Wacken Open Air 29.07. - 02.08.2015
Trotz meiner 18 Jährigen WOA Karriere, war dieses Jahr doch wieder etwas ganz anderes. In all den Jahren haben wir ja schon einiges mitgemacht. Kleines Wacken, großes Wacken. Heisses Wacken, Kaltes Wacken. Trockenes Staub-Wacken und überfülltes Chaos Wacken. Und immer haben die Veranstalter einen Weg gefunden mit diesen extremen Situationen umzugehen. Und 2015 – da wars eben das Schlamm Wacken. „Schlamm gab es doch schon immer“ mag jetzt der eine oder andere behaupten…. Käsekuchen. DAS gab es bisher noch nicht. Sturm und peitschender Regen bis Donnerstag Abend. Dazu Temperaturen von gerade mal 15 Grad. Nachts sogar nur 6 Grad. Knietiefer Schlamm überall und von Mittwochs an. Und zwar wirklich überall. So tief, das an vielen Stellen die Sosse in die Gummistiefel rein lief und ganze camps unter sich begrub. Und? Memme? Nix – da muss durch! Spass haben wir gehabt – ein echtes Abendteuer war das. Ok – manche hatten weniger Glück – einige Flächen waren nicht befahrbar. Pavillons durften ab Mittwoch Abend nicht mehr aufgebaut werden. Es gab zu wenig nutzbare Flächen. Viele Camper wurden in ein Parkhaus in Itzehoe umgesiedelt. Das ist ärgerlich – aber es war eine Lösung für alle Hartgesottenen. Und am Freitag wurde das Wetter besser – wärmer und vor allem Trocken. Sogar die Abreise am Sonntag konnte weitestgehend ohne massive Hilfe von Treckern über die Bühne gehen.
Und der Rest war wie gehabt. 80.000 Metalheads aus aller Welt feiern friedlich 4-5 Tage zusammen eine ausgelassene Metal Party. Es gibt amtliche Konzertpakete auf die Ohren – ein großes Fressangebot – Bier in Hülle und Fülle – verrückte Leute und mittendrin unser Team von Metal Inside. Für euch am Start waren Jens, Chris, Christoph und Pierre. Viel Spass beim Lesen.
Einer der ersten Höhepunkte auf dem Wacken betritt die Bühneb - NEW MODEL ARMY aus Bradford. Die Band spielt vor einem begeisterten Publikum und verleiht der Headbanger Stage einen Hauch von Einzigartigkeit. Für eine gute Stunde, mit einer Zugaben, spielte NEW MODEL ARMY sowohl neue Songs und alte Favoriten. Die Band präsentiert ihre eigene Persönlichkeit - eine Mischung aus Kampf-Folk und eine starkem Post-Punk. Frontman Justin Sullivan, in seinen 50er Jahren, ist er immer noch ein charismatischer Schamane und er singt immer noch humanitäre Slogans in seinem poetischen Texten. Es gibt mehrere bekannte Anekdoten, aber wahrscheinlich der berühmteste wird in Bezug auf die Live-Performance “only stupid bastards use heroin” verwiesen. Vielleicht wegen dieser stolzen unabhängigen Haltung, wenn man das Live-Set kritisieren wollte, könnte man argumentieren, dass die Band nicht alles macht, um eingängig zu sein und damit neue Fans erreichen will. Aber da ist etwas, das übersehen werden kann, NEW MODEL ARMY ist und bleibt eine echte starke Präsenz auf der Bühne. (CI)
