Die brasilianischen Gothic Metaller von RAVENLAND haben ihren ersten Video Clip "End Of Light" fertig aufgenommen. Auf Youtube sind außerdem einige neue Interviews, weitere Videos sowie News der Band zu finden.
RAVENLAND's Debüt "... And A Crow Brings Me Back" mit den Gästen Ricardo Confessori (Drums - ANGRA, SHAMAN) und Tommy Lindal (ex-THEATRE OF TRAGEDY) wird demnächst via Free Mind Records erscheinen und soll 14 Songs sowie zwei Multimedia-Videos enthalten.
Seit GREEN DAYs „American Idiot“ dürfen wohl auch Punk-Bands Konzeptalben aufnehmen. Das haben sich auch die Wiener RENTOKILL gesagt, halten den Ball aber erst mal flach und versuchen sich mit „The O.S.E.“ an einer Konzept-E.P., die drei zusammenhängende Songs sowie einen Bonus-Track enthält. Mit dem Opener „The Object“ gibt’s erst mal eine Minute lang die volle Breitseite, vorauf der Song dann noch knapp zwei Minuten geradezu episch ausläuft. Letzteres ist ziemlich überflüssig, aber wo „Konzept“ draufsteht, muss wohl auch im Punkrock ein bisschen „Epik“ drin sein. Das folgende „The Subject“ ist mit über fünf Minuten relativ lang, teils recht metal-lastig und ballert ordentlich. Gleichzeitig gibt es aber auch schöne melodische Parts zu hören, ohne dass Energie oder Aggressivität verlogen gehen. Beim die Song-Trilogie abschließenden „The End“ wird dann noch gut anderthalb Minuten lang akustisch-folkig rumgeklampft, was nun wirklich nicht hätte sein müssen. Ich persönlich hätte hier lieber noch eine schnelle Punk-Nummer gehört. Als Bonus-Track gibt’s dann mit „Downtown Train“ noch ein schönes Tom Waits-Cover. Unterm Strich bleibt ein recht gemischter Eindruck, weil nicht alle Passagen der Songs überzeugen. Dazu ist die Scheibe kaum als Einstieg geeignet, handelt es sich hier doch um ein eher ungewöhnliches Projekt. Allerdings ist diese Veröffentlichung wohl sowieso vor allem ein Fan-Produkt, denn sie erscheint ausschließlich als Picture-Vinyl, der die CD mit allen Tracks noch mal beiliegt. Einsteigern seien die ersten beiden RENTOKILL-Alben empfohlen, für Fans aber ist „The O.S.E.“ sicherlich ein absolutes Muss.
Das zweite Wim-Wenders-Video zusammen mit DIE TOTEN HOSEN nach "Warum werde ich nicht satt?" ist fertig im Kasten. Gedreht wurde der neue Clip "Auflösen" zusammen mit Birgit Minichmayr, der Gesangspartnerin von Campino. Das Ergebnis ist jetzt auf der Band-HP zu finden.
Die CD-Single und die auf 1000 Stück limitierte und nummerierte Vinylsingle aus dem "Machmallauter"-Album erscheinen dann am 5. Juni.
