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The Road Home

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Mit seinem neuen Solo-Album hat der umtriebige DREAM THEATER-Keyboarder nicht nur allen Progrock-Fans, sondern wohl auch sich selbst ein Geschenk gemacht. Ein Geschenk für die Progrock-Fans ist das Album, weil er hier mit Ausnahme einer kurzen Eigenkomposition Songs von Größen des Genres neu interpretiert und mit eigenen Passagen kombiniert, als da wären GENESIS, YES, GENTLE GIANT, EMERSON, LAKE AND PALMER, KING CRIMSON und Jon Anderson. Sich selbst hat er damit ein Geschenk gemacht, weil er hier mal richtig viel spielen und sich austoben kann. Ein gewisser Grad an Selbstinszenierung ist dabei nicht von der Hand zu weisen, aber Rudess' Spielfreude und sein schier unendlicher Ideenreichtum lassen einen ihm das verzeihen. Dass das musikalisch alles erste Sahne ist, steht außer Frage, zumal alte Bekannte wie Neal Morse, Nick D'Virgilio und Steven Wilson die Gesangsparts übernommen haben und natürlich auch weitere exzellente Musiker am Start sind, wie Rod Morgenstein an den Drums und Ed Wynne und Ron Thal, die einige Gitarren-Soli beigesteuert haben. Es könnte alles so schön sein, wenn nur... ja, wenn nur irgendjemand auf dieser Scheibe Bass spielen würde! Der fehlt nämlich komplett, und das ist auch zu hören. Teilweise versucht Rudess, dies durch Keyboard-Basslinien auszugleichen, aber das täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass man hier echte tiefe Töne und die im Progressive Rock so wichtigen durch den Bass gesetzten Akzente vermisst. Trotzdem: Man hört diesem Mann und seiner Crew einfach gerne bei der Arbeit zu. Wenn man das Bass-Manko ausblenden und sich darauf einlassen kann, Rudess in sein musikalisches Universum zu folgen, hat man daher viel Spaß mit der Scheibe.

The Road Home


Cover - The Road Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 64:14 ()
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Captain Morgan´s Revenge

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Wenn man an Metal und Piratenthematik denkt, dann fallen einem eigentlich nur RUNNING WILD ein, die allerdings seit Jahren nichts mehr zu sagen haben. Und in diese entstandene Lücke schlagen jetzt die Schotten ALESTORM mit ihrem Debütalbum „Captain Morgan´s Revenge“, das ohne Frage zu den interessantesten Neuerscheinungen der letzten Monate oder gar Jahre zählt. ALESTORM spielen „Piraten-Metal“ mit viel Hingabe, einem großen Gespür für Ohrwurmhymnen und dabei viel Authentizität. Stellt Euch in etwa TURISAS (mächtige Chöre) oder KORPIKLAANI (Trinkkompatibilität) vor, die „Under Jolly Roger“ oder „Death Or Glory“ von Rock´n´Rolfs einstmals geiler Band neu vertonen, und Ihr könnt Euch ungefähr vorstellen, was dieses Quartett hier vom Stapel lässt. Bombast-Kitsch oder Eunuchen-Gekreische (Keyboarder Christopher Bowes setzt nicht nur sein Instrument sehr songdienlich und vielseitig ein, sondern singt auch genauso rau und „kaputt“, wie man es von einem richtig schön abgefuckten Piraten erwarten würde) sucht man hier vergeblich, sondern die Jungs wissen wirklich, wie man Power und Partystimmung verbindet, ohne zum Comedy-Act zu verkommen. Allerdings braucht das Album ein paar Durchläufe bis es zündet, doch dann bekommt man Knaller wie den Titelsong, „Nancy The Tavern Wench“ oder „Wenches & Mead“ nicht mehr aus dem Ohr und summt sie den ganzen Tag vor sich hin. Ausfälle kann man nicht ausmachen, lediglich die etwas dünne Produktion könnte speziell in Sachen Gitarren einen Tick kräftiger daherkommen. Wenn ALESTORM hier jetzt auch noch den ultragenialen Sound früherer RUNNING WILD auffahren, dann ist die Sensation perfekt. Aber auch so geht „Captain Morgan´s Revenge“ als die beste Piratenscheibe seit „The Rivalry“ durch!

