Band:

Skin Diary

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2

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Fleißig sind sie ja, die Jungs von BLACK COUNTRY COMMUNION, das muss man ihnen lassen-binnen eines Jahres gleich zwei Alben zu veröffentlichen, das muss man ihnen erst mal nachmachen. Nachdem letzten Herbst das selbstbetitelte Debütalbum zu ausgesprochen positiver Resonanz das Licht der Welt erblickte, wird nun mit dem ebenfalls kurz und prägnant betitelten „2“ nachgelegt. Erneut gibt es bluesig angehauchten klassischen Rock auf die Ohren, der, wie schon der mit Hammond-Orgel versehene Opener „The Outsider“ zeigt, tendenziell etwas rauer daher kommt, als auf dem ersten Silberling. „The Battle For Hadrian´s Wall“ mit Joe Bonamassa am Mikrofon klingt melodiös und getragener, fast schon etwas melancholisch angehaucht. „Little Secret“ ist ein 1A-Blues-Song und auch beim abschließenden „Cold“ weht ordentlich der Blues durch. Dass die einzelnen Musiker ihr Handwerk beherrschen, dürfte außer Frage stehen, also bleibt eigentlich auch nur zu sagen: wer das Debütalbum mochte, der wird „2“ aller Wahrscheinlichkeit nach lieben.

2


Cover - 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:14 ()
Label:
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Paper Skin

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RITUAL haben spätestens mit „Beneath Aging Flesh And Bones” international den Durchbruch geschafft, was deutschen HC-Bands ja nicht oft gelingt. „Paper Skin“ ist der Nachfolger des Werkes, erscheint ebenfalls bei Reflections Records und führt den eingeschlagenen Kurs konsequent fort. Düster, fast schon nihilistisch („Pieces Of Me“), mit einer starken THE HOPE CONSPIRACY-Kante, sind die zehn Songs kein leichter Stoff, auch wenn die Gitarrenarbeit oftmals HC-untypisch rockig klingt und die Songs so leichter zugänglich macht. Aber immer wieder kommt die geballte Wut, die Verzweiflung, die Frustration durch und haut den Hörer um, denn Hoffnung scheinen RITUAL nicht mehr zu haben, anders als es noch bei „Beneath Aging Flesh And Bones” war. Auffällig ist neben der variabler gewordenen Gitarrenarbeit („The Great Decay“) die Drosselung des Tempos, „Paper Skin“ ist viel mehr im Mid-Tempo angesiedelt als der Vorgänger. Nicht geändert hat sich das exzellente Spiel des Drummers, ebenso die kraftvollen Vocals von Julian, beide essentiell wichtig für den RITUAL-Sound. Das Songwriting ist durchweg auf hohem Niveau, was „Paper Skin“ zu einer homogen klingenden Scheibe macht, wodurch auch die Atmosphäre durchgehen aufgebaut und aufrechterhalten wird. Mit diesem Album ist RITUAL eine kleine Überraschung gelungen, mit so einem düsterem Werk war nicht unbedingt zu rechnen. „Paper Skin“ ist nicht so leicht zugänglich, kann aber im Langzeittest voll und ganz überzeugen und erlaubt es der Band, ihren Platz in der Spitzengruppe der HC-Szene zu verteidigen, von ihrer Ausnahmestellung in der heimischen Szene ganz zu schweigen. Ganz großes Album!