ETERNAL TEARS OF SORROW waren ja schon zum zweiten Male abgeschrieben. Hatten die finnischen Metaller um die Gründungsmitglieder Altti Veteläinen (Gesang und Bass) und Jarmo Puolakanaho (Gitarre) die Band bereits 2001 zu Grabe getragen, so war die 2006er Wiederauferstehung „Before The Bleeding Sun“ ein angemessenes Lebenszeichen, bevor sich wiederum das Line-Up änderte und die Band etwas von der Bildfläche verschwand. Mit „Children Of The Dark Waters” liefert man aber nun eine Melodic Death Scheibe, die neben stimmigen Cover und klar-hartem Sound vor allem mit der richtigen Mischung aus harten Growls und cleanen (oft fast gesprochenen) Gesang sowie symphonischen Keyboards und harten Riffs/Double Bass punkten kann. Der Opener „Angelheart, Ravenheart (Act II: Children Of The Dark Waters)“ schlägt zwar textlich die Brücke zum letzten Album, setzt aber im Vergleich auf ein „mehr“ von Gitarre und dunkler Atmosphäre. Bereits die nächsten beiden Tracks („Baptized By The Blood Of Angels“, „Tears Of Autumn Rain”) setzen aber auf die bekannten ETERNAL TEARS OF SORROW Zutaten: melodieführende Keyboards, dichter Backgroundgesang und ausufernde, dichte Arrangements. Mit „Sea Of Whispers“ gelingt ETERNAL TEARS OF SORROW eine schöne, recht kitschfreie Ballade, deren als Bonus angehängte Akustik-Version dies aber noch toppen kann. „Midnight Bird“ erinnert frappierend an die alten Alben der Band und geht so als guter Standard-Song durch und zum Start von „Diary Of Demonic Dreams“ muss man sich erst mal an den dominierenden cleanen Gesang gewöhnen, ansonsten kommt der Track als Banger mit eingeschobenem Gothic-Touch (ruhiger Mittelpart mit weiblichen Vocals) um die Ecke. Jener Touch kann man auch bei „Nocturne Thule“ ausmachen – mit eingängigem Refrain und äußerst abwechslungsreichen Gesangsparts ein würdig wuchtiger Rausschmeißer. So hat man vieles zwar schon mal gehört, und nicht alle Melodien entpuppen sich als echte Ohrwürmer mit Langzeitwirkung, aber ETERNAL TEARS OF SORROW haben mit „Children Of The Dark Waters” ein Album abgeliefert das trotz vorgenannten Punkten einfach Spaß macht.
Der 1957 in Australien geborene NICK CAVE (eigentlich Nicolas Edward Cave) gehört sicher zu den innovativsten und kultigsten Songschreibern. Vor allem in dunklen, meist melancholischen Gefilden beheimatet lässt sich sein Stil kaum beschreiben – eine Mixtur aus Wave, Punk und Blues trifft es wohl noch am ehesten. Und immer dabei die Thematisierung des dunklen, oft nach innen gekehrten Lebens: Vom Anfang zum Tod, von Liebe zu Hass, von Vergeltung zu Versöhnung. Nach der mit seinem Kumpel und Gitarristen Mick Harvey gegründeten Vorgängerbands BOYS NEXT DOOR und BIRTHDAY PARTY und einigen vom Punk und Rockabilly beeinflussten Alben gründete man 1980 NICK CAVE & THE BAD SEEDS, trifft auf Blixa Bargeld (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN) und erschafft sich einen eigenen Stilmix. Aus dieser von Ideen übervolle Anfangsphase (1984 – 1986) stammen die nun überarbeiteten ersten vier Alben von NICK CAVE & THE BAD SEEDS.
Re-Release Nummer 4, „Your Funeral… My Trial” wurde im November 1986 als Doppel-EP veröffentlicht und präsentierte die Band in düster modriger Höchstform. Entstanden in Berlin als Lückenfüller, noch vor der Veröffentlichung von „Kicking Against The Pricks“, schien die damalige Drogenabhängigkeit und depressive Stimmung von NICK CAVE das Songwriting zu ungeahnt schön traurigen, aber nur noch zum Teil sperrigen Songs zu animieren – das Album schwelgt ansonsten nur so vor melancholischen Liebesschwüren. Mit dem hoffnungslosen „Sad Waters, dem poetische „Your Funeral… My Trial” und „Stranger Than Kindness“ setzt NICK CAVE seiner Vorliebe für schräge Liebesgeschichten ein erstes Ausreufezeichen. Das verstörend gruslige „The Carry“ schafft es sogar in Wim Wenders „Der Himmel Über Berlin“. Alles in allem ein Album, welches einem in den Bann der dunklen Stimme zieht - so zeigt das eher ungeplante „Your Funeral… My Trial” NICK CAVE & THE BAD SEEDS in beindruckender Form.