Ehrlich gesagt ist es mir schleierhaft, wieso EUROPE bereits am Mittwoch und dann noch in der Zeltbühne ran müssen. Letztendlich war das jedoch gar nicht mal so verkehrt, denn aufgrund des hundsmiserablen Wetters, war es echt eine Wohltat, sich in das trockene und warme Zelt zu begeben um sich da die schwedischen Hard Rock Legenden rein zu ziehen. Das Zelt war knacke voll und während bei den zwei ersten neueren Songs „War Of Kings“ und „Hole In My Pocket“ sich schon warm gegrooved wurde, war bei „Superstitious“ und „Scream Of Anger“ kein Halten mehr. Klar – EUROPE sind von ihrem 80er Poser Rock Image weg. Das neue Material ist ziemlich modern und hat selten ein grossen Widererkennungswert wie z.B. „Last Look At Eden“. Dennoch ist die Bühnenpräsenz der Herren um Joey Tempest immer noch riesig und so machen die knapp 90 Minuten Show richtig Spaß. Die Highlights sind und bleiben natürlich die Klassiker: „Ready Or Not“ und „Sign Of Times“ sorgen für Gänsehaut, während das neuere Material wie „Praise You“ mit einem Kopfnicken hingenommen wird. Mit „Rock The Night“ und natürlich „The Final Countdown“ endet dann das erste große Highlight des 2015er W:O:A`s. (xhb)
DONNERSTAG
Mittelalter-Rock. Wer denkt dabei nicht an Deutschlands erfolgreichste Band in diesem Genre: IN EXTREMO. Am Donnerstag um 17:45 Uhr war es auf der Black Stage soweit. Die siebenköpfige Truppe aus Berlin hat in Ihrem 20. Jubilar kein bisschen an Bühnenpräsenz eingebüßt. Als wenn sie die letzten 20 Jahre nichts anderes gemacht hätten, hatten Frontmann „Das letzte Einhorn“ Michael Robert Rhein und seine Mannen die Menge im Griff und machten Stimmung. Und genau diese 20 Jahre haben IN EXTREMO in Ihre Show auf dem Wacken gepackt. Trotz miesem Wetter brachten Lieder wie „Feuertaufe“ vom aktuellen Album über den Evergreen „Erdbeermund“ (2003) bis hin zu den Anfängen „Ai Vis Lo Lop“ (1998) die Fans zum singen und mittanzen. Natürlich wurde während des gesamten Auftritts Werbung für das Jubiläumsfestival „20 WAHRE JAHRE“ am 04./05.09.2015 auf der Loreley gemacht. Um darauf einzustimmen gab es dann am Ende sogar Kuchen für die ersten Reihen. Ein rundum gelungener Auftritt der ja nun auch langsam in die Jahre gekommenen Metaller. (PJ)
Da spielen mit SAVATAGE und DARK TRANQUILLITY doch tatsächlich zwei meiner größten Lieblingsbands zusammen auf einem Festival, und dann noch direkt nacheinander. So etwas nennt man dann wohl Freizeitstress. Ähnlich wie am Tag zuvor die schwedischen Landsleute von EUROPE, gehören eigentlich auch DARK TRANQUILLITY auf eine Hauptbühne. Macht aber nichts, denn auch heute gleicht die Stimmung im Zelt einem Clubkonzert. Durch die Dunkelheit kommt die Licht & Beamershow atmosphärisch zur Geltung. Der Rest ergibt sich durch die emotional geladenen Songs wie „The Silence In Between“ oder „The Wonders At Your Feed“. Die Stimmung ist von Beginn an auf dem Höhepunkt. Das volle Zelt singt alle Songs mit und Mikael Stanne wirkt tatsächlich extrem überwältigt. Kein Wunder – bei „Thereln“ singt nur das Publikum – Hammer! Das gesamte Set ist gut durchgemischt aus älteren und neueren Songs. „Final Resistance“ oder „Terminus (Where Death Is Most Alive)“ sind halt Überflieger und Verschnaufpausen gibt es gar keine. Die Schweden untermauern ihren Status als sich stets treu gebliebene Göteborg Melodic Death Kapelle, die durch ihre abwechslungsreiche Vielfalt und durch ihr sympathisches Auftreten IMMER ein Volltreffer sind. Großartig! (xhb)