Captain Morgan´s Revenge


Cover - Captain Morgan´s Revenge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:42 ()
Label:
Vertrieb:
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Deaf And Blind But With A Smile

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Nach einer EP von Anfang 2007 haben THE DOPE aus dem niederbayerischen Landshut jetzt ihren ersten Longplayer am Start – aber immer noch keinen Bassisten. Davon abgesehen könnte ihre Musik eigentlich durchaus in Ordnung gehen. Der melodische Indie-Rock kommt mal treibend, mal schleppend und mal auch melancholisch daher und geht durchgehend gut ins Ohr. Die Drums von Franz Neugebauer grooven trocken, und der Gesang von Sänger/Gitarrist Rudi Maier kann sich größtenteils ebenfalls hören lassen – bis auf einige Stellen, an denen er in keifige Höhen empor steigt, da wird es dann nervig. Aber: An allen Ecken und Ende fehlt ein Bass. Das Ganze klingt so leer, dass man irgendwann gar keine Lust mehr hat zuzuhören, denn man hat das Gefühl, dass die Scheibe noch gar nicht fertig ist. Nette Songs reichen eben nicht aus, auch der Gesamtsound muss stimmen, und das tut er auf diesem Album leider nicht.

Deaf And Blind But With A Smile


Cover - Deaf And Blind But With A Smile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:22 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Dope

KEINE BIO! www
Review:

Blind

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Mensch, was ist dass denn für ne geile Platte?? Gleich zu Beginn des neuen Jahres kommt da ein richtiger Kracher von einer noch jungen Kapelle Namens BLIND überraschend aus der Pipeline. Von der Band noch nie gehört? Klar, ist ja auch das gleichnamige Debüt, dafür hat man drei Jahre lang ausgiebig rumgefeilt, sogar diverse Deals abgelehnt und jetzt doch bei einem Major (EMI) unterschrieben. Muss auch kein Fehler sein, vom etwas stark stylisch geprägten Look sollte man sich nicht täuschen lassen, die Band hat musikalisch was drauf, auch wenn die Präsentation zumindest etwas die Teeniegefolgschaft von TOKIO HOTEL und Konsorten zielt.

Die 13 Tracks klingen insgesamt schlichtweg klasse, kommen wie aus einem Guss, gewisse ähnlich aufgebaute Songstrukturen lassen wir hier mal außen vor. Ein cooler Mix aus knackigem Alternative kombiniert mit leichten Power Pop und gelegentlichen Metalcore Sprengseln und das alles geht super ab wie Schmitts Katze. Die Jungs kommen zwar aus der musikalischen Diaspora Koblenz, aber klingen absolut international nach großem Alternative Rock. Der Bandanspruch war nicht deutsch zu klingen und wurde daher schon mal absolut erreicht!

Seit 2002 verfolgt die Band konsequent ihren Weg, verschliss bereits im Demo-Stadium mehrere (zu lasche bzw. weniger motivierte) Produzenten - dieses Quartett hatte seine ganz genauen Vorstellungen, was den Sound betrifft und wird jetzt für diese Geduld mit einer gelungenen Umsetzung und vielen Details, auch was die Instrumentierung betrifft, belohnt. Die Zeit war nicht so wichtig, aber jetzt können die jungen Herren durchaus stolz sein, erinnern mit ihrer Mucke ein klein wenig an LINKIN' PARK (hört euch dazu deren geile aktuelle Scheibe "Minutes To Midnight" mal genauer an), BILLY TALENT (nicht ganz so heavy), SEVENDUST (nicht so düster) sowie 3 DOORS DOWN (was die Eingängigkeit betrifft). Trotz aller Vergleiche schafft man schon eine recht eigene Soundcharakteristika mit vielen Klangfacetten, ausgetüftelten Arrangements und schmissigen Refrains in Serie. Tatsächlich verströmen die Tracks eine mitreißende Energie die den Zuhörer nicht still stehen lässt, hymnisch packende Hooks und knallige Riffs fliegen einem geradezu um die Ohren und insgesamt überzeugt das Quartett mit einem wunderbar kraftvollem (Zusammen-)Spiel. Produzent Vincent Sorg hat einen tollen Job gemacht und mit einer super fetten Produktion aus der Band sicher alles rausgeholt.

