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Serpent Saints

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ENTOMBED haben nach dem Weggang von Uffe Cederlund mit der letztjährigen "When In Sodom"-EP ein Ausrufezeichen gesetzt, mit dem sie sich auf ihre Death Metal-Wurzeln besonnen haben. Auf ihrem ersten Longplayer ohne den Cederlund und Peter Stjärnvind (NIFELHEIM) gehen die schwedischen Oldies einen großen Schritt zurück und lassen ihre Death’n’Roll-Phase hinter sich. Der Opener "Serpent Saints" entpuppt sich als schön fiese Death Metal-Nummern, in der aber das große Manko der Scheibe offenbart wird: die Produktion. Die Gitarren sind viel zu leise in den Hintergrund gemischt worden, das Schlagzeug hat weniger Wumms als noch bei der EP, während Petrovs Gesang zu dominant ist. "Masters Of Death" kann das noch mit gutem Songwriting und vielen Verbeugungen vor alten Kollegen kaschieren, spätestens beim dritten Song ("Thy Kingdom Coma") gibt es nichts mehr zu beschönigen. Die Produktion ist ENTOMBED nicht angemessen. Dafür haben sich die Schweden beim Songwriting im Vergleich zu ihren letzten Alben gesteigert und einige coole Death Metal-Nummern fabriziert - allen voran der Opener und das von der EP bekannte "When In Sodom". Einige lahme Nummern haben sich trotzdem auf das Album schleichen können, wodurch "Serpent Saints" am Ende nur zu einer guten Platte wird, die ENTOMBED auf Nostalgie-Pfaden wandelnd zeigt, wobei sie die Sicherheit vergangener Tage vermissen lassen.

Serpent Saints


Cover - Serpent Saints Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:29 ()
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Gioco Da Ragazzi

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Bandname, Cover und auch Promo-Agentur Club Inferno ließen gegebenenfalls auf eine zielgruppen-orientierte Band schließen. Aber BESTIANERA machen "Alternative Rock Wave", der in den besten Momente an eine schlechte Kopie Faith No Mores denken lässt, meistens aber als Ferienmusik für Italien-Urlauber durchgeht. Pop-Rock oder auch Rock-Wave, mit seichtem Keyboard elektrifiziert, der niemandem schmerzt, ein Sänger, der wohl nur dank italienischer Vocals an große Vorbilder erinnert und bei den man im Grunde nicht weiß, wer mehr leidet: Seine Stimmbänder oder der Hörer? Am furchtbarsten aber quält die Band, die sich angeblich an 80er-Vorbildern wie Depeche Mode oder Duran Duran orientert und sogar Elemente von Jane’s Addiction verwursten will, mit der billigen Key-Klimperei - klingt billiger als die geschenkte Plastik-Tröte für Fußball-Zuschauer im Stadion. BESTIANERA sind die Hölle, entfachen aber beileibe kein Inferno.

Gioco Da Ragazzi


Cover - Gioco Da Ragazzi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:58 ()
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Lethal

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Grimness 69

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Forgotten Sunrise

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Bestianera

(Underdog)
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Have Heart

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Six Ft Ditch

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FRAMESHIFT-Sänger gesucht

Songwriter Henning Pauly (u.A. CHAIN) sucht für sein neues FRAMESHIFT-Album einen talentierten Sänger.

Näheres dazu kann auf seiner Homepage nachgelesen werden.

Konzert:

Pressure Festival 2007 - Sonntag

Konzert vom Der letzte Tag des Pressure Festivals begann mit RESISTANCE, die ziemlich pünktlich begannen, anfangs aber unter einem zu basslastigen Sound zu leiden hatten, in dem die Gitarren gar nicht zu hören waren. So erinnerte das Ganze mehr an Fabriklärm als an Core. Mit der Zeit bekam der Soundmensch das Problem aber in den Griff und der Sound besserte sich. Richtig spannend wurden die Songs dadurch allerdings nicht, was sich in recht verhaltener Publikumsreaktion niederschlug. Für einen Opener war es ok.


IN BLOOD WE TRUST hatten als Ruhrpott Hardcorler ein Heimspiel, dass sie von Beginn an für sich zu entscheiden wussten. Vor der Bühne ging dementsprechend ordentlich der Punk ab, sobald die Band loslegte. Musikalisch war ihr Hardcore zwar keine sonderlich aufregende Sache, aber gut gespielt und eingängig genug, um auch für Nicht-Eingeweihte gut zu klingen.


Gerade auf Europa-Tour mit INTERNAL AFFAIRS machten die Edger DOWN TO NOTHING einen Stop beim Pressure, um der Gysenberghalle (die nicht ganz so voll war wie am Vortag) eine knappe halbe Stunde gradlinigen HC vom Feinsten zu bieten. Die Songs waren kurz, knapp und aggressiv, kamen beim Publikum sehr gut an und konnten das Energielevel von IN BLOOD WE TRUST sogar noch etwas steigern. Ein ordentliches Brett wurde von den Jungs abgeliefert, mit dem sie so gut ankamen, dass sie noch zu einer (sehr kurzen) Zugabe auf die Bühne zurückmussten. Respekt!