Paper Skin


Cover - Paper Skin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 29:33 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Aristillus

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Band:

Red Fang

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Ballads 'N' Bullets

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Dass eine Band ein neues (Unter)Genre im eh schon mit zig Varianten gesegneten Rock/Metalbereich kreiert kommt ja nicht alle Tage vor aber IN LEGEND haben es tatsächlich geschafft. Ähnlich wie seinerzeit mal APOKALYPTICA mit ihren von Cellos getragenen Sound etwas ganz neues schufen, sind es jetzt IN LEGEND die unter der Firmierung „Piano Metal“ ein wirklich durchgängig tolles und vor allem innovatives Stück Musik aufgenommen haben. Tatsächlich steht hier dass Piano im Mittelpunkt der Songs und ist neben Bass und Schlagzeug das tragende Instrument, keine Gitarre die riffig, verzerrt oder klar die Songs antriebt sondern hier regiert das Klavier. Typisch treibende Heavy Metal Songs mit Piano und dies funzt aber der ersten Minute mit dem Opener „Heaven Inside“ zunächst noch leicht perlig kommen die Töne aber dann wird richtig reingehämmert, da klingt jede Saite durch, die Hämmerchen klingen richtig fett, die Produktion ist sehr transparent und volumig gehalten also bestens, um dieser Instrument in Szene zu setzen. Die Drums geben ordentlich Dampf, der Bass kommt tight aus den Boxen und auch gesanglich zeigt sich Bastian Emigs auf der Höhe standfest kämpft und singt er sich durch hochmelodische Refrains. Bei “Pandemonium” (bedeutet soviel wie Hölle/Inferno) wird das gewisse Händchen für die Wechsel von gefühlvollen Parts und dann dieser besonders kraftvoll-dynamische Klavieranschlag sehr deutlich. Überhaupt ist die englische Beschreibung für diese Power, die von diesen Tasten ausgeht noch viel besser - „Hand Hammered Piano Craft“ ja dies trifft es genau. Emig hat es sich zunächst ohne Noten selbst beigebracht für dieses „Nebenprojekt“, denn ansonsten ist er Drummer bei den A-Cappella-Metallern von VAN CANTO. Was er aus diesen schwarzen und weißen Tasten herausholt ist echt der Hammer. „Ballads ‘N’ Bullets“ zeigt - ja man kann zu Klaviermusik tatsächlich richtig abbangen und die Matte kreisen lassen, denn hier geht es größtenteils alles andere als ruhig oder gar balladesk zu.

Kracher wie “The Healer (inkl. Remedy), „Prestinate“, „A Hanging Matter“ oder mein Favorit das pulsierende „Heya“ (hier klingt der etwas kehligere Gesang etwas nach J. Hetfield) schonen wahrlich kein Material, da wird richtig Gas gegeben und es kracht und ätzt förmlich der Flügel. Furiose Stakkatogriffe wühlen sich durch klasse Tracks mit tollen Melodien, die sich unweigerlich ins Hirn fräsen. Emig und seiner Mitstreiter stehen für eine ungeheure Intensität, leben kraftvoll-energetisch ihre Musik die voller Leidenschaft den aufnahmebereiten Zuhörer förmlich mitreißt. Und wer bisher glaubte, ein Piano sei nur ein weiches Instrumente für schnuckelige Melodien zu haben, der irrt gewaltig. IN LEGEND lassen es wirklich abgehen, vor allem wird das Schlaginstrument Klavier in einer ungeheure soundliche Breite präsentiert. Da gelingen wunderbare Wechsel in den Betonungen. Man hört die verschieden angeschlagenen Tasten mit den eher riffigen Parts der linken und den krachenden Melodien der rechten Hand deutlich heraus, die Songs atmen förmlich die Musik. Und egal ob Moll oder Dur man kann sich den Derwisch der auf den schwarzen Kasten einhaut geistig förmlich vorstellen. Andere Songs wie „Elekbö“ bieten zur Abwechslung mal einen stärkeren Epictouch, sehr druckvoll mit einem hymnischen weitläufigen Refrain. „At Her Side“ ist dann mal eine waschechte Ballade auch vom Gesang sehr gefühlvoll, mit schönen Gesangparts, gelungenem Chorarrangement und herrlich tragend mit schönen Streichern versehen aber völlig ohne Kitsch. Auch der Schlusssong „Universe“ geht nochmals in die Richtung mit sehr viel Einfühlvermögen, das toll-fließende Klavierspiel hat was von BRUCE HORNSBY und dann wieder diese feine Melodielinie. Weiterhin herausragend ist auch „Stardust“ geworden so ein Art typisch fetter Pianometal, griffiger Refrain aber doch etwas mit leichten Gothicvibes versehen locker aber nicht zu schwer. Dies wird durch Van Canto-Sängerin Inga als tolle Verstärkung an den Vocals erreicht – so ist ein super Duett entstanden.

