Review:

Against The Wall

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MASON HILL kommen aus dem schönen Schottland und legen mit "Against The Wall" ihr Debütalbum vor. Der Longplayer kann sich hören lassen. Der Rock, den die Glasgower anbieten, ist versiert umgesetzt und ausgewogen dosiert. Stil und auch zuweilen die Gesangslinien von Sänger Scott Taylor erinnern an Chad Kroeger und somit an NICKELBACK, dazu addieren wir 3 DOORS DOWN und STONE SOUR - damit sind der Härtegrad und das Genre ganz gut wiedergegeben. Eine gewisse Frische und jugendlichen Ansporn haben sie darüber hinaus im Angebot. Aber wirklich neu und innovativ ist der Rock des Quintetts, der sich an der Post-Grunge-Ära orientiert, nicht. Das liegt mitunter auch daran, dass MASON HILL, partiell, schon um die 12 Jahre existieren und erst einige Schwierigkeiten überwinden mussten, bis sie 2021 endlich ihre Songs auf einem Tonträger veröffentlichen konnten. Dennoch, wer auf die oben benannten Bands steht und generell gerne gefälligen Alternative Rock mit viel Melodie und ein wenig Drama hört, darf durchaus mal ein Ohr riskieren.
 
 

Against The Wall


Cover - Against The Wall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:44 ()
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Review:

End This Game

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Als „ALICE IN CHAINS mit einem weiblichem DANZIG am Mikro“ beschreibt sich diese 2010 in Los Angeles gegründete und mittlerweile in Belgrad ansässige Formation, was natürlich sehr ambitioniert klingt, die musikalischen Wurzeln des Quartetts aber gut umschreibt. Der Riff-lastige, leicht grungige Alternative-Rock wird von Frontfrau Jelena Vujanovic, die in ihren besten Momenten wie eine etwas gemäßigtere Version von CHASTAINs Leather Leone klingt, kraftvoll umgesetzt, auch wenn ich mir persönlich ein etwas dynamischeres Songwriting gewünscht hätte. Die sechs Songs auf „End This Game“, der zweiten EP der Band nach „I Can Hope“ aus dem Jahr 2016, wollen auch nach mehreren Durchläufen nicht zünden, da sie stets in starrem Midtempo verharren, trotz handwerklich sehr guter Umsetzung nie wirklich auf den Punkt kommen und ebenso echte Highlights, die sich im Gedächtnis vergraben, vermissen lassen. Wenn die Band diesbezüglich noch ein paar Hausaufgaben macht, traue ich ihr jedoch problemlos eine richtig gute Scheibe zu, denn die Anlagen dafür sind zweifellos vorhanden. Dennoch Interessierte können sich hingegen über eine sehr ansehnliche Verpackung freuen, denn die CD kommt in einem hübschen Digipak mit coolem Artwork und ordentlich aufgemachtem Booklet daher.

 

End This Game


Cover - End This Game Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 24:0 ()
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Welkin Shores Burning