Besagte INTERNAL AFFAIRS stiefelten direkt danach auf die Bühne, kamen in meinen Ohren aber gegen ihre Tourpartner nicht ganz an. Alles war eine Spur weniger: Eingängigkeit, Heftigkeit, Arschtrittfaktor. Zwar insgesamt eine solide Leistung, aber eben nicht mehr.


New York Underground - so sehen sich SWORN ENEMY selbst. Mit fettem Backdrop und ordentlich Spass inne Backen legten der Italo-Haufen mächtig los und konnte viele Leute vor die Bühne ziehen, wo ein ordentlicher Pit entstand. SWORN ENEMY mögen nicht die originellste Band im HC-Zirkus sein, wissen live aber immer zu überzeugen und können auf einige gute Songs zurückgreifen, mit denen sie an diesem Nachmittag einen leichten Sieg einfahren konnten.


MISERY SPEAKS litten wie schon im Vorjahr unter der Ignoranz des Publikums, dass sich in Sachen Toleranz immer dann schwer tut, wenn eine Metalband am Start ist. Dabei hätten die Bollos an der brachialen Leistung der Band ihre Freude gehabt. Die ließ sich von der Leere vor der Bühne nicht beeindrucken und zog ihren Stiefel durch, dafür gebührt ihnen Respekt. Zum Ende wurde es etwas voller vor der Bühne, aber im Vergleich zu allen anderen Bands war da nicht viel los. Ungerechtfertigt und sehr schade.


DO OR DIE legten danach eine solide Show aufs Parkett, die von deutlich mehr Leuten verfolgt wurde als der Auftritt der Metaller vorher. Die beiden Sänger der Belgier waren Dreh- und Angelpunkt der Show und lieferten sich einige bemerkenswert brutale Duelle, während die Saitenfront vollauf damit beschäftigt war, die Songs nach vorne zu treiben. Ansprechende Leistung, die auch beim Publikum auf Gegenliebe stieß.


Beim Gig von SHATTERED REALM kamen dann alle Bollos voll auf ihre Kosten. Schön prollig ging es auf der Bühne zu, während in der Halle gleich drei Pits für Violent Dancer (die dieses Jahr zum Glück nicht so zahlreich waren wie in den Vorjahren und sich bei spackigen Kung Fu-Aktionen weitgehend zurückhielten) aufgemacht wurden, wo die Herren ihre Aktionen zum Besten geben konnten.


EVERGREEN TERRACE hatten bereits 2006 bewiesen, dass sie mittlerweile zu den angesagten Bands der Szene gehören, was sich auch in diesem Jahr bestätigte. In den ersten zwei Reihen war ein sehr hoher Frauenanteil, während weiter hinten die Herren der Schöpfung einen großen Pit eröffneten ? alle gemeinsam rasteten mit Beginn des ersten Songs aus, den Front-Klappergestell Andrew mit Verve intonierte und die Saitenfraktion mit ordentlich Gepose unterstützte. Die sehr melodischen und eingängigen Songs machten es auch Unwissenden einfach, zumindest mit dem Kopf zum Takt zu wippen, aber das waren die Wenigsten. Die meisten Leute schienen die Songs aus dem Effeff zu kennen, sangen dementsprechend kräftig mit und ließen sich leicht zum Crowdsurfen, zu Circle Pits und Mikro-Schnappen überreden. Viel zu schnell waren 45 Minuten vorbei, da waren sich alle einig.


Wer gedacht hätte, dass nach drei Tagen Festival kaum jemand noch Energie für WALLS OF JERICHO hatte, sah sich getäuscht. Zum einen kann man sich der unbändigen Energie der Band (allen voran Sängerin Candace) kaum entziehen, zum anderen ist die Band so tight, dass jeder Song eine Aufforderung an die Muskeln zum Bewegen ist und sich mit dem Umweg über das Gehirn gar nicht erst aufhält. So kam es, dass der Saal nochmal komplett austickte und den bisher aktivsten Pit des Tages zustande brachte. Zwei große Circle Pits (wieder bis hinter den Mischer) inklusive. Die Band hatte derweil ebenfalls sichtlich Spass, blödelte herum, poste wie wild und haute nebenbei Krachersong um Krachersong raus. Für mich das Highlight des Tages und der Beweis, dass WALLS OF JERICHO mittlerweile zu den intensivsten Live-Bands dieses Planeten gehören.


EARTH CRISIS blickte auf sich leerende Ränge und Innenraum, viele Leute machten sich nach WOJ auf den Heimweg. Wer blieb, bekam eine deftige Portion Metalcore von Pionieren des Genres. Auch wenn sie alt (und etwas plautzig) geworden sind, haben Karl Buechner und Co. nichts an Intenstität, Wut und Überzeugung verloren. Zwischen den Songs zog Buechner Bilanz in Sachen SxE, den er mit seiner Band (allesamt militante Vegan Straight Edger) mitgeprägt hat. Den Fans gefiel, wer vor der Bühne stand sang alle Songs mit und war sichtlich erbaut, die eigentlich schon ad acta gelegten Helden seiner Jugend noch einmal zu sehen. So wurde es ein gelungener Abschluss eines gelungenen Festivals, zu dem wir 2008 alle gerne wiederkommen.


Alle Bilder zeigen.


Bericht vom Samstag lesen.




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