Konzert:

Wacken Open Air 2007 - Randnotizen

Konzert vom Bevor wir uns am Donnerstag Morgen auf dem Weg zum WOA machten, erfolgte natürlich der kurze Check des Verkehrsfunks. Die Aussage mussten wir jedoch zwei Mal anhören, denn die Autobahn wurde morgens kurzfristig wegen Aufräumarbeiten gesperrt. Nicht, dass es einen Unfall gab. Nein, es staute sich am Mittwoch Abend auf mehreren Kilometern, so dass einige der Betroffenen wohl mal kurz den Grill auspackten und für Abendessen sorgten. Gute Idee mag sich der ein oder andere gedacht haben und so gab es ein kollektives Picknick. Man kam jedoch wohl nicht schnell genug wieder zum Einpacken, denn die Autobahn und auch die Straße zum WOA zierten Berge von Müll.


Die geplante Autogrammstunde und Pressekonferenz von Tobias Sammet musste kurzfristig abgesagt werden. Sehr zur Verwunderung der Fans, denn am Donnerstag Abend stand er als Gast noch bei Saxon auf der Bühne. Am Samstag Morgen musste ihm jedoch der Blinddarm entfernt werden, so dass die Termine natürlich ins Wasser fielen. Die Überraschung wurde dennoch verkündet und es wurde lange von den Fans herbei gesehnt: AVANTASIA werden 2008 auf dem Wacken Open Air spielen, als einzige Show in Deutschland. Wir wünschen Tobi auf diesem Wege erst einmal gute Besserung!



Am Freitag Mittag brach vor der True Metal Stage ein Feuer aus. Wahrscheinlich von einer Zigarette ausgelöst, die ins durch die Sonne trockene Stroh geworfen wurde. Die Feuerwehr hatte alles jedoch schnell im Griff. Die Fans reagierten gesonnen und hörten auf die Ansagen der Veranstalter doch bitte sofort zur Black Stage zu wechseln, obwohl sie schon auf den Auftritt von Amorphis auf der True Metal Stage warteten. Die Running Order kam nur kurzzeitig aus dem Takt.



Das „Rhythm Beast“ Mike Terrana lud auch in diesem Jahr wieder am Freitag und Samstag zu seinen „Drum Clinics“ in den Metal Markt. Einmal mehr zeigte er, dass man mit einem Schlagzeug nicht nur wunderbar Lärm machen kann, sondern auch eine 3/4 Stunde die Fans ohne weitere Instrumente, mit nur leichter Hintergrundmusik bestens unterhalten kann. Egal ob Metal, Klassik oder Jazz, Mike Terrana besitzt das Gefühl für jede Musikrichtung und genau das zeichnet ihn immer wieder aus. Man darf auf die in Kürze erscheinende DVD gespannt sein.


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Konzert:

Wacken Open Air 2007 - Samstag

Konzert vom Der wohl am meisten gehypten Band der letzten Monate wurde die undankbare Aufgabe zuteil, die relativ wenigen Metallköppe, die sich bereits um zwölf Uhr mittags auf dem Gelände versammelt hatten, angemessen zu unterhalten. Aber als Headliner wären SONIC SYNDICATE trotz rein objektiv zweifellos vorhandener Qualitäten auch noch nicht reif. Zu sehr angebiedert klingt der Stil der Schweden, zu sehr durchgestylt ist ihr Auftritt. Sehr starke Songs, aber kaum Eigenständigkeit und sehr vorhersehbar. Klar, die neuen Stücke des bis zur Unkenntlichkeit promoteten Albums „Only Inhuman“ kamen bei vielen, hauptsächlich jüngeren Fans gut an, aber als die Band auch noch anfing zu hüpfen (zugegeben, recht bewegungsfreudig sind sie ja), wurde es mir doch zu viel. Außerdem hatte ich noch was vor… Und ach ja, Bassistin Karin war leider wenig luftig angezogen, sonst hätte ich die Morgentoilette vielleicht doch noch hinausgezögert… (do)


Furchtbar perfekt und furchtbar gesichtslos präsentieren sich die Chart-Stürmer. Furchtbar. Das ändert aber nichts daran, dass sie verdammt gut ankommen. Und das liegt nicht nur an der hübschen Musikantin (die sehen die meisten ja eh nur von ganz weit weg), sondern auch an der IN FLAMES-klonigen Musik. Und das muss auch der kritischste Geist verstehen: Die Band verkauft sich und überhaupt gut. Muss man ja weder verstehen, noch gut finden. Aber lasst sie halt… (memme)



Seit der Rückkehr zu alten Tugenden mit ihrem aktuellen Werk „Memorial“ sind die Portugiesen MOONSPELL wieder eine ernstzunehmende Angelegenheit geworden. Und so stiegen sie auch gleich, nach dem Intro „In Memoriam“, mit „Finisterra“ ein und zeigten, dass sie wieder verstärkt Metaller und weniger Heule-Goten ansprechen wollen. Das zeigte sich auch darin, dass vermehrt auf altes Material aus der unübertroffenen „Wolfheart“/„Irreligious“-Phase zurückgegriffen wurde, der mit Stücken wie „Opium“, „Vampiria“ oder „Alma Mater“ Tribut gezollt wurde. Typisch gotisch wirkte hauptsächlich das Outfit von Sänger Fernando, der zwar seinen früheren grunzigen Gesangsstil wieder gefunden hat, aber aussah, als wolle er noch zum „Christopher Street Day“ auf ´nen Rotwein vorbeigucken. Stulpen und Lidschatten sind weder Metal noch böse, aber am Ende zählte nur, dass diese Band wieder auf dem richtigen Weg ist, auch wenn der Gig insgesamt nicht ganz so stark schien wie auf dem „Winternoise“-Festival Anfang des Jahres. Aber sehenswert war es zweifellos! (do)



