Dark Tranquillity
Mikael Stanne brachte noch mehr Emotionen in den Gesang mit ein. Noch im selben Jahr folgte die Platte, die von vielen Fans noch immer als Lieblingsalbum der Band angegeben wird: "The Gallery". Ein Stück Musikgeschichte, das von vielen Bands kopiert, aber nie erreicht wurde! Die Band setzte verstärkt auf Melodien und eingängige Refrains - eine beachtliche Fan-Schar hatte sich bereits gebildet und DARK TRANQUILLITY stiegen weitere Sprossen auf der Karriereleiter nach oben. 1996 erschien das bis dato wohl aggressivste und straighteste Werk der Band, "The Mind´s I". Diese hochkarätigen Alben, voller Individualität und begeisternder Lyrics, sind die logische Konsequenz aus einer konzentrierten und engagierten Arbeitsweise. Nach langjähriger Zusammenarbeit mit Osmose Records schaute man sich nach einem größeren Label um, und Century Media Records machte das Rennen.
Das 1999 erschienene Album "Projector", welches übrigens für den schwedischen Grammy nominiert wurde, hob sich dann etwas vom Schaffen der vorherigen Jahre ab, ohne jedoch die Roots zu vernachlässigen. Die Band integrierte weit mehr elektronische Elemente in ihren Sound, und somit wurde Martin Brandström als Keyboarder festes Bandmitlglied. Mikael Stanne schrieb noch düsterere Lyrics als bisher, die mit sowohl cleanen als auch geshouteten Gesangspassagen perfekt wiedergespiegelt wurden. Eine musikalische Reise, deren Ziel man nicht mit einmaligem Hören erfassen konnte! Hatte man sich die Zeit genommen, wurde man mit einer Mischung aus pfeilschnellen Gitarrenläufen und tragender Atmosphäre belohnt. Die Band brach aus den üblichen Genre-Schemata aus, um den frischen Wind nicht zu verlieren und die Gefahr der Monotonie zu bannen. DARK TRANQUILLITY haben alles riskiert und alles gewonnen. Mit der Gewissheit ein weiteres Klassealbum im Gepäck zu haben, machte man sich mit den Labelmates von Arch Enemy sowie Children Of Bodom und In Flames auf große Konzertreise durch Europa und bewies ihren (wenigen) Kritikern, dass sie es durchaus auch live verstehen, alle Songs ihrer bisherigen Karriere powervoll umzusetzen.
Die Spiellaune, die die Band auf der Bühne besitzt, haben sie anscheinend mit in den heimischen Proberaum entführt. Anders ist ein durch und durch dynamisches Album, wie das im folgenden Jahr (2000) erschienene "Haven" nicht zu erklären. Ein Hit reihte sich an den anderen. Die Songs überschritten selten die 4 Minuten Marke und ließen auch sonst keine Wünsche offen. Vokalakrobat Stanne zeigte sich fast ausschließlich von seiner aggressiven Seite, was bei diesen Songs wie die Faust aufs Auge passt! Die anschließende Tour mit Sentenced, To/Die/For und erneut In Flames wurde ein Triumphzug durch Europas Städte.
DARK TRANQUILLITY sind mittlerweile zu einer Institution im Bereich des extremen Metal geworden. Ihnen gebührt der Ruhm, die Welle des Melodic Death Metal ausgelöst zu haben, die sich in der Zwischenzeit etabliert hat und auf der ganzen Welt frenetisch verfolgt wird. In den 13 Jahren ihres Bestehens waren DARK TRANQUILLITY immer bemüht, ihre musikalischen Grenzen zu erweitern und sich von bereits bekannten Gebieten weg zu bewegen. Da macht das neue Werk "Damage Done" hinsichtlich der künstlerischen Ziele keine Ausnahme, denn es handelt sich um ein wirklich abwechslungsreiches Album, das eine Unmenge an neuen Ansätzen und Inspirationen aufzeigt. Im Vergleich zu den beiden genialen Vorgängern setzt "Damage Done" noch einen drauf: Technischer und gefühlsmäßig auf einem noch höheren Level; ein direkter und massiver Sound, dazu viele komplexe Arrangements und Strukturen. Keineswegs aber verlieren die Songs ihre Eingängigkeit.
Songs wie "Hours Passed In Exile" oder "Monochromatic Stains", um nur zwei Perlen einer glänzenden Kette zu nennen, stehen Klassikern wie "Punish My Heaven", "Zodijackyl Light", "FreeCard" oder "Run Down" in nichts nach. Auch der thrashig angehauchte Opener "Final Resistance" und das mit einer bezaubernden Melodie versehene "Ex Nihilo" (das erste Instrumental der Bandgeschichte) am Ende des Albums zeigt, dass DARK TRANQUILLITY für Qualität in allen Facetten bürgen. "Damage Done" präsentiert eine hungrige und selbstsichere Band, die absolut keine Anzeichen musikalischer Erschöpfung zeigt und nicht gewillt ist, sich von ihrer Position als führende kreative Kraft der Metal-Szene zu verabschieden. Aufgenommen mit ihrem langjährigen Produzenten Fredrik Nordström in den Räumlichkeiten des berühmten Studio Fredman sind die meisterhaft geschriebenen und tadellos umgesetzten elf Neukreationen auf "Damage Done" hervorragend dazu geeignet, sowohl die leidenschaftliche Melodic Death Metal Zuhörerschaft vollends zufrieden zu stellen als auch neue Hörer für den einzigartigen und charismatischen Sound von DARK TRANQUILLITY zu gewinnen. Nach dem Release von "Damage Done" wird die Band nach langer Zeit wieder eine Headliner Tour im November 2002 starten. Also haltet Ausschau: The damage is done, my friends!
Line-Up:
Mikael Stanne - Voice
Niklas Sundin - Guitars
Martin Henriksson - Guitars
Anders Jivarp - Drums
Michael Nicklasson - Bass
Martin Brändström - Electronics
Quelle: http://www.centurymedia.deDiscografie1993 - Skydancer
1995 - Of Chaos And Eternal Night (MCD)
1995 - The Gallery
1996 - Enter Suicidal Angels (MCD)
1997 - The Mind´s I
1999 - Projector
2000 - Haven
2002 - Damage Done
2003 - Live Damage (DVD)
2005 - Character
2007 - Fiction
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