Bereits der heftige Opener "Jesus Only Knows" oder "Love Is Gone" sind richtige treibende Kracher geworden - ab und zu ein paar derbe Shouts eingestreut, passt. Dann etwas aufgemotzter Alternative Powerpop für die Charts mit "People" oder "We Can Stay". Einer der Höhepunkte ist für mich das zugleich melancholische und gut abgehende "Break Away". Auch bei der gelungenen Klavierballade "Every You, Every Me " zeigen BLIND, dass man hier was drauf hat, nicht zu schmalzig bzw. kitschig, gerade richtig. Mit der klasse Schlussnummer "Wake Me Up" wird noch einmal unterstrichen: Wir wollen Gas geben und keine weitere auf Singlehit getrimmte Nachwuchsband sein sondern Arsch treten! Mit Sänger Steve ist dies auch kein Problem, sein wunderbar angerautes Timbre inklusive leichtem Emofeeling unterstützt bestens die Musik und so liefert er einen sehr überzeugenden Job ab. Auch bei einem der schnellsten Tracks, dem rassanten "Triple X“, sieht er gut aus - zukünftig bitte noch mehr in diese Richtung.Für Metal-Traditionalisten ist dies wohl eher nix, aber alle anderen etwas toleranteren Musikfreaks, die für Zwischendurch etwas einfache aber trotzdem griffigere Mucke, die nicht zu seicht aber frisch und abwechslungsreich daherkommt suchen, könnte dies schon was sein. Interessant wäre jetzt nur noch, was die Band livemäßig so drauf hat! Ohne jetzt gleich in den nächsten Hype zu verfallen, aber aus BLIND könnte durchaus auf Dauer etwas mehr werden. Die musikalischen Fähigkeiten sind zweifelsfrei vorhanden.

Blind


Cover - Blind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:43 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Alestorm

News:

DOMINICI: Teil 3 in den Startlöchern

Via InsideOut Music kommt im April der letzte Teil der O3 Trilogie von ex-DREAM THEATER Sänger Charlie Dominici auf den Markt. Abgemischt wurde es von Dominici und Markus Teske (u.a. VABDEN PLAS, ABYDOS, SAGA).





News:

NASTY SAVAGE beim KEEP IT TRUE XI

NASTY SAVAGE werden bei der elften Ausgabe des KEEP IT TRUE-Festival am 15.11.08 im Würzburger Soundpark-Ost (ehemals Rockpalast) als Co-Headliner dabei sein.

Die Band wird dabei das komplette "Wage of Mayhem"-Demo spielen und eine Old School-Bühnenshow mit diversen optischen Gimicks abliefern. Das Festival ist größtenteils bereits ausverkauft - ein Restkartenkontingent ist derzeit noch bei Hellion zu haben.



Billing:

FLOTSAM & JETSAM (USA) (Special Old School-Show)

NASTY SAVAGE ("Wage of Mayhem"-Show)

GIRLSCHOOL (UK)

TOKYO BLADE (UK)

ARTILLERY (DNK)

FORTE (USA) (Original Line-up)

EVIL (DNK)

BLASPHEME (FRA)

FAITH FACTOR (USA)(feat. SKI, ex-DEADLY BLESSING)

HELLHOUND (JAP)




Konzert:

Winternoise Festival - Osnabrück, N8

Konzert vom Das „Winternoise“-Festival in Osnabrück gehört mittlerweile zu den festen Institutionen in Sachen Metal und fand, wie sein Bruder, das „Tomahawk“-Festival, dieses Mal ebenfalls im „N8“ statt, da das „Eventcenter B51“ letztes Jahr das Zeitliche segnete.

