THIS IS HELL machen mit ihrer neuen EP einen weiteren Schritt nach vorne und stellen erneut unter Beweis, dass sie eine der ehrlichsten Hardcore-Bands sind, die zurzeit aktiv sind. Die fünf Songs der 7“ sind wieder einmal der Beweis, dass die Band um Schreihals Travis Wut und Aggression nicht nur musikalisch einzufangen vermag, sondern diese Gefühle auch wirklich in sich trägt und das nicht nur als Image vor sich her trägt. „Warbirds“ beginnt mit einem kraftvollen Opener, der gerade raus ist und bis auf das Thrash-Solo keine Überraschungen bietet, dafür geht der im Anschluss kommende Titelsong mit etwas mehr als einer Minute old schoolig-authentisch über die Bühne. „Woship Syndrome“ ist das genaue Gegenteil und fast schon eine kleine Hymne (mit verdammt melodischer Gitarenarbeit) und läutet den zweiten Teil der Scheibe ein. Da wäre zum einen die arschcoole THIS IS HELL-Version von „Crazy But Not Insane“, mit der die New Yorker zeigen, dass ihnen guter alter Hardcore einfach liegt; zum anderen „Never Tear Us Apart“ (INXS), das in eine bösartigen HC-Song umgewandelt wurde. THIS IS HELL verstehen es, ihr Potential zu nutzen und sind eine der Bands, die hoffentlich noch lange im HC aktiv bleiben und viele weitere EPs in „Warbirds“-Qualität raushauen. Für Fans der Bands eh’ ein Pflichtkauf, muss sich jeder, der auf aggressiv-wütende Musik steht, dieses Stück Vinyl sichern.
Bei dem düsteren Bandnamen ware eine fiese Krachkombo zu erwarten gewesen, aber weit gefehlt – das griechische Trio hat mit MONSTER MAGNET mehr gemein als mit SLAYER. „Superfreak“ hat fast schon klassisch zu nennenden Stoner Rock zu bieten, der sich eben von jenen New Yorkern um Dave Wyndorf und BLACK SABBATH gleichermaßen beeinflusst zeigt und durch seinen Abwechslungsreichtum überzeugen kann, ach wenn die ganz großen Hits fehlen. Ein melancholisches Stück wie „Stain“ steht NIGHTSTALKER genauso gut zu Gesicht wie knackige Rocker Marke „Enough Is Not Enough“ oder das fiese „Baby, God Is Dead“. Zwar wird in und wieder eine zweite Gitarre schmerzlich vermisst, dafür kann der Bass den frei gewordenen Raum oft nutzen, um Akzente zu setzen. „Superfreak“ ist eine gelungene Stoner-Scheibe, mit der MONSTER MAGNET-Fans nichts falsch machen können und auch in Ehren ergraute BLACK SABBATH-Fans glücklich werden.
Wie viele Doom- und Gothic-Bands sich wohl in den Arsch beißen, dass ihnen „Existence Is Futile” bisher nicht als Plattentitel in den Sinn gekommen ist? Dabei hätten REVOCATION allen Grund für einen positiveren Plattentitel, ist die Scheibe doch eine verdammt gute geworden, mit der die Bostoner völlig zu Recht bei Relapse Records gelandet sind. Pfeilschnelles Thrash-Riffing, ebensolches Drumming, ein angepisster Shouter und das Kommando „1-2-3-go!“ machen beim zweiten Song schon alles klar: REVOCATION bringen den Thrash Metal in die heimischen Wohnzimmer. Dabei sind sie ähnlich erfrischend wie MUNICIPAL WASTE und weit weg von jeglicher Old School-Thrash-Langeweile. „Existence Is Futile“ weist zudem eine ordentliche Death Metal-Schlagseite auf, die die Chose noch mal heftiger klingen lässt und REVOCATION auch in der Totmetaller-Community einige Fans finden lassen dürfte. REVOCATION beschränken sich in den Songs dankenswerterweise nicht nur auf Highspeed-Massker, immer wieder finden sich langsamere, groovigere Passagen, die der Band ebenso gut zu Gesicht stehen und für die nötige Abwechslung sorgen, um die Dreiviertelstunde Thrash-Gewitter nicht zu lang werden zu lassen. Kurzum: „Existence Is Futile“ ist eine Metal-Scheibe, die Bier, Schweiß und Charme versprüht – kaufen, bangen, Party on!