DESTRUCTION gehören zu den großen deutschen Drei. Sind aber leider dabei, sich diesen Ruf mit der Zeit zu verspielen. Die ganzen neuen Versionen ihrer alten Kracher zünden nicht mehr so wie die charmanten Originale und Schmier vertreibt mit seiner aggressiven hohen Stimme Neuinteressenten und lässt alte Fans zur Scheibe greifen. Klar, als der „Mad Butcher“ die Messerchen schelift gehen die Leute ab, aber nicht selten sieht man gelangweilte Gesichter und abdampfende Zuschauer. Daran ändern auch die „Alliance Of Hellhoundz“ nichts: Peavy, Blitz, , Oddleif Stensland (Communic), Angelrippchen und Ex-Destruction-Member Harry und der alte Drummer Oli am zweiten Schlagzeug und dann stand da noch ein drittes Schlagzeug und bevor ich dann vom Himmel fliegende Drumkits gesehen habe, bin ich dann mal wieder in die Eckkneipe. DESTRUCTION 2007? Sehr professionell, aber irgendwie langweilig. Schade drum. (memme)


Zeitverschiebungen sorgen dafür, dass die Bergener von IMMORTAL gleichzeitig mit Moonsorrow auf die Bühne gehen. Ärgerlich. Und viel zu leise, jedenfalls an der Seite. Also, schnell mal woanders hingestapft. Der lustige Mann auf der Bühne stapft ja auch herum und guckt bös und singt dazu. Und zwar olle Kamellen, wie es sich für eine „Reunion“ gehört. Dass alle wussten, dass es uns Abbath nicht ohne sein liebstes Kind aushält, macht ja nüscht. Dass die „Sun No Longer Rises“, das wussten alle, die IMMORTAL kennen, dass der Kamerad aber so triumphal zurückkommt, das hätten nicht unbedingt alle für möglich gehalten. Ob er nun Geld braucht oder nicht, ist egal, wenn so Energie geladene Auftritte dabei herauskommen. Und vielleicht eine ähnlich gute Scheibe. Damit die Sonne nie wieder aufgeht. Eigentlich waren sich viele einig, dass sie nicht wiederkommen werden nach Wacken. Aber Auftritte wie SARCED REICH oder eben IMMPORTAL entschädigen doch für vieles. Und das Billing wird auch 2008 wieder viel Schmankerln bereithalten. Wetten, dass? (memme)




Heulsusen unter sich. Alks Phil Rind auf die Bühne kommt, hat er nicht nur selber Tränen in den Augen, sondern auch so manch altgedienter Thrasher vor der Bühne. Es ist voll und Gänsehaut garantiert. Die eine Stunde vergeht wie im Flug, man möchte noch so viel sagen und so viel hören, doch nach 60 Minuten ist definitiv Schluss. Und irgendwie wünsche ich mir, dass SACRED REICH bei ihrem Endschluss bleibt, denn so möchte ich sie in Erinnerung behalten: Obersympathisch und endgeilomaten-originell, Songs wie „Who’s To Blame“ oder „Surf Nicaragua“, „The American Way“ oder „Independence“ sowie das unvermeidliche „Warpigs“ sind unglaubliche Songs, der Auftritt ist einer der wenigen für alle Ewigkeit. Da hat es sich doch wieder gelohnt, nach Wacken zu kommen. Ganz, ganz großartig. (memme)



Die Finnen STRATOVARIUS betraten um 14.45 Uhr die True Metal Stage. Eher gesagt lugte ein Jens Johansson bereits vorher schon mal hinter der PA hervor und winkte fröhlich vor sich hin. Der Mann scheint einfach immer Spaß zu haben, nicht nur am Keyboard. Doch auch Timo Tolkki konnte bereits nach kurzer Zeit Grinsen. Kein Wunder, denn die Fans machten von Beginn an ordentlich mit. Die Opener „Hunting High And Low“ und „Speed Of Light“ waren gut gewählt und natürlich stellte „A Million Lightyears Away“ mal wieder eines der Highlights des Sets da. Eine Überraschung folgte im Anschluss an „Visions“ mit den neuen Song „Last Night On Earth“, welcher erst auf dem nächsten Album veröffentlicht wird und das Warten noch ungeduldiger gestaltet, denn was da zu hören war, ließ mehr als nur hoffen. Da die Sonne – erfreulicherweise – vom Himmel strahlte und es in den ersten Reihen wirklich heiß wurde, entschloss sich Timo Kotipelto kurzerhand Wasserflaschen zu verteilen und warf diese ins Publikum. Bereits angetrunken oder nicht, man war dankbar über jede Erfrischung und schließlich war es für ein paar Fans ein Souvenir der anderen Art. Auf die gewohnten Pyros wurde dieses Mal verzichtet, stattdessen gab es Dauernebel, schade zwar, bei der Uhrzeit jedoch verständlich. Mit „Black Diamond“ wurde dann bereits das Finale eingeläutet. (ten)




Es müsste gute zehn Jahre her sein, das die Herren von RAGE – (allerdings in komplett anderer Besetzung) und quasi als Vorreiter der „METAL meets ORCHESTRA“ Geschichte, gemeinsam mit dem Lingua Mortis Orchester auf der Bühne der Wackener Kuhwiesen standen. Damals – vor meiner Zeit also – hatte ich mal von dieser grandiosen Show gelesen und mit entsprechend hohen Erwartungen, tat ich mir dann den Opener „From The Cradle To The Grave“ an. Stimmgewaltig wie eh und je präsentierte sich Peavy Wagner mit einem geschätzten 30 Herren und Damen Orchester im Rücken. Das sich RAGE bei der Produktion dieses Sets richtig ins Zeug gelegt haben, wurde von Beginn an klar, denn sämtliche Songs, darunter auch „Turn The Page“ oder das Lingua Medley bestehend aus „Don't Fear The Winter“, „Black In Mind“, „Firestorm“, „Sent By The Devil“ und „Lost In The Ice“ waren zum Teil erheblich umarrangiert. In kurzen Worten: es passte einfach und klang nicht als wenn jemand einen Song spielt und ein Orchester drüber legt. Bravo! Den Akteuren hinter den Instrumenten machte die Sache zunehmend Spaß. Gegen Ende des Set erkannte man auf der Großbildleinwand sogar deutlich die fröhlichen Gesichter des zum Teil noch sehr jungen Orchesters aus dem Osten Europas. Vermutlich werden sie diese Massenansammlung an Menschen so schnell nicht vergessen. Mit einer instrumentalen Nummer von J.S. Bach zeigten sich alle spielerischen Fähigkeiten der Band und des Orchesters und selten habe ich so viele interessiert dreinblickende Metaller gesehen. Und da sagt noch mal einer, Metalheads sind intolerant…. Wäre es bereits dunkel über Wacken gewesen, wäre dieses Konzert mit Sicherheit in die Geschichte eingegangen, denn eine wirkende Lichtshow hätte dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen verpasst. So bleibt es mit einem abschließenden „Higher Than The Sky“ bei einem fulminanten, aber viel zu kurzem, Feuerwerk an musikalischer Extraklasse. (xhb)



