Es hat ein paar Jährchen gedauert (genauer gesagt fünf) bis NIK PAGE mal wieder mit einem unter eigenem Namen firmierenden Longplayer aufwarten konnte. „Rocketqueen“ heißt das neue Album und zeigt den Ex-BLIND PASSENGER Fronter noch immer im Fahrwasser von „Sacrifight“ (2003) und „Sinmachine“ (2004) und damit abseits seiner Anfänge, tief eingetaucht im Electro Gothic Rock. Dabei setzt NIK PAGE vor allem auf atmosphärische Düsternis in Verbindung mit rockiger, zeitweise poppiger Eingängigkeit. Natürlich leben die Songs auch durch NIK PAGE’ typischen Gesang und einer in diesem Genre nicht immer gegebenen Abwechslungsreichtum. Dazu holte sich PAGE externe Hilfe ins Studio; Psychobilly Legende Koefte De Ville (MAD SIN), den Horrorpunk Rod Usher (THE OTHER), Luminor (Ex-CINEMA BIZARRE) und Musical-Star Victoria Valo. „Rocketqueen“ geht nach einem kurzen Intro mit „Vicious Girls“ sehr eingängig und tanzbar los, die eher ruhige Single „Voices From Outer Space“ dürfte der Zielgruppe bekannt sein, „Goldene Zeiten“ kommt mit tagesaktuellen Lyrics und geht verdammt gut rockend ins Ohr, „Kein Herz wird ewig brennen!!“ hat Radiopotential und ist ein typischer PAGE-Song wie man ihn bereits auf den ersten beiden Alben zu schätzen wusste, „Nie mehr“ hat dank Rod Usher eine ungewohnt punkige Attitüde, das zusammen mit Luminor entstandene „Fight“ zeigt am Besten was man unter Electric Goth’n’Roll verstehen könnte - paßt. Das abschließende „Wir brauchen keinen Gott“ markiert dann den atmosphärisch düsteren Abgesang einer guten, Radio- und Clubtauglichen Scheibe. Der schwarz gekleidete Anhang weis wohl was er an „Rocketqueen“ hat und sollte sich mit NIK PAGE Album No. 3 den Herbst in den entsprechenden Locations verschönern.
This Is Boston – not LA? Es könnte aber auch Hamburg sein, aber auf keinen Fall Seattle. Die Jungs aus Massachussettes kopieren so ziemlich alles, was es mal gab, was gut und teuer war. Der Opener „The Halls of Madness“ sowie das folgende „Reign Fall“ klingen so, wie Rolfi und seine Freunde vielleicht gern beim Abschiedskonzert in Wacken geklungen hätten: Wie Running Wild zu ihren großen Zeiten. Es folgen Reminiszenzen an diesen und jenen, „The Shredder“ hört sich nicht nur wie “Betrayer“. Dann nimmt das dritte Album Maiden, Priest, Helloween, Avenger, Iced Earth, Helstar, Savatage und viele andere mit ins Boot. Schließlich covern sie Britanniens Stahl ganz offiziell mit einer durchaus gelungenen Version von „Nightcrawler“. So weit so gut. Dass die band bereits seit 1995 am Start ist, ist der gut produzierten und tight runtergezockten Scheibe mit gutem Sänger durchaus anzuhören. Ab ob das reicht, das pure Plagiat? Klares Ja! Die Scheibe macht totalen Spaß, sie mischt NWOBHM, mit Speed- und amerikanischen Power Metal, ist herrlich altmodisch aber nie langweilig. Und damit nicht so geil wie die Originale in der Zeit der Ursuppe – aber schon mal viel besser als die vielen inzwischen blutarmen Vorbilder. Boston is Metal as fuck.
Am 30. Oktober 2009 erscheint anläßlich des 15-jährigen Bandbestehens die erste "Greatest Hits" Sammlung von den FOO FIGHTERS. Dabei wurden noch gleich zwei brandneue Songs mit drauf gepackt: Zum einen "Wheels" (die Uraufführung stammt von US-Präsident Obam's "USO Barbeque" zu Ehren amerikanischer Kriegshelden am 4. Juli im Weißen Haus) , sowie zum anderen "Word Forward". Beide Tracks wurden im bandeigenen 606 Studio unter der Regie von Butch Vig aufgenommen.
Ansonsten sind unter den insgesamt 16 Nummern natürlich die Grammysieger "The Pretender", "All My Life" und "Learn To Fly" sowie zahlreiche Bandfavorites wie u.a. "Best Of You", "Times Like These", "My Hero" und "Everlong" enthalten.
Die neue RAGE Scheibe "Strings To A Web" wird 14 Tracks enthalten und wurde in den Krefelder Twilight Hall Studios von Charlie Bauerfeind (u.a. BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL) produziert. Für das Coverartwork war erneut Thomas Ewerhard (u.a. AVANTASIA, THERION) verantworltich. Als Herzstück der CD kann man das aus fünf Parts bestehende 16-minütige „Empty Hololw" bezeichen. Der Track bietet progressive Metal mit orchestrierten Arrangements ähnlich wie zuletzt bei der „Lingua Mortis Suite".
Das Album wird am 05.02. 2010 als Standard Jewelcase-Edition, als Vinyl-Ausgabe sowie als limitierte Auflage im Digibook inklusive Bonusmaterial erscheinen.
Ich nehme es direkt vorweg: Mob Research ist für mich einer der besten Industrialscheiben, die ich seit langem gehört habe. Die Band liefert in ihrer Besetzung mit "Holy City Zoo" leider ihr erstes und wohl einziges Album ab, denn Bassist Paul Raven (bekannt aus PRONG, MINISTRY und KILLING JOKE) verstarb Ende 2007 kurz nach Fertigstellung der Aufnahmen zu der nun mir vorliegenden CD. Am Mikro hört man WARRIOR SOUL/TROUBLE Frontmann Kory Clarke, der mit seiner rauen rotzigen Stimme perfekt ins Klangbild passt. Gewürzt wird dies u. a. mit der Gitarrenarbeit von Mark Gemini Thwaite, der schon bei THE MISSION und PETER MURPHY mitwirkte. Herausgekommen ist eine abwechslungsreiche und coole Industrialscheibe, die rotzige Rockelemente mit atmosphärischen Sequenzerpassagen und treibende Industrialparts vereint. Nach dem gelungenen Opener "Tribe" fallen die beiden kommenden Songs "Holy City Zoo" und "New Paradigm" zwar etwas ab, da sie als Song einfach nicht zünden. Es folgen dann jedoch mit den folgenden Stücken ein Highlight nach dem anderen. Herausgreifen will ich "This One´s For You" und "Sky God Worshippers", die mir nicht mehr aus dem Ohr gehen und sowohl coole Melodien als auch griffige Refrains haben. Klasse. Wer also Songs à la Ministry und Killing Joke mag und mit Industrial grundsätzlich was anfangen kann, für den ist das Album sicherlich gefundenes Fressen. Als Bonus gibt es von 7 der 10 Songs Remixe, die allesamt gelungen sind und nicht wie eine überflüssige Dreingabe daherkommen. Es ist wirklich schade, dass Mob Research zumindest in der hier hörbaren Besetzung keine Fortsetzung finden wird. Hier hat vieles gepasst. Daumen hoch!