Als kleiner Kontrast bietet sich dann ”Vortex” an, fängt an wie ein Livesong, die Stimme ist etwas künstlich maschinell wie durch eine Flüstertüte gehalten, klingt dann tatsächlich wie Scooter auf dem Metaltripp. Wie beschreibt Emig doch seine seinen Musik „Tori Amos auf Koks” ja stimmt tatsächlich nur sind IN LEGEND irgendwie noch verrückter. „Life Is Up to you“ erinnert mich mit seiner Melodramatik und den tollen Satzgesängen voll an SAVATAGE, ja das stell ich mir live absolut: geil vor JON OLIVA am Flügel mit dieser Band zusammen und man spielt „Believe".

Ja und so könnte man noch viel positives über dieses tolle Werk erzählen (auch ein geniales Instrumental „Yue“ mit einer gewissen 80er Jahrestimmung ist dabei) insgesamt muß man vor IN LEGEND nur respektvoll den Hut ziehen diese Idee durchgezogen zu haben: Das Album bietet eine ungeheure Dichte, verströmt eine wahnsinns Energie und kommt absolut unverbraucht und voller Eingängigkeit daher und ja der Beweis ist hiermit endgültig erbracht: Klavier kann Metal sein!

Ballads 'N' Bullets


Cover - Ballads 'N' Bullets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:9 ()
Label:
Vertrieb:
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Watching Over You

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Meine Freude ist groß, wenn ich ein neues Werk von Steve Overland (FM, WILDLIFE, THE LADDER) in meinen CD-Player schieben darf. So hat mich die weiche, gefühlvolle und soulige Stimme doch immer in ihren Bann gezogen. Klappt es auch diesmal, mit diesem "Projekt" des umtriebigen Engländers? Wobei eigentlich "Band" die richtige Bezeichnung für SHADOWMAN ist. Es handelt sich immerhin um den vierten Longplayer und auch die Besetzung zeigt sich stabil. So ist neben Bandleader Steve Morris (HEARTLAND) wieder die ex-THUNDER-Rythmus-Fraktion mit an Bord.

Der Opener startet mit souligem Drive und einer tollen Gitarre. Auch Song Nr. 2 "Renegades" punktet mit seiner harten Gitarre und schnellen Rythmik Steve Morris' blusiges Gitarrenspiel prägt neben Overland den Sound von SHADOWMAN. Ansonsten sind viele, sehr viele Parallelen zu Overlands Stammband auszumachen. War der Vorgänger "Ghost in the Mirror" gerade durch seine Härte und Verspieltheit eigenständig, sind jetzt Härtegrad, Melodien, Produktion und die soulig-popige Grundstimmung einen riesen Schritt auf FM zugegangen. Das schnulzige "Cry" könnte sich 1 zu 1 auf einem FM-Silberling drehen. Auch der Titelsong mit seiner Keyboard-Einleitung oder das 80er Jahre Gedenk-Nümmerchen "Are you Ready" machen da keine Ausnahme. Es sind vereinzelt noch etwas peppigere Songs auszumachen - "Justify" mit seiner starken Gitarrenmelodie sei genannt. Aber es scheint, dass SHADOWMAN immer mehr zum FM-Klon entwächst, jedoch ohne deren Qualität zu erreichen. Mir sind manche Songideen eine Spur zu absehbar und platt geworden. Vor allem die Refrains sind oft zu schwach, starke Ansätze wie bei "Suzanne" werden im schnulzig belanglosen "Titelkern" relativiert. "Watching Over You" langweilt gar manchmal und stellt so meiner Meinung nach eine der schwächeren SHADOWMAN-Veröffentlichungen dar. Sicher erliege ich hin und wieder Overlands einschmeichelndem Organ. Doch auf Dauer kann mich diese CD nicht wirklich packen. Appetit kann die Scheibe kreieren, aber satt wird man nicht.