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AUTUMNBLAZE sind erwachsen geworden. Mit der 1997 gegründeten Band haben die neuen AUTUMNBLAZE nichts mehr zu tun, was schon die EP „Philia“ aus dem Jahr 2018 angedeutet hat. Der krude Mix aus Black, Death und Folk-Elementen ist endgültig Vergangenheit und macht Platz für melancholischen Post-Rock, der mit einer erstaunlichen Souveränität präsentiert wird. Vielen wird die Pause der Alternative-Helden von ANATHEMA unschön aufgestoßen sein, aber hier kommt mehr als Methadon. „Welkin Shores Burning“ entwickelt sich nämlich mit jedem Durchlauf mehr und mehr zu einer Droge, die einen extrem hohen Suchfaktor besitzt und von der Schaffenspause der Engländer bestens ablenken kann. Die poetische Dunkelheit des Werks lässt den Hörer in jeder Spielminute eine gewisse Schwere und Düsterheit spüren, die wenige Bands in dieser Form vertonen können. Als Indikator könnte ich KATATONIA ins Spiel bringen, die ähnliche Pfade bereisen, aber nicht die Eindringlichkeit der Saarländer besitzen. AUTUMNBLAZE besitzen die Fähigkeit, mit wenigen Tönen sehr viel zu sagen – Die Welt steht plötzlich still, und was bleibt, ist Resignation und erbarmungslose Hingabe. Es ist schwierig, einzelne Songs aus dem Ganzen zu reißen und zu besprechen, da die Scheibe als Gesamtwerk konsumiert werden muss. Türe zu, Fenster zu, Kopfhörer auf, Decke über den Kopf. So lässt sich bestens in das musikalische Universum der Band eintauchen. Nur in der Mitte der CD wird man aus der hypnotisierenden Wirkung herausgerissen. Es ertönt ein wahrer Hit. „Leaders“ ist einfach fantastisch geworden und somit eindeutig die Sternstunde der Veröffentlichung. Selten verschmolzen Musik und Vocals so wunderschön zu einem Highlight des Post-Rocks. Der Refrain setzt sich schon beim ersten Durchgang im Gehirn fest und wird bei jedem weiteren Durchgang (und hier werden einige folgen) noch tiefer verankert. Hier haben sich AUTUMNBLAZE ein eigenes Denkmal geschaffen, welches die derzeitige Positionsbestimmung der Band perfekt aufzeigt. Ich frage mich, welchen Weg die Band mit dem nächsten Album gehen will. Toppen kann die Band „Welkin Shores Burning“ eigentlich nicht, aber gespannt sollte man trotzdem sein. Klasse Leistung, die ich in dieser Form wirklich nicht erwartet hätte.

 

Welkin Shores Burning


Cover - Welkin Shores Burning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:46 ()
Label:
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Dawn

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Die Kölner Band RIOT IN THE ATTIC bringt nach bisher zwei erschienenen EPs nun ihr erstes komplettes Studioalbum "Dawn" raus, und da kann ich es mir als Quasi-Nachbar der Band natürlich nicht nehmen lassen, das Review zu schreiben. 
Die Produktion der Platte ist noch etwas demohaft und zu trocken, stilistisch kann man die Jungs irgendwo zwischen ALICE IN CHAINS und BLACK LABEL SOCIETY einordnen. 
Beim Opener "Head High" könnte man allein schon ob der Zweideutigkeit des Titels ein bisschen auf die Idee kommen, dass Stoner-Bands auch Einfluss auf die Band hatten. 
Der Sound der Lead-Gitarre gefällt mir sehr gut, hat etwas von Father Zakk. 
Das Songwriting stellt eine ziemlich gut funktionierende Mischung aus etwas komplexeren Melodien, Rhythmen, Tonarten und sehr eingänglichen Passagen dar. 
Kein 08/15, aber auch nicht zu schwer verdaulich, auch wenn "Astrovision" und "Thalassa" nicht unbedingt über sieben Minuten lang hätten sein müssen. Der Schlusstrack "We Know Nothing" bringt es sogar auf fast neun Minuten. 
Mein Favorit auf dem Album ist "Pleasureland". Geht gut nach vorne und ist gesanglich die stärkste Nummer. Dazu ein paar schon Breaks und ein guter Refrain, gefällt mir sehr gut. 

Wirklich extrem schade, dass hier im Bereich der Produktion gespart wurde. Da ist doch noch reichlich Luft nach oben, ansonsten steht einer erfolgreichen Zukunft der Band sicher nichts entgegen. 

