Konzert vom So voll wie heute habe ich das LKA schon lange nicht mehr gesehen. Klar - LORDI - die Gewinner des Eurovision Song Contests baten zum Tanz. Klar das da ausverkauft ist und bei EBAY die Karten zu hohen Preisen weggingen.
Doch zunächst mal durften THE DOGMA ran. Warum wundert es mich das nicht nur das komplette Stageacting sondern vor allem auch musikalisch alles ganz schön in Richtung Labyrinth meets Rhapsody mit einem Hauch von Prog Metal - jedoch ohne das Gefuddel geht ! Immerhin kommen die Jungs aus Italien und das lässt sich auch nicht verleumden. Die Musik kommt an und THE DOGMA schaffen es die Fans richtig anzuheizen.
Als dann endlich LORDI auf die Bühne kamen brach ein Sturm von Jubel über sie hinein so das bereits ab dem ersten Song "Bringing Back the Balls To Rock" die Halle kochte. Der Bühnenhintergrund wurde mal eben zu einem Geisterschloss mit mehreren Toreingängen sowie einer Kirchturmuhr umgebaut und zusammen mit den monströsen Kostümen von Mr. Lordi, Akwa und Co. Wirkte die Show erschreckend perfekt. Neben der aktuellen Singleauskopplung "Who´s Your Daddy" wurden vor allem aber die Songs aus älteren Schaffenstagen grandios abgefeiert: "Get Heavy" oder "Would You Love a Monsterman" um einige zu benennen. Mit einer kreisrunde, funkensprühende Handsäge versetzte Lordi die erste Reihe beim Track "Pet The Destroyer" in Angst und Schrecken ebenso wie Nebelsprühende Kanonen die in die Menge gehalten wurden. Weitere Highlights der geilen Show waren u.a. "Rock The Hell Outta You", "Blood Red Sandman" und natürlich "The Devil Is A Looser". Nach einer knappen Stunde verließen die Finnen das Geisterschloß, kamen jedoch nochmal amtlich zurück und hauten "They Only Come Out At Night" und ihre Siegeshymne "Hard Rock Halleluja" durch die Boxen. Fette Stimmung, fette Show. So lob ich das mir!
Diese Truppe aus Kiel fiel mir schon auf der letzten Ausgabe der HITPACK Samplerreihe positiv auf, spielte man doch soliden, natürlich zwar eher amerikanisch geprägten, aber sehr gefälligen Alternative Rock . Ach so ja - von MAFUBA ist hier die Rede. Die Scheibe ist schon etwas länger raus, mittlerweile hat man sich auch einen neuen Drummer suchen müssen, aber dies tut dem insgesamt gelungenen Eindruck der hier präsentierten Musik keinen Abbruch. Auf ihrem gleichnamigen Debüt schaffen es die Jungs nämlich eine gelungene Mischung aus CREED (stimmlich sowie in den melodiösen Momenten) meets SEVENDUST (bei den härteren sowie krachenden Passagen) abzuliefern, die man sich wirklich gut reinziehen kann. Die voluminöse Stimme von Rene Westphal singt sich gekonnt melodiös-dramatisch aber auch aggressiv-kämpferisch durch die 12 Tracks des Albums. Die Riffs sind meist düster, stellenweise recht heavy gehalten, sicher die musikalische Machart als solche ist größtenteils zwar nicht gerade so innovativ aber zusammen mit einigen Modern Rock oder auch New-Metal-Elementen gelingt es zumindestens stellenweise die deutlichen Vorbilder aus der 90er Jahre Grunge Ecke etwas abzuschütteln. Die Band bewegt sich dadurch schon etwas jenseits des doch ziemlich gleich klingenden Hitparaden Mainstreams dieses Genres. Natürlich wird an aufpeitschenden Pathos nicht gerade gespart aber MAFUBA gelingt es noch genügend ehrlich klingende Stimmung zu erzeugen, die nicht aufgesetzt nach Schema-F klingt (obwohl es diese Stellen auf der Platte ebenfalls gibt) und so sind sogar einige etwas schräge Parts und gar leicht progressiv anmutende Arrangements vertreten. Der Sound ist amtlich fett, die Drums hauen mächtig rein, die Rhythmusfraktion liefert stets ein bestens gemachtes Bett für die Vocals nur dass ein oder andere Solo an den Saiten mehr hätte man sich schon trauen dürfen. Songmäßig dürfte "Numero Uno" eine wahre Aggroattacke sicher die Kopfkreiserfraktion besonders ansprechen, eine lupenreine aufwühlende Rockballade ohne Kitsch ist mit "All" ebenfalls vertreten, einer der Höhepunkte dürfte sicherlich "Bad Taste - Good Man" sein, hier verstehen es MAFUBA perfekt mit ordentlich Power, Melodie sowie wütenden Stakkatoriffs einen klasse Song zu interpretieren. Genauso perfekt geworden ist "Reason" mit diesen unheimlich treibenden Gitarrenwänden. "Out There" bricht dann schön etwas facettenreicher aus dem gewohnten Songschema aus, es werden mehrfach Tempo und Stimmungen variiert um dann gegen Schluß ein furioses finale zu starten. Nach dem etwas spröden "No Excuse" schließt das Album mit einem perlig-sanften rein instrumental gehaltenen Klavierstück "O.U.T.R.O.S" - total untypisch gegen den Rest aber super einfühlsam gespielt. Bitte auf der nächsten CD mehr solche Gegensätze einbauen. MAFUBA sind ganz sicher eine Band mit Potential nach oben - sollte man im Auge behalten.
