Auch in diesem Jahr tingelt der schon kultige METALTRAIN aus dem Süden der Republik zum WACKEN OPEN AIR. Neben einem Busshuttelservice aus der Schweiz zu deutschen Abfahrtsorten ist ausserdem eine fette Party im Zug geplant mit Disko sowie Live Warm Up Konzert von Chinchilla am Bahnhof. Neugierig? Dann checkt den Fahrplan unter http://www.metal-train.de.
Kürzlich absolvierten RAGE einen Gig in St. Petersburg, bei dem satte 15.000 Fans anwesend waren, um dabei ihre neue Live-DVD aufzunehmen. Bei der Show spielten Peavy & Co. eine spezielle Licht u. Lasershow, das Programm wurde ebenfalls etwas umgestellt und enthält neben den Highlights des „Speak Of The Dead“ Albums (inkl. Suite) einige Songperlen aus früheren Bandphasen.
Ab Mitte des Monats werden RAGE das Material im Studio bearbeiten, mischen sowie interessantes Bonusmaterial sichten. Der genaue VÖ Termin steht noch nicht fest, doch wurde mit Nuclear Blast besprochen, dass die DVD spätestens Anfang 2007 erscheint.
Heutzutage versuchen viele Thrash-Bands so zu klingen wie weiland die großen Drei, oder die Bay Area oder einfach old-school. Das gelingt bisweilen recht gut, selten aber richtig töfte, uneingeschränkt heftig, eben authentisch und dennoch nicht altmodisch. Die Südamerikaner aber haben’s drauf. Mit einem Sänger, der an eine Mischung Sacred Reichs Rind und Overkills Blitz erinnert, rezitieren die Brasis so ziemlich die 80er, 90er und das Beste von heute. Gelegentlich schimmern die die Ami-Größen aus dem Westen durch, manchmal auch die Kollegen von Phil Rind aus der heißen Wüste und manchmal auch Slayer ("Legions …") oder deutsche Genrevertreter und am Ende lässt die Gitarrenfront (und nur die) sogar ein ganz klein wenig Death Metal einfließen (beim schwächsten Song "Hidden Roots Of Evil"). Das Ganze passiert bei unglaublich fetten Sound und mit jeder Menge Dampf, Thrash-Fans werden über ein halbe Stunde unter eben jenem stehen. Zudem kommt eine professionelle Aufmachung des ausklappbaren Booklets - was sich übrigens bei der ganz witzigen Homepage fortsetzt. Übrigens: "Warfare" beginnt mit einem Göbbels-Zitat, schon merkt der kritische Geist auf. Doch am Ende zitieren die Jungs auch Herrn Patton - und beim Textstudium wird klar, dass es sich hier deutlich um ein Antikriegs-Lied handelt. Geile Eigenproduktion, es muss eben nicht immer Bay Area sein. Schaut unbedingt auf die Website, da gibt’s auch was zum Runterladen und so weiter: http://www.scars.com.br/
Gab es gleich zu Anfang dieses Jahres eine richtige Hammerplatte der Hamburger Neoprogrockformation RICOCHET zu besprechen, folgt jetzt eine weitere interessante Band ebenfalls aus der Elbmetropole mit ihrem aktuellen Werk "Posthumous Silence" nach - die Artrocker von SYLVAN haben zugeschlagen! Bisher leider nur als Geheimtipp vornehmlich bei den Proggies bekannt, sollte den Nordlichtern hier mit ihrem ersten Konzeptalbum über satte 70 Minuten, bei der man äußerst gekonnt in einem opulent-weiten Bogen komplexe Arrangements mit außergewöhnlicher emotionaler Tiefe sowie packenden Melodien verbindet, mehr als "nur" ein Achtungserfolg gelingen. Dabei zeigt sich eine in sich gefestigte Band, mit einer ungeheuren musikalischen Breite sowie überdurchschnittlichen technischen Fähigkeiten, die sich bei diesem anspruchsvollen Unterfangen auf ein ausgeprägt gutes Händchen für abwechslungsreiches Songwriting verlassen kann und die, trotz der vielen gefühlvollen Parts, stets ihre eigentliche Rockbasis niemals ganz aus den Augen verliert. Anderst als bei den vielen zusammengeklimperten Allstarprojekten des Genres mit 28 Sängern und 35 Co-Songwritern wirkt hier nichts gekünstelt oder zu konstruiert und auch die instrumentellen Selbstbeweihräucherungen bewegen sich gegen null. Hier wirkt keine Note der Note willen gespielt sondern dient immer dem Ausdruck von Gefühlen bzw. des Gesamtkonzepts.