Als wir das „N8“ gegen 14 Uhr erreichten, war die Straße vor der Location wie erwartet bereits von diversen sich warm trinkenden Fans belagert, die zumeist an ihren Autos abhingen und die ersten Biere vernichteten. Beim Betreten der Halle stellten wir fest, dass die Preise für Getränke wie gehabt zwar immer noch an der oberen Grenze (0,3 Liter Bier für 2,50 Euro) hingen, aber gegenüber dem letzten Jahr nicht weiter angehoben worden waren. Immer noch zum Mäusemelken war aber wieder diese nervtötende Geschichte mit den Wertmarken (für Becherpfand gab es Wertchips zurück, die man wiederum einlösen musste – komplizierter geht’s nimmer!), die man zuerst nur in größeren Packs, später dann aber auch einzeln bekommen konnte. Aber abgesehen von dieser umständlichen Maßnahme war das Festival wieder eine sehr spaßige Angelegenheit, die mit 26,50 Euro im VVK (plus Gebühren) auch preislich absolut im Rahmen lag.



Den musikalischen Auftakt boten die Schweden IMPIOUS, die, gemessen an der frühen Stunde, schon eine ganz ordentliche Anzahl Banger vor die Bühne locken konnten, wobei sich die Euphorie aber in Grenzen hielt. Es hatte für mich den Anschein, dass viele Leute nicht mit dem Material der Band vertraut zu sein schienen, und auch die Band selber wirkte eher statisch als ausufernd partybegeistert. Echte Klassiker haben die Jungs auch nicht im Gepäck, was sie gleich dazu verleitete, etwa mit „Bloodcraft“, „Everlasting Punishment“ oder „Purified By Fire“ ihr neues Album „Holy Murder Masquerade“ zu promoten. Ein netter Auftakt, aber nicht mehr, der zudem unter einem üblen Sound litt, der im Laufe des Festivals auch nicht immer besser wurde.



Mit gerade erst einem einzigen Longplayer in der Hinterhand waren die Dänen SVARTSOT eher ein Geheimtipp, der allerdings recht viele Leute anziehen konnte. Sänger Claus wirkte mit seinem Kettenhemd und der begeistert geschwungenen Axt zwar etwas unfreiwillig komisch, und Flötenmann Stewart scheint altersbedingt mal so rein gar nicht zum Rest der Band zu passen, doch lieferte die Band eine coole Show ab, die nicht erkennen ließ, dass sie erst knapp drei Jahre existiert. Und mit den beiden Hits „Gravollet“ und „Jotunheimsfaerden“ hat man zumindest zwei echte Stimmungsgranaten (auch auf Konserve die Highlights) im Gepäck, die auch live Bock auf mehr machten. Ich bin mir sicher, dass SVARTSOT an diesem Nachmittag einige Fans dazu gewonnen haben!



Auch die Schweden MANEGARM entpuppten sich als zuverlässiger Publikumsmagnet, da erstens Viking Metal auf diesem Festival hoch im Kurs stand und zweitens die Band eine von der Performance her erstklassige Vorstellung ablieferte. Lediglich der abermals dürftige Sound ließ (sogar in der Mitte der Halle) viele Feinheiten wie fast den kompletten Geigensound im Nirgendwo verschwinden, was aber viele Fans nicht daran hinderte, etwa die neuen Stücke des aktuellen Albums „Vargstenen“ ordentlich abzufeiern. Coole Show!



