InterviewGegenüber dem ersten VREID-Album ist "Pitch Black Brigade” tatsächlich ein Fortschritt. Sagen alle immer, stimmt aber hier trotzdem.Danke, finde ich auf jeden Fall auch. Da Album ist sehr viel kompakter geworden und der Sound viel besser. Es ist sicherlich kein radikaler Bruch gegenüber "Kraft", aber die Hörer dürften sicherlich merken, dass wir wesentlich mehr Zeit in "PBB" investiert haben als in das Vorgänger-Album.
Wer oder was ist denn eigentlich die "Pitch Black Brigade”?
We are the Pitch Black Brigade! Mit unserem eigenen Kopf. Darum geht es auch in unseren Texten. Ich bin sozusagen inspiriert von beiden Weltkriegen und vom Aufstieg und Fall von totalitären Regimen. Das transportiert der Song "The Red Smell" wie ein Regime seine Feinde nicht nur während eines Krieges auffrisst. "Hang Em All" hingegen beschreibt den "ultimate soldier" - einer der alle Befehle vollkommen blindlings befolgt ohne seine Aufgaben jemals zu befragen. Warum gibt es so etwas?
Gute Frage - Gegenfrage: Warum gibt es Neo-Nazis? Wie sieht das eigentlich in Norwegen aus?
Das ist in Norwegen kein großes Problem. Also interessiert mich das nicht.
Warum bist du dann ein stolzer Norweger, wie du im letzten Interview gesagt hast?
Das hat nichts mit Politik zu tun. Es ist auch ziemlich schwer zu beschreiben. Aber eins stimmt auf jeden Fall: Die Umgebung und Natur ist unglaublich schön. So was Schönes ist anderswo nur schwer zu finden. Man muss es halt selber gesehen haben.
Die Schönheit der Natur liebt Hváll - die Musik aber kommt deswegen noch lange nicht fröhlich aus den Boxen - so wie vielleicht die von vielen anderen Kollegen, die heutzutage der Humppa-Happiness frönen.
Wir machen einen ernsthafteren Eindruck, weil wir eben so sind. Unsere Texte drehen sich nun mal um die Geschichte der Welt und und Wirklichkeit. Und die ist nun mal nicht gerade von Friede, Freude und Eierkuchen geprägt.
Euer stablies Line-Up aber lässt darauf schließen, dass ihr euch untereinander ganz gut amüsiert.
Naja, wir sind jetzt schon seit mehr als 20 Jahren befreundet. Wir sind zusammen aufgewachsen, hängen auch dann ständig zusammen, wenn wir nicht arbeiten oder Musik machen. Die Band-Kollegen sind glücklicherweise auch meine besten Freunde.
Dann finden es deine Kumpels auch nicht so schlimm, dass du der Chef bist und für das meiste Material verantwortlich bist?
Ich glaube nicht, ich habe sieben Songs geschrieben, Ese eins. Dafür trägt er die Hauptverantwortung für das ganze Engineering, und wenn es dann zur Produktion kommt, dann habe ich wieder das Sagen.
Das Erfolgsrezept von "Kraft” ist also auf die neue Scheibe übertragen worden. Wie groß war denn überhaupt der Erfolg der ersten Scheibe und der ersten Tour?
"Kraft” lief recht gut, die Tour großartig. Enslaved sind eine brillante Band und tolle Typen. Wir hatten sechs gute Wochen "on the road" - und deswegen freuen wir uns auf die neue Tour, wieder mit Enslaved, im September.
Ihr seid also rundherum zufrieden?
Es sieht alles ganz gut aus. Klar, die weltweite Promotion könnte aus Sicht eines Musikers immer besser sein. Aber nach "Kraft" spielten wir mehr als 40 Shows in 15 verschiedenen Ländern und bekamen gute Reviews. Und das alles nach nur einem Album…
Alsdann viel Spaß auf der nächsten Etappe.
Wir sehen uns! Wir freuen uns schon mächtig auf Euch und das deutsche Bier.
Komisch, am Ende irgendwie doch ganz freundlich, diese Brigadiere und Nordmänner und kleine Blicke auf die Fotos beweisen sogar ihren Humor.
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