SACRED STEEL zählen ja bereits zum alten Eisen in der hiesigen True Metal Szene – wobei das Eisen noch immer heiß geschmiedet wird wie das nunmehr siebte Studioalbum der Recken um Frontsirene Gerrit Philipp Mutz hörbar beweißt. Die Ludwigsburger Formation bleibt den auf dem Vorgänger „Hammer Of Destruction“ eingeschlagenen Weg dabei konsequent treu –die Musik hat ordentlich Wumms und Speed, langsamere atmosphärische Passagen werden passend (und häufiger wie früher) gesetzt, Songtitel und Lyrics bedienen Klischees und mit dem SACRED STEEL eigenen Gesang kann sich ja eh’ nicht jeder anfreunden – Love it or hate it! Denn hymnisches wie der Titeltrack „Carnage Victory“ mit seiner dunklen Grundstimmung, den mit MAIDEN-Gitarren und diskussionswürdigen Text versehenen NWOBHM-Song „Broken Rites“, das fast schon doomige „Ceremonial Magician Of The Left H“ oder das für SACRED STEEL Verhältnisse bombastische „Denial Of Judas (Heaven Betrayed)" dürften den Fans wie frisch gezapftes reinlaufen. Die mit dem Vorgänger aufgegriffene gezieltere Ausrichtung auf mehr Power, weniger Death und ein Songwriting das recht Konsequent auf unnötige Schnörkel verzichtet kommt dem entgegen. Bemerkenswert ist sicher noch, dass man betont getragener in viele Kompositionen einsteigt, dies kontrastiert zwar wiederum etwas mit Mutz’ hohen, gekeiften Gesang, steht der Band aber an sich richtig gut. SACRED STEEL werden also auch mit „Carnage Victory“ weiterhin die Metal-Gemeinde spalten - zwischen kultigen Geheimtipp und Ablehnung, den treuen Fans der Combo wird es egal sein.
Die limitierte Erstauflage von „Carnage Vivtory“ kommt mit einer Bonus-DVD daher, welche eine 45-minütige Live-Show vom „Queens-Of-Metal-Open Air“ enthält und ein 10-minütiges „Making Of“ zum Album. Eine Box-Set im Munitionskistendesign, u.a. mit unveröffentlichten Songs und Bonus 7“ gibt es dann noch für die ganz hartgesottenen SACRED STEEL Fans.
Dickie Peterson ist am 12.10.2009 an seinem Wohnort in Erkelenz (Deutschland), einem langen und schweren Krebsleiden erlegen. Er war Gründungsmitglied, Bassist und Sänger der kalifornischen Heavy-Metal Urgesteine BLUE CHEER.
Er wurde 63 Jahre alt, hinterlässt seine Frau Ilka, seine ex-Frau Marilyn und seine Tochter Corrina sowie einen Enkel.
Die bereits 1967 gegründeten BLUE CHEER gelten aus ihren Anfängen mit psychedelic geprägten Blues-Rock als die Miterfinder des Heavy Metal. Zuletzt hatte man 2007 ein aktuelles Studioalbum "What Doesn't Kill You" eingespielt und waren auch 2007/2008 damit auf Tour.
Nachdem AC/DC in diesem Jahr sicherlich mit ihrer Megatour die meisten Zuschauer anzogen gab jetzt SONY MUSIC Deutschland bekannt, dass Angus & Co. auch das zugehörige Album "Black Ice" seit der Veröffentlichung im letzten Oktober 2008 über eine Million Mal verkauft haben.
Dies bedeutet erstmal fünffach Platin sowie selbst für diese erfolgsverwöhnte Band einen deutschen Verkaufsrekord. Keines der vorherigen vierzehn Alben der Asutralier konnte einen ähnlichen Erfolg verbuchen, nur in den USA erzielte "Black Ice" noch höhere Verkaufszahlen, bedingt auch durch spezielle Aktionen über eine Kaufhauskette.
Nachdem MAMA KIN als Live-Act schon seit mehreren Jahren Schweden aufmischen, erscheint mit "In The City" nun das Debüt-Album des Quartetts. Dass es rockt sei an dieser Stelle schon einmal vorweg genommen. Spätestens nach zwei Songs ist klar, wo die Stärken der Band liegen: MAMA KIN verbinden eingängige Melodien mit einem schön rund, fast schon poppig abgemischten Sound, der den großen 80er-Rockbands huldigt, ohne dabei angestaubt zu klingen. Die Songs sind kompakt gehalten, ausgedehnte Instrumentalteile oder Soli gibt es keine- die Herren konzentrieren sich lieber auf Melodie und Gesang. Der Titeltrack "In The City" ist ein schöner, melodiöser Rocksong mit eindeutigem Popappeal, "Mrs. Operator" und "Fortune & Fame" treten etwas mehr aufs Gas und "Higher & Higher" hat das Zeug zum Partysong. Überhaupt ist eigentlich nahezu das ganze Album durch konstant verbreitete gute Laune partytauglich und taugt auch ohne weiteres, um einen verregneten Herbst- oder Wintertag aufzuhellen- egal ob nun in Schweden oder in Deutschland. Alles in allem also ein gelungenes Debüt.