News:
Alle Musiker steigen bei BLAZE aus
Vor wenigen Minuten erreichte uns eine Email von Oliver Palotai (DORO, KAMELOT), in der der Ausstieg aller vier Musiker aus der Band BLAZE von Sänger Blaze Bayley angekündigt wird. Hier ist das offizielle Statement der vier Musiker Oliver Palotai, Luca Princiotta, Daniel Schild und Christian Ammann:
"Dear fans of BLAZE,
We are in the sad situation to give out the news that the complete current
line- up of BLAZE, therefore the authors of this letter, will leave the
band.
In the past years BLAZE was in a difficult situation, regarding finances,
management and organization. Finally, during summer 2006, things started
to clear up a bit, after working together on all those aspects.
Most of the songs for the next album have been already written together,
still - in a tough music business today - we were prepared it would be not
easy to launch the new era of BLAZE. But we always had the feeling we had
a great band, further being really good friends, and being capable of
handling that.
But about four months ago Blaze Bayley got in contact with a new
management. The ideas and working style of this management quickly showed
to be very different what we, the musicians, considered to be right for
this band.
Blaze Bayley himself decided to stay with the management. Thus a common
basis for making music together is not longer existing.
We thank you for all your support during the past years. Have a happy and
successful year 2007."
Konzert:
Kataklysm, Neaera, Fear My Thoughts, Quo Vadis - Hannover, Musikzentrum
Konzert vom Die Konzerte im Musikzentrum in Hannover zählen zu den am straffsten organisierten Events, die man sich vorstellen kann. Pünktlicher Beginn der Bands (manchmal sogar zu pünktlich) und sehr kurze Umbaupausen zählen hier zur Serienausstattung, was zur Folge hatte, dass bis Null Uhr alle vier Bands ihre Sets beendet hatten. Als positiv sind noch der faire Eintrittspreis von 18 Euro an der Abendkasse, sowie die zwar präsente, aber durchaus lockere Security zu nennen, die lediglich ab und an sanft eingriff, wenn sich Stagediver zu lange auf der Bühne aufhielten. Und hätten die Mitarbeiter einer renommierten amerikanischen Fastfood " Kette, sowie die Hannoveraner Verkehrsbetriebe einen Zahn zugelegt, dann hätten wir auch noch den Opener QUO VADIS erleben können, der bei unserem Eintreffen um viertel nach Acht gerade fertig war und laut Zeugenaussagen (einer sprach von "Power Metal mit Death Metal " Vocals?, ein anderer von "technischem Death Metal?) richtig fett abgerockt haben soll. Aber irgendwas is´ ja immer"
Ähnlich wie im Kino die Trailer und Werbespots, muss man mittlerweile vor jedem Gig eines etwas härter gearteten Headliners mindestens zwölf Metalcore " Bands ertragen, die meist nur groben Müll absondern und sich nicht mehr zu helfen wissen, weil das Genre komplett mit Mann und Maus abzusaufen droht. Zum Glück gibt es Lichtblicke wie die deutschen FEAR MY THOUGHTS, die primär ihr neues Werk "Vulcanus" vorstellten, das in der darauf folgenden Woche in die Läden gelangen sollte. Wenn ich die Ansage von Sänger Mathias richtig verstand, hatten die Jungs sogar einige Exemplare der Scheibe mit auf Tour, jedoch waren in Hannover bereits alle davon ausverkauft" Hut ab! Verwundert war man über diese Tatsache aber nicht unbedingt, war die Show wirklich gelungen, und neue Stücke wie "Blankness" oder "Accelerate Or Die" mischten sich sehr gut unter älteres Material der Marke "Sweetest Hell" oder "My Delight?. Cool war auch das Zusetzen von allerlei elektronischen Samples unter die fiesen Riffs, was die Mucke noch intensiver machte. Ein eindrucksvoller und fett groovender Gig, der auch in Sachen Performance zeigte, dass FEAR MY THOUGHTS guter Dinge sein können, den großen Hype zu überleben.
Eigentlich gelten die Müsteraner NEAERA eher als Geheimtipp in der Metalcore-zene und sind eigentlich gar nicht richtig Metalcore, weil sie mehr Metal als Core sind, ähnlich wie HEAVEN SHALL BURN, aber egal" Fakt ist, dass sich nach dem Auftritt der Quintetts in Hannover selbst Orkantief "Franz" in Grund und Boden schämen müsste! Die Jungs haben zwar gute Aussichten, irgendwelche Wettbewerbe zu gewinnen, bei denen es um erschreckende Frisuren geht (Sänger Benjamin Hilleke mit Lockenmob, Gitarrist Stefan Keller mit "Dieter-Thomas-Kuhn-Gedächtnis-Matte" auf Halbmast), aber musikalisch und in Sachen Show sind sie Wahnsinn. Ich habe selten eine Combo aus dieser Szene gesehen, die fieseste Core-Aggroparts, Dampfhammer-Midtempo und Mördergroove so geschickt und mit so astreinen Breaks vermengt. Da ging der Mob automatisch ab wie Schmidt´s berühmte Miezekatze. In der Mitte der Halle kochte es, Stagediver sprangen vom Bühnenrand kopfüber ins Nichts, Stagediver landeten irgendwo, nur nicht auf den Armen der Anderen, Stagediver eigentlich überall, sogar in meinem Bier" hui! "Ihr macht da einen echt geilen Pit, und zum Glück ist keiner dabei, der meint, er sei der Karatemeister oder leck mich am Arsch?!" äußerte Sänger Benjamin sichtlich erfreut über den Zuspruch, was die Band gleich mal veranlasste, ihn mitten in seiner Rede spielerisch zu unterbrechen und weiter Songs der beiden Alben "The Rising Tide Of Oblivion" und "Let The Tempest Come" herauszufeuern. Keine Ahnung, was da bisher schief ging, aber wenn NEAERA diesen Trend nicht überleben sollten, dann raffe ich nix mehr!
Zwar gehören die Kanadier KATAKLYSM mittlerweile zu den besten und gefragtesten Death Metal Bands des Planeten, aber diesen Power-Level konnten sie selbst trotz ihrer bekannten Perfektion nicht mitgehen. Vielleicht ist das auch gerade das einzige Manko, das diese Band inzwischen hat: die Perfektion. So großartig, wie Hymnen der Marke "Like Angels (Weeping The Dark)", "Serenity In Fire", "Let Them Burn?, "Illuminati?, "Crippled & Broken", "As I Slither", "Face The Face Of War", "In Words Of Desperation", "In Shadows And Dust" oder die letzte Zugabe "The Road To Devastation" auch sein mögen, sie wirken live zwar arschtight, monströs und majestätisch, aber auch irgendwie etwas glatt und kalkuliert. Auch Sänger und Muskelberg Maurizio (darum wollten die Mädels alle nach vorne - ja, nee, is´ klar!) wirkte auf mich eher wie jemand, der diese Stücke "vortrug", aber nicht ganz mit Leben erfüllte. Am Ende schien es mir fast so, das die Band, die sich auch nicht großartig auf der Bühne bewegte, on stage genauso klingt wie auf Platte - vermutlich eine Folge des sehr hohen technischen Anspruchs und der Routine, die man über die vielen Jahre gesammelt hat. Das soll jetzt bloß nicht negativ klingen, denn KATAKLYSM waren ein sehr würdiger Headliner mit überragenden Songs (hauptsächlich von den letzen drei Alben) im Gepäck und absolut professionell und perfekt - vielleicht schon etwas zu perfekt. Spaß gemacht hat´s aber trotzdem!
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