Was war das bitte für ein emotionaler Moment, als auf der Pressekonferenz 2014 die Re-union Show von SAVATAGE bekannt gegeben wurde? Ich selber war nervlich erst mal am Ende, so aufgewühlt, das ich doch noch eimal in den Genuss eines Konzertes meiner Lieblingsband kommen sollte. Kein Tag verging an dem ich nicht an die Show beim 26. WOA denken musste. Die Internet Portale füllten sich mit Diskussionen und Spekulationen was nun eigentlich passieren wird. Welche Band spielt zu erst? TSO mit anschließender SAVATAGE Re-union, andersherum oder wird es doch gemischt? Ständig änderten sich die Gerüchte auch ob nun wirklich auf einer oder auf zwei Bühnen performt wird. Aus diesem Grund fiel die erste Reihe aus und wir positionierten uns zentral in der Mitte mit bester Sicht auf beide Hauptbühnen. Die Spannung ist zum Greifen nah. Es ist kalt, matschig, es windet stark und es regnet immer wieder. Auch wenn ich mir die Randbedingungen etwas anders vorstellt habe, in dem Moment als auf den Leinwänden eine weiße Gitarre aus dem Boden empor steigt sich rote Rosen herum winden und plötzlich die Pianoklänge von "Gutter Ballet" ertönen ist der Kopf leer. Vielleicht zu leer. Doch zunächst ist mein ganze Körper mit Gänsehaut übersäht. Auf der linken Bühne stehen unsere "Götter" - Johnny Lee Middleton, Al Pitrelli, Chris Caffery, Jeff Plate und hinten im Eck sitzt der Großmeister an seinem Keyboard und bringt fast schon ehrfürchtig "Another sleepless night, concrete paradise, sirens screaming in the heat...." heraus. Was geschieht hier bitte. Jon Oliva singt wie ein Gott. Die Band fängt mit einem ihrer größten Hits an und die Menge steht geflasht vor den beiden Hauptbühnen. Es folgt "24 Hours Ago" - alt - kein Gassenhauer - ziemlich überraschend. Wird heute doch SAVATAGE im Vordergrund stehen? Die Bühne ist in unfassbar viel Licht gehüllt als die nächsten Klaviertöne erklingen, diesmal von "Edge Of Thorns" und Zak Stevens stürmt auf die Bühne. Schon wieder so ein magischer Moment. Die letzter Show in dieser Besetzung gab es 1999 in Köln. 16 Jahre später geschieht es wieder - SAVATAGE sind wieder da! Und dennoch kann ich es nicht fassen. Ich stehe wie ein Geist neben mir und ziehe mir mit "Dead Winter Dead", "Jesus Saves" und "Hall Of The Mountain King" rein welches begeistert abgefeiert wurde. Al Pitrelli hat mittlerweile die Bühne verlassen (...) und plötzlich geht das Licht aus und auf der rechten Bühne steht das TRANS SIBERIAN ORCHESTRA (inklusive Al Pitrelli) und es werden klassische TSO Töne in Form von "Madness Of Men" angestimmt. Diverse Sängerinnen und Sänger die man aus den beiden TSO East/West Besetzungen kennt bilden den Hintergrund Chor. Darunter auch eine amtliche Starbesetzung wie Jeff Scott Soto und Russel Allen. Es folgt "Another Way You Can Die" vom Night Castle Album sowie „Night Concieves“ mit Rockröhre Keyla Reeves am Mikro. Und zwischendrin gibt es neuere SAVATAGE Stü und "Morphine Child". Allerdings werden diese Songs in einem bombastischem TSO Gewand intoniert was aufgrund der Tatsache, das zu dieser SAVATAGE Schaffensphase das TSO bereits aktiv war, kaum verwundert. Irgendwann stehen SAVATAGE und gefühlte 40 Leute des TSO auf beiden Bühnen. Gleichzeitig!! Der Stromzähler der Gemeine Wacken wird zu diesem Zeitpunkt vermutlich explodiert sein, bedenkt man die vermutlich größte Lichtshow, die der Norden jemals gesehen hat. Lasereffekte, LED Leinwände in voller Bühnenhöhe. Lichteffekte und Feuershow. Alles dabei. Eine absolute Überdosis wenn man versucht das Treiben auf beiden Bühnen zu folgen. So etwas hat Wacken und vermutlich auch kein anderes Großevent der Welt jemals gesehen. Auf beiden Bühnen wird synchron performt. Das kommt bei „O