Bedenkt man, dass Bandkopf, Multiinstrumentalist und Namensgeber Haemoth auch noch bei den hochgradig an allen Nervenenden zerrenden Industrial-wat-auch-immer-Black-Lärmern SPEKTR für Unruhe sorgt, macht er hier mit seinem Flügelmann und Drummer Syth auf dem dritten HAEMOTH-Album alles andere als einen schlechten Job. Ganz im Zeichen der aufstrebenden französischen Black Metal-Szene, geht das Duo zwar ordentlich räudig und frostig kalt zur Sache, erinnert dabei stellenweise auch gerne mal an die beiden göttlichen DISSECTION-Frühwerke (als Anspieltipps empfehle ich nicht nur in diesem Zusammenhang die superben, richtig fiesen „Demonik Omniscience“ und „Disgrace“), besitzt aber auch einen landestypischen Schuss Progressivität, der „In Nomine Odium“ richtig gut zu Gesicht steht und dem über weite Strecken monotonen und in Sachen „Gesang“ ordentlich verzerrten Album eine eigene Identität verleiht. Mit diesem Werk vereinen die zwei Krawallpandas, ähnlich (aber stilistisch keineswegs gleich) wie ihre Kollegen BLUT AUS NORD, die basischen Schwarzmetall-Wurzeln der 90er und den etwas „moderneren“, vertrackter ausgerichteten Geist unter Anderem ihrer französischen Heimat und klingen dabei in engem Rahmen sogar noch eigenständig. Eine echt gute Scheibe!
FEAR FACTORY haben auf ihrer Facebook-Seite nicht nur verkündet, dass sie an einem neuen Album arbeiten, sondern auch die Besetzung des Bassistenpostens durch Matt DeVries (ex-CHIMAIRA).
Man darf „The X Tour – Live” durchaus als Zäsur sehen – der Ausstieg von Gründungsmitglied, Sänger und Schlagzeuger Nick D'Virgilio hinterläßt bei SPOCK’S BEARD sicherlich eine Lücke, welche auch mit einer hochwertigen Nachfolgeregelung (Sänger Ted Leonard von ENCHANT und Schlagzeuger Jimmy Keegan, SANTANA, bereits seit 10 Jahren dabei) schwer zu kompensieren sein wird. Bereits der Ausstieg von Neal Morse vor Jahren konnte zwar instrumental abgefangen werden, ließ aber künstlerischen Freiraum, welcher erst mit dem letzten Album „X“ genutzt wurde. Die Gefahr, dass die Qualität des Songwriting zukünftig wieder nachlässt, ist also durchaus gegeben – es bleibt folglich spannend für die Fans des progressiven Flaggschiffes.
Ungeachtet dessen war die Live-Präsentation des überaus gelungenen letzten Albums „X“ ein wahrer Ohrenschmaus, welcher auch auf CD transparent und echt rüberkommt. Dabei enthält CD 1 das komplette Album „X“ (mit leicht veränderter Reihenfolge), einschließlich der Album-Highlights „Edge Of The In-Between" (rockt und jazzt bekanntlich gut nach vorn), „From The Darkness" (wie immer mit PINK FLOYD-Anleihen), „Kamikaze" (verrückter Instrumentaltrack) und „Jaws Of Heaven". Die Spockies im Downey Theatre bei Los Angeles waren hörbar angetan; aufgenommen wurde im September 2010. Auf CD 2 dürfen sich dann Tourdrummer Jimmy Keegan und Nick D'Virgilio erst mal ein irrsinniges Schlagzeugduell liefern, sowie Keyboarder Ryo Okumoto seine Fingerfertigkeiten beweisen. Dazu gibt es mit „On A Perfect Day“, „Thoughts“ und „The Doorway“ drei Klassiker, wobei die beiden letzten vom genialen 1996 Album „Beware Of Darkness“ meinereiner Gänsehautfeeling verpassen. Mit „June“ (einschließlich fanatischem Publikum) beschließt eine der besten Balladen überhaupt den SPOCK’S BEARD Set äußerst würdig. Das bei solch einem Backkatalog vieles auf der Strecke bleibt, braucht man an sich ja nicht zu erwähnen. „The X Tour – Live” zeigt SPOCK’S BEARD mal wieder auf der Höhe. Ohne Frage sind (oder waren) sie eine der besten progressiven Rockbands der Welt – auf der Bühne keinen Deut schlechter als auf Platte.
Die Limited Edition „The X Tour – Live” enthält als DVD noch das komplette Konzert – liegt uns aber leider nicht vor.
Die Hardrockformation HALESTORM konnte unlängst einen neuen weltweiten Deal bei Roadrunner Records ergattern.
Gegründet wurde die Band 1997 von Frontfrau Lzzy Hale und ihrem Bruder, dem Drummer Arejay Hale in Pennsylvania. Bereits mit ihrem ersten Album „Halestorm“ hatte die Band großen Erfolg und in den Top 40 Billboard Charts landen. Das Album verkaufte sich alleine in den USA über 300.000 Mal.
Das neue Album wird am 27.04. in Deutschland via Roadrunner Records erscheinen und nennt sich “The Strange Case Of…”; die erste Single „Love Bites (So Do I)“ wird im Rahmen der 4-Track EP „Hello, It’s Mz Hyde“ vorab am 16.03. digital erhältlich sein.
Aktuell ist SLASH mit seinen Mannen noch im Studio in L.A., um letzte Hand für sein zweites Solowerk anzulegen.
Das bisher noch unbetitelte Scheibe soll dann am 18.05. in Deutschland via Roadrunner Records erscheinen. Das Album ist der Nachfolger des Debüts “Slash“, mit dem der Grammy-Gewinner 2010 auf Platz drei in die US Billboard Top 200 Charts und auf Platz vier der hiesigen Albumcharts einstieg.
In der Besetzung mit Myles Kennedy (Vocals), Brent Fitz (Drums) und Todd Kerns (Bass) sowie Produzent Eric Valentine ist man derzeit noch zu Gange, alles Songs wurden von Slash und Kennedy gemeinsam geschrieben.
Aktuelle Studioreports gibt es jetzt täglich neu auf der HP von Slash zu sehen.
ZEBULON SPIKE machen mit Bandnamen und Plattentitel klar, dass hier kein einfacher Kram zu erwarten ist. So ist es dann auch, fünf überlange Doomsongs werden von dem US-Haufen zum Besten gegeben. Dabei fällt natürlich der Verzicht auf Gesang auf, wodurch sich der Fokus noch mehr auf die Arbeit an den Instrumenten legen kann. ZEBULON PIKE zeigen sich da zwar im Doom verwurzelt, haben aber auch viele Einflüsse aus dem Progressive Rock verarbeitet. Sie halten sich dabei selten zu lange mit einem Part oder einer Idee auf, ohne dass der einzelne Song zu einer bloßen Ansammlung halbgarer Ideen wird – im Gegenteil, ZEBULON PIKE haben erkennbar viel Kreativität ins Songwriting gesteckt, um „Space Is The Corpse Of Time“ zu einer komplexen wie nachvollziehbaren Platte zu machen. Ist ihnen gelungen, auch wenn der Hörer einige Durchgänge brauchen wird, um mit dem Kram klarzukommen. Für Freunde doomiger und progressiver Töne ist das hier eine interessante Platte.