. Bestätigt ist bereits ein Auftritt beim "Rock Hard"-Festival zu Pfingsten.

News:

SWALLOW THE SUN spielen nur HH

Die finnischen Melodic-Doomer SWALLOW THE SUN haben nach ihrem zweiten Album endlich eine Europatour angesetzt und bereisen zusammen mit BEFORE THE DAWN Holland, Dänemark, Frankreich und Schweden. Durch Deutschland kommen sie zwar auch durch, halten aber nur für einen Gig im Logo an - wird Hamburg also zur Pilgerstätte der Doomster?

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