Fortuna / Carmina Burana“ natürlich gewaltig rüber. Beide Bühnen stehen in Flammen, der Chor singt die 80.000 Menschen vor der Bühne in Trance. Gänsehaut als Jon Oliva das gigantische „Believe“ am Keyboard anstimmt. Dieser Song ist SAVATAGE und deswegen wird dieses Szenario leider etwas getrübt, da der Mountain King sich die Lead Vocals mit Robin Borneman teilt. Natürlich macht auch dieser mit seiner rauchigen Stimme einen klasse Job – aber jeder Fan wäre mit Jons Stimme vollumfänglich zufrieden gewesen. Einige Instrumentalstücke und ein Piano Solo werden eingebaut. Musikalisch ist das ganz großes Kino. Dann folgt das Finale, „CHANCE“ wird zelebriert bevor mit „Christmas Eve – Sarajevo 12/24“ und Requiem „The Fifth“ ein bombastisches Ende eingeläutet wird. Am Ende bleiben Eindrücke eines gigantischen Konzertes, die ich persönlich an diesem Abend nicht verarbeiten konnte. Ich stand neben mir und war mit dieser Dimension überfordert. Erst nach den TV Aufnahmen und diversen Video Mitschnitten wurde mir klar, das dieses Konzert in die Geschichte eingehen wird. Ob es so etwas jemals wieder geben wird ist fraglich. Fakt ist – ich war dabei, SAVATAGE kamen meiner Meinung zwar etwas zu kurz an diesem Abend. (Auch wenn es am Ende 12 Savstage Songs gewesen sind) Die Show gehörte TSO und dennoch bleibt am Ende nur eines zu sagen…“Stil The Orchestra Plays“. Gute Nacht. (xhb)
FREITAG
Kurzfristig sind die Schweden als Ersatzband ins Billing gerutscht. Freitag 14 Uhr – W:E:T: Stage. Das Zelt ist leider nicht besonders gefüllt, was jedoch der Stimmung und der Performance der „POODLES“ keinen Abbruch macht. Von Beginn an geben die Herren um charismatischen Fronter Jakob Samuel alles. „Before I Die“ zeigt den potentiellen Neufans im Zelt das THE POODLES melodischen Hard Rock mit einigen Melodic Metal Anleihen spielen und alle Songs enormes Hitpotential besitzen. Bereits der zweite Song „Metal Will Stand Tall“ wird von den Fans frenetisch mitgesungen ebenso wie „Cuts Like A Knife“. Das was die Combo hier mal wieder abliefert ist überzeugend. Die Spielfreude geht direkt aufs Publikum über. Das neue „Everything“ könnte auch von Bon Jovi aus den glorreichen 80er Jahren stammen. „Seven Seals“ sowieso eine Übernummer und am Ende das eingehende „Night Of Passion“ bleiben im Ohr kleben. Leute – wenn ihr Fans von diesem Genre seid, zieht euch THE POODLES auf der nächsten Tour rein. Die Band macht einfach Spaß! (xhb)
16:55 Uhr Headbanger Stage – in der linken Hand ein kühles Bier und in der rechten eine gerade angezündete Zigarette und eingestellt auf Rock’n’Roll aus Nordrhein-Westfalen. Das Zelt ist angenehm gefüllt und es verspricht ein netter Auftritt zu werden, den ich gerne von der gut aufgestellten Bar anschauen werde. KÄRBHOLZ kommen mit einem Knall auf die Bühne und es geht gleich ordentlich zur Sache – Warm Up, denkste, es rappelt gleich ordentlich im Karton. Keine Aufwärmphase, direkt westfälischer Hardrock und das Publikum dankt es mit einem kräftigen Applaus und rasten förmlich aus – die Freude steht allen in den Gesichtern und KÄRBHOLZ ziehen ihr Programm mit Witz und Charme durch. KÄRBHOLZ lässt die Fans auch mit nicht im Stich und ließ alle springen, auf den Boden hocken (und wieder springen) und heizt allen ein. Mir selbst ist noch nicht ganz klar, wo sich die Band selbst aufstellt, denn ein Vergleich mit den BÖHSEN ONKELZ liegt nah und sprechen wir dann von der frühen oder jüngsten Vergangenheit? Anyway, Kärbholz hat auf dem Wacken eine starke Duftnote hinterlassen und hat bewiesen, der HolyGround hat Euch gerne gesehen und freut sich auf weitere Aufritte! (CI)