Hilfe! Die Grünen kommen! Den Auftritt der Vorzeige-Gothic-Band TYPE O NEGATIVE hatte ich nicht unbedingt sehnsüchtig erwartet, doch da ich die Band noch nie live gesehen hatte, war ich doch mal gespannt. Mit ihren Zylindern und der giftgrünen, bandspezifischen Bühnendekoration sahen Pete Steele und Co. eher lächerlich denn böse oder sonst was aus, und als sie mit „We Hate Everyone“ und den „Ohohohoho“-Chören einstiegen, musste man erstmal gucken, wer überhaupt wer auf der Bühne war. Es folgte ein stinklangweiliger Gig, bei dem die Band zwar auf viele große Hits setzte, doch ein echt mitreißender Live-Act werden TYPE O NEGATIVE nie werden, da sind ihnen andere Slo-Mo-Truppen wie CANDLEMASS, TROUBLE und sogar die noch langsameren SWALLOW THE SUN um Längen voraus. Am Ende gab´s die obligatorische „Schwarze Nummer Eins“, und vorbei war ein Auftritt, der genauso gut frequentiert wie verzichtbar war. (do)



Als die Norweger ihre letzte Show in Wacken spielten, waren sie nur eine Band unter vielen. Aber heute waren sie groß, richtig groß! Der Split und die Reunion scheinen IMMORTAL trotz ihres zuvor schon relativ hohen Status noch mal eine gehörige Portion Zulauf beschert zu haben – lediglich bei BLIND GUARDIAN war subjektiv noch mehr Betrieb. Nach vorne zu kommen war fast unmöglich, so dass die Show aus sicherer Entfernung erlebt werden musste. Das war aber halb so wild, denn der Sound war absolut Bombe und kam selbst ganz hinten noch glasklar und ultrafett an. Vom kultigen Corpsepaint konnte man von dort aus leider nix sehen, aber als die Band völlig unerwartet mit der „Pure Holocaust“-Megahymne „The Sun No Longer Rises“ einstieg, musste man nur noch die Musik auf sich wirken lassen. So geil hatte ich das Trio live echt nicht erwartet: alles passte perfekt, das Zusammenspiel hätte geiler nicht mehr sein können. Und diese Setlist erst: „Withstand The Fall Of Time“, „One By One“, „Tyrants“, „Sons Of Northern Darkness“ (keine Ahnung, warum man ausgerechnet die ersten drei Stücke des gleichnamigen Albums gespielt hat), „Unsilent Storms In The North Abyss“ oder „At The Heart Of Winter“ (auch live eine der Hymnen schlechthin!) böllerten ohne Gnade in den klaren Nachthimmel. Ein junges Mädel neben mir war ebenfalls völlig aus dem Häuschen und bangte sich ins Nirwana, während mein Kumpel Stefan wie immer lauter rülpste als die Band. Als dann noch „Battles In The North“ kam, war das Sache perfekt. Und wie erwartet gab es „Blashyrkh (Mighty Ravendark)“ als Zugabe, das dann auch leider den viel zu frühen Schluss setzte (wieder zehn Minuten vor offiziellem Ende – was soll das bitte?!). IMMORTAL haben alle noch so hohen Erwartungen erfüllt, jetzt hoffen wir, dass diese Reunion weitere Früchte trägt. Zumindest haben sie schon mal eine der schweinehammergeilsten Shows des Jahres abgeliefert! (do)


Eigentlich sollte hier ein Bericht der Finnen Turisas und Moonsorrow stehen. Das es vor der Wet Stage voll sein würde war klar, denn beide haben sich in den letzten Monaten einen guten Ruf auf diversen Festivals erspielt. Doch was dort abging, ist nicht in Worte zu fassen. Obwohl ich bereits frühzeitig (da trotz Absätzen zu klein um hinten noch was zu sehen) an der Bühne war, drängelten sich die Fans bereits ca. 15-20 Reihen vor dem Zelt, ein reinkommen war schlicht unmöglich. Okay, hören ist auch gut, man weiß ja, wie sie aussehen. Hören entpuppte sich jedoch ebenfalls als schwierig, denn in der 20. Reihe vor dem Zelt hörte man die Black Stage, aber nicht wirklich die Wet Stage. Was bleibt sind die Eindrücke, dass sich die Fans in dem Zelt zu stapeln schienen, die Stimmung war auf dem Siedepunkt. Die Temperatur auch. Beide Bands wurden offensichtlich gefeiert und könnten definitiv auch mindestens auf der Party Stage spielen.