 

Dawn


Cover - Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:13 ()
Label:
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Review:

The Makarrata Project (Mini-Album)

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18 Jahre ist es her, dass MIDNIGHT OIL aus Australien eine Veröffentlichung vorzuweisen hatten – ihr großer Erfolg „Diesel And Dust“ stammt gar aus 1987. Danach konnten sie noch mit den Alben „Earth And Sun And Moon“ (1990) und „Blue Sky Mining“ (1993) Erfolge feiern. In jener Bandbesetzung - Peter Garrett (Gesang), Martin Rotsey (Gitarre), Bones Hillman (Bass), Jim Moginie (Keyboard) und Rob Hirst (Schlagzeug) – hat man nun ein Mini-Album aufgenommen, welches sich um ihr Lieblingsthema dreht: die Wiedergutmachung des Unrechtes des weißen Mannes an den Aborigines. Um die Botschaft standesgemäß zu präsentieren, hat man sich zu jedem Song mit Gastmusikern verstärkt (so zahlreich, dass die Aufzählung das Maß des Reviews sprengen würde). Und auch wenn ich die Botschaft verstehe, die Peter Garrett & Co. hier präsentieren, ja, sie vollends unterstütze, fehlt mir leider das Flair der „alten“ MIDNIGHT OIL-Scheiben. Ein musikalischer Funke will bei „The Makarrata Project“ nicht überspringen. Man agiert mit verschiedenen Stilen und Tempi – Punkrock, Ballade, Pop, Folk – ist aber in Summe ein an sich eher leises Album, dem man MIDNIGHT OIL zwar anhört, das aber irgendwie doch nicht so richtig MIDNIGHT OIL ist.
„Gadigal Land“ kommt dem alten Sound noch am nächsten und rockt zumindest etwas, „Wind In My Head“ ist ein gelungener Akustik-Track – die beiden Songs haben was. Das gesprochene Statement zum Schluss, welches die verfassungsmäßige Anerkennung indigener Australier fordert, ist wichtig – ob es was auf einem MIDNIGHT OIL-Album zu suchen hat, darf man sich aber schon fragen. Somit kann ich „The Makarrata Project“ eigentlich nur eingefleischten Fans der Band empfehlen.
 

1. First Nation (feat. Jessica Mauboy & Tasman Keith)

2. Gadigal Land (feat. Dan Sultan, Joel Davison, Kaleena Briggs & Bunna Lawrie)

3. Change The Date (feat. Gurrumul Yunupingu & Dan Sultan)

4. Terror Australia (feat. Alice Skye)

5. Desert Man, Desert Woman (feat. Frank Yamma)

6. Wind In My Head [Makarrata version] (feat Kev Carmody & Sammy Butcher)

7. Uluru Statement From The Heart (read by Pat Anderson, Stan Grant, Adam Goodes, Ursula Yovich & Troy Cassar-Daley) / Come On Down (feat. Troy Cassar-Daley)

 

The Makarrata Project (Mini-Album)


Cover - The Makarrata Project (Mini-Album) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 33:32 ()
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MTV Unplugged

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PEARL JAM waren vor allem in ihren Anfangstagen von ungeheuerlicher Relevanz. So verwundert es kaum, dass sie Anfang der 90er beim noch recht jungen MTV-Format „Unplugged“ auftreten durften. Aufgenommen wurde das Ganze am 16. März 1992 in New York in den Kaufman Astoria Studios, wenige Tage nach dem Ende ihrer US-Tournee zu ihrem Debütalbum „Ten“. Und so stammen bis auf „State Of Love And Trust” (stammt vom Soundtrack zum Film „Singles“) alle anderen Songs der CD von ihrem Multi-Millionen-Seller. Live waren PEARL JAM damals unschlagbar - auch akustisch lieferten Eddie Vedder, Stone Gossard & Co. den Beweis ab, dass sie zurecht bis heute neben NIRVANA zu den Superstars des Grunge zählen. Gute Songs mit Tiefe, emotional vorgetragen – das hat an diesem Abend perfekt gepasst und war eine der Sternstunden von MTV.
Und auch wenn es einen freut, dass man PEARL JAMs „MTV Unplugged“ endlich auf CD kriegen kann – bei MTV wurden Anno 1992 noch weitere Songs interpretiert (ein tolles NEIL YOUNG-Cover von „Rockin‘ The Free World“ sowie die beiden Zugaben „Garden“ und „Leash“ fehlen). Die hätte man hier dann doch schon mit draufpacken können. Das gibt Abzug in der B-Note. Ansonsten ist das für meine Generation eine tolle Zeitreise, als MTV noch Neues und Relevantes brachte, und Bands wie PEARL JAM zum Mainstream gehörten.