Nachdem das Schlammmeer vor der True Metal Stage mittlerweile zähem Mock gewichen war, gaben sich QUEENSRŸCHE bei strahlendem Sonnenschein die Ehre. Bei einem Set, das die Crowd auf eine Reise durch die ersten Alben der Band nimmt, dürfen natürlich die Klassiker von „Operation: Mindcrime“ wie „The Needle Lies“ und „Eyes Of A Stranger“ nicht fehlen. Die Menge genießt und würdigt die Performance mit teilweise ekstatischem Kopfnicken. Bei „Arrow Of Time“ vom kommenden Album „Condition Hüman“ zeigen QUEENSRŸCHE, dass sie immer noch Bock auf Neues haben. Beim Finale mit „Take Hold S Flame“ geben die Jungs um Sänger Todd La Torre noch mal alles. Für mich gerne wieder. (ch)
Während QUEENSRŸCHE zuvor die Fans der progressiven Musik schon ein wenig eingestimmt haben, drehen OPETH den Regler für Verschwurbeltes ein sehr gutes Stückchen weiter. Gestartet wird mit den beiden Hits „Eternal Rains Will Come“ und „Cusp Of Eternity“ vom aktuellen Album „Pale Communion“, die den gestandenen Metaller in leichte Trance versetzen. Nach „The Drapery Falls“ feixt Frontmann Mikael Åkerfeldt mit der Menge und präsentiert eindrucksvoll seine Deutschkenntnisse: „Mein Hund ist dunkelblau“. Beeindruckende Aussprache. Bevor es mit „To Rid the Disease“, zu dem er vermeintlich den Text vergessen hat, weitergeht, gesteht das OPETH-Mastermind seine Zuneigung zu RUNNING WILD. Praktisch, dass diese später auf selber Bühne performen dürfen. Am Ende der Setlist hatte jedes der letzten sieben Alben seinen Vertreter auf dem Wacken 2015. Für mich in dieser Konstitution gerne wieder.(ch)
Das Wetter ist endlich besser geworden, auch wenn während der nächste Band es hätte gerne in Strömen Regnen können, denn wir befinden uns vor der WET STAGE und haben ein Dach über dem Kopf – auf der Bühne erscheint Thrash Metal der höchsten Güteklasse - DEATH ANGEL! Mir ist es endlich vergönnt die Kalifornier live zu sehen und es wird ein echtes Brett an Songs geboten. DEATH ANGEL starten gleich mit „Seemingly Endless Time“ von ihrem Act III Album und Mark Osegueda zeigt was in Ihnen steckt. Kirk Hammett hatte damals eine gute Nase, als er DEATH ANGEL produzierte. Der Trash der 80er vibriert durchs Zelt und niemand im Publikum kann still stehen, denn Mark Osegueda kann nicht nur singen, sondern gibt der Sow die notwendige Würze. Während der Show taucht die Frage auf, gibt es eigentlich einen schlechten Auftritt von DEATH ANGEL ?? Die Antwort wird vertagt (und heißt sicherlich: NEIN) - Ganz klar jedoch, wer Thrash Metal im Blut hat, kommt an DEATH ANGEL nicht vorbei! (CI)
Die untergehende Sonne schickt sich an die True Metal Stage in ein warmes, gleißendes Licht zu hüllen als die Herren des Prog-Metal-Olymp von DREAM THEATER die Bühne betreten. Nach einem frenetischen Empfang seitens der Fans wird gewohnt technisch perfekt mit „Afterlife“ gestartet – mit Ausnahme des Gesangs. Die ersten gescheiterten Versuche LaBries, hohe Töne zu treffen, lassen nicht nur mich konsterniert im Schlamm gefühlte zwei Meter fünfzig tiefer sinken. Zugutehalten muss man ihm, dass er die halbe Tour