Waren die Färöer Inselbrüder TYR bei ihren ersten Auftritten in Deutschland noch ein wenig steif und trocken, so hat sich die große Tourerfahrung der letzten paar Jahre bei Heri Joensen und Co. deutlich bemerkbar gemacht. Zwar war das Quartett auch hier weit davon entfernt, auf der Bühne den Derwisch zu geben, doch agiler als zum Bleistift noch als Support von AMON AMARTH war die Show zweifellos. Speziell die Hymnen „Regin Smidur“, „Raimund Hin Unge“, das obligatorische „The Wild Rover“ (mit der Melodie von „An Der Nordseeküste“) sowie der Bonustrack „Hail To The Hammer“ vom saustarken Erstling „Eric The Red“ kamen erwartungsgemäß am Besten an. TYR gehörten zwar insgesamt nicht zu den großen Highlights des Festivals, können aber echt zufrieden auf diese Show zurückblicken.



Mit den Norwegern KAMPFAR wurde es wieder etwas böser, was vor allem daran lag, dass der Vierer seine Mischung aus Black- und Viking Metal gänzlich ohne Streicher, Akkordeon oder „fröhliche“ Elemente auf die Bangerschaft losließ. Roh, fies und ungehobelt schoss uns die teilweise mit dicken Nietenarmbändern behangene Band ihre starken Songs um die Ohren, und auch einen sehr hörenswerten Ausblick auf das im Sommer/Herbst erscheinende neue Album gab es zu bestaunen. Eine gute Vorstellung, die aber nicht den Geschmack aller Anwesenden traf.



Danach war Götterdämmerung angesagt: NECROPHOBIC sind die momentan beste Melodic Death Metal-Band des Planeten und konnten hier auch live mühelos überzeugen. Die um Eric von WATAIN am Bass verstärkte Truppe stieg mit dem Opener „Blinded By Light, Enlightened By Darkness“ ihres aktuellen Hammeralbums „Hrimthursum“ in den Set ein und legte eine wirklich reife Leistung aufs Parkett, die mit „Taste Of Black“, „Blackmoon Rising“ oder der Uraltnummer „The Nocturnal Silence“ weitere Megahymnen enthielt, die routiniert, aber mitreißend in die Menge gefeuert wurden. Rein optisch waren auch für nicht Eingeweihte große Ähnlichkeiten zu den „Kollegen“ von NIFELHEIM auszumachen. Warum bloß…?!



Nach einem Stromausfall und mit deutlicher Verspätung stieg mit den deutschen Wikingern EQUILIBRIUM eine der am besten besuchten Bands auf die Bühne. Mit seinen trinkkompatiblen Hymnen lag das sympathische Quintett goldrichtig, ließ die Fans in den ersten Reihen komplett durchdrehen und lieferte eine zwar nicht immer dynamische, aber solide Performance, die neben den Standards des Debüts „Turis Fratyr“ auch ein paar auf den ersten Eindruck sehr hörenswerte Ausblicke auf das demnächst erscheinende Album „Sagas“ bot. Mit dem obligatorischen, abgefeierten „Met“ verabschiedete sich die Band, die hier als heimliche Headliner abräumen konnte.



An den Finnen IMPALED NAZARENE scheiden sich von jeher die Geister, und das merkte man dann auch zahlenmäßig anhand der Meute vor der Bühne. Deutlich lichter war es seit EQUILIBRIUM geworden, aber das änderte nix daran, dass Schreihals Slutifer (mit seinen gut ausgeleuchteten Segelohren) und Co. eine coole, wenn auch bisweilen unfreiwillig komische Vorstellung boten. Besonders der durchweg hohe Kreischgesang hat sicher den einen oder anderen Besucher abgeschreckt, doch rein musikalisch war der ebenso knackige wie brachiale Black´n´Roll nicht ohne. Dennoch hätte ein wenig Abwechselung der Chose nicht geschadet.