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Review:

House Of Despair

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Da müssen Texaner schon nach Polen reisen um eine anständige Live-DVD hinzubekommen - und genau das ist "House Of Despair". Sieht man mal von der etwas kurzen Spielzeit von 70 Minuten ab, bieten SOLITUDE AETURNUS mit den 12 Songs einen geilen Querschnitt ihres Dooms. Aufgenommen am 12. Februar dieses Jahres im Stodola Club in Warschau eröffnen die Doom-Götter ihren Set mit "Scent Of Death" vom neusten Werk "Alone" um danach mit "Haunting The Obscure" gleich einen Klassiker vom Stapel zu lassen. Das dabei mit Robert Lowe (im Pfarreroutfit mit Kreuz) einer den Besten am Mikro steht (und das ja mittlerweile auch bei CANDLEMASS) und Gitarrist John Perez ein Monsterriff nach dem nächsten zelebriert versteht sich von selbst. "Mental Pictures", "Destiny Falls To Ruin" und "Sightless" folgen, bevor bei "The 9th Day: Awakening" (vom genialen 1994er "Through The Darkest Hour”-Album) dann Gänsehaut pur angesagt ist. Der klasse "Downfall"-Opener "Phantoms", "Is There","Pawns Of Anger”, "Waiting For The Light” und "Days Of Prayer” (vom jahrelang letzten Lebenszeichen der Band "Adagio”) lassen Freude aufkommen und zeigen auch das kompositorische Können der Band. Zum Abschluss gaben SOLITUDE AETURNUS dann schon wie beim denkwürdigen 2006er KEEP IT TRUE-Auftritt ihr erste Single "Falling" zum besten. Fazit: die können es auch Live.

Klangmäßig kommt "House Of Despair" auf hohem Level daher, die Bildführung sollte dem Sound von SOLITUDE AETURNUS entsprechend oft ruhig und gelassen sein - das passt mal und das passt auch mal nicht, stört aber wenig. Bei Instrumentalpassagen wird das Können der Musiker meist per Zoom eingefangen. Aber zusammen mit der dezent eingesetzten Lightshow und der nebeligen Clubatmosphäre gibt das ganze schon eine stimmige Optik ab. Das Artwork ist gelungen und kann ebenfalls überzeugen.

Da das Konzert nur auf eine etwas kurze Spielzeit von circa 70 Minuten kommt, wurde die DVD noch mit einigen Extras versehen, welche Fans der Band die Kaufentscheidung erleichtern sollten, als da wären: ein über 35-minütiges Interview mit den beiden Meistern (Rob Lowe und John Perez), Bandbiography, Discography, einge schöne Bilder in einer Galerie, Desktop Images, Weblinks usw.

Was aber für alte Fans besonders reizvoll sein dürfte, sind zwei alte Konzertbootlegs (wohlgemerkt mit grausigem Bild und Sound). Aus dem Jahre 1987 (mit den beiden Tracks "Into Battle" und "Where Angels Dare To Tread" vom Underground-Hit "Justice For All" (1988) - wer bei dem Titel Arges denkt) aufgezeichnet in Ft. Worth/Texas in Joe’s Garage und von 1992 (ebenfalls aus Texas, Live at On The Rocks in Dallas) mit 4 Tracks der ersten beiden Alben. Das die Band damals vom Stageacting wie von der Optik Welten von heute entfernt war, versteht sich von selbst, macht diese Bootlegs aber nur interessanter.

SOLITUDE AETURNUS-Fans können hier bedenkenlos zugreifen.

House Of Despair


Cover - House Of Despair Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

If Everything Else Fails

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Die BRAINLESS WANKERS sind schon irgendwie etwas besonderes, und das nicht nur weil diese 7 Jungs in ihren mitreißenden Punk noch zwei Trompeten ins erdige Soundbild hineinmischen. Das Ergebnis kann sich wirklich merh als nur hören lassen. Auf ihrem aktuellen dritten Longplayer "If Everything Else False" befindet sich ein außerdem noch Video mit dem Titel "The Idols Are Dead” vom FULL FORCE 2005 auf dem man sehr gut sieht, wie die Jungs live sehr gut abgehen und auch das Publikum großen Spass hat. Anders als ihre Labelkollegen von 5BUGS gehen die Wankers etwas urwüchsiger zu Werke und kommen nicht so ganz so hochglanz-popartig daher, auch der Sänger hat jetzt keine solche Überstimme. Oft werden dabei die Texte mal etwas rauer fast schon sprechgesangartig rausgehauen ohne große Schnörkel, hier wird nicht auf Teufel komm raus der perfekte Supereingehrefrain produziert sondern es zählen Tempo, Urwüchsigkeit und auch mal überraschende Schlenker mit Rhythmuswechseln oder Breaks die fast schon ins jazzige übergehen bestes Beispiel hier ist mein heimlicher Favorit "It’s Okay Not to Feel not Okay". Manch einer der Tracks klingt etwas nach ARCTIC MONKEY’s goes Punkrock aber die Brainless Wankers haben solche Vergleiche eigentlich nicht nötig, da sie ihre ureigene Mucke gefunden zu haben scheinen. Die Bläser sind einfach klasse sorgen für viel frischen Winds und keine Angst der Einsatz wird nicht übertrieben. Anders als bei 98% der reinen Skabands geht einem dieser Sound hier nicht nach 20 Minuten auf die Eier, da die Gleichförmigkeit hier mit energiegeladenen Riffs sowie einer packenden Rhytmussektion, die das Tanzbein einfach nicht zur ruhe kommen lassen, gekonnt aus den Boxen sowie dem Hirn gerockt wird. Nee, diese Jungs haben Potential, einen hohen Unterhaltungswert hier klingt nichts nach dem derzeit wieder oft gereichten Punkeinheitsbrei. Sünden der Vergangenheit, als man 2005 mal beim Raab’schen "Bundesvision-Songcontest" zusammen mit den Möchtegern Gangster/Brutalo Rapper Sido (ja genau, dass ist der mit affigen Totenkopfmaske) auftrat, haken wir mal als einmaligen geschmacklichen Ausrutscher ab - solche Erfahrungen gehören halt zum Geschäft dazu, schließlich gab es dadurch die so wichtige TV Präsenz. Nicht nur aufgrund ihres Namens sondern vor allem dank ihrer aufwendigen sowie vielschichtigen Texte spürt man oftmals die tiefe Ironie mit denen die vermeintlich hirnlosen Wichser hier ihre Gesellschaftskritik unters kritische und früher mal unangepasste Punkvolk bringen. Und es paßt einfach, weil man es auch nicht übertreibt, der Partyaspekt kommt dabei nie zu kurz, die Abwechslung stimmt sowieso, "nur" schnöden Punkrock zu spielen ist dieser Band einfach zu wenig und das ist gut so! Insbesondere der klasse Opener "Outsource the CEOs”, das ulrtrastarke "Long Live The Random Generators” oder auch dass schmissige "Victory Of The Moment” stechen noch etwas mehr aus den 12 Kompositionen heraus, Ausfälle sind hier nicht zu finden. Also nochmal: Hier gibt’s Punk mit Trompete und nicht etwa Punk mit Ska, dafür klingen die Jungseinfach viel zu kantig - wer also mal was anderes als Standard-Punk hören möchte, dem sei "If Everything Else Fails" wärmstens empfohlen. Außerdem mit einer fetten Produktion versehen, legen die Berliner insgesamt mächtig viel Tempo vor und bieten natürlich auch noch genügend packende (Mitgröl-) Melodien, nein hirnlos klingt (Gott sei Dank) irgendwie anders.