Es wird inhaltlich ganz grob die Geschichte eines Vaters erzählt, dem von seiner Tochter (zu ihren Lebzeiten ziemlich entfremdet) nur noch die Erinnerung "als" Tagebuch geblieben ist. Er setzt sich hin, beginnt dieses Tagebuch zu lesen und begibt sich damit auf die sicher schwerste Reise seines ganzen Lebens und lernt sie dadurch erst richtig kennen. Das erinnert dann doch irgendwie an die aktuellen MARILLION der Hogart Ära u.a. mit dem brillanten "Brave" oder auch "Marbles" nur dass SYLVAN doch etwas mehr psychedelisch sowie verstärkt auf den Wechsel zwischen normalen und richtig heavymäßigen Gitarrenriffs setzen. Hier dürften aber insbesondere auch PORCUPINE TREE Anhänger eine neue Hausadresse finden. "Posthumous Silence" ist ein ungemein berührendes Album sowie intensives Werk geworden, es lohnt sich daher in die flirrenden Sphären einzutauchen und sich von den Klangmalereien entführen zu lassen. Sicher so ganz neu ist dass zwar stilistisch und von der Machart sicher nicht, gab es schon von anderen Progformationen aber SYLVAN gelingt es mit genügend eigenen Ideen dieses Konzeptalbum gekonnt zu variieren, den Hörer zu fesseln und sich zu keiner Sekunde zu verzetteln. Die Mischung aus tieftraurigen, stark melancholischen Momenten mit viel Pathos und Dramatik, die dann mit überraschenden Wendungen wieder hin zu ruhiger,getragenen Teilen um dann an der nächsten Ecke wieder in fast schon brachiale Wutausbrüche umzuschlagen, das ist schon großes (Kopf) Kino ohne aber zu kalkuliert/technsich zu klingen. Insbesondere der äußerst wandelfähige Sänger Marco Glühmann sowie dass großartige Gitarrenspiel von Kay Söhl sind als die beiden prägende Elemente der Hamburger zu nennen. Aber auch die äußerst differenzierten Keyboards sowie die perfekte Rhythmussektion machen einen klasse Job.
Somit ist es natürlich sehr schwer einzelne Tracks herauszuheben aber das aufwühlend-packende "In Chains" nach einer zuvor kongenialen Hinführung sticht doch etwas heraus. Genauso wie das hymnische "Answer To life" oder der todtraurige Schluß mit den typisch wunderbar elegischen Gitarren beim Titelsong. SYLVAN haben mit dieser überragenden CD ganz klar einen riesen Schritt an die sehr breite Spitze, nicht nur des rein deutschen, Proggenres gemacht - internationale Klasse.
FROST nennt sich eine ganz neue, vom britischen Songwriter & Produzenten Jem Godfrey ins Leben gerufene Progformation Gruppe mit bekannten Gesichtern:
Neben Godfrey selbst (Gesang & Keys) spielen John Mitchell (ARENA, KINO/Gitarre & Gesang), John Jowitt (IQ/Bass) und Andy Edwards (IQ/Schlagzeug). Das Debütalbum "Milliontown" erscheint Ende Juli bei INSIDEOUT - im Oktober gehen dann Godfrey und Co. als Special Guests der schottischen Prog-Altmeister PALLAS erstmals auf Tour. Bislang bestätigt sind Konzerte in Deutschland, England und den Niederlanden.