Calzoni gefällig? So heißt nämlich der Macher der Band, die entgegen der Vermutungen angesichts des CD-Titels aus Italien kommt - und nicht aus Frankreich. Der angesprochene Sergio gründete das Projekt 1998 und hat sich absolut minimalistischem Trip-Hop verschrieben, der in seinen "wüsten" Aswüchsen auch mal Dark Wave genannt werden darf. Als ferne Vergleiche könnten vielleicht Depeche Mode (Gesang) und Tiamat zur psychedelischen Phase oder auch ganz ruhige Pink Floyd genannt werden. ACT NOIR sind entgegen ihres Band-Names selten düster, eher zuckersüß, aber immer ruhig. Und das kann einem Metaller in dieser Verbindung schon mal tüchtig auf die Nüsse gehen. Wer die ersten neun Songs durchgehalten hat, ohne einzupennen, der wird belohnt mit einem Mesmerizemix von "Unheimlich", das alles andere als heimlich nach Wolfsheim meets New Order auf Trash klingt und mit "Distance" (von Monumentum) in einem Act-Noir-Mix. Und das ist mal wenigstens düster, mit viel Elektronik - was es auch nicht besser macht. Für diesen Akt sehe ich schwarz.
Ex-Impnaz Lehtosaari und seine depressiven Kollegen kommen mit der vierten ganzen Scheibe seit 1995 - insgesamt weisen die traurigen Löwen sogar zehn Veröffentlichungen vor. Hört sich nach Stress an, den die Musik aber keineswegs transportiert. Vielmehr gibt’s hier dunklen Rock für verlassene Novemberabende, ihr wisst schon mit Rotwein und Räucherstäbchen. Wovon sie vielleicht zwischendurch zuviel eingenommen haben, den der Song "El Gusano Rjo" macht richtig gute Laune, klingt entfernt nach Andys Gnadenschwestern. Naja also: Metal-Fans müssen schon einen ziemlich weiten Horizont aufweisen, um "Bossonova" zu mögen. Die sehr ruhige Scheibe dürfte eher Fans von Nick Cave und The Doors gefallen, obwohl Janis Stimme längst nicht die orgiastischen Tiefen des Genrekönigs erreicht. Markant im Vordergrund steht bei PLAN E das Keyboard, das exotische Instrumente (vor allem Percussions) charakteristisch unterstützen - und zumiest für eine recht psychedelische Stimmung sorgt. Aber irgendwie wollen die durchaus interessanten Ansätze gemeinsam nicht fruchten. Es gibt aus Finnland viele gute und sehr traurige Scheiben - traurig ist PLAN E auch.
Die ersten Bands für das kommende BANG YOUR HEAD in 2007 sind bereits amtlich. Als einer der Headliner werden EDGUY auf der Bühne in Balingen stehen. Weiterhin spielen am 22. und 23. Juni BRAINSTORM und MERCENARY. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass das BANG YOUR HEAD auch 2007 traditionell auf dem Messegelände in Balingen statt findet. Sämtliche Gerüchte, nach denen das BYH die Location wechselt, sind falsch.
Am 10. November bringen die Kürbisköpfe von HELLOWEEN ihre neue Single "Light The Universe" heraus, auf der es erstmalig ein Duett geben wird. BLACKMORE´S NIGHT-Sängerin Candice Night steht zusammen mit Andy am Mikro. Als weiteres Bonusmaterial wird diese 4-Tracksingle ein Video zum Titelsong, der Japan Bonus-Track "Revolution" und als Vorgeschmack auf das neue Live-Album eine Liveversion von "If I Could Fly" (aufgenommen in Sao Paulo) enthalten sein. Die Doppel-Live DVD und Doppel-Live CD (in zweierlei Versionen) soll dann Februar 2007 erscheinen mit Aufnahmen u.a. aus Tokyo und Sofia.