krank gefeiert hat und offensichtlich stimmlich noch nicht zu alten Höhen zurückgekehrt ist. Weiter geht es mit „Metropolis Pt. 1“. Während des anschließenden „Burning My Soul“ packt Keyboarder Jordan Rudess seine Keytar aus und beglückt die Menge mit einem Solo. Bei der streng chronologisch gesetzten Setlist fängt sich LaBrie ab der Mitte des Auftritts bei „As I Am“ und „Panik Attack“ wieder etwas. Gut getimed überfliegt während „Bridges In The Sky“ ein Heißluftballon das Infield. Zum abschließenden „Behind The Vail“ stampft LaBrie das letzte Mal über die Bühne, Petrucci spielt ein geiles Solo und ich bin glücklich. Der erste Auftritt DREAM THEATERs beim Wacken war nicht perfekt und leider zu kurz, aber die angekündigte CD wird dennoch einen Platz in meinem Regal finden. (ch)
IN FLAMES zählt in diesem Jahr zu einem der absoluten Highlights vom W:O:A. In Ihrem Genre sind die Schweden eine Bank, auch wenn Sie von gestern zu heute sich musikalisch etwas verändert haben und leider kaum noch Songs aus ihren guten alten Tagen spielen. Das alles löst kein Beinbruch aus, denn IN FLAMES sind einfach für die große Bühne gemacht! Gefühlt steht ganz Wacken vor der Bühne und erfreut sich an Songs wie „Paralyzed vom Album Siren Charms, „The Quiet Place“ und das Sahnestück „My Sweet Shadow“ vom Album Soundtrack to Your Escape. Anders Fridén dankt irgendwann in der Mitte vom Auftritt, allen Metal-Fans, denn ohne diese, wäre er wahrscheinlich ein Sozialhilfe Empfänger, denn eine Bekenntnis des Abends, war seine schlechte Schulkarriere – dank Metal, hat auch er es geschafft…diese Bekenntnis ist jedenfalls ein netter Hype unter den Metalbands, denn das hört man auch von Robert John Arthur Halford (Judas Priest) – gut, dass mein Sohn das nicht gehört hat und an alle Schüler da draußen, BEENDET DIE SCHULE MIT EINEM ABSCHLUSS!!! Genug der Moral gepredigt .. Das aktuelle Album „Siren Charms“ ist für meinen Geschmack, mit etwa drei Songs, angemessen verterten gewesen. Wie alle In Flames Fans, sind eindeutig zu wenig alte Songs in der Set List – das ist vor jedem IN FLAMES Aufritt eine unerfüllte Hoffnung . Das finale mit „My Sweet Shadow“ und einem gefühlt minutenlangen Megafeuerwerk direkt hinter der Bühne, hinterlassen staunende Augen und offene Münder. Ganz klar, IN FLAMES immer ein Highlight und hoffentlich nicht das letzte Mal auf dem Wacken zu sehen!! (CI)
Der Regen hat uns verlassen und am späten Abend haben sich noch ein Haufen Wackener vor der Bühne versammelt– Reason: THE BOSS HOSS rufen zum Rodeo – die Hauptstadt Cowboys mit der Garantie zum Party machen. Der Vorhang fällt und bereits nach wenigen Minuten rockt und wippt Wacken im Takt der Rodeo Mucke. Selbst die beiden Chefs Alec "Boss Burns" Völkel und Sascha "Hoss Power" Vollmer haben bereits beim Start ein breites Grinsen im Gesicht. Der Sound der Bühne ist endlich wieder gut und die Lightshow rundet das Gesamtpaket ab. Die "put your hands in the air"-Animationenserinnerung von Alec Völkels sind etwas nötigend, aber machen der Stimmung keinen Abbruch, denn die Fangemeinde geht voll mit. Die drei Sombrero-Bläser, dem Zwerg und einem Kontrabassisten, geben die beiden TheVoice-Juroren an vorderster Front reichlich Vollgas. God loves Cowboys und auch ich stehe beim nächsten Mal wieder vor der Bühne! (CI)