„Der Tod ist ein Meister aus Thüringen“, zumindest was den Status der eigentlich stark polarisierenden EISREGEN betraf. Man merkte deutlich, wegen welcher Band ein Großteil des Publikums angereist war, denn Durchkommen war ab der Hälfte der Halle kaum noch möglich. Auf der Bühne war dafür weniger Party, denn Michi Roth und Co. sind nicht gerade eine Band, die live eine schweißtreibende Performance versprüht. Den Fans war es egal; sie feierten den alle Blicke auf sich ziehenden, leicht korpulenten Frontmann (der eigentlich auch alleine zur Musik vom Band singen könnte) nach allen Regeln der Kunst ab und freuten sich über deutschsprachiges Makaber-Theater der Marke „Schlachthaus-Blues“ oder „Elektro-Hexe“ (letzte Zugabe), das einmal mehr klar machte, dass man sich über EISREGEN zwar massiv streiten kann, die Band ihren inzwischen großen Status in der Szene aber aufgrund ihres irgendwie einzigartigen Stils fraglos verdient hat.



Den würdigen Abschluss markierten dann die Old School Black Metaller THYRGRIM aus Nordrhein-Westfalen, die schon das letztjährige „Tomahawk“-Festival eröffnet hatten. Das Trio, für das nur 20 Minuten Spielzeit anvisiert war, spielte noch vor gut 20-30 Leuten einen coolen Gig, der zwar aufgrund seines räudigen Sounds in erster Linie „für Schwarzmetaller only“ war und nicht vor Bewegungsfreude überschwappte, den paar noch Anwesenden aber augenscheinlich gefiel. Als Lohn war es Kain und Co. sogar vergönnt, ihren Set um 100% Spielzeit zu verlängern, so dass erst nach 40 Minuten der Vorhang für die Band und das Festival fiel.

Die Zusammenstellung der Bands und die straffe Organisation haben wieder dafür gesorgt, dass das „Winternoise“ glatt (bis auf den Stromausfall vor EQUILIBRIUM) über die Bühne ging und einem Haufen Metaller ordentlich Spaß inne´ Backen bereitete. Weiter so!

Review:

Shot In The Dark

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Die aus Texas kommenden MAIN LINE RIDERS starten ihr Debüt „Shot In The Dark“ mit dem recht fulminanten und gelungenen Rotzrocker „Ride The Main Line“ und legen so die Messlatte für die folgenden Songs recht hoch, in welchen Sänger Mikey Mayhem und seine Mitstreiter dreckigen Hard Rock aus Einflüssen wie AC/DC, GUNS’N’ROSES und BUCK CHERRY präsentieren, denen auch immer Anleihen an die Anfangstage der sich abschwächende schwedische Rockwelle nachzusagen sind. Das folgende „One Way Ticket To Love“ entwickelt sich zu einem heavy Hardrocker und das an Nummer 3 gesetzte „Throwin’ Bones To The Wolves“ klingt verdächtig nach der bereits oben angeführte Heroen aus Down Under – nicht übel, erreicht aber nicht deren Wiedererkennungswert. Die Powerballade „Here I Am“ lässt Assoziationen zu den goldenen Zeiten von Crüe, Skid Row und Axel & Slash aufkommen – samt Akustikpart und Gitarrensoli – gelungen. In ähnlicher Weise mit ansprechend gesungenen und mit einer gewissen Aggressivität ausgestatteten Vocals, einer treibenden Rhythmusabteilung und Achtziger Gitarresoli rocken sich die Jungs durch die nach hinten doch etwas belangloser wirkenden Songs. Die MAIN LINE RIDERS setzen aber keine neuen Standards. Mit knapp über einer halben Stunde ist das Album auch recht kurz geraten und lässt etwas den Aha-Effekt genannter Referenzacts vermissen. Als Backgroundstoff für die nächste Party eignet sich „Shot In The Dark“ aber wohl durchaus.

Shot In The Dark


Cover - Shot In The Dark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:6 ()
Label:
Vertrieb:

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