Steve Overland (FM) – Lead Vocals

Steve Morris (Heartland) – Guitars & Keyboards

Chris Childs (ex Thunder) – Bass

Harry James (ex Thunder) – Drums

Watching Over You


Cover - Watching Over You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:39 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Djevel

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Album Bundle (Boxset)

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Eigentlich muss man gar nicht viele Worte verlieren, wenn man darüber berichten will, dass die Band SYSTEM OF A DOWN alle ihre bisherigen Alben in einer hochwertigen CD-BOX veröffentlicht. Schließlich hat die Band mit ihren Alben „System Of A Down (1998)“, „Toxicity „(2001), „Steal This Album!“ (2002), „Mezmerize“ (2005) und „Hypnotize“ (2005) insgesamt fünf Topalben veröffentlicht, die in keinem CD-Regal fehlen sollten und sicherlich auch allgemein bekannt sind. Seit 2006 ist es jedoch ruhig um die Band geworden, da sich die Musiker anderen Projekten widmeten. Nun aber steht 2011 die Reunion mit Liveauftritten und wohl einer Fortsetzung der Bandgeschichte an.
SYSTEM OF A DOWN haben mich in den letzten Jahren immer wieder fasziniert, weil sie stilistisch eine verrückte Mischung aus Heavy Metal, Progressive Metal, Thrash Metal, Punk Rock, Alternative, Hard Rock oder Nu Metal sind. Die Band überrascht in vielen ihrer Songs durch ihr Facettenreichtum und beweist, dass sie zu Recht zigfach die kommerziellen Platin und Goldauszeichnungen erhalten haben, da eine solche Mischung fast einzigartig ist. Das Debutalbum der Band, das den gleichen Namen wie die Band selbst trägt, "System Of A Down", wurde im Jahre 1998 veröffentlicht und von Rick Rubin produziert, der von SLAYER über METALLICA bis zu SLIPKNOT schon unzählige große Bands betreut hat. Bekannter von dem Album sind evtl. die Songs "Sugar" und "Spiders", die auch als Single veröffentlicht wurden.
Drei Jahre später erschien das Album "Toxicity", mit dem die Band aufgrund über 6 Millionen CD-Verkäufe endgültig den großen Durchbruch erreichte. Herausgreifen will ich hier den Song "Chop Suey!", der zu Recht für einen Grammy als "Best Metal Song" nominiert wurde und wohl ein absoluter Klassiker ist. Es folgte im Jahre 2002 das wohl vom Namen für die Plattenfirma unbequeme "Steal This Album!". Als die Band die Songs zum Album "Toxicity" schrieb, hatte man schlussendlich so viel Material, dass man von den 33 Songs 14 Songs auf die Scheibe "Toxicity" bannte und 16 Songs auf der CD "Steal This Album!" veröffentlichte. Man könnte also kritisieren, dass man auf Scheibe nur eine "zweite Wahl" erhält, da die beim Songwriting entstandenen Highlights wohl auf der "Toxcity" zu finden sind. Vielleicht mag das auch sein, trotzdem sind Tracks wie "Boom!" oder "Aerials" für mich sehr gelungen und brauchen sich nicht vor anderen Tracks auf der ersten Scheibe zu verstecken.
Im Jahr 2005 erschien dann "Mezmerize" und "Hypnotize", die als Doppelalbum ausgelegt waren, aber zu unterschiedlichen Zeiten in dem Jahr erschienen. Die beiden Alben beinhalten eine Fülle von Metalkrachern, die man sicherlich noch in 10 oder 20 Jahren wieder hören will. Ich will hier nur die abgedrehten und verschiedene Stilrichtungen vereinigenden "B.Y.O.B." oder "Question!" nennen. Ein Favorit für mich ist auch der Song "Old School Hollywood", der mir monatelang nicht mehr aus den Ohren ging. Auf der Scheibe "Hypnotize" findet man z.B. die bekannteren Songs "Lonely Day" oder "Hypnotize", zu denen es auch Videoveröffentlichungen gab.
Das Box Set beinhaltet alle fünf CDs in Kartonhüllen mit der Vinyloptik und den jeweiligen original Booklets. Vergleichbar ist das Set folglich mit dem Boxset, das schon 2010 für RAGE AGAINST THE MACHINE erschien. Da der Verkaufspreis bzw. Straßenpreis wohl unter 25 ¤ liegt, ist die Box für alle, die mit der Musik von SYSTEM OF A DOWN etwas anfangen können und noch keine CD von der Band besitzen, eigentlich zu dem Preis ein klarer "Nobrainer". Absolute Kaufempfehlung.