Mal wieder so eine Band die vor 6 Jahren in Wacken ihren Abschied zelebrierte und nun ihre Re-union feiert. Aber sei´s drum – viele Fans wird es freuen – den anderen isses wumpe. Ich frei mich, das ich bei schlotternden 7 Grad einen Platz nahe an der Bühne ergattere und ab und zu einen Hauch Wärme der Pyroshow abbekomme. Aber das war nicht alles – denn RUNNING WILD legen heute eine amtliche Spielfreude an den Tag und beginnen gleich mit einem der bekanntesten Hits „Under Jolly Roger“. Die Piraten agieren wild (vermutlich auch um selber nicht zu frieren) aber genau das kommt gut an. „Riding The Storm“ und „Raw Ride“ lassen die Fans ihre Mähne schwingen. Rock n’ Rolf wippt in altbekannter Manier im Takt mit und wirkt einfach wie ein echtes Unikat. Das Drum Solo hingegen war eher – nun ja – Standard und von daher unnötig, dafür gibt es gleich mehrere neuere Songs als Premiere auf die Ohren: „Locomotive“, „Riding On The Tide“ und „Soldiers Of Fortune“. Nicht schlecht, nur der Oldschool Fan hätte sich bestimmt über noch mehr Klassiker wie „Bad To The Bone“ oder das abschließende „Little Bog Horn“ gefreut. Insgesamt ein wirklich guter Gig der auf mehr hoffen lässt. (xhb)
Sehr spät und ungünstiger Weise parallel zu RUNNING WILD. Mehr muss man zum gesetzten Zeitpunkt des Auftritts von WITHIN TEMPTATION auf der Party Stage am Samstagmorgen um 0:15 Uhr nicht sagen. Doch deshalb war es nicht minder gut. Sharon Janny den Adel hat einfach eine Hammer Stimme und nach den ersten zwei Liedern hat die Abmischung auch zugelassen, dass Sie zeigen konnte, was sie drauf hat. Wie gewohnt wechselte sie zwischen den Lieder zwei-, dreimal ihr Outfit und rockte dabei die sehr gut besuchte Party Stage. Doch um doch einmal von der Frontfrau weg zu kommen. In der Setlist war auch ein Cover zu finden. „Summertime Sadness“ von Lana Del Rey. Und in der WITHIN TEMPTATION Version kann sich das Lied auch durchaus sehen lassen. Auch wenn die Metalpiraten nebenan gespielt haben, war es ein sehr guter Auftritt und für Fans der Niederländer durchaus ein MUSS. (PJ)
SAMSTAG
Der Wolf erobert Wacken. POWERWOLF machte seinem Namen alle Ehre. Power haben Attila Dorn und seine Mannen allemal. Sie machen jeden Auftritt zu einer Messe und sie laden ein zum mitfeiern. Und das geniale daran ist. Nahezu jedes Lied ist so einschlägig, dass man es schon ab der zweiten Strophe mitsingen kann. POWERWOLF ist einfach eine Band mit enorm großem Ohrwurmpotenzial. Und das haben sie am Samstag gegen 13 Uhr auf der True Metal Stage auch gezeigt. Bleich geschminkt und leicht abgedreht haben sie Ihre Messe abgehalten und die Fans in ihren Bann gezogen. Sie spielen im Genre des Power Metal, doch gibt POWERWOLF immer eine Orgel, Chorgesang und andere eher aus der Kirche stammende Instrumente hinzu. Damit schaffen sie ihren eigenen Musikstil. Und das mit Erfolg. POWERWOLF wächst zu einem weiteren Stern am Metalhimmel unter dem Brand „Made in Germany“. (PJ)
DANKO JONES kehrten zurück auf den Holy Ground und wenn man zu einem Danko Jones Auftritt geht, dann gibt es keine Überraschungen, es gibt solide Rock and Roll Performance und zwar genau so wie man es erwartet, kennt und liebt. DANKO JONES spickt den Abend mit unterhaltsamem Geplänkel, Schlagfertigkeit und hinterlässt dabei ein dankbares Publikum. Während DANK JONES das Publikum befeuert lässt die Band einen Fan den Unterschied zwischen Satans Eier und Satans Säckchen erklären – wie wir alle wissen, dass sind zwei völlig unterschiedliche Bands. Die Set-Liste an diesem Abend erstreckte sich über das gesamte Repertoire der Band "Lovercall", "Legs", "Cadillac" und der früheren Anspielung "Do You Wanna Rock?". Es ist völlig eindeutig, DANKO JONES hat zu Recht erneut ein Platz als auf dem Wacken open Air !! Danko Jones ist auf allen Ebenen unterhaltsam! (CI)