 

1. Oceans

2. State Of Love And Trust

3. Alive

4. Black

5. Jeremy

6. Even Flow

7. Porch

MTV Unplugged


Cover - MTV Unplugged Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gaslighting

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"A beautiful noisy soundtrack about the fragility of the human mind" ist laut Band also ein wundervoll lärmiger Soundtrack über die Zerbrechlichkeit des menschlichen Geistes.
Die dänische Indie-Goth-Rock-Band ME & MUNICH performt auf ihrem neuen Album einen wilden und in Teilen fast poppigen Mix quer durch diverse Spielarten des Rocks.
Dabei stets eigenwillig und nie zu sehr in den Kommerz abdriftend. Das gefällt mir. 
Schon im Opener "Radical" werden im Intro ein wenig 70er-Gitarren mit Prog-artigen Hintergrundsounds angetäuscht nur um dann mit einer Grunge-angehauchten Strophe weiter zu machen. Später im Song folgt dann eine fast poppige Bridge. Trotzdem passen die Teile gut zusammen und machen den Song interessant. 
Fans von SOUNDGARDEN, NIRVANA, TOOL und Ähnlichem kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Die Platte ist schwerpunktmäßig schon 90er.
In "Rainbow Attack" werden zum ersten Mal auch akustische Gitarren eingesetzt, und der Bass kommt schön durch. Dazu noch kirchenkritische Lyrics = Mein Lieblingstrack! 
"The Worst In Me" eine langsamere, melancholische Nummer und erinnert mich ein wenig an die BACKYARD BABIES.

Insgesamt präsentieren die Dänen hier zehn Songs, mit denen der Fan oben genannter Bands sicherlich etwas anfangen können wird. 
Für einen "Tipp" reicht es aber so nicht, da fehlt mir doch etwas Inspiration und Innovation.

Gaslighting


Cover - Gaslighting Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:17 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Interview mit Liesa und Alex (REVOLVING DOOR)

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Interview

Hallo und Glückwunsch zu Eurem neuen Album, da ist euch ein Werk mit viel Potential gelungen!

Liesa: Vielen Dank für dein Kompliment! Wir sind auch verdammt stolz drauf!

Was sind Eure größten musikalischen Einflüsse und Vorbilder?

Liesa: Den größten Einfluss auf mich hatten 80´s-Rockbands, da die Musik in meiner Kindheit zu Hause hoch und runter gelaufen ist wie zum Beispiel QUEEN, BON JOVI, GUNS ‘N‘ ROSES, SCORPIONS, etc.. Mich persönlich hat dann in den 2000ern der Nu Metal gepackt und ist bis heute eins meiner Lieblingsgenres. Dazu zählen LIMP BIZKIT, LINKIN PARK, P.O.D., PUDDLE OF MUDD, STATIC X und natürlich Crossover von den GUANO APES. Später interessierte ich mich auch stark für NIRVANA, daran ist keiner vorbeigekommen, EVANESCENCE, RED HOT CHILI PEPPERS, SEETHER, FOO FIGHTERS - ich könnte hier noch ewig so weiter machen! Stimmlich haben mich Sandra Nasic, Amy Lee, Avril Lavigne, später dann Hayley Williams von PARAMORE, Lacey Sturm von FLYLEAF und Taylor Momsen geprägt. Dennoch höre ich privat bevorzugt Bands mit Frontmännern.

Erzählt doch mal von den Support-Gigs mit REVOLVERHELD, LIQUIDO und SILBERMOND...