If Everything Else Fails


Cover - If Everything Else Fails Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:41 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Medina Lake

KEINE BIO!
News:

Hörprobe und Tracklist von THE CULT

Endlich gibt es erste musikalische Eindrücke vom neuen Album "Born Into This" von THE CULT - "Dirty Little Rock Star" kann dabei als Ausschnitt angehört werden. Die CD wird am 28. September via Roadrunner Records erscheinen und wurde von Produzent Youth (u.a. VERVE, PRIMAL SCREAM) abgemischt.
Folgende Stücke sollen auf dem Werk vertreten sein:



Citizens

Diamonds

Dirty Little Rock Star

Holy Mountain

I Assassin´

Illuminated

Savages

Sound Of Destruction

Stand Alone

Tiger In The Sun




News:

DIO Cover von KILLSWITCH ENGAGE

Die Metalcoreler KILLSWITCH ENGAGE haben sich an einen Klassiker herangetraut und von Ronny James DIO "Holy Diver" gecovert und gleich dazu auch einen lustigen Videoclip, der im Mittelalter spielt, fabriziert. Das Teil ist jetzt auf den MySpace.com-Seiten zu finden.


Konzert:

Wacken Open Air 2007 - Freitag

Konzert vom Wer bei Italien bislang nur an Pizza, Pasta und Pompeji dachte weiß es spätestens seit dem W:O:A: besser. Denn das Land des Weltmeisters hat auch musikalische Feinkost zu bieten – mehr als große Oper, kleinen Eros oder gewichtigen Caruso. LACUNA COIL, das Quintett aus der Modestadt Mailand, zeigen am frühen Freitag Abend eine beeindruckende Performance. Atmosphärische Kompositionen und durchdachte Arrangements, gepaart mit einer guten Portion melodischer Gitarrenläufe, irgendwo zwischen Gothic und Alternative. Großartig und unverwechselbar: das gesangliche Wechselspiel zwischen Sängerin Christina Scabbia und Sänger Andrea Ferro, das gelegentlich bis zum Vokalduell anschwillt. Natürlich liegen Vergleiche mit Nightwish und Within Temptation nahe. Fakt ist: dieses Milaneser Quintett klingt deutlich metallischer und ist heute definitiv einer der Gewinner. Kein Wunder; mit Hymnen wie „Our Truth“, „Within Me“ und „Fragile“ im Gepäck und dem Selbstbewusstsein einer triumphalen US-Tournee und Auftritten bei Rock am Ring/Rock im Park und beim Ozzfest im Rücken lässt es sich vergleichbar grandios aufspielen. Skurriler Nebeneffekt: Depeche Mode in Wacken! Wäre hätte diese Kombi je für möglich gehalten. Aber LC schaffen es, den DM Klassiker "Enjoy The Silence" in eine hypnotische, bejubelte Coverversion zu verwandeln. Respekt! (saxx)



Black Metal. Weiß jeder. Die Schwarz-Metaller singen von Freiheit des Einzelnen und Individualismus. Und genau deswegen sind DIMMU BORGIR kein Black Metal mehr. Sie sind purer Mainstream, was auch an den ungeheuren Zuschauerzahlen ablesbar ist. Okay, bei Maiden 2008 dürfte es noch voller werden, schließlich war beim großen Bierwagen links der Bühne (wenn man auf selbige guckt) noch Platz. Dafür war da kein Sound. Wer aber irgendwie näher ran kam, der sah – wie auch auf der Tour später) ein perfektes Grimassen-Theater und super-professionelle Songs. Echte Oberklasse wahrscheinlich, Songs wie „Vredesbyrd“ oder der Alltime-Fave „Spellbound (by the Devil)“ sind Klassiker, aber eben kein Black Metal by the Devil mehr). Noch viel weniger als Immortal. (memme)


Vom Seil kommt nicht Tarzan, sondern Fuchs. Und eröffnet einen Gig, der einem alten Fan der APOKALYPTISCHEN REITER die Tränen in die Augen treibt. Und das liegt keineswegs daran, dass ich so zufrieden bin, weil die Thüringer auf ihre modernere Phase zurückblicken – und das endlich mal von einer der großen Bühnen und nicht wie im vergangenen Jahr auf der gesundheitsgefährdenden kleinen. Es liegt daran, dass die verblieben Fans (und das sind ungeheuer viele und noch ungeheurer: unheimlich viele aktive) einen für diese Zeit lange nicht in Wacken gesehenes Spektakel veranstalten. „Die Sonne scheint“ also zur späten Stund allen aus dem Pöter, blaue Luftballons, Schlauchboote, der Käfig, manchen mag’s zu lustig und aufgesetzt sein, ist es aber nicht. Punkt. Und als die REITER mit „Metal Will Never Die“ schließen, reckt sich ein Meer aus Armen in die Luft. Wer sich noch dran erinnern kann, der wird’s nie vergessen. (memme)


