Vor etwa zwei Jahren zeigten uns die Schweden noch, wo Eisenkreuze wachsen. 2006 wird mit "The God That Never Was" ein weiteres Kapitel Death Metals aufgeschlagen, wobei sich am grundsätzlichen Sound (zum Glück?!) nicht viel verändert hat. Immer noch holzen sich DISMEMBER durch meist kurze, traditionell todesbleierne, aber dennoch mit sehr vielen "MAIDEN - Harmonien" versehene Songs, die fast immer im ICE - Tempo von der Leine gelassen werden. Und gerade diese Abwechselung der tiefen Riffs mit den höher gelegten Melodien der Herren Blomqvist und Persson macht für mich den Reiz von DISMEMBER aus und verleiht der Band nach wie vor ihre eigene Klasse, die sich in heftigen Eruptionen wie dem zweiminütigen Opener und Titelsong, dem superben Stampfer "Time Heals Nothing", der kurzen Knüppelorgie "Never Forget, Never Forgive" (Drummer Fred Estby ist immer noch eine Klasse für sich!), dem leicht an MOTÖRHEAD erinnernden "Trail Of The Dead", dem fast schon blackmetallischen "Blood For Paradise" oder der Abrissbirne "Feel The Darkness" entlädt. Da das Album nur etwa 35 Minuten lang ist, wurde jeglicher überflüssiger Ballast von Bord geworfen; es sägt und bollert an allen Ecken und Enden, Matti Kärki kotzt sich die schwarze Seele aus dem Leib, und zu guter Letzt hat man mit dem oberaffentittengeilen "Phantoms (Of The Oath)" nicht nur ein überragendes Instrumental am Start, sondern außerdem ein tolles Cover - Artwork, das von Zeichen - Legende Dan Seagrave stammt, und mit dem der Titel "The God That Never Was" perfekt und sehr sympathisch umsetzt wurde. Eine Pflichtveranstaltung für Death Metaller!!!
Belgien das ist mehr als Van Buyten, Pommes-Sauce und Schokjo-Spezialitäten. Vor allem hat das recht zwergige Land eine riesige Musikszene, und eine harte. 32 belgische Bands, Death Metal oder härter sorgen hier für einen bunten Strauß brettfetter Melodien. Ein gewisses Niveau überschreiten alle Songs - und zu bekannteren Acts wie ABORTED, IN-QUEST oder LENG TCH’E muss man eh nix sagen. Zumal ihr die beiden Scheiben für insgesamt fünf Euro bekommt, inklusive Porto, versteht sich. Noch mehr Informationen, schaut einfach hier:
http://www.deathmetal.be/face3/
Zur ersten Orientierung findet ihr hier die vertretenen Kapellen:
CD1
Aborted In-Quest Serial Butcher Neverlight Horizon Fleshmould Catarrhal Headmeat Fungus Inc. Ordeal Black Bleeding Outcast Crimson Falls Leng Tch´e Agathocles Hybrid Viscery Mucus
CD2
Enthroned Iconoclasm Gorath Emptiness Surtur Helldozer Body Of Christ Apocryph Aeons Of Old The Seventh Shadow’s Veil Lemuria Natan My Lament Zero Gravity Manic Movement
Face Your Underground Vol. 3 – Deathmetal.BE-Sampler
Die dunkel-schwarzen Finnen veröffentlichen mit "Äpäre" ("Bastard", "uneheliches Kind") ihr viertes Album und verkörpern dabei den Spirit von Motörhead: Sie fahren immer schön konsequent ihre eigene Schiene, immer schön mit finnischen Texten, immer das Gleiche, aber nie Scheiße. Dabei sind die einzelnen Songs zwar kaum auseinanderzuhalten - zumal sich manch einer die Songtitel aufgrund der Zugehörigkeit zur finnisch-ugrischen Sprachfamilie ehedem nicht merken kann. Das macht auch nichts, denn hier zählt das musikalische Gesamtwerk der Band um den Ex-Amorphen Pasi (heißt hier Ruoja) - und das klingt schlüssig wie selten. AJATTARA sind im mittleren Tempo-Bereich verwachsen, komplett fast ohne Ausnahme. Dazu gesellen sich fiese, leicht krächzende Vocals, die die allgegenwärtige böse Botschaft predigen. Muss auch sein, denn AJATARRA ist ein böser Waldgeist in Drachenform, die Mutter des Teufels. Und so was verpflichtet schließlich. Monoton angetrieben vom intensiven Riffing verbreitet des Satans Mutti so vor allen Dingen teuflisch eindringliche Melodien, die den Standard der Vorgänger fast mühelos halten. Und die den Kopf einfach, automatisch und in gemäßigtem Tempo schütteln - Headbangen mit gebremsten Schaum sozusagen. Im Vergleich zur eigenen Klasse schafft Album vier (nur gut 32 Minuten lang!) nicht wirklich Überragendes - andere Doom- oder Black-Metal-Bands wären allerdings froh, auch nur eine einzige derart mitreißende Hymne auf ein Album zu bekommen - die Finnen haben zehn. AJATTARA sind böse, aber nicht lächerlich, monoton aber nie langweilig - auch, wenn das nicht alle wahrhaben wollen. Und man kann sich zweifelsohne auf die Band verlassen. Wobei wir wieder bei Motörhead angelangt wären.