Liesa: Die Supportgigs für REVOLVERHELD und LIQUIDO kamen durch die Bookingagentur ExtraTours zustande, mit denen wir zusammengearbeitet haben. Viel mit den Bands hatten wir aber leider nicht zu tun, ehrlich gesagt wollte ich persönlich niemandem auf den Sack gehen. Zusätzlich hatten wir meist getrennte Backstage-Bereiche und standen somit auch nicht wirklich in Kontakt. Oft hat man den Eindruck, dass die bekannten Bands sich nicht mit ihren Supportbands abgeben wollen. SILBERMOND war damals 2009 in der Thüringen-Halle in Erfurt vor 3000 Leuten über eine Ausschreibung der "Bild"-Zeitung - hier hatte ich das erste Mal Lampenfieber! Hier war ich positiv über das fachliche Feedback unseres Auftrittes von Stefanie Kloß (Sängerin und Frontfrau von SILBERMOND - Anm. d. Verf.) überrascht, die sich unsere Performance wohl tatsächlich angesehen hatte. Sie meinte, wir sollten unseren zweistimmigen Gesang besser ausfeilen - damals hatten wir noch eine weitere Sängerin mit in der Band. Alles in Allem haben wir von Silbermond einen herzlichen und authentischen Eindruck.

Wie kam es denn, dass Ihr in allen deutschen Hardrock-Cafés gespielt habt?

Liesa: Mein Vater hat sich damals um unser Booking gekümmert und hat ganz einfach angefragt, und folgend haben wir gespielt.

Ist für die Post-Corona-Zeit tourmäßig schon etwas in Planung!?

Liesa: Klar! Leider mussten dieses Jahr bereits die meisten Auftritte abgesagt werden, u.a. Support von SILBERMOND in Suhl und auf dem Zwiebelmarkt in Weimar. Unsere Release-Party haben wir vom 01.05.2020 auf den 30.05.2020 verschoben und werden das Konzert live auf Youtube übertragen. Eigentlich warten wir nur darauf, dass wir endlich wieder loslegen können!

Habt Ihr konkrete Ziele und Vorstellungen, wo Ihr als Band hinwollt, und was Ihr erreichen möchtet?

Liesa: Alle Welt soll unsere Musik kennen und im besten Fall auch hören! Mein größter Traum ist es, bei den großen Festivals zu spielen wie Highfield, Rock Im Park & Co.. Zum Deichbrand, Frequency und Area 4 haben wir es ja bereits geschafft!

Da Euer Heimatdorf einerseits Endzeitstimmung ausgelöst hat, auf der andern Seite aber auch Grundlage für Euer großartiges neues Album war... Käme nach erlangtem Weltruhm ein Umzug des Bandhauptquatiers in eine Weltmetrople in Frage?

Liesa: Ich bin absolut keine Großstadtpflanze und brauche den Wald direkt vor meiner Nase. Außerdem bin ich frischgebackene Mama und lerne das Leben in der Provinz noch mal mehr zu schätzen als zuvor. Ein Umzug in eine Großstadt ist für mich also keine Option und sollte der große Durchbruch kommen, zeigt die Coronakrise, dass man im digitalen Zeitalter Kontakt in alle Welt halten kann, und wir sind ja hier nicht aus der Welt und können jederzeit in die Metropolen fahren - bei unseren Gigs ist das ja auch kein Problem.

Zum Abschluss noch ein paar Gear-Fragen:
Röhre oder Kemper?

Alex: live Kemper, im Studio Röhre

In Ear oder Monitor Box?

Liesa: Beides! Auf größeren Bühnen In Ear und in kleinen Clubs Monitorboxen - hier sind wir flexibel und kommen mit Allem klar, was man uns hinstellt.

Fender oder Gibson?

Alex: PRS und ESP, haha!

Funk oder Kabel?

Liesa: Wir haben beides, aber cooler sind Kabelmikros, weil man eine lässigere Performance hinlegen kann, und es ist lustig, wenn mitten im Song aus Versehen das Kabel rausfliegt - man will ja auch mal was zum Lachen haben!