Als Extras gibt es diesmal auf der DVD neben den 5.1 Mix des Albums noch den Bonustrack „Scum“ und den letzten Teil des Interviews „Do You Love Me Like I Love You“.
Es gibt diese Alben bei denen ich mich als Hörer frage, ob ich vielleicht eine Genialität des Machers überhöre oder ob die Musik wirklich nur eine krude Mischung an Nichtigkeiten repräsentiert. Bei AQUFRIGIDE hielt das erste Gefühl nur kurz und machte schnell Platz für das zweite. Mit "La Razza" wird das Soloprojekt des Italieners Bre Beskyt Dyrene keinen Blumentopf gewinnen. Was bisweilen als avantgardistische Aneinanderreihung leicht dissonanter und aggresiver Töne ansetzt endet in nicht nachvollziehbarem Neo Metal Lärm. Die italienischen Vocals tun ihr übriges die Musik schwer eingängig zu machen, laut gebrüllt stresst das zwar ordentlich ("Spacca Lo Spechio") aber nutzt sich auch ab. Die Musik dröhnt mal deathig, mal thrashig und meist eher modern - wirklich emotional oder mitreißend aber zu keiner Sekunde. Ob beinahe Crossover, etwas Hip Hop oder eher Metal: Das düstere, leicht schwere "La Razza" scheint Herr Dyrene primär für sich selbst gemacht zu haben - wer Lärm hören will steht meist auf Kompromissloseres, wer New Metal mag auf Eingängigeres. Wer aber genau das dazwischen haben will, kann AQUFRIGIDE vorsichtig antesten.
Live hat mich kaum eine Band in der letzten Zeit mehr erschrocken als die japanischen MUCC. Wohl auch weil ich der (auch) sehr aufs Visuelle fixierten J-Rock Szene wenig abgewinnen kann und Mädels in Hochzeitskleidern genauso wenig mag wie Sänger in Captain Jack Sparrow Optik. Auf dem neuen Album "Kyutai (Sphere)" bleibt mir genau das erspart und siehe da: Der zwischen poppig-melodiös und modern metallisch pendelnde Opener "Howling" kann nach einem schwachen Intro sofort überzeugen und tönt deutlich eingängiger als ich dies nach meinem Livetrauma erwartet hatte. Das folgende "Ageha" ist eine coole Rocknummer geworden, den lässigen, fast dreckigen Anstrich finde ich ungeheuer charmant. Der dominante Bass bei "Heat Devil" ist amüsant, "Oz" der vielleicht beste Song des Albums geworden, bei dem sowohl Härte als Coolness mit vielen abwechslungsreichen Ideen umgesetzt worden sind. Mir persönlich geht der seiernde Gesang ("Flotage") ihres Frontmanns Tatsuro schnell auf den Keks, die japanischen (und damit für mich vollkommen unverständlichen) Vocals tun ihr übriges um meine Leidensfähigkeit zu strapazieren und grade bei den ruhigen Songs den Bogen auch mal zu überspannen. "Kyutai" hat wirklich lichte Momente und vom Abwechlungsreichtum der Songs könnten sich viele Bands was Abschneiden, wer jetzt noch auf den bisweilen etwas (w)irren J-Rock Stil steht, wird sich die Hände reiben bei dieser Musik. Der Gesang ist dabei aber das schwächste Glied der Band, ihn technisch zu verbessern sollte ganz Oben auf einer "to do" Liste stehen.
BLEEDING THROUGH haben sich von Jona Weinhofen getrennt, der in seine Heimat Australien zurückkehrt und von den Streitigkeiten mit dem alten Label Trustkill Records die Nase voll hatte. Für ihn kommt Dave Nassie(NO USE FOR A NAME, INFECTIOUS GROOVES, SUICIDAL TENDENCIES) in die Band.