Album Bundle (Boxset)


Cover - Album Bundle (Boxset) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 66
Länge: 200:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sounds Of A Playground Fading

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Zu diesem Album kann es nicht nur eine Meinung geben. Metal-Inside macht daher ein Pro-Contra-Review. Und Contra gibt erst einmal wm:

IN FLAMES gehörten früher zu meinen absoluten Lieblingsbands, weil sie musikalische Brutalität mit harmonischen Melodieläufen verbanden und dabei herausragend mitreißende Songs komponierten. Das Interesse an der Band verlor ich dann, als sie weniger "Death Metal" ablieferten und die Songs etwas zu eingängig und wiederholt daherkamen. Mittlerweile haben zahlreiche Musikredaktionen der Band den Stempel "Death Metal" auch schon entzogen. Die Musik ist eher als "Heavy Metal" oder ohne die damit verbundenen Klischees als "Modern Metal" zu bezeichnen. Nach dem gesundheitlich bedingten Weggang von Jesper Strömblad im Frühjahr 2010, vielleicht dem musikalischen Mastermind an der Gitarre in der Band, war ich gespannt, wie die Band ihr nun zur Veröffentlichung anstehendes Album "Sounds Of A Playground Fading" gestalten wird. Herausgekommen ist eine Mischung typischer IN FLAMES Songs neuerer Natur, die allerdings musikalisch in Bezug auf Gitarrenarbeit und Gesang deutlich weicher als ältere Nummern daher kommen, bei denen es brutaler und druckvoller zur Sache ging. Man setzt verstärkt auf Melodien, einem dichten Klangbild und einen sehr prägnanten Gesang. Gesanglich ähneln sich die Songs stark: Wählt man die Stelle eines belieben Songs, so ist es auch nach mehrmaligen Durchhören schwer, eine Festlegung zu treffen, in welchem Stück man sich eigentlich gerade befindet. Nach dem Opener "Sounds Of A Playground Fading" und der für mich evtl. noch überzeugendsten Nummer "Deliver Us" folgt das im Midtempo gehaltene "All For Me", welches für das Album so typisch ein ganz dichtes Klangbild mit einem dominanten Gesang besitzt. Ganz nett, aber nicht herausragend. Schneller zur Sache geht es mit "The Puzzle", das mir aber zu hektisch daherkommt und erst dann überzeugt, wenn es gegen Ende etwas harmonischer wird. "Fear Is The Weakness", "Where The Dead Ships Dwell" und "Darker Times" sind beispielsweise ganz typische IN FLAMES Nummern, die allerdings kaum auffällig sind und keine Spuren im Gehörgang hinterlassen. "The Attic" ist eine langsame Nummer mit nahezu ganz cleanem Gesang. Auffällig ist der Track "Jester´s Door", eine Art Interlude mit experimentellem Sound und einer Sprechpassage, die dann in das wieder bandtypische "A New Dawn" überleitet. Aus der Reihe fällt dann das fünfminütige "Liberation", das mit cleanem Gesang nach einem kurzen heftigeren Gitarrenpart in ein atmosphärisches Duett zwischen einer Gitarrenmelodie und dem Schlagzeug verfällt. Nach dem Hören stellte ich mir die Frage, welche Songs ich nun als absolut hörenswert herausgreifen will. Die Stellung der Frage zeigt schon, dass dies bei dem Album recht schwierig ist. Viele Songs ähneln sich sehr, echte Ohrwürmer habe ich bisher keine gefunden. Böse Kritiker könnten an dieser Stelle behaupten, IN FLAMES spiele letztlich nur einen einzigen Song immer und immer wieder in leicht abgeänderter Form. Für mich verbleibt ein Album mit leichten und lockeren Songs, die sich zu sehr ähneln ohne nennenswerten Eindruck beim Hörer zu hinterlassen. Kommerziell mag so was vielleicht sogar erfolgreich sein, einen Grund meine alte Leidenschaft zur Band wieder zu erwecken, stellt das Album aber für mich auf keinen Fall dar. (wm)