Nachdem 2006Die Apokalyptischen Reiter auf der Party Stage ran mussten, und der Platz so was von gestopft voll war, gab es 2007 wieder die Black Stage zu berocken! Zu später Stunde tummelten sich die ganz Harten um dem ausgelassenen Feiern zusammen mit den Reitern beizuwohnen. Keine Frage das der Funken sofort auf die Fans übersprang, was zum einen an einem erhöhten Alkoholkonsum liegen könnte und zum anderen natürlich einer guten Songauswahl. Mit „We Will Never Die“, „Metal Will Never Die“, „Riders On The Storm“ oder „Die Sonne scheint“ kann man eigentlich auch nichts falsch machen. Den Höhepunkt gab es dann wie immer mit „Reitermania“ und gegen 03 Uhr morgens dürfte dann wirklich jeder Headbanger bedient gewesen sein! Toll (xhb)




Irgendwie fehlt mir immer mehr die Vorfreude auf ein weiteres Konzert von GRAVE DIGGER - einem Urgestein der deutschen Metal Szene, keine Frage und wegzudenken sind sie auch nicht. Aber trotzdem ist es immer wieder die selbe Show. Doch steht man erst mal vor der Bühne und wird mit Stücken wie "Excalibur" oder "The Grave Digger" bombardiert, scheint alles andere in Vergessenheit zu geraten! Egal wie vorhersehbar die Show auch sein mag, es macht irgendwie immer Spaß und das die Herren um Chris Boltendahl das Publikum trotz der amtlichen Hitze zum Bang-Sport animiert ist auch nicht zwingend selbstverständlich. Spätestens beim finalen "Heavy Metal Breakdown" fällt die Entscheidung auf den Stempel: „genehmigt“. (xhb)



J.B.O. waren mal wieder zu Besuch und das bedeutet, die sonst eher schwarz gekleidete Menge wechselte zumindest teilweise die Farbe und wurde pink/rosa. Vor einigen Kostümierungen konnte man wirklich nur den Hut ziehen. Und so passte der altbekannte Song „Verteidiger des Blödsinns“ mal wieder hervorragend zum Geschehen. Doch auch aktuelleres Material war zu hören in Form von „Rock Muzic“. Wer J.B.O. kennt, der weiß, dass sie für flotte Sprüche und Blödeleien immer zu haben sind. Egal ob beim bayrischen Medley in dem Stoiber und Sido ihr Fett weg bekamen oder beim „Frankischen Bier“, welches im Original mal „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens hieß, es durfte von Herzen gelacht werden. Als Hannes mal kurz verschwand wurde sofort der Chor „Hannes wo bist Du?“ angestimmt und natürlich fehlten auch die allseits bekannten und geliebten Medleys zu den besten J.B.O. Tracks nicht. Die Band ist immer wieder ein Spaß und ein garantierter Partyknaller. (ten)



BLITZKRIEG stellten am Freitag beim Showcase ihr neues Album „Theatre Of The Damned“ live vor und eine ansehnliche Menge an Journalisten versammelte sich im Pressezelt. Schließlich war man neugierig, was die Briten mit Co-Produzent Biff Byford sich Neues ausgedacht hatten. Zunächst spielte man brav die neuen Songs wie „Theatre Of The Damned“ und „The Phantom“ und die Kollegen hörten ebenso brav zu. Als sich Brian Ross dann jedoch einfach zwischen die Journalisten stellte und den Rest der Band machen ließ, fing man schon ein wenig an zu grübeln. Es folgte der Aufruf von Paul doch nun mal aktiv zu werden, denn beim nächsten Track „My Life Is My Own“ müsse man einfach mit hüpfen. Brian machte es vor, die Presse machte es nach, so dass der Boden in dem Zelt nur so bebte. Eine coole Aktion! Fortan war es der Band auch egal, ob man nun auf dem abgegrenzten Bühnenbereich stand oder nicht, man stellte sich auch vor die Bühne und zwischen die Presse und spielte fröhlich weiter. Das kam natürlich an und so wurden nach „Tortured Souls“ Zugaberufe laut. Ein ungewöhnliches und sicher auch erfolgreiches Showcase! (ten)


Bei keiner anderen Band auf dem gesamten Festival war es so voll wie bei Deutschlands Traditionsmetallern Nr.1. Ich stand mit ein paar Leuten im hinteren Drittel des Areals und kam mir vor wie in einer Legebatterie! Selbst die nur gut zehn Meter Luftlinie entfernte Bierbude war fast unerreichbar, und seine Leute wieder zu finden ein Kraftakt. Viel gesehen haben wir von da hinten nicht, aber BLIND GUARDIAN schienen trotz der gefühlten sieben Milliarden Fans nicht richtig auf Touren zu kommen, zumindest spulten sie „nur“ einen Routinegig ab, der nichts Außergewöhnliches bot. Los ging´s wie gehabt mit „War Of Wrath“ und „Into The Storm“, die natürlich (auch von uns) lauthals mitgebölkt wurden. Danach gab es gute Hausmannskost, nicht mehr, aber auch nicht weniger. „The Script For My Requiem“, „Lord Of The Rings“, „Majesty“, „Valhalla“, die beiden neuen Stücke “Fly” und “Otherland”, sowie der unverzichtbare “Bard´s Song“ (live immer noch die Hymne schlechthin!) erhellten das Gelände, wurden von einem 50000-Mann-Chor befeuert und machten eindeutig klar, wer zumindest vom Zuspruch her der totale Headliner dieses Festivals war. Nur leider wirkten die Jungs ein wenig uninspiriert, dabei aber natürlich zu 100% professionell. Ein Ausfall war der Gig nicht, aber abgesehen von der Atmosphäre durch das riesige Publikum auch kein Highlight und vor Allem gut zehn Minuten zu früh zu Ende, aber dieses Phänomen sollte man noch bei anderen großen Bands an diesen Tagen erleben. (do)