Danke, dass Ihr Euch die Zeit für unser Interview genommen habt. Bleibt gesund und vielleicht sehen wir euch ja bald mal auf Tour...



Review:

City Of Darkness

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Aus dem kleinen Dorf Lauscha in Thüringen machen sich REVOLVING DOOR auf, Schritt für Schritt die große weite Welt zu erobern. Dies könnte ihnen mit ihrem Album "City Of Darkness" durchaus gelingen. Eine stellenweise an GUANO APES erinnernde Mischung aus Alternative Rock und Nu Metal, die gefällt.
Das poppigste Stück der Platte, "Baby Goodbye", hat definitiv raudiotaugliches Hitpotential und ist laut Band "gedacht als Hymne für alle Frauen, die wissen, wie man Spaß hat und stolz darauf sind".

Dass die Vier auch anders können, hört man bereits im Opener "Sick Of It All", mit treibenden Drums und einer ziemlich rockigen Gitarre, die live sicherlich den einen order anderen Konzertzuschauer zum spontanen Hüpfen bringen werden.
Mit "Forever Alone" gibt es auch eine starke melancholische Ballade, bei welcher Sängerin Liesa schon anständig Emotionen rüberbringt.

Die sieben Songs des Albums bieten interessante und abwechslungsreiche 25 Minuten professionell produzierter Unterhaltung.
Gerne mehr davon!

 

City Of Darkness


Cover - City Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 25:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Metronopolis

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Bei einem neuen Album von COOGANS BLUFF weiß man ja nie so recht, was einen erwartet – außer, dass man immer mit dem Unerwarteten rechnen muss. Das ist auch bei „Metronopolis“ so. Der Clou bei diesem Album: Komplex aufgebaute, mitunter auch recht wilde Prog-Rock-Stücke, die dank der Bläser-Sektion auch immer ein Bein im Jazz-Rock haben, stehen entspannten, melodischen und dezent groovenden Americana-Songs gegenüber. Besonders an diesem Album ist dabei auch der Aufbau: Die beiden Stilrichtungen wechseln sich ab. Sprich: Auf ein Prog-Stück folgt jeweils ein Americana-Song. Oder man könnte auch sagen: Auf jeden eher schrägen folgt ein eher konventioneller Song.

So werden immer wieder Kontraste geschaffen, wie zwischen der 7-minütigen Mini-Oper „Zephir“, die wie eine Kurzfassung eines KING CRIMSON-Stücks klingt, und dem folgenden gradlinigen, harmonischen und leicht melancholischen „Hit And Run“, das an die poppige Phase von MOTORPSYCHO erinnert. Das wird so bis zum Schluss in Form der beiden Teile von „The Turn“ durchgezogen. Der instrumentale Part I baut langsam psychedelische Western-Atmosphäre auf und gipfelt in einem Bläserthema, bei dem man an PINK FLOYDS „Atom Heart Mother“ denken muss. Part II knüpft mit einem swingenden Beat an und steigert sich Blues-infiziert bis zum Finale.

Die progessive, space-rockige Seite von COOGANS BLUFF kannte man bereits, die andere, deutlich eingängigere, überrascht, steht der Band aber ebenfalls sehr gut und sorgt immer wieder für Entspannung zwischen den wilderen Stücken. Am Ende bleibt die Frage, wie das Album wohl klingen würde, wenn man die beiden Stile getrennt hätte, also z. B. die Prog-Stücke auf die A- und die Americana-Songs auf die B-Seite genommen hätte. Wäre das Album dann nicht leichter hörbar? Womöglich würde ihm dann aber auch diese gewisse Spannung abgehen, die gerade aus dem ständigen atmosphärischen Wechsel hervorgeht. Und vielleicht würde „Metronopolis“ dann sogar zu konventionell für COOGANGS BLUFF klingen, eine der wohl interessantesten deutschen Bands überhaupt.

 

 

Metronopolis


Cover - Metronopolis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:23 ()
Label:
Vertrieb:

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