Die Pro-Antwort kommt von laetti

Zunächst einmal hat Wolfgang nicht ganz unrecht - "Sounds Of A Playground Fading" können es dem langjährigen Fan schwer machen, zu zünden. Aber das liegt weniger am "mangelnden" Härtegrad - da haben die Schweden gerade im Vergleich zu grandiosen Songs wie "My Sweet Shadow" (aus bitte welcher Liveshow ist der wegzudenken?) eher härtetechnisch draufgesetzt. Nein, es liegt eher an der melancholischen, schon fast pessimistischen Grundstimmung, die über einigen Songs des Albums zu liegen scheint. Es gibt wohl doch einige Verluste im Umfeld der Band, die verarbeitet werden mussten. Auch der Umgang mit negativen Gefühlen ist nichts neues in der History von IN FLAMES ("Bullet Ride", anyone?). "Ropes", "Enter Tragedy" und "A New Dawn" sind die besten Beispiele für Songs, in denen aus tiefster emotionaler Schwärze dann entweder Gitarren oder Anders Stimme den Weg heraussweisen. Ach ja, Anders Stimme. Noch nie habe ich die so wandlungsfähig erlebt wie auf diesem Album. Von heiser-leise-fast erstickend bis so clean, dass man fast die Popsternchen-Software "Autotune" dafür im Verdacht haben könnte. Vielleicht wollte Anders auch nur seinen Vocalcoach schocken? "All For Me", "Liberation" und "Ropes" heißen die Beweise dieser Gesangskunst, "Where The Dead Ships Dwell" hat den heiseren Köter am Mic. Und, seien wir mal ehrlich: Die eigentliche Frage zu diesem Album war doch, ob IN FLAMES auch ohne Jesper Strömblad ordentliche Songs schreiben können. Die Antwort geben sie ohne jedes Aber: Ja, können sie. Wer "Reroute To Remain" schon nicht gut fand (und das war ein "Jesper"-Album) wird mit "SOAPF" nicht warm werden. Auch den Fans der letzten beiden Alben wird mit der Reduktion der Metalcore-Elemente einiges fehlen - alle anderen werden großartige Entdeckungen machen: Björn Gelotte hat fast hörbar versucht, bereits "gebrauchte" Riffs und Arrangements zu vermeiden - und verwendet stattdessen sogar Thrash-Arrangements in "Enter Tragedy". Das Album ist ein Kleinod - und "Deliver Us" wird schnell ein IF-Konsens-Song werden, wetten?!

Sounds Of A Playground Fading


Cover - Sounds Of A Playground Fading Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:44 ()
Label:
Vertrieb:

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