FLOTSAM & JETSAM haben ihre komplette Europatour inkl. dem KEEP IT TRUE-Auftritt am 04.11.2006 abgesagt. Hier ein offizielles Statement von Drummer Craig Nielsen:
"Just checking in to explain the European tour cancellation, as the agents who I expected to give a reason in their press release apparently failed to do so. A.K. applied some time ago, long before the tour was being put together, for acceptance into a helicoptor flight training academy in Arizona. He wants to be a helicoptor fire fighter which is an amazing career goal at this point in his life. Ambition does not begin to describe the scope of this undertaking. There is an extreme amount of study, determination, commitment, concentration and Balls that are required to make it through the education. The thing was, nobody really thought he would be approved for the very large loan for the enrollment. Fortunately for him he was, although somewhat after the dates in Europe were being finalized. The band very much regrets having to postpone this tour. The Bang Your Head festival 3 months ago was a GREAT time for this band and we really were ready to take Europe by storm on this November tour. The band will definitely attempt to reschedual as soon as school for A.K.winds down. The band sincerely apologises to every single person who was involved with attempting tomake this happen,and of course most of all to all of our fans that were disappointed with the latest news. The band has nothing but love for ALL OF YOU!! Flots Til Death!!"
Im Moment bemühen sich die Macher um gleichwertigen Ersatz und werden die Band dann so schnell wie möglich bekannt geben.
Bis das nächste reguläre Studioalbum von Chris Boltendahl und Co. erscheint, begnügt uns das neue Label der Grabgräber mit einer EP, mit der dann auch gleich Einstand bei Locomotive Records gefeiert wird. Und einen überflüssigeren Release hätte man sich gar nicht ausdenken können, denn bereits die Originalversion der gruseligen Ballade "Yesterday" gehört zur Ausschussware des kultigen "Heavy Metal Breakdown" - Debüts. Die reguläre Neueinspielung, wie auch die außerdem hier vertretene, orchestrale Version des Stückes, sind mindestens genauso überflüssig wie ein Techno - Remix vom "Tunes Of War" - Album. Sollte es tatsächlich Digger - Fans geben, die das Stück in seiner Urfassung mögen, so könnten diese hier vielleicht noch gut bedient werden. Auch die beiden anderen Songs, "The Reapers Dance" (belangloser, uninspirierter Midtempo - Stampfer) und eine Coverversion von LED ZEPPELIN´s "No Quarter" (ganz nett und sogar originell, mit Synthies und teilweise verzerrtem Gesang - das "Highlight" dieser EP) sind nicht unbedingt essentiell für die Basis und eher was für Alles - Sammler. Als Dreingabe wird noch eine Bonus - DVD mitgeliefert, die einen Mitschnitt vom 2001er "Rock Machine Festival" mit 13 Songs beinhaltet. Digger - Fanatiker müssen dieses Teil wohl haben; alle anderen, die die Band, wie ich, "nur" aufgrund ihrer regulären Stärken (sägende Power - Hymnen) schätzen, sollten hier definitiv Abstand halten! Ich persönlich hoffe mal, der nächste Longplayer wird wieder besser…
Power Metal der härteren Schiene, also mit einigen Thrash-Einflüssen machen ZERO SILENCE - irgendwie erinnern die Jungs an eine Mischung aus Running Wild, Maiden, Metallica und melodischem Death Metal aus Finnland. Die drei Songs sind nett anzuhören, überzeugend klingen vor allem die singenden Gitarren und die Gesamtkonzeption - die Songs rocken mit fast naivem Charme. Abstriche gibt’s beim sehr präsenten Bass, der ein bisschen bollerig klingt - aber anderseits aber auch den nicht unbedingt modernen Anspruch der Oberpfälzer unterstreicht. Der kehlige Gesang tut ein Übriges, passte in jede Thrash-Band der längst nicht vergangenen Zeit. Auch, wenn hier keine Radmutter neu erfunden wird, so machen die drei Songs schon Spaß. Mal sehen, was die Jahreswende bringt, denn für diesen Zeitraum haben die Amberger ihren ersten Langspieler "Blessng Upon You" angekündigt. Reinhören könnte lohnen. Auf www.zero-silence.de erfahrt ihr mehr, auch Songs sind anzuhören.