Auf dem Weg dorthin (also zur Eckkneipe) lausche ich angestrengt meinen einstigen Favoriten. Aber manchmal ist es mit Bands so wie mit getrennten Freundinnen oder aus den Augen verlorenen Freunden. Was früher alles war und unverzichtbar, das wird irgendwann unwichtig. So auch BLIND GUARDIAN. Sie sind so langweilig wie Hobbits in Socken und vor allem: noch viel leiserer. Außerdem gefallen mir die neuen Songs nicht mehr und so schaffe ich es nicht einmal, bis „Valhalla“ so richtig in der Nähe zu bleiben. Aber diese Hymne, die gefällt mir immer noch. (memme)


Gemessen an den davor aufgetretenen BLIND GUARDIAN (nur die Dimmus lagen dazwischen) war bei ICED EARTH, relativ gesehen, nix los! Ganz mühelos konnte man zwischen die beiden großen Bühnen spazieren, Bierchen holen und sowohl Bühne als auch Großbildleinwand beobachten. Und das erste, das mir ein Schwabe neben mir (nein, nicht unser Nico!) ins Ohr brüllte, war: „Du, der isch gut, abä de Mätt Bahloh wa´ bäschä, gell?!“. Als dann mit „Burning Times“, Declaration Day“ und „Violate“ losgelegt wurde, hingen die Ohren auf halb acht; wenn Rippchen Gas gibt, dann richtig. Diese Schreie… einmal sogar bis zu 15 Sekunden lang! Auch an Selbstbewusstsein hat der Mann mit dem Goldkehlchen zugelegt, obwohl er nie ein ganz großer Entertainer werden wird. Das einzige Problem ist nur, dass seine Stimme nicht ganz zu den balladesken Stücken, die allesamt noch auf Matt Barlow´s melancholischen, tiefen Gesang zugeschnitten sind, passen will, was wohl auch der Grund dafür war, dass „Melancholy“, „I Died For You“ oder „Watching Over Me“ (immerhin alles große Hits der Band) von vornherein außen vor blieben. Dafür gab es jedoch „Vengeance Is Mine“, „My Own Savior“, „The Hunter“ (da funktioniert es komischerweise), die komplette „Something Wicked“-Trilogie und die beiden neuen Stücke „Ten Thousand Strong“ und das zu diesem Zeitpunkt offiziell noch unbekannte, pathetische „A Charge To Keep“. Bei der göttlichen METALLICA-Hommage „Stormrider“ musste Herr Owens dann die Bühne räumen und El Cheffe (oder El Schaffer?) selbst ans Mikro lassen; und der Mastermind machte auch an der Stimme eine gute Figur. Nach der letzten Zugabe und wieder zehn Minuten zu früh war dann Schicht im Schacht. Insgesamt eine wirklich gute Show, die allerdings, wie eigentlich die gesamte Band, fast ausschließlich auf ihre beiden Hauptakteure ausgerichtet war und den Rest als Beiwerk nahm. Echtes „Band-Feeling“ kam jedenfalls kaum auf, aber Rippchen ist trotz der genannten Problematik schlichtweg eine Wucht! (do)


Wie gut, dass es auch einem dienstbeflissenen metal-inside-Schreiberling passiert: Dieser Moment auf einem Festival wenn Du jungfäulich vor einer dir völlig unbekannten Band stehst, und sie dich schon nach dem dritten Akkord mitten ins Herz trifft. VOLBEAT - Voll der Beat, voll ins Herz. WOW! Dabei durfte man vorgewarnt sein. Schließlich liefert das kleine Dänemark spätestens seit Pretty Maids immer wieder echte Killerbands. Und die beiden Alben ‚The Strenght/The Song’ und das aktuelle ‚Rock The Rebel/Metal The Devil’ wurden von Rock Hard und Metal Hammer sicher nicht ohne Grund zu Alben des Monats gekürt. Nun: VOLBEAT gehören definitiv in die erste europäische Liga! Voller Elan, mit unbändiger Spielfreude rocken und rollen die Jungs um Michael Poulsen die Party Stage und zaubern spätestens beim unvergleichlichen „The Gardens’ Tale“ der Meute vor der Bühne dieses unvergleichliche und langanhaltende Wacken-Lächeln ins unrasierte Gesicht. Danke für diesen Gig! (saxx)



Grutle ist der Größte. Und vor allen Dingen: er und seine Band machen einen rundum sympathischen Eindruck. So gar nicht Black Metal, aber irgendwie sind und waren sie noch nie die Bösewichte der Schwarzwurzel-Szene. Dafür spielen ENSLAVED ihre ungeheueren Songs auch noch viel ungeheurer kompetent. Und wenn der geneigte Zuschauer erstmal seinen Platz auf der abseits liegenden Bühne im Stroh gefunden hat, dann ist der Sound plötzlich auch raketisch-majestätisch. So wie es Songs wie „Jotunblod“ oder „Ruun“ und aus allen Phasen dazwischen und drumherum verdient haben. Selten bin ich besser in eine Wacken-Open-Air eingestiegen. Zumindest musikalisch. Alles andere ist wie jedes Jahr auf nüchternen Magen der absolute Overkill. Menschen wie Ameisen (manchmal auch wie Zombies), riesige Entfernungen, anstrengende Verhältnisse und die Eckkneipe ist nicht mehr die Eckkneipe. Aber alles Dinge, die sich noch ändern sollten. (memme)


Einen ganz kurzen Ausflug wagte ich des späten Abends zu SCHANDMAUL und was hier abging, übertraf wirklich meiner Vorstellungskraft. Mit der Mittelalter / Metal Mucke schaffte es Schandmaul das gesamte Areal vor der Party Stage zum Tanzen zu animieren. Es herrschte eine unglaubliche Stimmung mit Singchören und allem was dazu gehörte. Hut ab – vielleicht könnte man sich ja doch mal näher mit dieser Musiksparte auseinander setzen (xhb)