Schon der letzte Auftritt des NWOBHM Urgesteins in Wacken wahr grandios. Um das zu toppen ist werden sich heute viele Fans gefragt haben. Mit „Dragonout“ gibt es zunächst mal einen neuen Song auf die Ohren. Rob Halford wirkt heute meiner Meinung nach ziemlich aktiv und frisch und es gibt häufige Kommunikationen mit dem Publikum. Gesanglich hat man den „Metal God“ bei gleichnamigem Song schon besser, aber leider auch schon schlechter gesehen. Stimmlich ist es echt ok, auch wenn Rob vor allem zum Ende hin bei längerem hohen Tönen Federn lässt. Dafür böllert der Sound amtlich aus den Wackener Boxen. „Victims Of Changes“ und „Turbo Lover“ kommen gut an. Die Bühnenshow ist fett. Auf kompletter Bühnengröße hängen überdimensionale LED Wände und projizieren passend zu den jeweiligen Songs Imagevideos und Fotos. Das (vermutlich) einstudierte synchron Stageacting funktioniert bei den älteren Herren immer noch hervorragend. Bei „Breaking The Law“ überlässt Halford die Wiedergabe des Refrains größtenteils den 80.000 Bangern vor der Bühne. Der Song an sich löst natürlich alleine schon einen Sturm an Begeisterung aus. Dann gehen die Lichter aus und es donnert ein Motorrad Sound durch die PA. Rob Halford fährt im Ledercombo und Hot auf seinem Moped auf die Bühne gefolgt von „Hell Bent For Leather“ . In der ersten Zugabe wirft sich Rob eine Jeansweste über und hab geht’s mit „Electric Eye“ nach „The Hellion“ Intro. Das ist schon fett. Am Ende denke ich nicht, das die Priester heute einen drauf gesetzt haben, auch wenn das Gesamtkonzept gepasst hat und es wenig zum Beschweren gibt. Deswegen den „Painkiller“ und „Living After Midnight“ als krönenden Abschluss. Das darf gern wiederholt werden. (xhb)
Passen Seemannslieder zum WOA? Klar! Frontmann Björn Boot stellte schon am Anfang der Show fest, dass das WOA ja selbst das Wetter so bestellt hat, dass die „27-Mastige Santiano immer genug Wasser unterm Kiel hatte“ bei der Anreise der Shanty-Rocker. Da das neue Album „Von Liebe, Tod und Freiheit“ erst vor kurzem erschienen ist, gab es das altbekannte Bühnenbild, jedoch war die Show gespickt mit ein paar neuen Liedern. SANTIANO trat als vorletzter Act auf der Party Stage beim WOA auf. Trotzdem war es vor der Bühne voll. Und auch wenn viele der Lieder deutschsprachig sind, waren erstaunlich viele anderssprachige Gäste im Publikum. SANTIANO muss also gar nicht mehr zusätzlich von Treue unter Seebären singen, doch genau diese Lieder -neu aufgelegt- lassen sie auf der Welle des Erfolgs schwimmen. Sie sind nichts besonders und sie verschlagen einem nicht bei jedem zweiten Lied den Atem, aber man kann sie sich einfach immer anhören und es macht Spaß sich wie in einer Hafenspilunke zu fühlen und mitzusingen. (PJ)
Mehr Infos:SavatageJudas Priest
The Poodles
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RUNNING WILD
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In Flames
POWERWOLF
Danko Jones