Berlin erlebt am 8. Juni in der Wuhlheide das einzige deutsche Konzert von ROGER WATERS. Mittelpunkt der Performance ist die komplette Aufführung von "Dark Side Of The Moon". Waters wird bei seinem Berliner Konzert außerdem weitere der größten Erfolge der PINK FLOYD-Ära und seiner Solokarriere präsentieren.
Ab heute ist die neue A_liFe [DivideD]-CD "Far" auf der neuen Bandpage erhältlich - 15 Songs, 72 Minuten Spieldauer und 20 seitigem Booklet. Ein Teil der Einnahmen kommt übrigens der Wohltätigkeitsorganisation Menschen für Menschen zu Gute. Die ersten 50 Besteller bekommen gratis ein Original ALD Feuerzeug dazu.
In der Download Sektion hat man die Möglichkeit acht volle Songs des Albums kostenlos runterzuladen einschließlich Cover.
Die Power Metaller von BRAINSTORM werden auf dem diesjährigen RÖMERSTEIN OPEN AIR spielen. Tickets gibt es im Vorverkauf für 15,oo Euro unter www.R-O-A.de zu bestellen.
MY MORNING JACKET kommen aus dem eher ländlichem Louisville in Kentucky und klingen auch so, d.h. etwas verschroben, ohne Hektik und mit einem hörbarem Hang zum alternativen Singer-Songwriter-Stil. Das neu formierte Quintett um Sänger, Songwriter und Gitarrist Jim James legen mit dem einfach "Z" betitelten Album ihren Longplayer Nummer vier vor, gut produziert von John Leckie (Radiohead, The Stone Roses, XTC) und durchaus von der Sorte abwechslungsreich. Dabei haben alle 10 Tracks eines gemeinsam - MY MORNING JACKET lassen es durchweg entspannt angehen, sie wildern mal ungefragt und gekonnt in Pop und Country, wie beim ganzstarken "It Beats 4 You" und lassen dann plötzlich episches Breitwandformat heraus wie beim nachfolgenden "Gideon". Dann wieder klingt es nach schrägen Sixties-Feeling ("What A Wonderful Man"). Nicht genug damit, um den Stilmix vollständig zu machen gibt’s auch noch atmosphärisches aus der Psychedelic-Jam-Abteilung ("Off The Record") und mit "Into The Woods" würden sie eine gute Figur auf jedem Jahrmarkt abgeben. Die auf der letzen Scheibe im Übermaß vertretenen langen Jamsongs sind bis auf den Rausschmeißer "Dondante" gänzlich verschwunden. "Z" ist nun gar nichts für Freunde gepflegt lauter Alternative-Töne und wird trotz des Erfolges des ersten Major-Deal Albums (2003 "It Still Moves) in den Staaten wohl in unseren Breiten eher ein Indie-Tipp bleiben - und dass heißt, manchen gefällt es total und manchen halt überhaupt nicht. Im ersten Moment verstört "Z" schon ein wenig, bevor jene, welche es zu mehreren Durchläufen bringen entlohnt werden.
SUBMISSION haben für ihr 2004er Demo schon einen Preis eingeheimst und bereits beim Roskilde Festival gespielt. Das läßt sich schon mal vielversprechend an, kein Wunder, dass Listenable zugeschlagen hat, als sie das Demo der Band in die Finger bekamen. Also flugs zu Jacob Hansen und ins Antfarm Studio geschickt, um das Debütalbum aufzunehmen und SUBMISSION zur nächsten großen Nummer im Metal zu machen. So einfach kann das Leben sein. SUBMISSION haben auf alle Fälle das Zeug dazu, im Fahrwasser von SOILWORK und THE HAUNTED eine Menge Aufmerksamkeit zu erregen, ihr Album strotzt nur so vor Verweisen an die Bands. Technisch sehr anspruchsvoll und mit einer sehr druckvollen Produktion bweisen die fünf Nordlichter, dass sie eine Menge Potential haben und es einzusetzen wissen. Von beinhartem Death Metal ("Warhunger") bis zu melodischen Perlen (Reject Ignite Burn"), bei denen Vergleiche mit SOILWORK und DARKANE mehr als berechtigt sind, haben SUBMISSION problemlos auf der Pfanne. Einzig die Growls können nicht ganz den hohen Standard der restlichen Instrumente erreichen, beim cleanen Gesang sieht man schon mehr Licht. Aber ich bin sicher, dass SUBMISSION bis zur nächsten Platte daran arbeiten werden und ihr Sänger dann nicht mehr "nur" gut ist, sondern ebenso erstklassig wie der Rest der Truppe. Bis dahin werden wir aber mit dem frischen und modernen Material der Jungs Spaß haben - auf jeden Fall die Fans genannter Bands.