Kaum jemand traute sich um kurz vor 19 Uhr an die „W.E.T.“-Stage zu den Taiwanern CHTHONIC, was vermutlich daran lag, dass diese junge, aufstrebende Band hierzulande noch fast völlig unbekannt ist und ihren ersten Deutschland-Gig überhaupt absolvierte (von Ende November bis Mitte Dezember kommen die Jungs/Mädels noch für weitere Dates zu uns – als Support von ENSIFERUM, aber das nur am Rande). Und live ist der Haufen wirklich sehens- und hörenswert, auch wenn die Parallelen zu DIMMU BORGIR auch auf der Bühne nicht wirklich abreißen. Sehr originell war einmal mehr das ureigene, an alte Götter angelehnte Corpsepaint der Band, das unter Anderem angeblich so ist, wie es ist, weil das Corpsepaint der Europäer, etc. nicht zu den Gesichtsformen der Asiaten passen soll… kurios! Sänger Freddy wurde auch nicht müde zu erwähnen, dass Taiwan ein freies Land sei, was er gleich mehrfach betonte. Ungewöhnlich waren auch die zwei parallel eingesetzten Keyboards, die allerdings zu keiner Sekunde nerviges Geklimper von sich gaben und immer sehr gut in die Songs integriert wurden. Niedlich: Bassistin und Backgroundsängerin Doris (wo haben die nur alle ihre Namen her?!), die aus den ersten Reihen sicher den einen oder anderen männlichen Blick ernten konnte. CHTHONIC sind noch nicht perfekt und völlig eigenständig, haben jedoch ihren Stilmix aus symphonischem Black Metal und dezenten ostasiatischen Einflüssen (die live leider so gut wie gar nicht vernehmbar waren) auf einen sehr guten Weg gebracht. Diese Band könnte mal groß werden, und live konnte sie trotz wenig Bewegungsfreudigkeit zu großen Teilen überzeugen. (do)




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Review:

Ready To Leave

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Eine junge Band und dann so ne alte Karre auf dem Cover, ein uralter Opel Diplomat ist aber cool und hätte einen eher antiquierten oder 70’er Jahr Sound vermuten lassen - doch weit gefehlt, TOOLS AND TOMATOES machen lupenreinen Punk mit einem guten Schuss Alternative. Die Jungs kommen aus dem Schabenländle (keine Angst es ist keinerlei Akzent auszumachen) und haben mit dem aktuellen 5-Track Werk "Ready To Leave" bereits ihre vierte (!) EP am Start. Die Schose dauert leider nur knappe 14 Minuten, ist aber sehr unterhaltsam, vor allem da man schon um etwas stilistische Abwechslung bemüht ist. Mit Sänger André Thielcke ist eine neuer Mann fürs Mikro angeheuert worden, der macht seine Sache mit seinem rauen sowie leicht rotzigen Organ recht ordentlich und gibt dem Sound eine noch stärkere Rock’n’Roll Note. TOOLS AND TOMATOES wissen, wie man eingängige Sachen macht und bewegen sich stets auf sicherem, sehr melodiewüchsigen Terrain, da stimmen die Chorus und Hook, die Gitarren braten meistens fett, könne aber auch mal überraschend funky geprägt sein, wie bei dem leicht melancholischen "Friday". Das Lick zu Beginn und dazwischen ist zwar etwas von dem Klassiker "Long Train Running" geklaut, der Song kommt aber trotzdem sehr gut. Neben chartstauglichem Futter mit leichtem (Mainstream-) Popflair in bester DONOTS, BLINK 915 oder GREEN DAY Manier mit viel Tempo wie bei "I Don't Want To Wait" oder die typische Mitgrölhymne "Goodbye". Die Jungs können aber auch anders: "Paper And Ink" ist eine klasse Halb-Rockballade
mit fetten Gitarren und klasse Hook. Mein Favorit ist aber "Not Alone" - hat ordentlich Power und geht richtig gut ab. Die Produktion ist ebenfalls ok sowie recht dynamisch, einzig die Drums mit manchmal etwas zu blechernd durchklingenden Snare könnten zukünftig etwas besser klingen. Schaun mer mal, ob TOOLS AND TOMATOES auch mal eine so unterhaltsames ganzes Album fertig bekommen.

Zum Abschluss hie noch eine wunderbare Zote von der Homepage der Jungs: "Rockmusik lässt Tomaten besser wachsen - diese Empfehlung vom britischen Tomatenzüchterverband betont, dass vor allem Schlagzeug und Bässe durch die Vibration mehr Blütenpollen freigesetzt werden, wodurch wiederum mehr Tomatenpflanzen befruchtet werden. Dabei gelte der Grundsatz: Je lauter, desto besser. Gleiches gilt für diese Band und so hoffen wir, dass möglichst viele Fans bestäubt werden."

Ready To Leave


Cover - Ready To Leave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 13:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

s/t

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Die vier Österreicher haben ihre erste Tour ungewöhnlicherweise in Guatemala gespielt. Der weite Weg hat sich aber gelohnt, denn irgendwann wurde Jennifer Precious Finch von L7 auf sie aufmerksam und vermittelte ihnen in Los Angeles den Produzenten Noah Shain (MOTHER TONGUE, ORSON) sowie das US-Label Poison Tree Records, das sie unter Vertrag nahm. Auf ihrem Debüt versucht sich die Band an einer Mischung aus Stoner und Alternative Metal, verwurstet aber auch den ein oder anderen poppigen Chorus sowie gelegentliche Thrash-Metal-Passagen. So richtig schlecht ist das alles nicht, so richtig gut aber auch nicht. Stellenweise entstehen ganz hübsche Melodien, im Ohr festsetzen will sich aber keine davon und schon bald macht sich Langeweile breit. Ebenso klingen die Lead Vocals etwas dünn und kommt der Gesamtsound etwas schwachbrüstig daher. Man bekommt ein wenig den Eindruck, dass sich die Band überall bedient, aber nichts davon richtig durchzieht und letztendlich selbst nicht so genau weiß, wo es hingeht. Vom Ansatz her nicht schlecht, aber etwas ausgereifter sollte es dann doch sein.

s/t


Cover - s/t Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 33:13 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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